Demo-CD: Studio vs. Homerecording

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Moin zusammen!

Mal eine Frage zur Einschätzung durch die hiesigen Experten - wir (Metalband) haben letztes Jahr eine Demo-CD selbst aufgenommen und sind vom Endresultat insbesonders deswegen nicht so begeistert, weil

a) die Drums nur als eine Stero-Spur hinzukam (also nichts mit einzeln Reverb raufgeben etc.) und sogar leicht übersteuerten
b) keiner von uns wirklich abmischen kann

Bei der nächsten Scheiben wollen wir es also besser machen. Die Meinungen sind aber geteilt, zur Auswahl stehen entweder ein Studio oder ein Homerecording mit verbesserten Ausgangsvoraussichtzungen (insbes. Mehrspur-Drumaufnahmen mit einem noch zu beschaffenden Audio-Interface.) und jemanden, der das Endergebnis für uns abmischt.

Ich versuche mal aus meiner Sicht die Pros und Contras einzukreisen:

Homerecording:

+ Günstig
+ Ich kann meinen Lieblingsmodeller (Amplitube Metal) für die Gitarren einsetzen
+ Kein Zeitdruck
- Alles bleibt an mir hängen (zumindest was die einzelnen Recordingsessions anbelangt, weil sich keiner mit Cubase auskennt)
- Fragliches Endergebnis

Studio:

+ (Voraussichtlich) deutlich bessere Soundqualität
- Teuer
- Aufgrund des Preises Zeitdruck

Abgesehen von der Globalentscheidung: könnte ich in einem Studio überhaupt Amplitube Metal einsetzen, z. B. indem ich meinen Rechner mitbringe? :confused:

Besten Dank für Eure Einschätzungen!
 
Eigenschaft
 
Tja, ich denke da hast du die Pros und Contras schon gut aufgezählt. Ob du deinen PC mitbringen kannst solltest du ja mit einem einfachen Anruf/einer Mail mit dem Studio klären können.

Wir haben für uns entschieden ein wenig ins Homerecording zu investieren und bekommen damit unserer Meinung nach auch ganz ansehnliche Ergebnisse. Damit sparen wir einerseits Geld, andererseits können wir wie du schon meintest ohne Zeitdruck aufnehmen und wenn wir Lust hätten sogar jede Woche... Für uns also wohl das bessere Konzept. Wir haben uns auch mal ordentliche Mikros von einem Bekannten geliehen. Das macht nochmal ordentlich was am Sound und war für uns dann relativ günstig.
Das ganze jemandem zu geben der Ahnung vom Mischen hat ist sicher auch nicht verkehrt, denn sonst müsste sich jemand von euch (du ja scheinbar) auch ein wenig mehr damit beschäftigen. Ist halt auch immer die Frage wie viel Lust man darauf hat.

Habt ihr Cubase schon? Sonst kannst du da gut Geld sparen und besipielsweise reaper benutzen.

Gruß,
Florian
 
also wie gesagt wurde: homerecoring ist günstig, kann unter umständen auch brauchbar klingen und ist vielleicht entspannter. es kommt halt darauf an, was man will. demotape zum schwarz auf gigs verchecken, mypsace, usw geht da auf alle fälle.

wenns aber dann man "um was geht", bin ich halt ein vertreter von der (vielleicht antiquierten) ansicht, dass man dann jemanden dran lassen sollte, der das einfach kann. sprich profistudio (und auch nicht das nette 200€ studio von nebenan).
qualität hat eben ihren preis und wenn man umgekehrt eine cd selber produzieren will, die dann mal 12€ pro stück kosten soll, dann finde ichs auch nicht fair, wenn man dafür nur was mehr oder weniger "gepfuschtes" bekommt.. auch für demotapes für labels würde für mich niemals homerecording in frage kommen. die zeiten sind vorbei, sorry. heutzutage werden (ernst gemeinte) demos ähnlich aufwendig wie die eigentlichen produktionen produziert. da is nix mit amplitube metal ;)
die A&Rs die ich kenne, hören sich demos, die kein hochglanz bedrucktes booklet haben, nicht mal an. ohne wirklich gute produktion hat man keine chance auf einen vertrag, ausser es is halt irgend ein pipifax label mit 2 veröffentlichungen in 17 jahren, und das kann man sich dann auch gleich sparen.
geld sparen is ja gut und recht, aber ich würde da eher an der bierversorgung des proberaums ansetzen, als bei der studiozeit.
 
Also, deiner Argumentation kann ich in weiten Teilen folgen. Aber hier gehst du echt zu weit!
geld sparen is ja gut und recht, aber ich würde da eher an der bierversorgung des proberaums ansetzen, als bei der studiozeit.

Matze hat was von Metal geschrieben, wie soll das denn ohne Bier funktionieren?:D
 
Matze hat was von Metal geschrieben, wie soll das denn ohne Bier funktionieren?:D

Der hätte ich von unserem zweiten Gitarristen kommen können :great:

Aber nochmal kurz zu Amplitube - ich glaube wirklich nicht, dass man ohne einen wirklich guten Amp (Engl Fireball aufwärts) und entsprechende Mikes und Kenntnisse Ergebnisse erzielen kann, wie ich sie mit ATM erhalte...und für einen Fireball samt passender Box fehlt mir als alleinverdienender Familienvater leider Gottes schlicht die Kohle. :(

Tja, zur Ambition - da gehen auch die Meinungen etwas auseinander. Unser Sänger will z. B. unbedingt auch deswegen einen Top-Sound, um sich zum einen die Kritik später geben zu müssen und zum anderen, um sich in Richtung Labels zu orientieren. Mag ja sein, dass die mittlerweile nur noch hochpreisige Produktionen zur Kenntnis nehmen (will ich mal nicht kommentieren), aber ich sehe das realistisch: Deal schön und gut, aber Geld verdienen kann man mit unserer Musik eh nicht. Ich kenne genug Bands, die weitaus fähiger sind als wir und mehrere CDs europaweit released haben, aber unterm Strich nur zubuttern müssen.

Aus dem Alter bin ich raus...:rolleyes:
 
naja ich finde halt trotzdem, dass recording im proberaum immer sowas von "arbeit von zuhause aus" hat... man hockt vielleicht den ganzen tag vorm computer, aber wirklich produktiv war man eher nicht (so läuft das bei mir zumindest immer ;)

ich finde halt dass ein studiobesuch einfach ein paar zusätzliche vorteile bringt. man hat mit dem tontechniker jemanden da hocken, der die musik als nicht-band-mitglied mit anderen ohren hört und häufig einfach sinnvolle kritik geben kann. der kritisierte zeitdruck bewirkt häufig aber auch, dass die leute ihren a**** mal hochkriegen, und konzentriert arbeiten, was sich auch nur positiv auswirkt. naja stressig werden darfs natürlich nicht. ich sag mal "zeitliche deadline" anstelle von "zeitdruck"...
ich merke das oft, dass sich bei bands im studio eine gewisse "jetzt gehts los" - mentalität bildet und die leute einfach mehr bei der sache sind. sowas is halt im heimischen proberaum, nicht automatisch der fall. ausserdem weiss ich aus eigener erfahrung, dass es wenig situation im leben eines musikers gibt, in denen er so viel lernt und wächst, als ein aufenthalt in einem richtigen studio....

ob einem das die kohle wert is, muss dann aber doch jeder selbst entscheiden.
 
Also zum Thema Labels: Wenn ihr eine CD haben wollt, die ein Label später so übernehmen kann, dann müsst ihr eh in ganz anderen Regionen denken. Und dazu, wie viel Qualität bei einem Demo erwartet wird (von Labelseite aus) gibt es auch ganz unterschiedliche Meinungen. Wenn ein Label an euch interessiert ist, dann jagen die euch eh nochmal mit einem Produzenten ins Studio.

Habt ihr denn schonmal darüber nachgedacht, vielleicht nur die Drums im Studio aufnehmen zu lassen?

Ansonsten solltet ihr euch genau überlegen wieviel Geld und Arbeit ihr hineinstecken könnt. Um beim Homerecording wirklich gute Ergebnisse zu erzielen muss auch Geld am Start sein, für das man sehr wahrscheinlich genau so gut für eine Produktion ins Studio gehen könnte. Auf der anderen Seite könnt ihr damit den Grundstock legen für weitere Demos oder Vorproduktionen etc. Trotzdem ist es mit Geld alleine nicht getan, denn für brauchbare Aufnahmen braucht es auch Erfahrung und jede Menge Arbeitswillen. Die ersten Aufnahmen die ihr selber machen werdet könnt ihr mit Sicherheit in die Tonne treten.

Aber ich muss auch paulsn Recht geben, auch aus eigener Erfahrung:
- Ein Studio schafft eine andere Arbeitsatmosphäre
- Ein unbeteiligter Dritter hat ganz andere Einblicke in die Musik und bringt frischen Wind mit hinein
- Man konzentriert sich auf das wesentliche, nämlich die Musik und überlässt die technische Seite jemand anderem.
- Es ist einfach klasse sich ne Woche in einem Studio zu gönnen und nur Musik zu machen, ich hatte ehrlich gesagt nie schönere "Urlaube" *g*

Aber ich muss auch gleich dagegen halten:
- Man kann sich durch die Eigenproduktion eine kreative Arbeitsweise anlernen, die einem auch später helfen wird.
- Bei einer Eigenproduktion kann es für den kreativen Prozeß von Vorteil sein nicht den Zeitdruck zu haben, da funtkioniert dann ein: "ich spiel mal eben 5 Versionen von dem Song ein und wir entscheiden uns dann hinterher, welche die Beste ist".

Entscheidend sind also:
- Geld
- Arbeitswille
- Arbeitsweise
- Zeit
- und immer wieder die Frage: "wo soll es hingehen"
 
Sind ja schon viele interessante Aspekte hinzu gekommen, danke erst einmal dafür! :great:

Allerdings müssten wir - meiner bescheidenen Meinung nach - im Vorfeld auch noch equipmenttechnisch hochrüsten. Im Rahmen meiner bescheidenen finanziellen Möglichkeiten habe ich das schon gemacht, aber unser Drummer spielt z. B. ein uraltes No-Name-Drumset mit Billig-Thomann-Mikes. Für mich sind hier klar Investionen notwendig, denn ein gutes Studio, das auch noch das ganze Equipment stellt, dürfte klar unbezahlbar sein.

Wie heisst es noch immer so schön treffend? Shit it, shit out.
 
Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen :) Leider, leider ist das immer wieder eine Geldfrage... Aber es ist ja auch durchaus möglich sich für einen begrenzten Zeitraum mal ein Drumset zu leihen, entweder von einer befreundeten Band oder von einem Musikalienladen mit dem man sich gut versteht. Und erste Regel für ne aufstrebende Band... "stell dich gut mit deinem örtlichen Händler!" :)

Ansonsten, um noch mal einen anderen Aspekt in den Raum zu werfen... für aktuell 339€ gibt es das << BFD2 >> - Drummodul... Meine Meinung (aber auch nur meine ganz persönliche), gerade was Demos angeht, besser gut programmiert als schlecht aufgenommen. Ich weiß, das mag so manchem gegen die Musikerehre gehen, aber viel billiger kriegt man wohl kaum nen guten Schlagzeugsound. Und da nen guten Sound rauszukriegen ist nur ne Frage davon, wie viel Zeit man investiert um ein möglichst realistisches Drumset zu programmieren.
 
Soundtechnisch gebe ich Dir recht, ich mache (für mich) selbst einiges mit Battery und Jamstix.

Dber gerade Drums finde ich echt schwer so zu programmieren, dass es so wie unser Drummer klingt...
 
gerade was Demos angeht, besser gut programmiert als schlecht aufgenommen.
oder noch einen Schritt weiter, die schlechte Aufnahme dann mit einem VST retriggern - dann bleibt wenigstens die Spielweise des Drummers erhalten. Ist halt viel arbeit.
 
oder noch einen Schritt weiter, die schlechte Aufnahme dann mit einem VST retriggern - dann bleibt wenigstens die Spielweise des Drummers erhalten. Ist halt viel arbeit.

Kannst Du das mal ganz grob umreißen? Bei Mididaten könnte ich mir das vorstellen, aber wie funktioniert sowas bei echten Drums? :confused:
 
Kurz umrissen: Theoretisch funktioniert sowas ähnlich wie ein Gate, das heißt bei überschreiten eines gewissen Thresholds wird eine Funktion ausgelöst, in dem Fall wird ein Midi NoteOn - Signal gesendet. Diese PlugIns bieten meist noch bestimmte Filtermöglichkeiten an um diese Signalsteuerung so präzise wie möglich auf sein Audiosignal anwenden zu können. Aber das funktioniert natürlich nicht immer 100%, deswegen muss man meist noch per Hand ein wenig nachbessern, wenn man sich da aber erstmal reingefuchst hat kann man schon recht gute Ergebnisse erzielen. Mögliche PlugIns hat Pico schon genannt, die Freeware - Alternative dabei ist der KTDrumTrigger. Hab den schon bei einigen Live - Aufnahmen verwendet um hinterher die Bassdrum noch ein wenig "anzupfunden". Wie gesagt ein wenig Einarbeitungszeit ist nötig, aber dann geht es. Das beste Ergebnis erzielt man natürlich, wenn man die Signale auf einzelnen Spuren vorliegen hat, aber theoretisch ist es möglich auch bei einer vorhanden Stereospur zumindest Snare und Bassdrum einigermaßen gut zu triggern.

Aaaaaber, dann könnte man auch gleich versuchen sich ein E-Drumset zu leihen (Stichwort: Musikalienladen :) ) und einfach gleich Midi aufnehmen und mit einem vernünftigen Soundmodul hinterher den Drumsound gestalten.
 
Ich hätte jetzt auch gesagt Drums triggern. Wir überlagern unsere Spuren auch manchmal ein wenig mit Drumagog Sounds, klappt eigentlich ganz gut, und wenn man will dreht man das Original halt wirklich komplett raus. Gitarren und Bass kann man wenns echt günstig sein muss auch recht ordentlich über ein Line6 Toneport GX aufnehmen, und für den Gesang braucht ihr schon was halbwegs ordentliches, aber naja, wenn euer Sänger eh der ist dem das wichtig ist passts ja. Also evtl. investieren in Drumagog (ab 199$), den Toneport (ca. 70€) und nen Kondensatormic (sagen wir mal ab 150€). Habt ihr sonst nen Interface? Das käme sonst auch noch dazu (oder halt gleich größere Toneport Version, die Preamp Simulationen fürs Mic klingen ganz gut)

Mit Mikros und so macht es natürlich ungleich mehr Spaß :)
Und m.M.n. ist das ja das schöne am Homerecorden: Man kann für den Preis eines Studioaufenthaltes schon ganz nettes Zeug kaufen und im Laufe der Zeit aufstocken. Wenn ihr das ganze dann zum Mischen weggebt umso besser. Sonst ist halt lernen angesagt.

Gruß,
Florian

P.S.: Du könntest ja auch ma schreiben was ihr so an Equipment habt, dann könnte man besser einschätzen was ihr in etwa investieren müsstet.
 
Warum echte Drums triggern, wenn man sich vielleicht irgendwo ein e-drum set besorgen kann und mir nix dir nix mit dem pc verbunden hat. so haben wirs auch gemacht und ging ziemlich gut imo
 
Nochmal ne Frage zur Abrundung: was muss man - ganz grob - für ein vollausgestattetes Studio (gutes Drumset, Engl-Amps o.ä.) pro Tag rechnen?

Ist ein Tag pro Track in etwa realistisch?
 
puh, das ist unterschiedlich, aber wenn das Studio auch noch die komplette Backline stellt, dann würde ich da nicht unter 300€ - 500€ pro Tag ansetzen. Da würde ich mich einfach direkt mit Studios in Verbindung setzen, die auch eine Backline anbieten und mir Angebote schreiben lassen.

Ein Tag pro Track kann realistisch sein, wenn ihr gut eingespielt seit. Ebenfalls in die berechnete Studiozeit fallen Aufbau, Soundcheck, Sounddesign (Mikrofonierung, etc), Editieren, Mixen etc. Das wird immer gerne in der Zeitkalkulation vergessen. Aber auch da solltet ihr euch mit einem Studio zusammen beraten und die Produktion besprechen, dabei immer lieber zu viel planen als zu wenig.
 
Angenommen die Studiomiete eines professionellen Studios beträgt 300 - 500 Euro pro Tag.
Wieviele Tage würdet ihr denn dann das Studio mieten?

Wenn ihr das Studio z.B. nur 1 - 2 Tage mieten würdet... Glaubt ihr, das ihr in dieser kurzen Zeit eure Songs perfekt einspielen könnt?
Also irgendwie ist das doch viel zu knapp für eine professionelle Album Produktion.
Für eine Albumproduktion sollte man das Studio doch besser ein paar Monate oder gar ein ganzes Jahr zur Verfügung haben.

Damit man halt alles so lange einspielen u. wiederholen kann, bis sich das Endprodukt am besten anhört :D
So das man auch ein paar alternative Tracks hat zwischen denen man den besten aussuchen kann ;)
 
Klar, in 2 Tagen ist man nicht durch. Bei 100% stringenter Arbeit könnte ich mit schon vorstellen, in 6 Tagen 6 Tracks einzuspielen. Dazu kommt natürlich noch Mix und Mastering, eh klar.

Ich habe mal recht wahllos einige metalerprobte Studios angemailt und von einem schon Feedback. Mir wurde ein Pauschalangebot für 6 Tracks inkl. Nutzung der Backline (Drums, Recti/5105 etc.) für 800,- € zzgl. MwSt. angeboten. Ich finde, das klingt tatsächlich so, als ob man das Thema "Homerecording" ad acta legen könnte.

Nachher investiere ich wieder viel, viel Zeit und bin trotzdem der Sündenbock, wenn der Sound eben wie ein Demo klingt...:screwy:
 

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