Grüne Schicht unter Leder-Handschutz

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Moin allerseits!

Da es mal wieder an der Zeit ist, mein Horn sozusagen einer "Generalreinigung" zu unterziehen, habe ich zum ersten Mal seit schätzungsweise 3 Jahren den Leder-Handschutz abgenommen. Darunter fand ich zu meinem Erstaunen eine bis zu 2mm starke grüne Schicht aus was auch immer (s. Bild). Das Zeug lässt sich abschaben, was aber relativ mühsam ist, mit Wasser oder auch Seifenwasser lässt sich gar nichts anrichten.
Daher 2 Fragen:
- Weiß jemand, was das ist?
- Weiß jemand, wie ich das Zeug schonend runterbekomme?

Besten Dank im Voraus
metallissimus
 
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Grünspan = Kupferacetat.
Kriegste mit Essig ab.

Wenn's das wirklich ist!
Kann auch Patina sein. Das ist dann eher Malachit.
Das wird dann schwierig.
 
In Kontakt mit dem sauren Medium Schweiß bildet sich mit dem Kupfer ein Salz, Grünspan genannt. Diese Salze sind unlösbar.
Da hilft nur polieren.
 
Naja, Kontakt mit Schweiß unter dem Leder? Was ich vergessen hab zu erwähnen: Das Leder ist an der Innenseite mit einer dünnen Kunststofffolie beschichtet. Und das "Grünzeug" ist eben überwiegend nicht auf dem Messing sondern hauptsächlich auf den silberfarbenen Teilen. Zugegebenermaßen k.A. aus was die bestehen.
 
Zur Bildung von Grünspan an Kupfer brauch'ste noch nicht mal Schweiß. Das schafft Feuchtigkeit in Verbindung mit ...wasauchimmer. Und... meiner Erfahrung nach ist es problemlos möglich, Leder durchzuschwitzen.
Das Photo sieht aus wie Grünspan.
Probier's mit Axels Essigmethode aber Vorsicht - das Zeuch ist nicht ungiftig. Gut die Hände waschen.
 
Bzgl. des Messings brauch ich mir bei Essig keine Gedanken zu machen?
 
aber Vorsicht - das Zeuch ist nicht ungiftig. Gut die Hände waschen.

Richtig!
Hab ich vergessen.
Und nicht dabei Essen, Trinken, Rauchen !!

Falls es mit Essig nicht geht, dann ist es doch eher Kupferkarbonat.
Auch das wird oft fälschlich als Grünspan bezeichnet.
Dann könntest Du es mit Salmiakgeist (Ammoniumhydroxidlösung) versuchen.
Ammoniumhydroxid ist oft auch in Messingputzmitteln drin.

In beiden Fällen anschliessend mit Wasser nachwaschen.
 
Mit meinem normalen Putzmittel, von dem ich vermute, dass es ein Messingreiniger ist, hab ichs schon erfolglos probiert. Mit dem Essig muss ich mich noch gedulden, wir haben keinen im Haus (und ich will ja nicht den guten Balsamico missbrauchen :D ). Hatte es jetzt gerade noch mit Zitronenessenz probiert, hat aber auch nicht gebracht.
Soweit mal Danke, ich werde berichten!
 
Ich hab das Problem als Sammler für alte Patronentaschen auch immer.

Wenn Messing (oder andere Metalle) direkten Kontakt zum Metall haben, bildet sich diese grüne Schmiere nach einiger Zeit immer wieder.

Durch die Gerbsäure im Leder bildet sich das Oxyd, das sich aber leicht abpolieren lässt. (POL-Paste, Elsterglanz)
Ich kenne das nur in Verbindung mit Echtleder.

Für Instrumente gibt es ja spezielle Polituren damit müsste es auch weggehen.

Die meisten alten Waffen (Sammlerwaffen), die man nach Jahren irgendwo aufm Dachboden gefunden hat und dabei die ganze Zeit im Holster verbracht haben, nehmen, oder nahmen von dieser Aufbewahrung Schaden...
Rostnarben durch die Gerbsäure des Lederholster.

So sieht das dann aus. Das kann man dem Leder nicht mal in 100 Jahren austreiben, einige meiner Lederteil sind älter..
w5373.jpg


Auf dem Bild oben ist es genau diese grüne Schmiere, die ich auch immer habe... Das geht weg, erst mit einem trockenen Lappen, oder nem Kunststoffschaber abpfriemeln und dan wieder auf Hochglanz polieren.

Wenn du dann da Tesafilm dazwischen wickelst dürfte das nicht mehr entstehen!
 
Schau doch mal bei Wikipedia unter Kupfersalze.
Sonst faselt man sich hier noch dumm und dämlich über ein komplexes Gebiet.

@delay
die kleine Bleispritze sieht ja putzig aus. Ich habe hier als Erbstück noch son altes Tesching (Flobertgewehr).
 
Schau doch mal bei Wikipedia unter Kupfersalze.
Sonst faselt man sich hier noch dumm und dämlich über ein komplexes Gebiet.

@delay
die kleine Bleispritze sieht ja putzig aus. Ich habe hier als Erbstück noch son altes Tesching (Flobertgewehr).

= glatter Lauf ;)

PS: obiges Pistölchen ist nicht die meinige :cool:
 
Essig bringt leider auch nix. Ich bin mir ja mit dem Kupfersalz nach wie vor nicht sicher, da wie gesagt nicht hauptsächlich das Messing davon betroffen ist. Ich werd trotzdem mal bei Wiki schauen.

Ich fasse nochmal zusammen, was ich bisher versucht hab:
- Wasser
- Seifenwasser
- Instrumentenpolitur ("Record - Metallpolitur auf Ölbasis")
- Citrus-Essenz
- Essig
- div. Metallpolituren
Das Ergebnis ist immer das gleiche: Ich kann die Schicht mikrometerweise abreiben.

Werd es wohl doch irgendwie abkratzen und die Reste runterpolieren...

Edit:
Hab grad den Thread nochmal durchgelesen und bin bei Axels Vorschlag "Patina" hängen geblieben. Ich glaube das ist es, wenn ich das Zeug mit dem Vergleiche was ich als Patina auf Münzen kenne, ist es dem doch wesentlicher ähnlicher als irgendwelchen Kupferoxiden o.ä. , die ich ja auch am Instrument habe, aber problemlos entfernen kann. Passt auch zu der Kunststoffschicht am Leder, Münzen in billigen Täschchen kriegen mit der Zeit auch so grünen "Schmier".
 
@metall......

Pinsel das satt mit Ballistol ein, lasse es über Nacht einwirken, nimm dann einen Plastikeiskratzer und schabs ab und poliere es mit der Metallpolitur, dann mit einem sauberen Lappen, umwickle es mit Tesa und mach das Leder wieder dran.

Dann haste für immer Ruhe.
 
Ich hab halt grad kein Waffenöl da ;)

Bin im Internet auf diesen Tip gestoßen, trau mich aber nicht so ohne weiteres da ran. Das Instrument ist immerhin mehrere tausend Euro wert... :redface:
 
Ich hab halt grad kein Waffenöl da ;)

Bin im Internet auf diesen Tip gestoßen, trau mich aber nicht so ohne weiteres da ran. Das Instrument ist immerhin mehrere tausend Euro wert... :redface:

In dem angemerkten Link passiert genau das, was ich oben beschrieben habe.
Grünspan und Kupferpatina sind 2 paar Stiefel.
Hier wird es wieder in einen Topf geworfen.

Wenns mit Essig nicht weggeht, ist es kein Grünspan, sondern Kupfer-(II)-Oxid.
(Das ist das, was zB. die New Yorker Freiheitsstatue so schön grün macht).
 
Ich hab halt grad kein Waffenöl da ;)

Bin im Internet auf diesen Tip gestoßen, trau mich aber nicht so ohne weiteres da ran. Das Instrument ist immerhin mehrere tausend Euro wert... :redface:

...abgesehen davon kann man sich ja vll. mal für die Hilfeversuche bedanken :confused:

UND irgendwo ist das auch widersprüchlich, wenn das ein richtig teures Instrument ist, kann man sicher auch mal einen Tag warten und sich dann passendes besorgen.

Ungeduld ist meist nicht gut!

Viel Erfolg! :great:
 
...abgesehen davon kann man sich ja vll. mal für die Hilfeversuche bedanken :confused:
Deshalb schrieb ich gleich im ersten Post:
Besten Dank im Voraus

Ungeduld ist meist nicht gut!
Da hast du Recht, aber ich muss das Instrument halt schnell wieder einsatzbereit haben, ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet, dass das komplizierter werden könnte.
Deshalb werd ich jetzt (bis auf das Öl) genau das machen, was du vorgeschlagen hast, abschaben lässt es sich nämlich auch so, aber eben leider nicht rückstandslos, worauf ich bei "chemischer" Lösung gehofft hatte.

Nochmal danke an alle!
 

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