westergitarre zum klingen bringen

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m43rius
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hallo,
ich nehme über den tonabnehmer meiner ibanez aw 40 ecent auf. am verstärker klingt sie super aber aufgenommen dann doch ein bisschen flach und komisch.
deswegen hab ich noch ein par fragen und hoffe, dass ihr mir helfen könnt:

1.ich habe auch einen equilizer an der gitarre. sollte man den einfach auf phase lassen (also quasi ohne eq einstellungen) und am pc equilizen oder umgekehrt? macht es einen unterschied?

2.wie machen es die akustikbandgiganten, dass ihre gitarre so gut klingen? klar haben die auch wesentlich hochwertigere gitarren mit besserem klang. aber die werden ja warscheinlich auch nicht unverändert aufgenommen und nicht mehr bearbeitet oder?

demnach: 3.was für effekte und plugins benutzt man im akustik-genre?

ich hab von anfang an keinen mörderklang von einer 400€ klampfe erwartet aber besser als wie es sich jetzt anhört muss das gehen.
 
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hi m43rius,

ich fürchte, das board braucht mehr details^^, um dir wirklich ne antwort geben zu können.
wie sieht deine aufnahmekette aus? welche komponenten benutzt du?
deine beschreibung hört sich stark nach fehlendem vorverstärker an, aber nix genaues weiß man halt nicht... :D

cheers
 
Du kannst zur Unterstützung ein Kleinmebrankondensatormikrofon wie z.B. das AKG C1000S nehmen, um die Gitarre klingen zu lassen. Mit dem Mikro kann man schön mit Position und Entfernung experimentieren und z.B. in der Nähe des Schalllochs mehr "Bauch" herausholen.
 
ich würde akustikgitarren immer akustisch aufnehmen. piezo-pickups sind für live eine schöne sache, aber für aufnahmen reichen sie sogut wie niemals an den akutischen klang des instruments ran.
zudem gehören richtig geile akustik-gitarren-aufnahmen zum schwierigsten für tontechniker und benötigen unheimlich viel erfahrung. noch heikler sind meiner meinung nach nur nylon-gitarren.

vielleicht kannst du dir ja irgendwo ein oder zwei kondensator-mikrofone ausleihen und es mal damit versuchen, ich bin mir relativ sicher dass du damit deutlich bessere ergebnisse erzielen wirst.
vielleicht klingen deine aufnahmen auch ein wenig limitiert da du mit einem piezo nur mono aufnimmst, mit zwei mikrofonen könntest du in stereo recorden und deine aufnahme klingt deutlich größer.

zur bearbeitung gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, man kann damit dasselbe anstellen wie mit jedem anderen instrument. kompressor, eq, hall, delay, chorus... das problem besteht eher darin dass sie gemeinsam mit anderen instrumenten im mix funktioniert da sie unheimlich viel platz braucht.
 
oh sorry hatte ich vergessen.
ich benutze ein e-mu 0404 usb interface, als sequenzer logic express 8 und ..meine gitarre :D (die glaubich einen vorverstärker eingebaut hat?)

ich hab mir extra eine gitarre mit tonabnehmer geholt damit ich nicht mit mikrofonen arbeiten muss weil ich damit nicht viel erfahrung hab und nicht wüsste wie ich das positionieren muss etc.
wird das öfter so gemacht, dass einfach beides genutzt wird? pickup und mikrofon?
 
Ja, das macht man öfter, weil man dann zwei Signale zur Verfügung hat, die man klanglich mischen kann. Es birgt ggf. die Gefahr, daß sich Phasenauslöschungen ergeben, dann sollte man die Phase einer der beiden Aufnahmespur in Logic umdrehen.
 
wie meinst du das mit "phase"?
 
Hi,

Aufgenommen klingt nur die Abnahme mit Mikro richtig echt und gut. Unbedingt mit neue Saiten.
Schwierig ist das aber nicht:
1 Kleinmembrankondensator-Mikrofon (vielleicht nicht das billigste) und ca. auf den 12ten Bund schauend im Abstand von 20cm oder besser mehr (wenn der Raum nicht allzu schlecht ist). Es lohnt sich, wenn man mit der Mic-Position experimentiert. Leicht gewinkelt Richtung Schallloch und auf den 12ten Bund zeigend funktioniert meistens. Richtung Schallloch wird der Bass und die unteren Mitten
etwas dominant und "wummerig", Richtung Steg klingt heller und dünner.
Ich würde den Tonabnehmer-Sound bzw. ein 2tes Mikro weglassen. Damit bekommt
man nur Phasenprobleme und ist in den meisten Fällen einfach nicht notwenig.

Bearbeitung:
EQ: Oft hilft ein Absenken bei ca. 300Hz-400Hz, Höhen anheben und Low-Cut bei ca. 80Hz.
Kompressor: Größere Attack 10ms bis 20ms. Oder sehr geringe Kompression, dafür mit
kürzerer Attack.
Dabei gilt immer: Es ist jedesmal anders, also ausprobieren und Ohren verwenden.

Beim Tonabnehmer (egal ob Piezo oder internes Mic,....) klingts immer unecht und elektrisch. Die Höhen kratzen gleich und es klingt immer irgendwie dünn.
Kann man durchaus als "eigenes Instrument" oder wie eine E-Gitarre im Mix brauchen.
Meist hilft ein guter EQ, etwas Chorus oder Flanger und ein guter Hall.
Dieser Sound eignet sich auch gut zum "kaputt"-komprimieren. Also starke Komprimierung mit Attack so zwischen 5 umd 15ms + hohe Ratio und niedrigem Threshold.
Hört man öfters bei aktuellen Rock-Songs.

lg. JayT.
 
Hi,
Unbedingt mit neue Saiten.

IMHO wichtigster Punkt. Wenn Du gute, etwas eingespielte Saiten verwendest ist das schon die 3/4 Miete.

Dann die Mikros -> ich nehm' ein Kleinkondensator, etwa 20 cm vorm Schalloch und nutze ein Klein-Gross-Kondensator-Zwitter (MXL 990) etwa am 3 Bund, ca. 20-30 cm entfernt.

Wenn Du gute Saiten, gute Mikros und eine gute Mikropositionierung herausgefunden hast (musst Du selbst testen, die Klangunterschiede sind gewaltig) kannst Du (eigentlich) auf eine Nachbearbeitung verzichten.

lg
 
Ja, das macht man öfter, weil man dann zwei Signale zur Verfügung hat, die man klanglich mischen kann. Es birgt ggf. die Gefahr, daß sich Phasenauslöschungen ergeben, dann sollte man die Phase einer der beiden Aufnahmespur in Logic umdrehen.

Oder einfach Spuren verschieben...
 
aaaaah hört sich das dann so an wie ein "phase effekt" der ja auch oft verwendet wird?
 
...mit dem Unterschied, daß die Phasenverschiebung eben nur statisch ist und zu unerwünschten Auslöschungen einiger Frequenzen führt, und nicht, wie bei einem Phaser-Effekt moduliert wird.
 
Was meiner Meinung nach ein ganz wichtiger Punkt besonders bei akustischen Aufnahmen ist, ist der Hall. Wenn du ein Programm benutzt, das VST Plugins laden kann, google mal nach Ambience. Das ist ein kostenloser Halleffekt der super für sowas geeignet ist.
 
Man kann auch mit einem einfachen Großmembran schon ganz passable Ergebnisse erzielen, dazu muss es nicht mal sonderlich teuer sein. Kleinmembran gehen auch immer sehr gut, da spielt hinterher vor allem die Position eine entscheidende Rolle. Tonabnehmer würde ich als Unterstützung mit aufnehmen und schauen, wie sich der Sound kombinieren lässt.

Bearbeitungen:
Kompressor: kann nötig sein, da Akustik - Gitarren einen sehr dynamischen Klangumfang haben. Gerade wenn man mit einer einer perkussiv orientierten Rhythmusgitarre arbeitet lohnt es sich schon, hier die Dynamik ein wenig einzugrenzen.
Equalizer: kann wunderbar benutzt werden, um zum Beispiel mehr Perkussivität in den Sound zu holen oder die hohen Saiten mehr "glocken" zu lassen, außerdem sollte im Mix auch hier der Low - Cut - Filter schon Pflicht sein.
Hall: Kann nur im Mix entschieden werden.
 
Ich würde eine Western Gitarre, wenn ich sie denn alleine aufnehme, mit einem Großmembran Mikro ( z.B. http://www.musik-service.de/Recording-Mikrofon-MXL-2006-Condenser-Mic-prx395726523de.aspx ) aufnehmen.
Und dann die aufgenommene Spur einmal doppeln mit einem Versatz/Delay von ca. 5-12ms. Das macht den Sound fetter ohne Phasenauslöschungen. Den Versatz/Zeit/ms muss man ausprobieren.

Wenn ich eine Band auf einmal aufnehmen würde, wo u.a. auch eine Westerngitarre dabei ist, würde eine Spur über die Tonabnehmer der Gitarre und eine weitere Spur mit dem Großmembranmikro aufnehmen und dann im Studio später beide Spuren nach Bedarf mixen und auch gegeneinander versetzten.

Topo :cool:
 

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