Akkordeonhandschuh - benutzt sowas außer mir sonst noch jemand hier?

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senseo
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Jeder kennt das Problem, wenn in der linken Hand beim Akkordeonspielen größere Sprünge zurückgelegt werden müssen. Oft gleitet dann die linke Hand einfach nicht so geschmeidig hin und her und man radiert mit der Innenseite der Hand mehr über das Bassteil als dass es ein flüssiges Gleiten wäre. Mein Akkordeonlehrer hat mir damals empfohlen, einen ganz normalen Baumwollhandschuh für die linke Hand zu nehmen und die Finger abzuschneiden, so dass die Hand auf dem Handschuh locker dahingleitet. Damals waren alle Schüler meines Lehrers mit so einem selbstgemachten Handschuh ausgestattet und weil das für mich immer gut funktionierte, habe ich das so beibehalten. Allerdings habe ich später nie wieder jemanden gesehen, der so einen Handschuh benutzt. Gibt es hier Leute, die sowas benutzen, oder habt Ihr hier alle keine Probleme damit, die Linke Hand zügig hin- und hergleiten zu lassen?

Gruss, Senseo
 
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Hallo Senseo,

das Springen auf der Bass-Seite klappt bei mir eigentlich auch ohne Handschuh ohne Probleme.

Unter den zahlreichen Akkordeonspielern, die ich persönlich kenne (teilweise aus dem benachbarten Ausland), ist auch nur eine einzige Akkordeonistin, die mit einem Handschuh spielt, damit die Außenseite der Hand nicht am Bassriemen entlang scheuert. Der Handschuh sah aber eher nach Kunstfaser als nach Baumwolle aus, wenn ich mich recht erinnere...

Gruß,
Wil Riker
 
... Der Handschuh sah aber eher nach Kunstfaser als nach Baumwolle aus, wenn ich mich recht erinnere...

Ich auch :D! Ich nehme allerdings Socken aus Kunstfaser (definitiv am Besten:great:) und schneide bis zum "Fußballen" alles ab (Also äh, Ihr spürt was ich meine, oder??) Ich vermute es hängt mit der Hautfeuchtigkeit zusammen, warums bei manchen ohne nicht rutscht (hihi).
 
Wie groß sind denn Eure Sprünge? Also ich habe soetwas nur im Winter bei Straßenmusikanten gesehen und das an beiden Händen.

Spielt Ihr so schnell und virtuos, daß ihr derartige Hilfe benötigt?

Ich kriege hier ja so langsam Komplexe :redface: wenn ich höre, was ihr all so könnt :rolleyes:

Wir haben in der Schule damals gelernt: Daumen nach hinten...die meisten haben aber den Daumen so runterhängen...wir mußten den Daumen (Baßseite natürlich) immer nach hinten legen...bei mir steht der auch wie ne 1 :D Steht auch so in der Akkordeonfibel...aber noch nie bei anderen beobachtet...immer nur hängenden Daumen

D.
 
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Also ich kenne das auch mit Handschuh zu spielen, allerdings wird das bei uns an der Musikschule hauptsächlich den Leuten empfohlen, die MIII spielen, da man dabei doch recht schnell hin und her muss. Ich find das allerdings nicht so toll mit Handschuh - hab mir extra einen stricken lassen - aber das ist ja geschmackssache.
 
...Wir haben in der Schule damals gelernt: Daumen nach hinten...die meisten haben aber den Daumen so runterhängen...wir mußten den Daumen (Baßseite natürlich) immer nach hinten legen...bei mir steht der auch wie ne 1 :D Steht auch so in der Akkordeonfibel...aber noch nie bei anderen beobachtet...immer nur hängenden Daumen
D.

der Daumen soll einfach da sein wie es für die Hand am ergonomischten ist, und das ist eben so locker schräg nach vorne leicht gekrümmt. "Hinten hoch" gibt doch nur Verspannungen der ganzen Hand.
Außerdem kann der Daumen auch mal einen verminderten (weiter oben) drücken, z.B. C + adim7 :eek: ist aber ein sehr cooler Griff :D und geht nur wenn die dim7-Knöpfe ganz nahe an der Gehäusekante sind. Extremebassing :twisted:

mfg Balgseele
 
Ich auch :D! Ich nehme allerdings Socken aus Kunstfaser (definitiv am Besten:great:) und schneide bis zum "Fußballen" alles ab (Also äh, Ihr spürt was ich meine, oder??) Ich vermute es hängt mit der Hautfeuchtigkeit zusammen, warums bei manchen ohne nicht rutscht (hihi).

Spielst Du denn MIII oder Standardbass? Die Socken- bzw. Handschuhspieler waren meistens MIII-Spieler. Allerdings finde ich, dass das bei größeren Sprüngen auch auf dem Standardbass wesentlich angenehmer ist als ohne Handschuh zu spielen.
 
ja, mit dem Daumen finde ich auch lustig, daß wir das so gelernt haben und wehe dem der Daum stand nicht wie ne eins...da hat der Lehrer immer gesagt: "den Daumen nach hinten:D und hat aus Spaß mit einem kleinen Stöckchen draufgeschlagen...aber wirklich aus Spaß. Da wurde immer großen Wert drauf gelegt und daher habe ich mich ja auch gewundert, das andere das nicht machen...

habe mal versucht, mit "lockeren" Daumen zu spielen - geht ned mehr, da eben anders gelernt...aber is ja im Grunde genommen auch egal.

Würde auch gerne mal hören...habt ihr mal was veröffentlich, damit man mal reinhören kann?

D.
 
@ daccord: du kannst mal meine Myspace-Seite besuchen. Da sind ein Paar Demosongs von mir drauf....nichts weltbewegendes. und ein paar videos unter: www.myspace.com/julezaccordion


ansonsten benutze ich keinen handschuh, obwohl er doch einiges erleichtern könnte.

gruß
 
habe mal versucht, mit "lockeren" Daumen zu spielen - geht ned mehr, da eben anders gelernt...aber is ja im Grunde genommen auch egal.

Nana, SO egal ist das gar nicht. weil du tatsächlich eine im Prinzip hinderliche unnötige Anspannung in der Hand erzeugst, die - wie jede andere aus Gewohnheit angeeignete unnötige Anspannung - das Potential deutlich einschränkt. (was man aber meist erst merkt, wenn man damit aufhört ODER wenn es beginnt Schmerzen zu bereiten))

Beispiel aus meiner Spielpraxis:

Nachdem ich ganz allgemein intesiv Körperarbeit gemacht habe (ist heute mein Beruf), und dann nach Jahren wieder mit dem Akk. eingestiegen bin, habe ich völlig von selbst:
- einen neuen Riemen (ergonomische mit Zusatzgelenk) gekauft, diesen völlig anders eingestellt, vor allem viel lockerer mit mehr Spielraum für das Instrument)
- eine komplett andere Haltung beim Spiel eingenommen, die VIEL Kraftsparender ist
- viel dynamischer mit dem Balg ad hoc umgehen können
- in beiden Händen (ganz krass aber rechts) eine größere Beweglichkeit, Schnelligkeit und Griffsicherheit erzielt. Dies hängt v.a. mit weniger Anspannung in Nacken und Schulter/Brust zusammen!
- nach wenigen Wochen eine höhere "Skillstufe" erreicht (was mir die Jahre zuvor grenzwertig schwer erschien, ist nun locker spielbar, so dass ich theoretisch auf schwierigeres Repertoire greifen KÖNNTE [womit ich mir aber schön Zeit lasse:) ] )


@ Den Daumeakrobaten:
Das ist ja witzig, dass echt Leute mit dem Daumen die letzte Akkordreihe greifen. Hab mal probiert, und rein theoretisch könnte man (ich) auch noch bis zur Mollreihe kommen. Aber ob das einen Nutzen bringt, und nicht auch von den anderen Fingern problemlos bearbeitet werden kann?
Aber warum net :)

-> Gibts auch welche, die vielleicht auch mit dem Kinn das kleine E (F) auf der Diskantseite betätigen? :D:D
Oder mit dem Oberschenkel ein kleines Glissando im unteren drittel der Diskantseite hinlegen? :eek: :D

Grüße!

PS: Ach so, wegen Handschuih: Ich selbst nicht, aber ich habe schon viele Spieler (hauptsächlich Solisten) die links den "Profihandschuh" beim vortragen trugen.
Muss jeder selbst entscheiden, wie er den besten Kompromiss aus Gefühl und Gleitfähigkeit für sich herausfindet (Und sich die linke Hand/ Unterarm einzufetten kanns ja auch nicht sein :D )
 
danke White, werde ich mir heute abend anhören, bin mal ganz gespannt...fühle mich ja hier mit meiner Mittelmäßigkeit als Außenseiter...

nein, mit Daumen nach oben wie ne1 ist für mich ganz entspannend - ganz ehrlich...ich finds nur witzig...und bisher konnte ich immer sehr jut die sprünge bewältigen, die ich machen mußte...von der griffsicherheit weniger probleme, manchmal eher - hm...wie soll ich erklären - von dem Rhymus her...aber das hat nix mit dem Daumen zu tun, sondern geht mit übung weg...

muß jetzt weiterarbeiten

bye

d.
 
@senseo:

Ich spiele Standardbass...

@daccord:
z.b. Folgender Sprung F/A7/DM/Bb7/A&E
Ausserdem spiele gerne die original Musettesachen die gerne mal mit vielen Bassläufen begleitet sind.

@Malineck:
Welche Riemen verwendest Du?
 
Wie groß sind denn Eure Sprünge?

Sind jetzt nicht so dramatisch, aber wenn Du beispielsweise von D/dm runterspringen musst nach As/asm, dann rüber zum bm und anschließend wieder hoch zu A/a7 und das auch noch im relativ schnellen Wechsel, dann kann so ein Handschuh schon ganz angenehm sein.

Blöd ist halt nur, dass der Handschuh immer so auffällt. Das kann unter Umständen angeberhaft wirken. Bei mir ist es aber definitiv so, dass ich mit Handschuh wesentlich besser spielen kann, ansonsten ruckelt es des öfteren bei den Sprüngen.
 
... Blöd ist halt nur, dass der Handschuh immer so auffällt. Das kann unter Umständen angeberhaft wirken ...
Da hilft nur ein Handschuh in der Farbe vom Akkordeon!

...ich habe noch die Bilder vor Augen, als diverse Damen mit Akkordeon im Fernsehen auftraten und die Riemen einen "Überzieher" in der gleichen Stoffart hatten, wie die Dirndl der Damen... - das hat noch wesentlich bescheuerter ausgesehen, als die Riemen "nackt".
 
ah, ja Scheufle...derartige sprünge geht auch ohne handschuh bei mir - schade eigentlich - sonst hätte ich mir glatt welche selbst gestrickt...ganz chicke mit zopfmuster :D

bis dann
d.
 
@Malineck:
Welche Riemen verwendest Du?

Hallo Scheufele, ich benutze einen Riemen, der im unteren Viertel auf beiden Seiten ein zusätzliches Gelenk hat - also einen Variablen Knick nach innen macht, der die Spannung unten hinten sehr herabsetzt. Das Instument hat dadurch den gleichen Halt bei größerer Bewegungsfreiheit im Oberkörper.

Ist übrigens eine Sonderanfertigung, die meiner Info nach von Prof Hugo Noth vor längerem entwickelt/angestrengt wurde. (Habe es von einem Freund von ihm, der noch Restbestände hatte) Leider hat beispielsweise Hohner offenbar das Ding nie in Großserie aufgenommen, warum auch immer.

Gruß!
 
Hallo Zusammen ,

das mit dem Handschuh ist eine gute Idee.
Mein Bassriemen ist mit Velour auf der Innenseite belegt und da gleitet der Handrücken nicht so leicht.
Ich verstehe nicht das da nicht generell Glattleder genommen wird.
Den könnte man schön einfetten.
Wo bekommt man Bassriemen mit Glattleder auf der Innenseit.?

Schönen Tag
Ludwig
 
Bei Glattleder schwitzt man aber viel zu sehr, und kann dann nicht mehr gleiten,;) deshalb ist diese Samtbeschichtung eigentlich optimal...Glattlederriemen stellt noch die Firma Schlosser in Klingenthal her...


Jörg Schlosser
Leder- und Metallwarenverarbeitung

Steinfelsstraße 11
D-08248 Klingenthal

Telefon: 00 49 - (0)3 74 67/ 2 13 52
Fax: 00 49 - (0)3 74 67/ 2 13 62

E-Mail: info@musikinstrumenten-zubehoer-schlosser.de
 
Hallo,

das Bassriemen-Material ist wohl offensichtlich von Hersteller zu Hersteller verschieden. Bei meiner Morino besteht der Riemen aus Glattleder (wie bei fast allen Modellen von Hohner), daher habe ich - wie oben erwähnt - auch keine Probleme bei großen Sprüngen. Im Vergleich dazu hat mein kleines Concerto I einen rauhen Lederriemen.

Ich dachte, Velours- bzw. Samtbeschichtung wäre eher eine Ausnahme, denn das kenne ich eigentlich nur bei Zupan-Akkordeons.

Gruß,
Wil Riker
 

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