gesang aufnehmen - einige fragen...

  • Ersteller feelium
  • Erstellt am
F
feelium
Gesperrter Benutzer
Zuletzt hier
15.02.08
Registriert
06.04.05
Beiträge
77
Kekse
176
Hallo,

es stehen gesangsaufnahmen an... mit einem guten mikro neumann tlm 103...
als preamp sm pro studio EP 84 und der studio projects vtb-1.
gut, nicht die besten prea-mps...
vox, kabel... das alles in eine emu 1212 soundkarte...

was kann man da für eine qualität erwarten`

wie muss ich vorgehen beim recorden des gesangs?
einmal einsingen und dann... doppeln?

was ist das beste konzept für eine gute gesangsaufnahme?

- ich hab einen rnc-kompressor von fmr audio. sollte kompression schon während des einsingens angeschaltet sein?
- was für einen hall auf die aufnahme, welche einstellungen sollte der haben (pre-delay etc.)?
- wie muss die raumkaustik präpariert sein? - decke über den kopf. in den schrank stellen (hab keinen schrank...). in richtung schaumstoff singen?

ich brauche ein konzept, was sich bei euch schon als gut erwiesen hat. und ja, es gibt die suchfunktion und 100 threades, aber es gibt immer mal wieder leute mit neuen ideen oder die es so erklären, wie es nicht in den 1000 threads davor stand...

beste grüße

feelium
 
Eigenschaft
 
Für dein Equipment stellst du Interessante Fragen, wenn man das so sagen darf. ;)
Ich gehe mal auf ein paar Punkte ein, wozu mir was einfällt.


als preamp sm pro studio EP 84 und der studio projects vtb-1.
gut, nicht die besten prea-mps...

An sich schon. Jedenfalls gehören sie auch nicht zu den schlechtesten PreAmps und gerade der VTB-1 soll für diesen Preis recht ordentliche Qualität liefern. Von daher braucht man sich keine Gedanken zu machen.

was kann man da für eine qualität erwarten ?

Schon eine recht gute Aufnahme-Qualität. Es ist ja nun auch nicht so, dass du mit einen 10 Euro Mikrofon und Onboard-Soundkarte recorden willst. Von daher kann man schon von AD/DA Wandler und PreAmps was erwarten.

wie muss ich vorgehen beim recorden des gesangs?
einmal einsingen und dann... doppeln?

Vorgehen muss man wie bei der Abnahme. Geräte anschließen, Sänger/In davor stellen. Je nach Song und Stimme mit dem Gain das Signal aussteuern und los geht es. Wenn ein Kompressor genutzt wird, dann natürlich auch hier die notigen Einstellungen treffen und leicht Vor-Komprimieren. Dann wird erst mal nur einmal eingesungen und je nach gedarf kann man anschließend die Overdubs setzen, wo es vom Arrangement passt. Also weniger in der Strophe, sondern zum Refrain immer mehr, bis dort die Bombe platzt. :eek:;) Das kommt eben drauf an, was es für ein Song und wie man ihn gestalten will. In manchen Po/Rock Produktionen ist es von daher nicht selten, dass 4-8 Stimmen eingesungen. In diesem Fall wird halt sehr viel mit Harmonien und Gesangstechniken gearbeitet.

was ist das beste konzept für eine gute gesangsaufnahme?

Nun ja, was soll ich sagen ? Bei einer Gesangsaufnahme ist die Räumlichkeit sehr wichtig. Von daher sollte der Raum schon staubtrocken sein, da man sich sonst unerwünschte Reflektionen einfängt. Dies kann wiederum dazu führen, dass ein verfälschtes Klangbild vorliegt, was man ganz sicherlich nicht will. Bei andern Instrumenten ist das nicht ganz so schlimm und in manchen Fällen möchte man sogar einen recht großen Raum mit einer gesunden Akustik. Bei Gesang sollte das aber ein absolutes 'No-Go' sein, wenn die Aufnahme hochwertig ausfallen soll. Desweitern ist der Abstand zwischen Mikrofon und Sänger noch wichtig. Gerade bei der Signalaussteuerung kann man keinen Sänger gebrauchen, der Wild vor dem Mikrofon rumhampeln und somit nie einen festen Abstand einhält. Nur bei erfahren Sänger/Innen ist es erwünscht, dass mit dem Abstand gearbeitet wird, wenn der Track durchgesungen wird. Das hat folgenden Grund, das Strophe, Bridge und Refrain einen große Dynamik umfasst und von daher das Aussteuern erleichtert wird.

Das Mikrofon sollte übrigens mit Pop-Killer ausgestattet werden. Dies dämpft Impulslaute wie P/T und hält die Atemfeuchtigkeit vom Mikrofon ab. Wenn man also lange mit einen Neumann aufnehmen/abnehmen will, ist dies essentiell. Außerdem würde ich das Mikrofon leicht nach hinten neigen, dass zusätzlich der Luftstrom abgeleitet wird und nicht frontal auf die Membran trifft.

Ein Mikrofon sollte übrigens so hängen, dass sich der Sänger/In aufrichtet und nicht nach unten singen muss. Dies hat was mit der Intonation zutun, die durch einen aufgerichteten, freien Brustkorb gewährleistet wird.

ich hab einen rnc-kompressor von fmr audio. sollte kompression schon während des einsingens angeschaltet sein?

Würde ich vor der AD Wandlung auf jedenfall nutzen. Da der Gesang eine große Dynamik aufweist, würde ein Kompressor das Aussteuern erleichtern. Man spricht hier auch von Vor-Komprimierung und so sollte man die Einstellung auch treffen. Also nicht übermäßig viel Komprimieren, da es später (nach der Aufnahme) nicht mehr Rückgängig zumachen ist. Da gibt es aber kein genaues Rezept, da sowas stark vom Song und vom Sänger/In abhängig ist. Man sollte nur so wenig wie möglich die Vor-Komprimierung treffen, da man sich sonst das Signal kaputt macht. Also Vorsichtig...

Was für einen hall auf die aufnahme, welche einstellungen sollte der haben (pre-delay etc.)?

Die Frage wird dir keiner Beantworten können, da es kein allgemeingültige Einstellung gibt. Mit dem Effekt Hall legt man ja die Räumlichkeit fest und sowas ist von den andern Instrumenten stark abhängig und auch vom Vorhaben. Ich würde diesen Effekt auf jedenfall in den Send-Weg deines Sequenzers einbinden und langsam der Stimme zudosieren. Am besten in dem Verhältnis, dass sich Instrumente und Gesang in einen Raum aufhalten und nicht eine Komponente nach kleinen Raum klingt und die andere wiederum nach Kathedrale. Das wird (meistens) nicht gut ausgehen.

wie muss die raumkaustik präpariert sein? - decke über den kopf. in den schrank stellen (hab keinen schrank...). in richtung schaumstoff singen?

Mhm, schlecht zu sagen. Eine Gesangkabine wäre in deinen Fall natürlich ideal, wenn du keinen gut klingenden Raum hast. Ansonsten wäre ein Nachbau oder Kauf von einen Reflexion Filter vielleicht der günstigste Weg.

Hoffe das hilft schon mal. Bye :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Besten Dank!
Alles auf den Punkt gebracht, da bleibt nichts offen!

Sorgen macht mir nur der Reflexions-Filter...
Funktioniert nicht der Trick mit einer Decke über Kopf und Mikro?
Gut, keine tolle Gesangsatmossphäre und Leute ,die unter Wolldecken singen... das ist ziemlich verrückt... sollte keine Gewohnheit werden. ;)


feelium
 
Sorgen macht mir nur der Reflexions-Filter...
Funktioniert nicht der Trick mit einer Decke über Kopf und Mikro?

Nee, lass mal :D Das macht die Sache noch schlimmer, da nur Obertöne absorbiert werden.

Wenn es billig werden soll, hätte ich noch eine Idee. Bei Musik Store gibt es günstige Corner Traps, wo man für 29 Euro - 2 Stück bekommt. Die könnte man so an die Wand stellen, dass man keine großen Akustikprobleme bekommt. 2 x 2 Corner Traps würde ich aber schon holen, damit es auch was bringt. Also 60 € würde dann der Spaß kosten. Die kann man dann auf einen Tisch oder Schrank stellen, damit es auch auf Kopfhöhe ist.

So ungefähr, obwohl wann sehr Individuell das gestallten kann.

product%20type%20-%20corner%20bass%20trap.jpg


(Mikrofon würde in diesem Fall dazwischen sitzen)
 
sorry, da hab ich keine kohle mehr für...
ich muss also improvisieren... eine bett-matratze hinter das mikro... an die seiten irgendein polsterbezug/schaumstoff...
die aufnahmen werden auch so schon nicht schlecht. auch bei großer aussteuerung, wo wirklich jeder scheiß mit aufgenommen wird (sogar geräusche hinter der zimmertür...), ist der gesang eindeutig viel lauter und "relativ" trocken. das bißchen raumklang was dabei ist wirkt noch natürlich. bei anderen mikros hatte mich das mehr gestört. also das neumann ist ein top-mikro! *schwärm*
 
sorry, da hab ich keine kohle mehr für...

Wie kommst du eigentlich dazu, so teures Equipment zu kaufen ? Ich frag jetzt einfach mal aus reiner Neugierte, da dein Wissen über Recording noch nicht so ausgeprägt ist und mich das etwas gewundert hat. Ich mein jetzt noch nicht mal die Fragen aus diesem Thread, sondern durch die Mono - Stereo Frage in einen andern Thread war ich etwas verwundert.

Nicht böse gemeint, nur hat es mich mal Interessiert.
 
nun, prinzipiell weiß ich, dass es eine monoquelle ist, dass mikro ebenfalls kein stereomikro ist, es am mono-input angeschlossne ist etc. und dass man mono aufnehmen sollte. ich dachte bloß, vielleicht gibt es stimmen, die dafür sprechen doch stereo aufzunehmen. z.B. um später irgendwelche effekte damit zu erzielen. ob es da also einen vorteil gebe, der einen später arbeit erspart.
keine angst, ich weiß im prinzip eine ganze menge in sachen recording. ich stell trotzdem immer wieder die gleichen fragen und gucke, ob mal jemand eine andere antwort hat. das ist gut um sich abzusichern und um evtl. noch mehr dazuzulernen. die frage "wie muss man vorgehen, für eine optimale vocal-aufnahme" dazu gibt es zig antworten. genauso mit delay-einstellungen.

ich benutze solch gutes equipment, weil ich musik liebe.

was die "Improvisation" angeht... das, was du vorschlägst ist eine kostengünstige lösung. ich hab mir jetzt mit einer matraze beholfen, rechts davon ein bücherregal (als unfreiwilliger not-diffusor..) und das bettgestell links davon und zwischen den schienen die bettdecke und kissen durchgestülpt. damit bekommt man den raumanteil sehr gut in den griff. annährend trocken.

beste grüße

feelium

PS: Pop-Killer gehören nicht in eine Equipment-Liste...*g* :D Ich hab mir mal einen Pop-Killer aus einem Häkelkranz und einer Strumpfhose gebaut...
 
Na gut, wenn das so ist. Nur noch mal kurz, zur Richtigstellung.

feelium schrieb:
die dafür sprechen doch stereo aufzunehmen. z.B. um später irgendwelche effekte damit zu erzielen. ob es da also einen vorteil gebe, der einen später arbeit erspart.

In diesen Fall meinst du also, dass eine Stimme mit 2 Mikrofonen abgenommen wird. Ansonsten wäre es ja kein Stereo, sondern trotzdem Mono. Hab ich persönlich noch nie gehört und auch noch nicht gesehen. Mir würde auch kein Sinn hinter das Sache einfallen, da man sich eher Phasenprobleme einfängt, als irgendeinen Effekt. Von daher sag ich auch mal: Nein.

genauso mit delay-einstellungen.

Joh, kann man aber pauschal nicht sagen und hängt vom Vorhaben, Song und Tempo ab.
Hier gibt es recht brauchbare Informationen zum Thema Delay-Effekt.

(als unfreiwilliger not-diffusor..)

Nee, diffusieren tut deine Konstruktion schon mal nicht, sondern absorbieren. Ein Diffusor ist was ganz anderes und macht auch was anderes als ein Absorber.

Das wars erst mal von mir. Bye :great:
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben