Für dein Equipment stellst du Interessante Fragen, wenn man das so sagen darf.

Ich gehe mal auf ein paar Punkte ein, wozu mir was einfällt.
als preamp sm pro studio EP 84 und der studio projects vtb-1.
gut, nicht die besten prea-mps...
An sich schon. Jedenfalls gehören sie auch nicht zu den schlechtesten PreAmps und gerade der VTB-1 soll für diesen Preis recht ordentliche Qualität liefern. Von daher braucht man sich keine Gedanken zu machen.
was kann man da für eine qualität erwarten ?
Schon eine recht gute Aufnahme-Qualität. Es ist ja nun auch nicht so, dass du mit einen 10 Euro Mikrofon und Onboard-Soundkarte recorden willst. Von daher kann man schon von AD/DA Wandler und PreAmps was erwarten.
wie muss ich vorgehen beim recorden des gesangs?
einmal einsingen und dann... doppeln?
Vorgehen muss man wie bei der Abnahme. Geräte anschließen, Sänger/In davor stellen. Je nach Song und Stimme mit dem Gain das Signal aussteuern und los geht es. Wenn ein Kompressor genutzt wird, dann natürlich auch hier die notigen Einstellungen treffen und leicht Vor-Komprimieren. Dann wird erst mal nur einmal eingesungen und je nach gedarf kann man anschließend die Overdubs setzen, wo es vom Arrangement passt. Also weniger in der Strophe, sondern zum Refrain immer mehr, bis dort die Bombe platzt.


Das kommt eben drauf an, was es für ein Song und wie man ihn gestalten will. In manchen Po/Rock Produktionen ist es von daher nicht selten, dass 4-8 Stimmen eingesungen. In diesem Fall wird halt sehr viel mit Harmonien und Gesangstechniken gearbeitet.
was ist das beste konzept für eine gute gesangsaufnahme?
Nun ja, was soll ich sagen ? Bei einer Gesangsaufnahme ist die Räumlichkeit sehr wichtig. Von daher sollte der Raum schon staubtrocken sein, da man sich sonst unerwünschte Reflektionen einfängt. Dies kann wiederum dazu führen, dass ein verfälschtes Klangbild vorliegt, was man ganz sicherlich nicht will. Bei andern Instrumenten ist das nicht ganz so schlimm und in manchen Fällen möchte man sogar einen recht großen Raum mit einer gesunden Akustik. Bei Gesang sollte das aber ein absolutes 'No-Go' sein, wenn die Aufnahme hochwertig ausfallen soll. Desweitern ist der Abstand zwischen Mikrofon und Sänger noch wichtig. Gerade bei der Signalaussteuerung kann man keinen Sänger gebrauchen, der Wild vor dem Mikrofon rumhampeln und somit nie einen festen Abstand einhält. Nur bei erfahren Sänger/Innen ist es erwünscht, dass mit dem Abstand gearbeitet wird, wenn der Track durchgesungen wird. Das hat folgenden Grund, das Strophe, Bridge und Refrain einen große Dynamik umfasst und von daher das Aussteuern erleichtert wird.
Das Mikrofon sollte übrigens mit Pop-Killer ausgestattet werden. Dies dämpft Impulslaute wie P/T und hält die Atemfeuchtigkeit vom Mikrofon ab. Wenn man also lange mit einen Neumann aufnehmen/abnehmen will, ist dies essentiell. Außerdem würde ich das Mikrofon leicht nach hinten neigen, dass zusätzlich der Luftstrom abgeleitet wird und nicht frontal auf die Membran trifft.
Ein Mikrofon sollte übrigens so hängen, dass sich der Sänger/In aufrichtet und nicht nach unten singen muss. Dies hat was mit der Intonation zutun, die durch einen aufgerichteten, freien Brustkorb gewährleistet wird.
ich hab einen rnc-kompressor von fmr audio. sollte kompression schon während des einsingens angeschaltet sein?
Würde ich vor der AD Wandlung auf jedenfall nutzen. Da der Gesang eine große Dynamik aufweist, würde ein Kompressor das Aussteuern erleichtern. Man spricht hier auch von Vor-Komprimierung und so sollte man die Einstellung auch treffen. Also nicht übermäßig viel Komprimieren, da es später (nach der Aufnahme) nicht mehr Rückgängig zumachen ist. Da gibt es aber kein genaues Rezept, da sowas stark vom Song und vom Sänger/In abhängig ist. Man sollte nur so wenig wie möglich die Vor-Komprimierung treffen, da man sich sonst das Signal kaputt macht. Also Vorsichtig...
Was für einen hall auf die aufnahme, welche einstellungen sollte der haben (pre-delay etc.)?
Die Frage wird dir keiner Beantworten können, da es kein allgemeingültige Einstellung gibt. Mit dem Effekt Hall legt man ja die Räumlichkeit fest und sowas ist von den andern Instrumenten stark abhängig und auch vom Vorhaben. Ich würde diesen Effekt auf jedenfall in den Send-Weg deines Sequenzers einbinden und langsam der Stimme zudosieren. Am besten in dem Verhältnis, dass sich Instrumente und Gesang in einen Raum aufhalten und nicht eine Komponente nach kleinen Raum klingt und die andere wiederum nach Kathedrale. Das wird (meistens) nicht gut ausgehen.
wie muss die raumkaustik präpariert sein? - decke über den kopf. in den schrank stellen (hab keinen schrank...). in richtung schaumstoff singen?
Mhm, schlecht zu sagen. Eine Gesangkabine wäre in deinen Fall natürlich ideal, wenn du keinen gut klingenden Raum hast. Ansonsten wäre ein Nachbau oder Kauf von einen
Reflexion Filter vielleicht der günstigste Weg.
Hoffe das hilft schon mal. Bye
