Vocalaufnahmen - mit Alkohol kann man besser singen?

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---Martin---
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Also letzte Woche kommt ein Sänger mit seinem "Gesangslehrer" zu mir, um etwas aufzunehmen (hier muss ich anmerken, dass der "Lehrer" eine schöne Stimme hat, aber von Tönetreffen wohl nie etwas gehört hat und dass der "Schüler" besser als sein "Lehrer" singt, auch Töne besser trifft usw, jedoch klingt seine Stimme nicht sehr schön).

Vor den Aufnahmen fragt mich der "Gesangslehrer": "Hast du etwas Alkohol da?" Als ich nach dem Grund frage, erhalte ich die Antwort: "Weil damit geht das besser mit dem Singen".

Alles Diskutieren nützt nichts, ich argumentiere: "im angetrunkenen Zustand singt man nicht besser, sondern man hört nur die Fehler nicht, deswegen denkt man, dass man besser singt".

Diskussion nützt nichts, also suche ich im Schrank und finde eine Flasche Raki, bringe diese zu meinen 2 Pavarottis. In der nächsten Stunde trinkt der Sänger ein Gläschen, damit seine Stimme warm wird und der "Gesangslehrer" trinkt die ganze Flasche aus - kein Witz. Alles ausgetrunken.

Auch auf Liveauftritten trinken diese Leute ständig Alkohol und sind der Meinung, dass man im angeheiterten Zustand besser singen kann, was ich jedoch für dummes Zeug halte.

Bin ich der Idiot oder sind es die Anderen? :screwy:
 
Eigenschaft
 
Bin ich der Idiot oder sind es die Anderen? :screwy:
Du bist es ganz bestimmt nicht! Alkohol lässt einen Sänger genauso besser singen, wie man unter Alkohol besser Auto fahren kann ;-)

Der Alk lässt die Hemmschwelle sinken, dadurch mag sich der Konsument etwas lockerer, freier fühlen, aber es schränkt ebenfalls sein Urteilsvermögen ein und plötzlich kann er ganz toll singen/gitarrespielen/tanzen. Ich würde soweit gehen und behaupten, die Selbstüberschätzung steigt exponentiell mit der konsumierten Menge Alkohol.

Neben der Selbstüberschätzung kommen auch gleich die Kontrolleinbußen im Gesangsapparat bzw. in den notwendigen Gliedmaßen, um sein Instrument zu beherrschen. Es widerspricht sich vollkommen, dass man unter Einfluss eines betäubend wirkenden "Präparats" besser singen oder spielen kann.

Der Idiot ist ganz klar dieser Pseudo-Lehrer (wobei in diesem Fall "Lehrer" schon fast eine Beleidigung für alle richtigen Lehrer ist)...

Grüße. Ced
 
Hi,

wer eine ganze Flasche (-1 Glas, ok) Raki trinkt, ist ganz klar Alkoholiker.

Ansonsten: Eine geringe Menge Alkohol wirkt bei vielen Leuten Stimmungsaufhellend und von daher wohl auch Gesangsverbessernd.

Bei mir verschlechtert Alkohol aber sehr schnell den Muskeltonus und die Konzentration, so dass ich da beim Musizieren die Finger davon lasse. Ferner merke ich schon bei Alkoholmengen, die andere als gering einstufen würden (z.B. zwei Bier), am nächsten Tag einen kleinen Kater mit belegter Stimme. Das ist aber wohl speziell bei mir so, andere vertragen da viel mehr.

Viele Grüße,

SingSangSung
 
Bei mir verschlechtert Alkohol aber sehr schnell den Muskeltonus und die Konzentration,
Das kann ich so unterschreiben. Ein Schluck Sekt und ich treffe die Töne nur noch mit Mühe. Ein Glas Sekt und ich kann das mit dem Töne treffen für den Rest des Tages abschreiben ;)
 
Unglaublich, diese Story. Ich musste wirklich lachen....
Ein Gesangslehrer, der die Töne nicht trifft und eine Flasche Raki braucht, bevor er aufnimmt ? Wo singen diese beiden denn live ?
Und wie sind die Aufnahmen geworden ?
Ansonsten würde ich zum Thema Alkoholkonsum sagen: eine geringere Menge kann durchaus locker machen und stimmungsaufhellend sein, was letztendlich dem Gesang sehr zugute kommt, wie Singsangsung ja auch schon geschrieben hat - wenn man es verträgt.
Und das ist wohl individuell sehr verschieden.
Ich vertrage Bier und Wein gut (von Schnaps würde ich tunlichst die Finger lassen), und auf meinen Gesang hat es keinerlei Auswirkung, wenn ich während eines gigs vom Wassertrinken die Schnauze voll habe und mir zwei Biere genehmige - für andere würde das schon das k.o. bedeuten.
schöne Grüße
Bell
 
Ich trinke auch gerne mal etwas mehr vor Auftritten, um die Nervosität zu reduzieren und wegen der nervtötenden Wartezeit. Singen tu ich dadurch bestimmt nicht besser, aber ich fühl mich besser. Der Lehrer Deines Sängers ist einfach ein Alki. Dafür sprciht ganz deutlich, dass er eine Rechtfertigung vorschiebt.
 
Es fällt mir schwer, den Stab über jemand anderen zu zerbrechen. Auch wenn er den ganzen Raki getrunken hat. Er kann Alkoholiker sein, auch nur "Trinker" oder aber einen konkreten Grund haben über den er nicht spricht.

Und ansonsten verweise ich auf Amy Winehouse. Die war ja gestern auf MTV und letzte Woche auf ARTE zusehen und zu hören. Manchmal muss man auch durch ein tiefes Tal gehen, um auf einen hohen Berg zu gelangen!
 
Und ansonsten verweise ich auf Amy Winehouse. Die war ja gestern auf MTV und letzte Woche auf ARTE zusehen und zu hören. Manchmal muss man auch durch ein tiefes Tal gehen, um auf einen hohen Berg zu gelangen!

Aber sicher - und ist ja auch R&R ... (obwohl Amy Winehouse betrunken auch nicht besser singt - aber vielleicht gute Texte schreibt. Wer weiß).... ich selbst bin der letzte, der sich da eine Wertung erlauben darf.. bin ich doch mehr als einmal von der Bühne gefallen.

Es geht ja eher um: was empfiehlt man jungen, aufstrebenden Musikern in einem öffentlichen Forum?

... und um die Frage: singt man mit Alkohol besser? Und da ist die Antwort klar: Strebt man einen möglichst reinen Ton an, eine deutliche Artikulation sowie ein perfekte Intonation, ist Alkohol kein guter Partner.

Strebt man dagegen ein RocknRoll-Image an oder vielleicht gar nichts Bewusstes, oder möchte man mit Musik etwas anderes von sich preisgeben und erreichen als nur Noten: dann kann man natürlich machen, was man möchte. Bzw das Leben selbst wird den Weg entscheiden. Am Ende entscheidet sich ja kaum jemand bewusst dafür: ich werde jetzt mal Alkoholiker.... außer veielleicht der eine oder andere Star, um mal wieder in die Klatschpresse zu gelangen.
 
Ich wollte auch keinen Stab über jemandem brechen. Die ganze Story wurde von Martin halt so lustig erzählt, ich musste einfach schmunzeln. Alkohol hin oder her, ein Gesangslehrer sollte schon die Töne treffen ;)
Ansonsten habe ich die Erfahrung gemacht, dass besoffene Sänger NICHT besser singen, sondern nur glauben, das sei so.
Wobei es darauf ankommt, ob jemand einen gewissen Alkoholpegel gewöhnt ist/ verträgt. Ich merke z.B. gar nichts, wenn ich zwei Bier trinke. Würden es drei oder vier werden, dann wäre ich angeheitert und würde mindestens meine Texte vergessen. Also lasse ich es bzw. hebe das dritte Bierchen auf - für nach dem gig ;)
schöne Grüße
Bell
 
*lol* also was den "Lehrer" :p :D :screwy: betrifft, haben meine Vorredner ja schon alles gesagt *g*

Also ich selbst vertrage wegen meines Alkoholabbauenzymdefekts kein Alkohol. Laufe sofort rot an und bin nach einem Mass Bier am Ende *ggg* Aber nach ein paar Schlückchen kann ich besser auf der Bühne rumhampeln, bescheuerte Ansagen machen, besser improvisieren und tiefe Töne klingen voller (weil die Stimmbänder anschwellen). Dafür kann ich Töne nicht mehr gut treffen, vor allem die hohen und wenns ein paar Schluck mehr sind, vergesse ich meine Texte öfter und verpasse meine Einsätze. Also ich singen und Alkohol - nee, da werde ich dann unehrenhaft aus der Band gekickt und mit Tomaten und faulen Eiern beworfen :D
 
Mach es doch ganz einfach:
Sauf dir mal im Proberaum die Hacken dicht und nimm in diesem Zustand irgendwas auf. Das hörst du dir einen oder besser zwei Tage später an und die Frage ist geklärt!
Aber ehrlich: Besoffen singen geht einfach nicht.
 
Hallo,

ich habe schon mal eine Band wegen "Alk" bei mir aus dem Studio geworfen - eigentlich wollten sie ein Demo aufnehmen, aber der Gitarrist war vom Vorabend noch komplett zu (habe dessen Aufnahme nach 10 min abgebrochen, weil definitiv nichts klappte), und der (ebenfalls noch stark schwankende) Sänger nahm vor dem Beginn der Aufnahme demonstrativ seinen Flachmann 'raus und tat ein paar tiefe Züge. Der hat dann den Aufnahmeraum gar nicht mehr von innen gesehen; ich habe die Jungs mit dem Kommentar "Kommt wieder, wenn ihr nüchtern seid!" zur Tür gebracht. Da war mir meine Zeit zu schade.
Über die oben erzählte Story habe ich auch erstmal heftig geschmunzelt. Wenn der Lehrer (besser vielleicht "Leerer" ;) ) ein persönliches Problem mit dem Alkohol hat, dann ist das in erster Linie sein - behandlungsbedürftiges - Problem. Seine Weisheit mit dem gesangsfördernden Alkohol aber an Schüler weiterzugeben, ist schon ziemlich kriminell...
Übrigens: Auch mir schmecken ein, zwei Bierchen gut - aber nach dem Auftritt...

Viele Grüße
Klaus
 
Ich muss nr sagen wenn sich mein sänger vollgesofen hat nen abend vor aufnahmen/proben/konzerten dann singt er definitv besser (ist allerdings Metal und Hardrock)!
Kann aber auch einfach daran liegen das er die nacht durchgezecht hat und weiß gott was ...

Gruß Maxi
 
Vielleicht kann man mit alk besser grölen. :D
allerdings, wenn man in einer Jazz - "Spelunke" was zu besten gibt, kommt es schon vor, dass man danach etwas verwackelt nach hause geht.
allerdings sollte man gerade beim lernen, welches Instrument auch immer, Stimme ist auch ein Instrument, nüchtern sein. Also auch kein sonstiges fertigmachzeug zu sich nehmen.
die Gefahr besteht, dass das dann bleibt.
und wenn der lehrer sagt, alk ist gut für die stimme, dann hat er sowieso ein Problem und sollte mit dem lehren aufhören.
Saufen lernen hat mit Musik nix zu tun.
 
Hi zusammen:)
@Cyril:
Mußte ziemlich lachen als ich das gelesen habe:))))))
Anekdote von mir:
Bandprobe im Winter- Jagertee mit guter Mischung(50/50, und es blieb nicht bei einem.....) und ich fühlte mich einfach "unschlagbar"...:)))))))
Ich denke Ihr ahnt was jetzt kommt:
Natürlich haben wir an dem Abend mitgeschnitten und NATÜRLICH war ich dann am nächsten Tag beim "nüchternen"reinhören äußerst kleinlaut!!!!!
Schon paar Jahre her das Ganze-werds aber nie vergessen- war SEHR lehrreich!!!
Seidem bei Proben und Gig freiwillige Alkohol-und Drogensperre!Mag auch keine Mitmusiker die da ausufern!
Allerdings:
EIN kleiner kurzer(oder ein Glas Sekt o.Ä.) VOR'M Gig macht tatsächlich etwas lockerer:)
Und mich hat schon einige male ein KLEINES Gläsle Grappa o.Ä. gerettet wenn ich ne belegte Stimme hatte- aber nur im Akutfall und dann WÄHREND des Gigs- mach' ich aber nicht gerne, weils eigentlich gar nicht gut ist!Ist eigentlich auch gar nicht erklärbar wie das funktioniert hat-null Ahnung.....aber so paar Minuten danach gings dann etwas besser:)))...irgendwie kam ich wieder besser in die Höhen und der Hals wurde etwas freier-vielleicht hab ich mir das auch nur "eingebildet"...:)))?
Greetz...
 
Ähnliche Wirkung wie Allohohl auf die Stimmbänder hat Ingwertee (Frischen Ingwer durch Knoblauchpresse in kochendes Wasser, pro Tasse ein Haselnuss-großes Stück). Geschmacklich nicht jedermann's Sache aber das macht mir die Stimme auch super frei.
 

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