Mikrofonierung Live-Session - Mikros mieten?

Grafzahel
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Hallo ihr Lieben

Ich bräuchte mal euren Rat. Ich habe demnächst mit 2 Freunden die im Video/Filmbereich tätig sind eine kleine Live-Session geplant. Wir haben eine schicke große Holzgarage/Scheune/halle mit Backsteinwänden, sehr sehr hohe Decke, ruhig gelegen. Sieht hübsch aus und klingt meiner Einschätzung nach auch ziemlich gut. Mein Vorhaben: 3 Titel, jeweils Gesang + Digitalpiano oder Akustikgitarre. Ich werde mich spielen und mich um den Ton kümmern.

Mein Equipment bisher ist ein 8 Kanal Interface (Roland Octa-Capture), zwei Rode NT5 und ein CAD Trion 8000, wobei ich da skeptisch bin dass es bis dahin aus dem Umtausch zurück ist.

Da wir ein paar Scheinwerfer bei einem Eventverleih mieten hab ich da mal ein bisschen gestöbert und gesehen dass die auch Neumänner da haben, z.B. Tlm 103, U 87 oder Km 184.

Eigentliche Frage: Ist der Qualitätssprung von meinem Equipment z.B. bei der Mikrofonierung Gitarre in XY und einen Großmembraner am Gesang, live aufgenommen, zu gemieteten so hoch dass sich der Preis lohnt? Verwendet werden eben immernoch Mittelklasse-Interface-Preamps. Das U 87 kostet 35 Euro pro Tag, die Neumänner je 18.
Mich kittzelt es ehrlich gesagt ein wenig in den Fingern mal so ein Ding in der Hand zu haben und an sich selbst zu hören ohne gleich ins Studio zu gehen.
Die Songs würde ich zum Mix/Master wohl sowieso weg schicken.

Zweite Frage: Ist die gedachte Mikrofonierung bei Gitarre realistisch? in diesem Artikel https://www.soundonsound.com/techniques/recording-singing-guitarist gibt es sehr schön erklärte Ansätze, ich hab aber ein bisschen Angst dass da zu viel Übersprechung da ist oder ich irgendwelche Phasenschweinereien bekomme.
 
Eigenschaft
 
wenn ihr sowieso schon etwas investiert, würde ich es als einfach als praktische Erfahrung dranhängen.
Durch den grossen Raum ist das aber nicht direkt mit der 'üblichen' Umgebung vergleihbar.
Das Übersprechen sollte durch weniger Reflex-Schall (aus unmittelbarer Nähe) deutlich geringer ausfallen.
Ein (imho) sehr gelungenes Beispiel für das TLM103 mit Gesang/Gitarre (nicht von mir, aber ich weiss, dass die Aufnahme kaum bearbeitet ist - Apogee Qartett am iPad mit Multitrack-DAW, nur etwas Reverb)

https://soundcloud.com/flo200/colchiques-dans-les-pres

Die 184er sind mir persönlich zu 'subtil' an der Akustik-Gitarre. Super-Feinzeichnung kann auch mal nach hinten losgehen.
 
Das Übersprechen sollte durch weniger Reflex-Schall (aus unmittelbarer Nähe) deutlich geringer ausfallen.
Das ist natürlich super. Bis auf den Boden ist jedes Mikro mindestens 4 oder 5 Meter von irgendeiner Wand entfernt, sollte also in etwa so sein.

Wie ist die Aufnahme denn gemacht? Wurde hier beides nacheinander aufgenommen oder mehrere TLM103?

Die 184er sind mir persönlich zu 'subtil' an der Akustik-Gitarre. Super-Feinzeichnung kann auch mal nach hinten losgehen.
Alles klar. Ich hab spaßenshalber mal die Inventarliste drangehangen. Was würde denn deiner Erfahrung an der Gitarre besser passen? Vielleicht ein AKG C 414 (müssten sogar die alten sein?) und ein Kleinmembraner in AB, 12. Bund und Brücke?
 

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Wie ist die Aufnahme denn gemacht? Wurde hier beides nacheinander aufgenommen oder mehrere TLM103?
weiss ich leider nicht, aber vermute durch die Unterschiede im Reverb, dass es 2 takes mit 1Mikro sind.
Im Beispiel oben fällt das kaum auf, aber es gibt eine Version von Gran Torino mit deutlich mehr Reverb auf der Stimme, ebenfalls mit dem 103er aufgenommen.

Für meinen Geschmack (!) ist die Gitarre in Colchique ziehmlich 100% auf dem Punkt - obwohl ich eigentlich auf 'dynamische' stehe.
In Hotspots Review zu AT5100 kommt als Vergleich ua ein Sennheiser MD441 zum Einsatz.
Das war immer meine erste Wahl für 'edlen' Ton.
Rundes Fundament und angenehme Höhen die nicht zisseln - klingt für mich einfach 'körperlicher' als KMK.
Für's Rustikale ist es das Telefunken TD26 (Oldie mit Bastel-Appeal), da wäre das Beyer M201 der adaequate Typ mit aktueller (und besserer) Ausstattung.

Es hängt aber auch von Inhalt und Kontext der Performance ab. Wer feinste Virtuosität einfangen will, ist mit KM184 sicher top aufgestellt. Für'n schnodderigen Blues sind sie imho nicht ideal.
Aber das ist letztendlich (wie schon erwähnt) Geschmacksache.
 
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weiss ich leider nicht, aber vermute durch die Unterschiede im Reverb, dass es 2 takes mit 1Mikro sind.
Hab ich mir schon fast gedacht. Bei uns wird es des Videos wegen aber wohl auf eine Performance mit 3 Mikros hinauslaufen. Die Aufnahme hat aber wirklich alles was sie braucht. Die Stimme gefällt mir ebenfalls sehr gut.

Die Beyer M201 haben sie sogar da. Ich denke aber fast mit Kondensatormikros werde ich bei leisen Passagen besser fahren, Genre ist eher Folk bei den Gitarrengeschichten, Anfänglich gezupft und später ziemlich "dynamisch geschrammelt" Da steht man dann vor so einer Liste und hat die Qual der Wahl :D
 
Bei Folk inkl. dyn. Schrammeln empfehle ich ein GMK (fehlt ja noch in der Empfehlung :D

Im Ernst, ich würde mit einem U87 an der Gitarre starten.
Das U87 hat ein festes und sattes Mittenfundament, zu dem klingt es leicht knorrig, das könnte passen, wenn man es nicht zu clean haben will
Sehr musikalisch und "ohne Worte" superb ist auch das KMK von Schoeps MK4, das ist eh ne andere Liga als der Rest der KMKs.

Gesang auch das U87.
Das würde ich bei dem Fundus machen.

Wenn Du das dann alles mixt wirst Du merken, wie gut diese Mikros sind.
 
Im Ernst, ich würde mit einem U87 an der Gitarre starten.
Das ist natürlich auch eine Idee. Kann mir sehr gut vorstellen dass das passt.

Würde sich das U 87 mit einem KM184 sinnvoll ergänzen oder ist das zu gegensätzlich? Da die Gitarre einzige Begleitung ist hätte ich sie schon gern in Stereo, aber 3 U87 werde ich wohl nicht bekommen/ gehen mir dann über 3 Tage schon etwas zu arg ins Geld. Oder macht das Ganze dann auch nur als Stereo-Pärchen Sinn?
 
Gitarre mit zwei MIkros abnehmen ist kein Stereo, das ist eine räumliche Aufnahme ;)
Kann man machen.
Aber bitte darauf achten dass das jeweilige Übersprechen entweder von guter Qualität ist oder das Übersprechen gering halten.
Je besser die Mikroqualität, umso besser die Übersprechqualität.

Ich würde mit zwei Schoeps MK4 an der Gitarre arbeiten, erstmal relativ nah dran gehen, hören passts, wenn dann kann man immer noch weiter weg, und das U87 für die Stimme nutzen.

Die Qualität der Off-Axis Einstreuungen sind bei Schoeps und U87 exzellent.
 

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