Damit hab ich so meine Probleme. Wenn man Vikinger, Germanenbräuche und alte Religionen cool findet und deswegen über sie singt, dann ist das soweit in Ordnung. Und wenn tausend Vollidioten "Nazi" schreien, wenn der Vorwurf nicht gerechtfertigt ist dann ist er nicht gerechtfertigt und es gibt keinen Grund sein Verhalten zu ändern.
Sehe ich genauso, und da stimme ich Dir auch zu und ich habe auch nie etwas anderes behauptet. Aber wenn man etwas von "nationalistischem Romantizismus" (den genauen Wortlaut hab ich nicht mehr im Kopf - sorry) schreibt, dann sollte man schon nachdenken, wie solche Dinge aufgefasst werden. Generell, wenn man darüber Reflektiert hat und der Meinung ist, dass das ungerechtfertigt ist, ist das ok, aber oft hat man das Gefühl, das da eben nicht drüber nachgedacht wird, wie diese "tausend Vollidioten" darauf kommen, sondern zuerst auf die böse Antifa geschimpft wird. Andererseits gibt es auch genug Bands, die sich mit solchen Themen beschäftigen, ohne jemals in die nazi-ecke gesteckt worden zu sein (amon amarth um nur mal ein populäres beispiel zu nennen) - wie kommt es, dass die diese Probleme scheinbar nicht haben?
Wäre ja noch schöner wenn alle sich nach dem richten müssen der am lautesten schreit.
Wär aber genauso schön, wenn alle zusehen müssten, wenn ewiggestrige meinen, eine Szene für sich vereinnahmen zu müssen, oder?
Ich bin zum Beispiel froh dass sich Rammstein nicht der Volksmusik zugewandt haben um der Anti-Nazi Sittenpolizei zu entgehen, mittlerweile hat auch der minderbemittelste Antifant begriffen dass die Vorwürfe haltlos waren. Ich bin froh dass Feindflug trotz aller Anschuldigungen auch weiter ihren Stil durchziehen, und wer nicht merkt wie die eingeschnittene Hitlerrede in dem Song "Ätherkrieg" gemeint war dem fehlt einfach ein paar Gramm Gehirnmasse.
"Antifant" "fehlt... ein paar Gramm Gehirnmasse"... Bisher waren wir hier doch recht sachlich, wollen wir das nicht lieber dabei belassen?

Zur Sache: ich finde es auch gut, wenn Bands ihr Ding druchziehen und ich finde es auch OK, wenn Bands eben meinen, mit so einer Symbolik oder so Aufsehen erregen zu müssen (bei nem anderen Bandnamen und nicht-fraktaler Bandschrift, wäre bei Feindflug übrigens sicher auch keiner auf irgendwelche Gedanken gekommen), aber sie müssen dann eben damit leben, wenn nicht überall auf Gegenliebe stößt bzw. von einigen Kritischen oder sensiblen Mitmenschen hinterfragt wird.
Muss denn jede Band jetzt zwischen jedem Song einmal besoffen "Ööhhh, Nazis raus, Faschistenschweine" grölen um nicht in die Schusslinie zu geraten?
Schön polemisiert, aber ich glaube zwischen tolerierung rechter Straftaten (das Zeigen des Hitlergrußes gehört in D übrigens, wie Du sicher weißt dazu) und "Nazis raus" zu gröhlen gibt es etliche Abstufungen und Zwischenwege, die Gangbar und zumutbar sind.
Wie gesagt, die (bisher unbeantwortete) Gegenfrage ist: wie viel muss bzw. sollte eine "unpolitische" Band tolerieren/mit ansehen? Wo ist es für eine Band Deiner Meinung nach an der Zeit, die Grenze zu ziehen?
Wobei ich bei dem ganzen natürlich zugeben muss, dass von der Antifa-Seite viel zu oft unbedenkliche Bands ins Visier geraten - aufgrund eklatanter Mängel in Szenekenntnis.