2 Stimmregister = 2 Stimmklänge- Verbindungsmöglichkeiten?

  • Ersteller Birkenschubser
  • Erstellt am
B
Birkenschubser
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
09.10.11
Registriert
13.12.05
Beiträge
512
Kekse
272
Moinsen!
Ich singe nun ein ganzes Weilchen vor mich her, mittlerweile auch im Hochschulchor.
Nach langem Hin und Her habe ich nun von unsrer Chorleiterin die Bestätigung bekommen, dass ich ein echter Tenor bin. Als ich also einige ihrer Tipps befolgt und zuhause etwas geübt habe, ist folgendes Problem aufgetreten:

a) Ich weiß nicht, wo mein Übergang zur Kopfstimme ist, irgendwo zwischen e1 und g1 wird er liegen, ich kann es aber nicht genau bestimmen.

b) Bis etwa d#1/e1 kann ich enen erheblich kräftigeren Klang erzeugen, ab etwa g1 bis in die Spitzen singe ich zwar nicht im Falsett, aber dennoch fehlt IMO die gewünschte Power-Stimmfarbe.
Gibt es eine Möglichkeit, diese kraftvolle Klangfarbe auf die hohen Töne zu übertragen?

Gesangsunterricht folgt schon bald, aber vielleicht könnt ihr mir ja schon einen Rat geben!

Ich hänge mal 2 Hörbeispiele an.

1. Die mittlere, kräftige Lage.
http://www.file-upload.net/download-692137/LADY.mp3.html

2. Die hohe, dünnere Lage.
Stört euch nicht an den nicht wirklich 100% kontrollierten hohen Tönen, ich weiß ganz genau, was ich noch alles NICHT beherrsche. :D

http://www.file-upload.net/download-692131/4-e.mp3.html

Thx im Voraus.
 
Eigenschaft
 
Hallo !
Ehrlich gesagt, ich kann jetzt nicht 2 sooo unterschiedliche Stimmklänge hören. Beispiel eins klingt für meine Ohren forciert, weshalb ich nicht glaube, dass Du genau diesen den Klang in die Höhe übertragen kannst, ohne dass es problematisch wird; Beispiel zwei (das Du als dünn empfindest) finde ich hingegen richtig gut! Andere werden Dir wahrscheinlich etwas ganz anderes sagen, das Hörempfinden ist ja immer subjektiv.

Die Registerverschmelzung bzw. der Registerausgleich ist eines der ersten Dinge, die man im Unterricht lernt. Gut finde ich dafür Glissando-Übungen - z.B. diese: auf der Silbe sa, ja, so, jo, su, ju über eine Oktave und wieder zurück schmieren, fang vielleicht um A-a an und gehe halbtonweise nach oben. Nimm in der tiefen Lage schon den Klang der hohen Oktave vorweg und versuche, klanglich bewusst zu überblenden.
schöne Grüße
Bell
 
Es ist wirklich Geschmackssache.

Für mich klingt Nr. 1 stimmlich wie eine irische Version des Uriah Heep-Songs. Wer Irish Folk mag, wird das mögen.

Freunde von kommerzielleren Rockpop-Balladen werden sich mit Nr. 2 eher anfreunden. Aber ich gebe zu, dass es stimmlich zwar nicht dünn, aber z. T. etwas mühselig klingt. Immer noch ganz gut, aber auch etwas angestrengt.

...
 
Hallo,

Version 1 finde ich bei den hohen Tönen auch forciert. Es klingt so, als wärest Du bei den hohen Tönen verkrampft.

Version 2 klingt noch etwas ungeübt an manchen Stellen, zeigt aber, dass da eine interessante Stimme mit erheblichem Potential dahinter steckt. Mit dieser Art der Stimmgebung wirst Du hohe Töne immer problemlos kriegen, aber nie so klingen wie in der Art von Beispiel 1.

Was man machen kann: Wenn es Dir gelingt, bei Beispiel 1 die Verkrampfungen über Bord zu schmeißen und den Ton etwas schlanker zu führen (denke an Rufen, Hey, nicht brüllen) - dabei aber nicht in die "leichte" Stimmgebung rutschen! - kannst Du das noch erheblich höher kriegen, aber bis maximal zum hohen C (was dann aber sauschwer ist, ich kann das so etwa bis zum A).

Bei Beispiel 2 kannst Du leicht fast beliebig hoch singen (auf jeden Fall höher als bis zum hohen C) und das direkt so für Musik, die diese Klangfarbe braucht, verwenden. Das müsstest Du einfach noch etwas üben. Es wird aber nie - IMO - so klingen wie Beispiel 1.

Gruß,

SingSangSung
 
Thx soweit!
Ja, diese Forcierung ist mir im Nachhinein aufgefallen, sie kam eher zufällig... Diesen ungewognt rauen Klang meintet ihr auch, nicht wahr?

Was man machen kann: Wenn es Dir gelingt, bei Beispiel 1 die Verkrampfungen über Bord zu schmeißen und den Ton etwas schlanker zu führen (denke an Rufen, Hey, nicht brüllen) - dabei aber nicht in die "leichte" Stimmgebung rutschen! - kannst Du das noch erheblich höher kriegen, aber bis maximal zum hohen C (was dann aber sauschwer ist, ich kann das so etwa bis zum A).

Mmh, vermutlich reden wir vom gleichen: Ich würde gerne diese kräftigen Metalrufe einbauen, die in oft nicht höher als a1/h1 liegen, siehe Iron Maiden, Manowar etc.
Diese sind dann neben ihrem unglaublichen Volumen imer angezerrt.

Danke für die Tipps, dann weiß ich ja ungefähr, was auf mich zukommt. :great:
Also als Spitzentöne kriege ich im 2. Register je nach Tagesverfassung noch ein f2/f#2 hin.

Dafür bin ich total armselig im Falsett, das allerallerhöchste, was ich jemals hinbekommen habe, war ein gequältes a2, da werde ich von zahlreichen tieferen Stimmen geschlagen.
 
Dafür bin ich total armselig im Falsett, das allerallerhöchste, was ich jemals hinbekommen habe, war ein gequältes a2, da werde ich von zahlreichen tieferen Stimmen geschlagen.
Kann an mangelndem Training liegen ;) Wenn das mit der Stütze nicht sauber läuft kann da das Falsett erheblich drunter leiden.
Anderes Problem kann bei Dir sein, dass Du einfach zu sehr forcierst, zu machst und damit die Höhen abquetschst.

Ich würde sagen: Mach' erst mal eine Weile Unterricht und dann sehen wir. Dann wirst Du auch sehen, wie Du mit den Höhen arbeitest, die Manowar und Iron Maiden bringen und dann wirst Du sehen ob Du das jemals so singen kannst.

Manche Stimmen sind einfach nicht für's Verzerren gebaut, selbst wenn es irgendwie doch geht.
 
Ja, mag natürlich gut sein. ;)

EDIT 2:
Ok, also ich hab eben ein wenig ausprobiert, jetzt ist im Falsett ein h2 herausgekommen...


Es geht auch weniger darum, besagte Bandsänger zu imitieren, als vielmehr meine Stimmmöglichkeiten komplett auszuschöpfen. :great:

P.S.
Mein Problem mit dem hohen Register ist folgendes:
Meine gewöhnliche Sprechstimme ist SEHR laut und kräftig. Teilweise kann ich meine mittleren Lagen nicht singen, ohne direkt von Mitbewohnern und Nachbarn auf den Deckel zu kriegen. ;)

Die hohen Lagen aber sind, wie gesagt, dünn. Zwar immer noch laut, aber eben kaum voluminös. Das soll auch mein Hauptansatzpunkt sein im Gesangsunterricht; daher auch dieses Streben nach kontrollierten Rufen.
 
Ich nehme an, dass der Unterschied vor allem damit zusammen hängt, wo man die Töne artikuliert. Beim ersten Beispiel ist das Singen sicher anstrengend, oder?

Das klingt für mich nach Bruststimme, die etwas hochgezogen bzw. ausgesungen wird. Dadurch wird sie in den Spitzen rau und man macht irgendwann zu - was wohl durch den (wenn auch geringen) Druck kommt.
Das zweite Beispiel klingt für mich nach Kopfstimme(die Spitzentöne Falsett), die viel weiter hinten artikuliert wird. Dadurch hast du es leichter, wenn es ganz hoch geht, weil der Bruch leichter ist. Genaugenommen hört man bei dir also 3 Register/Stimmen, wovon das Falsett kaum ausgeprägt ist. Aber du machst das intuitiv, das ist gut: Viele andere ziehen da die Stimme bis sonstwohin hoch. Hat mich jetzt gesanglich an Toni von Sonata Arctica erinnert.
So, jetzt zu deinem Problem: Du kannst versuchen, mit der "hohen" Stimme etwas früher/tiefer einzusetzen, dann ist der Bruch nicht so krass. Denn das Singgefühl wirst du nicht mit ganz nach oben nehmen können - ich komm damit mit Ach und Krach zum a1. Allerdings wird deine Kopfstimme mit der Zeit kräftiger, und zwar erheblich. Mein Rat wäre, dich nicht übermäßig zu quälen, sondern deine Grenzen momentan zu respektieren und darin zu arbeiten. Du machst dir sonst viel kaputt^^.
 
Hi nochmal,

die hohen lauten Töne gehen auch ohne Zerre - wenn man denn möchte. Man sollte es erst mal ohne können, und anschließend ggf. Verzerrungen dazunehmen, aber nicht, weil man es nicht anders kann.

a2 ist für Falsett doch schon sehr hoch! Was muss man da noch höher singen?

Gruß,

SingSangSung
 
Da hast du aber Recht - also über a2 singt kaum noch ein normaler Mensch, selbst im Metal. Es gibt einige Spinner, die das h2 schaffen, aber es klingt halt auch so als ob sie es "schaffen" ;)
 
Hmm, es ist schwierig zu beurteilen...

Beim 1. Beispiel ist das Singen auf andere Weise anstrengend, als im 2. Beispiel...
Im 2. Beispiel fällt meine miese Stütze stark auf, im 1. überziehe ich ein wenig die Stimmbänder.

Die Sache ist bloß: Ich fühle mich in der Höhe erheblich besser imstande, mich auszudrücken. In der mittleren Lage ist es mit diesem (übermäßig) kraftvollen Gesang auch möglich, aber irgendwas fehlt.

Letztlich fehlt mir einfach noch meine Wohlfühllage - bis vor 2 Wochen dachte ich ohnehin, ich wäre ein hoher Bariton.
 
Bis auf den einen absichtlich "geschrienen" Ton hatt ich hier eher den Eindruck, dass dieses Beispiel viel mehr seinem natürlichen Stimmrahmen entspricht. Das klang eigentlich sehr locker.

...

D'accord bis auf eine Kleinigkeit: Ich hatte den Eindruck, dass er bei "flowing" und dem "aaah" wackelt, weil er zu viel Kraft reinlegt - der Ton scheint schwer zu sein.
 
Beim 1. Beispiel ist das Singen auf andere Weise anstrengend, als im 2. Beispiel...
Im 2. Beispiel fällt meine miese Stütze stark auf, im 1. überziehe ich ein wenig die Stimmbänder.
Das erste klingt soweit ganz gut bis auf die Hohen Stellen, finde ich.
Das zweite ist klingt in meinen Ohren besser, da ist doch nix duenn?
Die Sache ist bloß: Ich fühle mich in der Höhe erheblich besser imstande, mich auszudrücken. In der mittleren Lage ist es mit diesem (übermäßig) kraftvollen Gesang auch möglich, aber irgendwas fehlt.
Also mir hat da jetzt nix gefehlt :)
Letztlich fehlt mir einfach noch meine Wohlfühllage - bis vor 2 Wochen dachte ich ohnehin, ich wäre ein hoher Bariton.
Naja, vielleicht gibt's ja auch Maenner, die ihre Stimme abdunkeln... :rolleyes:
Ist doch eigentlich auch egal; Du kannst oben singen, Du kommst runter, was willste denn mehr? ;) Register verschmelzen lernst schon noch :)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben