Wie entstehen "Soundwände"?

Mowmow
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Hallihallo Community,
Wie im Titel geschrieben, würde mich interessieren, wie sogenannte Soundwände entstehen. Hoffe ihr wisst was ich meine - für die, die es nicht tun hier ein kleines Beispiel: Death - Voice Of The Soul

Das klingt für mich so, als ob dort ein ganzes Orchester spielen würde... tatsächlich sind es nur 3 Gitarren. Ich habe dieses Stück mal mit anderen verglichen, bei denen ich ähnliches feststellen konnte, fand aber abgesehen von der Tatsache, dass es sich um 2 miteinander harmonierende (gibts das Wort? o_o) Instrumente handelt, keine Gemeinsamkeiten.

Also meine Frage an euch Theoretiker: Gibt es dafür irgendeine "Formel" oder goldene Regeln, die ich beachten muss?

Gruß, Mowmow
 
Eigenschaft
 
Nun ja...also es gibt schon gewisse mittel, wie man Sound fett bekommt:
-Mehrere Spuren übereinanderlegen und in der Zeit um paar ms verschieben und/oder verstimmen. Jede Spur eventuell mit einem anderen Sound spielen ( verschiedene Drive / EQ Einstellungen)

-Effekte : Chorus, Reverb, Delay

Im Prinzip läuft alles darauf hinaus, dass du so viele Frequenzen wie möglich abdecken musst und das schaffst du mit den oben genannten mitteln.

Ich bin nicht der Fachmann, aber ich glaube meine genannten Punkte sind die Basis:great:
 
doppeln, nochmal doppeln, 3fachen

verschiedene gitarren ---> verschiedene formanten

verschiedene amps --> verschiedene sättigungskurven


wobei ganz ehrlich: was die da machen ist ja eher mittelmäßig produziert... und wirklich "wand" seh ich da nicht....

ingesamt kann ich schon 6 gitarren identifizieren....

aber sonst?! wo is die wand?!?

alles ist darüber hinaus noch sehr basslastig (die akustischen zumindest)
 
Soundwände ???

Meinst du Layers, oder nur Gitarre, z.B. sowas:

http://www.myspace.com/gojira

Song > "Backbone"

jetzt hat es gedämmert, du meinst wahrscheinlich "overdub"
 
Mit den Instrumenten selbst, dem Mastering, den Amps oder sonstwas hat es weniger zu tun, denke ich... Siehe Anhang, habe mich mal drangesetzt und kurz eine Midi zusammengestellt und es klingt, wie ich finde schon recht "fett", dafür, dass es sich nur um 2
Midi-Instrumente handelt... Meine Theorie ist, dass Soundwände entstehen, wenn 2 Instrumente gegeben sind, diese miteinander harmonisieren und sich rythmisch in einem bestimmten Muster unterscheiden (in diesem Beispiel das Verhältnis von abgedämpften und offengespielten Noten). Würde mich allerdings freuen, wenn das jemand bestätigen könnte, ist ja sonst nichts weiter als eine These.

ingesamt kann ich schon 6 gitarren identifizieren....

Es sind genau 3, das ganze Stück durch. ;)

Trotzdem danke für die Antworten. :great:

Mfg, Mowmow
 

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Meine Theorie ist, dass Soundwände entstehen, wenn 2 Instrumente gegeben sind, diese miteinander harmonisieren und sich rythmisch in einem bestimmten Muster unterscheiden (in diesem Beispiel das Verhältnis von abgedämpften und offengespielten Noten).

Das widerspricht doch gar nicht den obigen Ausführungen. Natürlich ist das zuallererst eine Frage des Arrangements, aber dieser Effekt lässt sich dann durch die o.g. Vorgänge noch verstärken.
 
Bei Metal reicht in der Regel ja schon ein geschickt eingestellter Hall, um das ganze wesentlich fülliger wirken zu lassen.

Aber darüber hinaus besteht doch eine "Soundwand" darin, das nicht so sehr die einzelne Stimme im Vordergrund steht, sondern ein ganzer "Klangteppich" über einen Zuhörer hinwegrollt.

Hör' dir zum Vergleich mal ein Stück mit klar definierten und wirklich einzelnen Stimmen an: Einer Rhythmusgitarre, einer Lead-Gitarre, einem Bass, einem Schlagzeug, alles ohne viel Hall. Da ist nicht wirklich viel 'Wand'

Vergleiche das jetzt mal mit einer diffizil komponierten Fuge oder einem Violinkonzert. Dadurch, dass zwei Stimmen die zwar gleichzeitig spielen, aber doch im Wechsel ihre Motive bearbeiten, erhältst du mit recht einfachen Mitteln (einfach im Sinne der Interpretation, so etwas selbst zu komponieren ist dann schon etwas schwieriger, wenn auch eigentlich nur eine Frage der Übung und der eigenen Kenntnisse.) einen 'breiten' Klang. Hör' dir mal das Konzert für zwei Violinen, Streicher und Basso Continuo BWV 1043 an. Das ist eine "Soundwand", wenn du mich fragst.

Im Grunde genommen ist das Stück von Death ja auch auf diese Weise aufgebaut. Du hast mehrere Gitarrenstimmen, die zwar nicht identisch sind (soviel zu doubling...), die aber ineinander verschachtelt komponiert sind.

Das wären die Mittel, mit denen ich so einen breiten Sound erzielen wollen würde.

Ganz davon abgesehen kannst du das natürlich auch erreichen, in dem du eine ganze Menge an Instrumentalspuren nutzt, die sich jeweils nur leicht von einander unterscheiden, deren Unterschied aber zum Beispiel in der Instrumentierung liegt. Alternativ kannst du auch die einzelnen 'Aufgaben', die den Stimmen gegeben werden - Melodiestimme, Oberstimme, Grundton, etc. - unter den Stimmen aufteilen, mal übernimmt die eine das eine, dann wieder die andere, und so weiter und so weiter.

Also, du siehst, da sind dir viele Möglichkeiten gegeben.
 
Bei Metal reicht in der Regel ja schon ein geschickt eingestellter Hall, um das ganze wesentlich fülliger wirken zu lassen.

Aber darüber hinaus besteht doch eine "Soundwand" darin, das nicht so sehr die einzelne Stimme im Vordergrund steht, sondern ein ganzer "Klangteppich" über einen Zuhörer hinwegrollt.

Hör' dir zum Vergleich mal ein Stück mit klar definierten und wirklich einzelnen Stimmen an: Einer Rhythmusgitarre, einer Lead-Gitarre, einem Bass, einem Schlagzeug, alles ohne viel Hall. Da ist nicht wirklich viel 'Wand'

Vergleiche das jetzt mal mit einer diffizil komponierten Fuge oder einem Violinkonzert. Dadurch, dass zwei Stimmen die zwar gleichzeitig spielen, aber doch im Wechsel ihre Motive bearbeiten, erhältst du mit recht einfachen Mitteln (einfach im Sinne der Interpretation, so etwas selbst zu komponieren ist dann schon etwas schwieriger, wenn auch eigentlich nur eine Frage der Übung und der eigenen Kenntnisse.) einen 'breiten' Klang. Hör' dir mal das Konzert für zwei Violinen, Streicher und Basso Continuo BWV 1043 an. Das ist eine "Soundwand", wenn du mich fragst.

Im Grunde genommen ist das Stück von Death ja auch auf diese Weise aufgebaut. Du hast mehrere Gitarrenstimmen, die zwar nicht identisch sind (soviel zu doubling...), die aber ineinander verschachtelt komponiert sind.

Das wären die Mittel, mit denen ich so einen breiten Sound erzielen wollen würde.

Ganz davon abgesehen kannst du das natürlich auch erreichen, in dem du eine ganze Menge an Instrumentalspuren nutzt, die sich jeweils nur leicht von einander unterscheiden, deren Unterschied aber zum Beispiel in der Instrumentierung liegt. Alternativ kannst du auch die einzelnen 'Aufgaben', die den Stimmen gegeben werden - Melodiestimme, Oberstimme, Grundton, etc. - unter den Stimmen aufteilen, mal übernimmt die eine das eine, dann wieder die andere, und so weiter und so weiter.

Also, du siehst, da sind dir viele Möglichkeiten gegeben.

Genau so einen Beitrag hab ich mir hier gewünscht, dankeschö :great:
 
By the way: in der aktuellen guitar ist ein Artikel darüber, wie manche Gitarristen mehrere amps gleichzeitig benutzen - jeder amp ist quasi für einen "Klangbereich" zuständig - und mehrere amps füllen quasi den "Klangraum" voll aus ...

Genauso wie es einen Unterschied macht, ob man nur im Wechselschlag einen 2-Ton-powerchord spielt oder ob man im Wechselschlag alle 6 oder 7 Saiten spielt. Bei gleicher Lautstärke ergibt das letztere eher einen breiten sound (ist also wandähnlicher) während das erstere immer "definnierter" bleibt.

Wenn Du diese beiden Spuren dann verwendest und eine cleane und eine verzerrte Gitarre und beim Refrain noch mal einen drauflegst - dann fängt an dieses "Wusch ............" Gefühl zu entstehen ...
 
Kürzlich gab es auch einen Thread zum Thema "Gitarren doppeln" (bzw. sinngemäße Bezeichnung), da wiederholen sich die Inhalte teilweise, würde ich aber trotzdem dort nochmals nachlesen, da informativ.
 

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