Studio Projects B1 Vs Beyerdynamic Opus 53 Vergleich

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Wie im Titel schon zu lesen ist geht es hier um den Vergleich von Groß und
Kleinmembranmikros als Overhead. Da ich von Zeit zu Zeit immer wieder mal
über die verschiedensten Statements über vor nachteile beider Mikros
gestolpert bin war ich entsprechend unentschlossen vor meinem Einkauf :).

Mit diesem kleinen Bericht meinerseits will ich versuchen die allgemeine Verwirrung
bei der richtigen Wahl eines Overheadmikros etwas zu verringern. Das ganze ohne viel
leeres technisches Blabla sondern viel mehr mit meinen praktischen Erfahrungen im Umgang
mit den verschiedenen Mikros.

Kommen wir nun als erstes zum Studio Projekts B1.
B1.JPG

Der Name steht für "Das" Einsteiger Großmembran schlecht hin. Preislich liegt es hier bei Musik Service bei 111€ inkl. Tasche und Spinne. Das B1 sieht nicht nur wertig aus es fühlt sich auch so an. Was allerdings schwer aufs Gewicht schlägt. Der Prügel wiegt einiges. Bisher
Mein schwerstes Mirko überhaupt. Ohne ein hochwertiges Stativ sollte man das gute Stück nicht aufhängen.

Ich benutze derzeit ein K&M Stativ für das Mikro der tut auch gute Dienste. An meinem Millenium Billigteil hat es nicht sehr standfest gehalten. Ein Großmembran will also auch ein
großes Stativ ;).

Aber genug von Äußerlichkeiten kommen wir zu den inneren Werten. Das B1 hat einen für meine Ohren sehr angenehm linearen Frequenzgang, sprich es nimmt den Raum so auf wie
Er auch wirklich ist. Was ich bei meinen derzeitigen T.Bone Budget Overheads doch sehr sehr vermisst habe. Wenn gewünscht kann ein Lowcut mit -10 oder -20db bei 75 oder 150 Hz
Direkt am Mikro per Schiebregler zugeschalten werden. Der Einsatz von Eq entfällt fast vollständig. Einfach das Mikro nach Wunsch ausrichten und glücklich sein. Ein gestimmtes Set und einen gut klingenden Raum vorausgesetzt ;). Mich hat es auf jeden Fall sehr überzeugt.
Übrigens habe ich u.a. auch schon hier im Board gelesen das dieses Mik nicht für
Drums geeignet sei und durch den Schalldruck durchknallen würde. Das kann man allerdings mit einem einfachen Blick in die Bedienungsanleitung dementieren.

Ich zitiere:
"Applications
- Close miking of instruments with high sound pressure levels
- Home redcording and project studios
- Vocalist recording
- . . .
Wenn es für close miking geeignet ist sollte es auch als einfaches Drumoverhead bestehen können.

Sucht man ein Overhead das den Raumklang so wie er ist wiedergibt ist das B1 die allererste Wahl.

Der Konkurrent ist wohl die Referenz im Overheadeinsteigerbereich.
Opus%2053.JPG

Das etwas günstigere Opus 53 von Beyer, dass schon für 79€ zu haben ist. Ebenfalls mit Halteklammer und Tasche. Das Opus ist im vergleich zum B1 winzig und sehr leicht. Dafür fast es sich nicht so wertig an. Es wirkt fast ein wenig billig. Allerdings sollte man sich davon nicht täuschen lassen. Das Gehäuse ist aus Carbon sollte also ordentlich was wegstecken können.

Zudem kann seine auf Drums ausgerichtet Kapsel durch extreme Flexibilität punkten.
Das 53er Opus hat einen angepassten Frequenzgang. Je nach Entfernung zur Schalquelle gibt es einen Bassboost um 50hz von bis zu 8db. Zusätzlich gibt
Es eine Anhebung bei 10khz. Dadurch eignet sich das Opus 53 nicht nur als Overhead sondern macht sich auch an den Toms und an der Snare absolut Sahne.

Wer also einen evtl. nicht so idealen Raum hat oder die Toms mit dem Overhead noch etwas puschen will ist mit diesem Mikro bestens bedient.

Ich für meinen Teil habe das Opus derzeit an der Snare im Einsatz und kann getrost auf ein Mikro verzichten das den Teppich abnimmt der kommt dank 10khz Boost schön mit rüber.
Als reines Overhead liegt mir das B1 besser. Aber das soll jeder für sich entscheiden.

Wem das ganze gebrabbel über Frequenzen und blabla nicht liegt der soll einfach auf seine Ohren hören.

Wie von mir zu erwarten war ;).
Hab ich ein kleines Beispiel vorbereitet in dem ich das B1 das Opus 53 und mein bisheriges Overhead ein Em900 von T.bone vergleiche.

Zum Vergleich kamen alle Mikros aufs gleiche Stativ mit dem gleichen Kabel und der gleichen Ausrichtung auf die Schallquelle. Das Signal ist komplett unbearbeitet.

Was mir bei diesem kleinen Experiment als erstes auffiel war die Empfindlichkeit der Mikros. Bei gleichem Gain viel die Kurve vom B1 zum Em 900 stetig ab wie hier sehr deutlich zu sehen ist.
Wie oben gesagt 1=B1 2=Opus 53 3=Em900
spuren.bmp


Hier erst einmal ein Direktvergleichsfile.

Es werden jeweils Snare Tom und Becken gespielt. Erst mit dem B1 dann mit dem opus 53
dann mit dem Em900. Man hört hier am deutlichsten die Unterschiede. Wie den Bassboost des Opus 53er oder den krassen Lowcut im Frequenzgang der Em900er. Zum vergleich hat man das Lineare Bild der B1er.

Als nächstes noch ein jeweils längeres File der einzelnen Spuren. Damit man die Miks mal
etwas länger auf sich wirken lassen kann.


zu guter letzt wie immer noch ein kurzes Soundbeispiel meines jetzigen Setups.
Drei Mirkos. Beta 52 an der Bass Opus 53 an der Snare und ein B1 als Overhead.
Wer mehr braucht ist verrückt ;).

OpusBetaB ;)
 
Eigenschaft
 
Sehr geiles Review, saubere Arbeit!!
Und ich hab mir neulich insgeheim ueberlegt dich mal zu fragen, ob du Bock hast einen Direktvergleich B1 gegen MXL 2006 zu machen. :D
 
Schönes Review. Für Snare und Toms hat mir das Opus 53 am besten gefallen, aber das sagtest du ja selbst auch schon.

zu guter letzt wie immer noch ein kurzes Soundbeispiel meines jetzigen Setups.
Drei Mirkos. Beta 52 an der Bass Opus 53 an der Snare und ein B1 als Overhead.
Wer mehr braucht ist verrückt ;).
Das war sicherlich nicht so ernst gemeint, aber ich würde das trotzdem mal bestreiten. Bei meinem Set sind z.B. die Toms im Verhältnis zu den Becken deutlich zu leise. Eine extra Mikrofonierung wäre hier Pflicht, leider ist mir das zur Zeit trotzdem nicht möglich.
 
@Mr.B.: Würde ich gerne ich hab nur kein Mxl :).
Wird von daher schwierig.

@Funky klar wars nicht ernst gemeint. Aber ich finds dennoch interessant was für Ergebnisse
man mit nur 3 Mikros erzielen kann wenn die Stimmung und der Raum einigermaßen passen.
 
Wenns dir das Wert wäre gern ;)
 
Schönes Review Sander :) :great:

Ich hab mich letztin auch an ner 3-Mic aufnahme versucht:
Bassdrum BD300, Snare CD55 und ein Overhead, das MXL 2006. Snare und Bassmäßig is das natürlich ne andere Liga, aber trotzdem mal meine Erfahrung damit:

Ich war mit dem Sound rein gar nicht zufrieden. Die Toms klangen zwar einigermaßen, aber deren tiefe Frequenzen konnte man nur ahnen. Bassdrum dagegen klag besser, da weniger tiefe Frequenzen vom MXL aufgezeichnet wurden. Mit den Becken war ich auch recht zufrieden, HiHat und Ride klangen wesentlich definierter als mit 2 Kleinmembranenern.

Katastrophal dagegen die Snare. Nurnoch Matsch. Die Time, auf der die Snare kommen sollte, lies sich nur erahnen, alles sehr undefiniert. Das CD55 hat dann alles nur noch verschlimmbessert. Warum das so war, kann ich nur mutmaßen, könnte sein dass der Raum zu niedrig war, das MXL hing direkt unterhalb der (styroporverkleideten) Decke.

Ich für meinen Teil werde beim Drumrecording bei 2 Kleinmembranern in geringerer Entfernung bleiben.

Gruß, Ziesi.
 
@sander:

mal kurz ne frage. Die Toms klingen verdammt fett dafür das sie nicht einzeln abgenommen werden. Und die Becken klingen auch schön klar.

Wie EQst du das Großmembraner?
 
Bei den oberen Soundbeispielen gar nicht.
Beim letzten sind nur etwas die mulmen raus genommen.
Angehoben ist auch hier nichts.
 
Und vom Panning her einfach im Zentrum gelassen denke ich mal, oder?
 
Ja was denke ich auch das einzig Sinnvolle ist wenn man nur ein Mikro benutzt ;)
 
Sehr schönes Review! :great:

Was ich noch fragen wollte:
Was hast du denn sonst für Aufnahme-Equipment? Also Interface, Soundkarte, Mixer oder sowas?

Und nochwas: Was kann man denn für eine gute Raumakustik tun?
Ist jetzt vielleicht bischen allgemein die Frage. Aber was solls ^^
 
Mischpult ist ein Soundcraft E8 Pult.
Über ne Kabelpeitsche geht das ganze dann in ein
Maudio 1010lt Pci Interface und wird in Ableton live recorded.


Ich für meinen Teil habe die Akkustik mit Molton verbessert.
An den Wänden und der Decke hängt der schön locker durch.
Hier auf dem Bild kann man das ungefähr erkennen :)

drums11.JPG


Die Kunst ist den Punkt zu finden an dem Sound nicht matscht
aber dennoch nicht zu tot ist.
In unsrem Bandproberaum der wirklich tot gedämft ist
ist Drumrecording nicht wirklich machbar da es einfach
zu wenig klingt.

Also wie immer im Leben die Goldene Mitte is es ;)
 
Hm.. bei mir ist wohl genau das Gegenteil der Fall: Ich hab nen riesigen Kellerraum mit Steinwänden, Steindecke und Kunstoffboden.
Da sollte ich wohl bischen dämpfen... ;)
 
Ohne Eq gefällt mir deine Bass viel besser als mit, jetzt bummst die wenigstens auch mal :)

@mrbungle
Wofür verwendest du den Großmembraner denn? Raummikro?
 
Jap, Raummikro ca. 1,5m vor dem Set oder Amp/Gesang.
 
zu guter letzt wie immer noch ein kurzes Soundbeispiel meines jetzigen Setups.
Drei Mirkos. Beta 52 an der Bass Opus 53 an der Snare und ein B1 als Overhead.
Wer mehr braucht ist verrückt ;).
OpusBetaB ;)

so, ich hab das mit den drei mikros auch mal gemacht ... und mich dann wegen des stereoeffekts spontan für ein zweites OH entschieden... mit grossmembranern kann ich nicht dienen, mein versuchsaufbau besteht aus zwei beyer c391b als overheads, einem sm57 an der snare (von unten) und einem beyer tgx 50 (oder so ähnlich) an der bassdrum

da mein übezimmer sch##### klingt hat die snare nen kleinen hall bekommen

allerdings machen die toms bei der mikrofonierung nicht wirklich druck ... das war mir scheinbar vorher schon klar, deshalb hab ich auch so gut wie keine toms gespielt :D

und ja: es hat nicht 100%ig was mit dem anfangsfred zu tun :D ... und ja: schlampig eingespielt isses auch :D

--> klickstduda <--

gut´s nächtle
 
@Frosch du meinst AkG c391 oder ^ ^ ?

Den Druck in die Toms bekommt man wenn man sie ein gutes Pfund höher stimmt.
So dass sie sich auch gut durchsetzen und überhautp richtig am Mikro ankommen ;).

Zur not ein bisschen komprimieren. Dann wird das schon :).

Ps.: Hört sich doch auch garn icht mal verkehrt an.
 
@Frosch du meinst AkG c391 oder ^ ^ ?

Den Druck in die Toms bekommt man wenn man sie ein gutes Pfund höher stimmt.
So dass sie sich auch gut durchsetzen und überhautp richtig am Mikro ankommen ;).

Zur not ein bisschen komprimieren. Dann wird das schon :).

Ps.: Hört sich doch auch garn icht mal verkehrt an.

oooops ... ich sollte so spät in der nacht nix mehr schreiben ... klaro meinte ich AKG c 391b statt beyer ...

ja das mit dem höher stimmen ist wohl wahr ... das war eben sehr "quick & dirty" ... in den pfingstferien werde ich das nochmal etwas gewissenhafter in angriff nehmen

mit komprimieren hab ich noch gar nix probiert, ausser einigen presets, die mir dann aber die ghosts zu laut machen
 
@Frosch du meinst AkG c391 oder ^ ^ ?

Den Druck in die Toms bekommt man wenn man sie ein gutes Pfund höher stimmt.
So dass sie sich auch gut durchsetzen und überhautp richtig am Mikro ankommen ;).

Zur not ein bisschen komprimieren. Dann wird das schon :).

Ps.: Hört sich doch auch garn icht mal verkehrt an.

Ja, klingt sehr ordentlich. Mir persönlich wäre die Hihat zu schwach, die könnte noch etwas Druck vertragen. Aber so vom Gesamtbild her schöne Aufnahme.
 

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