Bühnenpersönlichkeit vs "öffentlicher" Persönlichkeit

  • Ersteller LesPaulES
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Weil es um Kohle geht.. Kohle ist das wichtigste, dem wird alles andere untergeordnet.
 
Mir stehen hier die Haare zu Berge..
Kommt euch das alles nicht irgendwie total lächerlich vor?
Ich meine, eines von beidem (Musik oder Job) ist doch eine Farce, eine Kommödie und eine Verarschung.
Wer einen "seriösen" Beruf ausübt und im Anzug den braven Spießer mimt, der hat in seiner Freizeit nicht den wilden Rocker zu spielen!! Das ist nicht authentisch, damit zerstört ihr genau das, was ihr (halbherzig) verkörpern wollt.
Es kommt darauf an, eine integere Persönlichkeit zu sein, dazu gehört, daß man jederzeit zu all dem was man tut auch stehen kann!!
Wer im Job etwas verheimlichen muss, der ist keine authentische Person, er spielt eine Rolle. Er kann nicht ehrlich sein. Mich würde das ankotzen!!
Ich will auch keine möchtegern Punks auf der Bühne sehen die ein wildes Leben und Aufstand propagieren, danach aber in ihrem Dienstwagen zurück zum malochen in die Firma fahren.
Das ist Verarschung, und ich käme mir dumm und schäbig dabei vor.
Letztlich muss man es hinbekommen, daß man immer und jederzeit zu dem stehen kann was man tut. Alles andere ist erbärmlich.

Ich habe deine Kommentare an anderer Stelle wirklich gutgeheißen, aber das ist leichter Bullshiet, sorry. Wieso genau kann ein wilder Rocker nicht als Bankangestellter oder Polizist arbeiten? Was denn sonst? Welche Jobs sind denn deiner Meinung nach Rocker-kompatibel? Ist es wirklich cooler, kleinen Kids das Gitarrespielen beizubringen oder einen miefigen Musikladen zu betreiben als sagen wir mal Doktor zu sein? Glaubst du, du musst dich nicht verstellen, wenn ein Rotzbengel lieber "Durch den Monsun" spielen will als das was du gerne hättest?

In einem Punkt gebe ich dir Recht. Nichts kotzt mich mehr an als Muttersöhnchen-Punks in ihren teuren Katalog-Punkklamotten (wisst ihr wasst die Scheiße aus nen Punkversand kostet??), die sinnlos auf Deutschland und die böse Gesellschaft draufschlagen und sich in einer Opferrolle suhlen, obwohl sie von ihren Eltern alles in den Arsch geschoben bekommen. Also wer mit voller Überzeugung auf der Bühne etwas predigt, was er selbst nicht einhält, der gehört verboten. Nur sehe ich bei 95% der Stromgitarrenmusik diese Problematik nicht. Man kann für seine Musik in Rollen schlüpfen und Geschichten erzählen. Wenn das nicht so wäre, gäbe es ja im Buchhandel auch nur Autobiografien zu kaufen.

Was ist an Rock, Punk und Metal grundsätzlich unseriös? Muss man böse sein, um laute Musik zu machen? Kann natürlich jeder wählen was er will. Und wer es komisch findet, sich uniformieren zu müssen für einen Sache, die nicht schlecht ist und meiner Meinung nach auch nicht im Widerspruch zur Bühnenpersönlichkeit steht, der soll halt seinen Weg versuchen zu gehen. Und es lieber riskieren mit seiner Gitarre auf der Straße zu landen, aber dann wenigstens authentisch.
 
Klar kann man eine Show machen, die sollte aber nicht den Anschein erwecken daß man etwas darstellt, was man in Wahrheit nicht ist oder im Beruf verleugnet. Darf ja jeder machen wie er will, aber ich finds scheisse.
Und Rock'n'Roll bedeutet nun mal Ungehorsam, Aufbegehren gegen Autoritäten, Drogenkonsum, Unangepasstheit... - Rock ist destruktiv und kriminell, wenn er authentisch ist.
Ansonsten ist es eben eine reine Persiflage, Parodie oder ähnliches.
Wie ein Polizist auf der Bühne plötzlich ein Rebell sein will (oder ein verkiffter Rastaman) und danach wieder Befehl und Gehorsam verpflichtet ist, das ist ein unlösbarer Widerspruch. Der Papst soll nicht vom Ficken singen.
Man kann es als Theateraufführung betrachten, aber man sollte das Publikum nicht bescheissen indem man so tut als würde man ein ganz anderes Leben leben. Die Leute merken sowas sehr schnell und das ergibt dann eben diese peinlichen Bands, vor denen wir uns alle so gruseln.
Metal ist für mich übrigens die zeitgenössische Form der Operette - eine komische Scheinwelt, voll von pompösen Kostümen und Masken, ein harmloser Spaß fürs Kleinbürgertum.
Und wenn man nen tuffigen Menschenversteher-Job macht und auf der Bühne die harte Sau markiert und von Köpfe abreissen brüllt, dann muss man auch die Eier haben diese Diskrepanz jedem Interessieren zu erklären - evtl. erledigen sich die Diskrepanzen dann ja von alleine, indem man erkennt dass das eine oder das andere doch nicht den eigenen Überzeugungen entspricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich sowas lese kriege ich einfach die Krise.
Ich mache auch Rockmusik, zwar nicht wie AC/DC, aber immerhin Rockmusik.
Deswegen kiffe und kokse ich trotzdem nicht.
Ich gehe einem ganz normalen Beruf nach und abends und an den Wochenenden rocke ich halt mit meiner Band die Kneipen (bin zwar nur sitzender Taktgeber).
Keiner von uns kokst oder kifft oder nimmt sonst irgendwas.
Klar man trinkt vor/beim/während dem Auftritt gerne mal ein Bier vllt auch ein paar mehr.
Aber wir sind weder Drogenabhängig noch sonst nach irgendwas süchtig und gehen alle normalen Berufen nach.
 
Klar kann man eine Show machen, die sollte aber nicht den Anschein erwecken daß man etwas darstellt, was man in Wahrheit nicht ist oder im Beruf verleugnet.
Und Rock'n'Roll bedeutet nun mal Ungehorsam, Aufbegehren gegen Autoritäten, Drogenkonsum, Unangepasstheit... - Rock ist destruktiv und kriminell, wenn er authentisch ist.
Ansonsten ist es eben eine reine Persiflage, Parodie oder ähnliches.
Wie ein Polizist auf der Bühne plötzlich ein Rebell sein will (oder ein verkiffter Rastaman) und danach wieder Befehl und Gehorsam verpflichtet ist, das ist ein unlösbarer Widerspruch.
Man kann es als Theateraufführung betrachten, aber man sollte das Publikum nicht bescheissen indem man so tut als würde man ein ganz anderes Leben leben. Die Leute merken sowas sehr schnell und das ergibt dann eben diese peinlichen Bands, vor denen wir uns alle so gruseln.
Metal ist für mich übrigens die zeitgenössische Form der Operette - eine komische Scheinwelt, voll von pompösen Kostümen und Masken, ein harmloser Spaß fürs Kleinbürgertum.

So ausgeführt kann ich dir schon besser folgen. Denn wir sind uns hoffentlich einig, dass man auch Themen wie Suizid und Gesellschaftskritik so umsetzen kann, dass man nicht selber ein Suizidgefährdeter oder Ex-RAFler sein muss. Und die meisten Bands schaffen diesen Spagat sehr gut. Zudem lassen sich Themen wie Liebeskumer und ähnliches doch von wirklich JEDEM authentisch umsetzen. Man muss ja nichtmal nur eigene Erfahrungen auf der Bühne leben, man muss sich nur einfühlen können. Songs und vor allem Texte werden ja nicht immer gemeinschaftlich von der ganzen Band geschrieben. Bei sehr persönlichen Eindrücken kann man kaum davon ausgehen, dass die ganze Band die Sichten des Schreibers zu 100% teilt.

Bei Bands, die in der Öffentlichkeit stehen und berühmt sind, das also vollberuflich machen, sollte der Lifestyle natürlich passen. Aber wenn ich mir den Musikstil der Ärzte, Hosen oder vergleichbarer Acts bei kleineren Bands vorstelle, meine ich, da muss man doch nicht privat eine böse Attitüde leben. Kann man auch nur selten, aber davon abgesehen sehe ich keine Notwendigkeit. Ich bin ein netter Zeitgenosse und sehe kein Problem darin, auf die Bühne zu gehen und zu rocken. Spaßrock mit gelegentlich ernsten Themen, auch mal ein Augenzwinkern-Terroristensong. Warum nicht? Und ich hätte kein Problem mit einer Uniformeirung für einen Beruf. Anscheinend gibt's in Deutschland ein besonderes Uniformierungstrauma wegen der Sache damals und deswegen wird das grundsätzlich verteufelt. Aber wieso? Sind Ärzte, Polizisten, oder Anwälte was schlimmes? Manche Leute hier erscheinen mir, bei allem Respekt, ein wenig weltfremd.
 
Sicher. Gegen Spassrock hab ich ja gar nix. Die Leute sollen nur authenisch bleiben. Schlimm genug wenn sie das im Beruf nicht können. Naja alles ne Frage des Geschmacks und der Musikrichtung, manchmal ist ne völlig künstliche Persönlichkeit auf der Bühne ja auch genau das richtige.
 
Ein Mensch ist vielschichtig, warum sollte nicht sowohl der noble Banker als auch der harte Rocker wirklicher Teil der Persöhnlichkeit sein, ohne sich verstellen zu müssen?

zur Ausgangsfrage: ich denke wieviel man sich Privat oder auch Aussehensmäßig in nem bestimmten Job erlauben kann, hängt neben dem Job an sich immer auch vom konkreten Umfeld ab, gerade in sozialen Berufen erlebe ich hier meist aber eine recht große Offenheit, auch was das Aussehen betrifft....
 
Hallo LesPaulES,

zu diesem Thema kann ich dir ein gutes Buch empfehlen.
"Sex, Money, KISS" von dem KISS-Frontmann, Gene Simmons.
Hier geht's direkt zum Buch bei Amazon:
http://www.amazon.de/gp/product/159...mp=1638&creative=6742&creativeASIN=1597775029

... In dem Buch legt er seine 'Weltanschauung' bezüglich "Sex, Geld
und KISS" dar. Wie du vielleicht weißt (?) ist Gene Simmons eher eine
Art 'Bass-spielende und singende Marketing-Maschine'. Das bedeutet,
in der Zeit, wenn er nicht auf der Bühne steht, legt er sich gerne mal in einen
feinen Anzug und betreibt 'Business'.
Er hat das 'Problem' also gelöst. Und das im ziemlich großen Stil.
Aufgrund seiner Bühnen-Auftritte (Feuer, Kunstblut etc.) HÄTTE er natürlich
ständig das Problem, dass mögliche Kunden und Clienten ihn als 'Marketing-
Typen' nicht ganz ernst nehmen.

1) http://www.theage.com.au/ffximage/2007/12/10/rg_simmons4_wideweb__470x327,0.jpg

2) Der Übergang ... ;)
http://www.contactmusic.com/pics/m/gene_simmons_roast_2_281107/gene_simmons_1680229.jpg

3) Der Business-Man: http://yuckyhouseleads.com/blog/wp-content/uploads/2008/10/gene_simmons_with_sean_flanagan_3.jpg
http://www.genesimmons.com/pages/sam/index.html


Aus seinem besagten Buch kann man sehr gut herauslesen mit welchem
'Selbstverständnis' Mister Simmons diese 'Grätsche' zwischen Musik (Bühnenfigur)
und 'normalem Business' angeht. :)

Auch ein geiles Video übrigens, gibt es von Freddie Mercury.
Hier kriegt man einen ziemlich privaten Eindruck von Mercury, der
sich ... finde ich ... stark von der Bühnenfigur unterscheidet:
http://www.youtube.com/watch?v=V4XgdWDhvQw
... Irgendwo gibt es auch ein Interview, wo er darüber spricht, dass er
auf der Bühne zu einer 'Figur' wird, ... zu 'Freddie', sozusagen. :)
... 'Wurde' ... meine ich natürlich.

Alles Gute und beste Grüße
Nils
 
naja und was ist, wenn zb. nur einer wirklcih den rebell mimt? bei meiner band isses so, das unsere sängerin wirklich extrem punkig angehaucht ist, trotzem aber zur schule ghet, studieren will usw. der rest ist auch noch schüler, und ich mach ne ausbildung zum industriemechaniker.

nun die frage: wenn unsere sängerin von alk und drogenkonsum singt, oder wie geil ficken ist, isses dann unauthentisch, wenn die restlcihe band einfach freude dran hat und mit der musik mitgeht, obwohl sie selber wohl nie den vielleicht im aktuellen song propagierten sex im stadtpark ausüben würden??

wer kann in ienem beruf heute shcon "er selbst" sien... ich denke, das geht verdammtnochmal in den wenigsten berufen.der mensch ist verdammtnochmal nciht so rebellisch und individuell wie er denkt, letztenendes sind wir alle nur rudeltiere, und die leute, die ein lebenlang versuchen, so zu sien, wie sie sind, bleiben auf hartz 4 niveau hängen.

das ist traurig, aber nunmal das tägliche los in unserer depressiven, lebensmüden gesellschaft,die den kampf aufgegeben hat, und sich am liebsten kollektiv die kugel geben möchte.

sicher ist es als mechaniker vielleciht leichter, mal "die sau rauszulassen", als in nem zugepackten, von etiquetten regierten bürojob, aber wirklcih er selbst sein...
 
Hallo ApeX,

so wie du haben auch viele Menschen Ende der 60er-Jahre (die Zeit,
in der viele 'bahnbrechende' Bands erfolgreich wurden) ... und
eigentlich schon immer, seit es das 'Industrie-Zeitalter' gibt, gedacht.
Naja, ... und wahrscheinlich auch schon viele Jahre vorher.
(Ein Industrie-Zeitalter, das wir übrigens gerade verlassen und uns
eher Richtung 'Informationsgesellschaft' bewegen ... aber das nur am Rande :) )

Ich habe mich mit dem Thema "Wer wurde, warum / wie ... und vor allem
aus welchen Gründen mit seiner Musik sehr erfolgreich
" ...
und gab / gibt es dahinter vielleicht eine Art 'System', dass immer wieder auftaucht ...
intensiv beschäftigt. Habe mir also die Frage gestellt "Was sind das für Leute,
die mit ihrer Band viel Erfolg haben
" ... "Wie denken die, wie handeln die ..."
... und so weiter.
- - -

Dabei ist mir ... neben einigen anderen Dingen ... aufgefallen, dass alle
(zumindest alle bekannten Musiker, deren Geschichte ich finden konnte)
diese Musiker einfach gesagt haben:
"Ich bin jetzt, wer ich bin." ... Das bedeutet, sie haben es geschafft,
... wie du es nennst ... "sie selbst zu sein".

Schau dir beispielsweise mal die Geschichte von Gene Simmons an:
er war Grundschul-Lehrer, bevor er mit KISS durchstartete.
Seine Ausgangsposition war ähnlich, wie bei vielen: er hatte einen
sehr 'bürgerlichen' Job.

Oder schau dir Freddie Mercury an. ... Ich bin großer Fan der Band Queen,
aber wenn man mal ehrlich ist ... sorry :) ... dann ist 'Freddie' PRIVAT ein
sehr durchschnittlicher Typ. Und nicht gerade spektakulär. Siehe Youtube-
Video, dass ich gepostet habe. Da wirkt er, wie viele wirken könnten.
KEIN VERGLEICH zu seinem Auftreten auf einer Bühne ...!!

Aber: BEIDES war exakt "er selbst".

Und zwar in einer Zeit wo sich ... wie in jeder Zeit die meisten Menschen sagen:
"Naja, es klappt sowieso nicht, dass ich 'ich selbst' bleibe."

In den 70er-Jahren war genau diese Frage bei vielen Jugendlichen
und natürlich auch bei Musikern, elementar.
Hippie-Bewegung, in den 80ern dann Punk und so weiter.
Häufig ging es ... natürlich neben einer Menge anderer Dinge ... unter
anderem um genau diese Frage.

Wie auch immer. Nach allem, was ich beobachten und recherchieren konnte,
haben in der Regel erfolgreiche Musiker die Sache genau anders betrachtet,
als du es in deinem Thread darstellst.
Sie haben die Frage "Kann ich, ich selbst sein" einfach mit "JA" beantwortet.
Und zwar in der Regel ungeachtet der 'realen Chancen'.

... Zudem ... noch mal ... insbesondere in Zeiten, wo ein Großteil der anderen
Musiker (die nicht so erfolgreich wurden) diese Frage anders beantwortet haben.


Vielleicht ist das ja ein guter Gedanken-Anstoß für dich.

Alles Gute und beste Grüße
Nils
 
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aber du vergisst dabei, wie viele andere sich vielleicht auch dachten "ich kann ich selbst sein" und damit eben zu gar nichts kamen...
 
Jap, das ist das Wunder der selektiven Wahrnehmung, welches Nils_k hier gewisse Mechanismen sehen lässt. So einfach ist es sicher nicht. Die Erkenntnis "ich bin ich" schreibt noch lange keinen Hit.

Aber der Grundgedanke von Nils_k ist richtig. Man KANN trennen zwischen Bühnenpersönlichkeit und Privatperson bzw. Arbeitsmensch. Und das können sehr unterschiedliche Personen sein. Ist ja nicht jeder Mensch auf eine Facette zu beschränken.

Für mich ist Rock Unterhaltung. Ob mit tieferer Botschaft oder ohne ist primär Wurst. Solang ich gut unterhalten werde, kann der rabenschwarze Frontmann am nächsten Tag auch gern wieder einem öden Job nachgehen. Ist doch seine Sache und schmälert nicht seine Leistung, solange er trotzdem mit Herzblut auf die Kacke haut.
 
Mir stehen hier die Haare zu Berge..
Kommt euch das alles nicht irgendwie total lächerlich vor?
Ich meine, eines von beidem (Musik oder Job) ist doch eine Farce, eine Kommödie und eine Verarschung.
Wer einen "seriösen" Beruf ausübt und im Anzug den braven Spießer mimt, der hat in seiner Freizeit nicht den wilden Rocker zu spielen!! Das ist nicht authentisch, damit zerstört ihr genau das, was ihr (halbherzig) verkörpern wollt.
Es kommt darauf an, eine integere Persönlichkeit zu sein, dazu gehört, daß man jederzeit zu all dem was man tut auch stehen kann!!
Wer im Job etwas verheimlichen muss, der ist keine authentische Person, er spielt eine Rolle. Er kann nicht ehrlich sein. Mich würde das ankotzen!!
Ich will auch keine möchtegern Punks auf der Bühne sehen die ein wildes Leben und Aufstand propagieren, danach aber in ihrem Dienstwagen zurück zum malochen in die Firma fahren.
Das ist Verarschung, und ich käme mir dumm und schäbig dabei vor.
Letztlich muss man es hinbekommen, daß man immer und jederzeit zu dem stehen kann was man tut. Alles andere ist erbärmlich.

Ich lese das erst jetzt deswegen antworte ich halt auch erst jetzt ;)

Mich würde mal interessieren, wie alt du bist. Denn im Normalfall hat man solch eine Meinung, wenn man noch (weit) unter 20 ist. Darüber ändert sich die meistens, weil man die Ernsthaftigkeit der Welt kennen lernt und merkt, dass man für alle Berufe die einem wirklich Spass machen würden entweder zu wenig Begabung besitzt oder sie einfach zu wenig Kohle abwerfen.

Mal ehrlich was wären meine Traumberufe:
Metalgitarrist, Metalproduzent, Live-Soundtechniker einer die Welt betourenden Band etc....

Und mal ehrlcih die Zweite:
Wie groß ist die Chance, so etwas zu verwirklichen und allein davon leben zu können? Richtig! Gleich null.

Und was bleibt als Alternative?

Erstens:
Auf alles scheißen, keine Ausbildung machen oder eben eine zum Veranstaltungstechniker o.ä. Dann eier ich hier in der Gegend auf Jugendfesten mit Coverbands rum und misch denen ihren Bullshit, hab im Beruf nur besoffene Jugendliche um mich und stumpfe sowas von ab, dass ich mit 30 entweder selbst Alkoholiker oder in der Klapse bin.

Zweitens:
Ich werde erwachsen, erlerne einen Beruf, in dem ich zwar nicht "Rockstar" bin, der mir aber trotzdem Spass macht und eine Herausforderung(!) mit sich bringt. Der einen erfüllt und Stolz macht, weil man genau weiß: "Ich kann was und BIN was!" Und wenn das nun ein beruf ist, in dem ich einen Anzug und einen Schlips tragen muss? Es gibt nunmal auch leute denen macht es mehr Spass, Bänker oder Consultant zu sein, als Bäcker, Schreiner oder Industriemechaniker. Und sind sie deswegen weniger Rocker im Herzen? Sorry aber ich weiß, dass sie das nicht sind denn ich kenne einige solche Leute.

Wieso sollte jemand, der es auf dem kasten hat also einen Beruf lernen, der ihn geistig nicht erfüllt und zudem schlecht bezahlt ist?
Also ich weiß wirklich keine vernünftige Antwort auf diese Frage.

Und dass man sich im Beruf verstecken muss, das habe ich noch nie mitbekommen.
Wie schon gesagt: Wenn man nicht politisch oder gesellschaftlich extrem negative Musik macht und eine solche Einstellung besitzt, braucht man damit nicht hinterm Berg halten.

Ich bin in einer Business-Lastigen Softwarefirma und alle Kollegen wissen, was meine Leidenschaft ist. Sie kennen meine (zum teil sehr persönlichen und depressiven) Texte und sie wudnert es, dass der sonst so coole Typ so leidenschaftliche, emotionale und verzweifelte Dinge schreiben kann. Ich habe schon einige mal ein bewunderndes "du bist ja richtig poetisch" gehört. Meine älteren Kollegen finden es super dass ein 24-jähriger ein anderes Hobby hat, als Konsole oder WoW zu zocken. Und meine jüngeren Kollegen sagen entweder "cool aber nicht meine Musik" oder sie hören mein Album seit einem jahr und finden es super.

Also bitte schreib dir mal hinter die Ohren:
Man kann durchaus im Beruf im Anzug rumlaufen ohne "Spießer" zu sein und man kann durchaus Metal und Rock machen ohne irgendwelche sozialen Probleme zu haben. Viele im Anzug sind hammercoole Typen und viele Metaller und Rocker sind abnormale Weichspüler. Alles eine Sache der Persönlichkeit. Da ändert weder der Schlips, noch die BC Rich Beast um den Hals etwas.
 
Mich würde mal interessieren, wie alt du bist. Denn im Normalfall hat man solch eine Meinung, wenn man noch (weit) unter 20 ist. Darüber ändert sich die meistens, weil man die Ernsthaftigkeit der Welt kennen lernt und merkt, dass man für alle Berufe die einem wirklich Spass machen würden entweder zu wenig Begabung besitzt oder sie einfach zu wenig Kohle abwerfen.
eieiei... ich bin deutlich über 20, trotzdem schaffe ich es, einen musik-fremden Beruf zu haben, der mir richtig Spaß macht und nebenbei genug Zeit lässt, um ein Musikmagazin und diverse Bands zu haben. So generalisiert möchte ich diese Aussage nicht stehen lassen...

Mal ehrlich was wären meine Traumberufe:
Metalgitarrist, Metalproduzent, Live-Soundtechniker einer die Welt betourenden Band etc....

Und mal ehrlcih die Zweite:
Wie groß ist die Chance, so etwas zu verwirklichen und allein davon leben zu können? Richtig! Gleich null.
Warum? Als ich mich entschieden habe, zu studieren, hätte ich genauso gut eine Ausbildung zum Tontechniker oder sonstiges machen können. Du auch. Klar, Du hättest dann vllt. Kompromisse eingehen müssen und etwas anderes als Metal machen, aber theoretisch hättest Du Dir diesen Traum verwirklichen können.
Du hast (genau wie ich) Deine Gründe gehabt, Dich dagegen zu entscheiden. Bei mir war das neben der Angst, ich könnte den Spaß am Musizieren verlieren, dass mir die soziale Sicherheit in so einem Beruf einfach zu gering war. Trotzdem hätte ich (genau wie Du) den anderen Weg gehen können, wenn ich es wirklich gewollt hätte.

Erstens:
Auf alles scheißen, keine Ausbildung machen oder eben eine zum Veranstaltungstechniker o.ä. Dann eier ich hier in der Gegend auf Jugendfesten mit Coverbands rum und misch denen ihren Bullshit, hab im Beruf nur besoffene Jugendliche um mich und stumpfe sowas von ab, dass ich mit 30 entweder selbst Alkoholiker oder in der Klapse bin.
also von den professionellen Tontechnikern und Studioinhabern die ich kenne, ist meines Wissens keiner Alkoholiker und die sind meines Wissens alle über 30...

Ich werde erwachsen, erlerne einen Beruf, in dem ich zwar nicht "Rockstar" bin, der mir aber trotzdem Spass macht und eine Herausforderung(!) mit sich bringt. Der einen erfüllt und Stolz macht, weil man genau weiß: "Ich kann was und BIN was!" Und wenn das nun ein beruf ist, in dem ich einen Anzug und einen Schlips tragen muss? Es gibt nunmal auch leute denen macht es mehr Spass, Bänker oder Consultant zu sein, als Bäcker, Schreiner oder Industriemechaniker. Und sind sie deswegen weniger Rocker im Herzen? Sorry aber ich weiß, dass sie das nicht sind denn ich kenne einige solche Leute.
da stimme ich Dir zu.

Warum denn so negativ? Ich habe das Gefühl, Du siehst das alles hier als ganz schlimm und schlecht und meinst, dass man nur als Banker/Bäcker/... was werden kann und sonst auf jeden Fall versauert und zum Alkoholiker wird. Es gibt sicher auch in Deinem Umfeld genügend Gegenbeispiele, die zeigen, dass man den Traum vom Leben von Musik auch verwirklichen kann,wenn man will. So trifft jeder seine Entscheidung, den Weg zu gehen, den er für den angenehmsten hält. Beim einen gehört eben dazu, die Bühnenpersönlichkeit zu verstecken, wenn er im Beruf unterwegs ist, beim Anderen ist der Weg zum persönlichen Wohlbefinden eben der, auch im Alltag den "Rocker" raushängen zu lassen. Weder für noch gegen das Eine oder das Andere spricht m.E. wirklcih etwas...
 
eieiei... ich bin deutlich über 20, trotzdem schaffe ich es, einen musik-fremden Beruf zu haben, der mir richtig Spaß macht und nebenbei genug Zeit lässt, um ein Musikmagazin und diverse Bands zu haben. So generalisiert möchte ich diese Aussage nicht stehen lassen...

Ich meinte hier eher sowas wie den "Kindheitstraum". DEN Traumjob. Sorry, hätte mich genauer ausdrücken sollen.

also von den professionellen Tontechnikern und Studioinhabern die ich kenne, ist meines Wissens keiner Alkoholiker und die sind meines Wissens alle über 30...

Da kommt es wieder ganz darauf an, wieviel Sicherheit und Gehalt man haben möchte.
Ich leiste mir halt auch gern mal was und möchte mehr als 1500 Euro Netto haben.


Es gibt sicher auch in Deinem Umfeld genügend Gegenbeispiele, die zeigen, dass man den Traum vom Leben von Musik auch verwirklichen kann,wenn man will. So trifft jeder seine Entscheidung, den Weg zu gehen, den er für den angenehmsten hält. Beim einen gehört eben dazu, die Bühnenpersönlichkeit zu verstecken, wenn er im Beruf unterwegs ist, beim Anderen ist der Weg zum persönlichen Wohlbefinden eben der, auch im Alltag den "Rocker" raushängen zu lassen. Weder für noch gegen das Eine oder das Andere spricht m.E. wirklcih etwas...

Da wiederspreche ich dir nicht.
Habe ich ja auch nichts dagegen gesagt. Allerdings kenne ich keinen Berufsmusiker (und ich kenne einige), der "gut" verdient. Die schaffens alle grade so über die Runden. Und viele jammern darüber. Dafür bin ich einfach zu wohlhabend aufgewachsen.

Es spricht nie etwas gegen etwas, was ein anderer tut, wenn er in keinster Weise anderen damit schadet. Jedem das seine. Und genau dagegen geht meine Meinung und mein Post:
Gegen diese Intoleranz egal gegenüber wem.

Ich habe es natürlcih überspitzt ausgedrückt und das Beispiel mit dem Alkoholiker bezog sich auf die Coverband-geschichten die nur auf Koma-Sauffesten unterwegs sind.

Natürlcih geht es anders aber das ist ja hier auch nicht das Thema. Es geht ja hier gerade darum, dass leute eben NICHT Berufsmusiker sind und trotzdem Metaller und Rocker sein können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist ja richtig was los hier...

Also, ich danke nochmals für die hilfreichen Beitrage!

Aber Leute, spart Euch bitte Beiträge wie (überspritzt formuliert) "wenn Du Rock/Metal eh nicht voll durchziehst, bist Du nicht dafür gemacht"

Ich find´s zwar süss und amüsant, aber es hilft mir dann doch weniger :)

Und nochmals, ich hatte jetzt weniger darüber nachgedacht, wie spiessig die Gesellschaft ist, als ich diese Frage stellte, sondern mir Feedback erwünscht, von Leuten, die in einer ähnlichen Situation sind...

Wenn Du also ein 14-18 jähriger Metal-Gitarrist bist, der eh nichts ausser seinem Weg akzeptiert, freu Dich, aber schreib hier bitte nicht. Warum? Ich rede Dich etwa 10 Jahre später ;)

Nichts für ungut Leute, aber das ist dann doch eher SPAM

Grüße

LesPaulES
 
Ich habe mich mit dem Thema "Wer wurde, warum / wie ... und vor allem
aus welchen Gründen mit seiner Musik sehr erfolgreich
" ...
und gab / gibt es dahinter vielleicht eine Art 'System', dass immer wieder auftaucht ...
intensiv beschäftigt. Habe mir also die Frage gestellt "Was sind das für Leute,
die mit ihrer Band viel Erfolg haben
" ... "Wie denken die, wie handeln die ..."
... und so weiter.
- - -

Dabei ist mir ... neben einigen anderen Dingen ... aufgefallen, dass alle
(zumindest alle bekannten Musiker, deren Geschichte ich finden konnte)
diese Musiker einfach gesagt haben:
"Ich bin jetzt, wer ich bin." ... Das bedeutet, sie haben es geschafft,
... wie du es nennst ... "sie selbst zu sein".


aber du vergisst dabei, wie viele andere sich vielleicht auch dachten "ich kann ich selbst sein" und damit eben zu gar nichts kamen...
Hallo Deltafox,

das vergesse ich keinesfalls. Es sollte jedem vernünftigen Menschen einleuchten, dass
nur "ich selbst sein" allein genommen nicht zwangsweise zu Erfolg mit der Musik führt.

Daher sagte ich auch ganz bewusst " ... neben einigen anderen Dingen ... "
Mag sein, dass ich das für Foren-Zwecke nicht klar genug betont habe ;)

- -
Mir ist allerdings sehr wohl aufgefallen, dass keiner der ... mir bekannten ...
erfolgreichen Musiker in der Startphase des Erfolges eine Auffassung, ähnlich der
von 'ApeX' vertreten hat!
- -

Kürzlich habe ich einen sehr schönen Satz in dem Newsletter eines schweizer
Unternehmensberaters gelesen: "Korrelation ist nicht zwingend Kausation".
Bedeutet also einfach gesprochen: Nur, weil diese Eigenschaft sehr häufig in
Kombination mit Erfolg auftritt, muss es nicht bedeuten, dass sie der Auslöser ist.
Wie der Unternehmensberater so schön ausführte: "Nur weil Pommes häufig neben
Burgern liegen bedeutet das nicht, dass Burger der Grund für Pommes sind."

Ich denke allerdings schon, dass es da einen gewissen Zusammenhang zwischen
'offen zu sich selbst stehen' und 'Erfolg' ... ja, und auch 'Wohlbefinden' gibt.
Mir ist aber ... vielleicht mehr, als bisher hier dargestellt ... SEHR bewusst, dass das
nur EINER von einer Vielzahl von Aspekten ist, wenn wir von 'Erfolg' reden.

... Aber das wäre dann nicht mehr Thema dieses Threads :)
Daher diese Aussage, die nur diesen EINEN Aspekt aufgreift.
bobcät;3624885 schrieb:
Jap, das ist das Wunder der selektiven Wahrnehmung, welches Nils_k hier gewisse Mechanismen sehen lässt. So einfach ist es sicher nicht. Die Erkenntnis "ich bin ich" schreibt noch lange keinen Hit.

Selbstverständlich schreibt diese Selbsterkenntnis keinen Hit.

Bitte nicht die Worte im Munde umdrehen:
Ich sagte sinngemäß "die Musiker, die Erfolg mit ihrer Musik haben sagen in der Regel mit einer
großen Selbstverständlichkeit ziemlich klar und deutlich "ich bin ich". "
Das sagt NICHT, dass das der alleinige Auslöser für ihren Erfolg ist.

Aber es ist ... für mich zumindest ... sehr deutlich zu erkennen, dass 'erfolgreiche
Musiker' in der Regel die Auffassung vertreten, "ich bin, wer ich bin. Und ich
zeige ganz offen auch meine möglicherweise verschiedenen Seiten." (Privatmensch / Bühnenfigur).

Die Auffassung ...
"(...) wer kann in ienem beruf heute shcon "er selbst" sien... ich denke, das geht verdammtnochmal in den wenigsten berufen.der mensch ist verdammtnochmal nciht so rebellisch und individuell wie er denkt, letztenendes sind wir alle nur rudeltiere, und die leute, die ein lebenlang versuchen, so zu sien, wie sie sind, bleiben auf hartz 4 niveau hängen. (...)"
... oder etwas ähnlich destruktives, ist mir zumindest von keinem erfolgreichen
Musiker ... zumindest nicht als Grundeinstellung ... bekannt.

Wie auch immer. Das Thema ist ja hier: "Bühnenpersönlichkeit vs. "öffentliche" Persönlichkeit"
und zu diesem Thema kann ich das Buch von Gene Simmons, ... der Geschäftsmann
UND Showmann mit einem ... wie ich finde ... beachtlichen Selbstverständnis vereint,
empfehlen.
Ich finde, von dem kann man sich eine Menge abgucken!
AUCH im Bezug auf diese Sache.

Und auch ansonsten kann ich jedem tendenziell empfehlen, seiner Umwelt
zumindest etwas Vorstellungskraft zuzumuten!
Dass eine Rockband KEIN Satanistenhaufen oder kriminelle oder moralisch streng verwerfliche
Sache ist, hat sich ... so denke ich ... seit den 70er Jahren so langsam herumgesprochen!

Ich glaube, man kann vielleicht nicht allen, aber sehr vielen Menschen ... auch Kunden,
Klienten oder sonstigen 'Geschäftspartnern' ganz offen begegnen und einfach sagen:
"So bin ich beruflich. Und so bin ich als Mitglied meiner Band."


Vielleicht noch eine Anregung:

DAMIT ein 'Kunde', oder 'Klient' oder sonstiges ÜBERHAUPT von der 'Bühnenpersönlichkeit'
etwas mitbekommt, MÜSSTE er sich doch erstmal für diesen Bereich (Musik, Live-Konzerte)
interessieren. Oder ZUMINDEST danach im Internet 'schnüffeln' oder ähnliches.

Ein Psychotherapeut (siehe Thread-Eröffnung) wird ja wohl KAUM einen Stapel
Flyer in seiner Praxis liegen haben, wo ein dickes Foto von ihm in 'melancholischem
Metal-Outfit' zu sehen ist ...

SOLLTE also ein 'Klient' herausfinden, dass 'sein Psychotherapeut' Musiker ist und auf der
Bühne eine 'andere Person' als in der Therapie-Praxis ... MÜSSTE er ja erstmal "zufällig"
seine Band kennenlernen. Und das wird nur passieren, wenn der 'Klient' (oder Kunde)
ein entsprechendes Interesse hat. ... Naja ... und wenn das der Fall ist, dann ist die Sache
doch ziemlich schnell und einfach unter 'Leuten mit privat gleichen Interessen' geklärt.

Mal abgesehen von der Wahrscheinlichkeit, mit der das passiert. :)


Alles Gute und beste Grüße
Nils
 
Ich habe es natürlcih überspitzt ausgedrückt und das Beispiel mit dem Alkoholiker bezog sich auf die Coverband-geschichten die nur auf Koma-Sauffesten unterwegs sind.

wobei auch ein besoffenes Publikum nicht unbedingt bedeutet, dass der Musizierende auch besoffen ist... ;)
Ich versteh schon, was Du sagen möchtest, aber Du generalisierst eben mMn etwas zu sehr.

Wo wir uns aber auf jeden Fall einig sind ist, dass man nicht der fertige Klischeerocker sein muss, um Rock/Metal im Blut zu haben :)
Überraschenderweise ist es aber mittlerweile so, dass in vielen Bereichen vieles toleriert wird. Trotzdem geh ich natürlich auch nicht im Maiden-Shirt zu ner Konferenz, wo ich meine Arbeit vorstelle. Im Büro geht das schon (wir haben hier keinen Kundenkontakt)...
 
Kürzlich habe ich einen sehr schönen Satz in dem Newsletter eines schweizer
Unternehmensberaters gelesen: "Korrelation ist nicht zwingend Kausation".
Bedeutet also einfach gesprochen: Nur, weil diese Eigenschaft sehr häufig in
Kombination mit Erfolg auftritt, muss es nicht bedeuten, dass sie der Auslöser ist.
Wie der Unternehmensberater so schön ausführte: "Nur weil Pommes häufig neben
Burgern liegen bedeutet das nicht, dass Burger der Grund für Pommes sind."

Ich denke allerdings schon, dass es da einen gewissen Zusammenhang zwischen
'offen zu sich selbst stehen' und 'Erfolg' ... ja, und auch 'Wohlbefinden' gibt.
Mir ist aber ... vielleicht mehr, als bisher hier dargestellt ... SEHR bewusst, dass das
nur EINER von einer Vielzahl von Aspekten ist, wenn wir von 'Erfolg' reden.

Absolut richtig. Denn ich weiß auch, dass die meisten der berühmten und erfolgreichen Musiker Unterhosen tragen. Zufall? Korrelation ist nicht zwingend Kausation, so wohl auch hier.

Grundsätzlich denke ich, man lebt mit "ich bin ich"-Einstellung als Musiker gesünder, und ja, diese Einstellung mag unter Musikpromis weiter verbreitet sein.
Aber:
1. Daraus lässt sich nicht der Umkehrschluss ziehen, dass man mit so einer Einstellung erfolgreicher wird. Wie du sagst es sind mehrere Faktoren.
2. Ist diese "ich bin ich"-Einstellung vielleicht auch erst mit dem Ruhm gekommen? Denn Ruhm bestätigt und verstärkt, was vorher vielleicht ein wackliger Charakter war. Ich glaube nicht, dass diese ganzen Rockidole von Anfang an so dicke Eier hatten.

@LesPaulES
So, das führte mich jetzt ein wenig vom eigentlichen Thema weg. Aber meine Meinung habe ich auch schon mehrfach genannt. Wer will, kann seine Hardcore-Auffassung vertreten. Man kann sich sicher durchschlagen und dabei ein hundertpro rockerkompatibles Leben führen. Aber es ist keinesfalls generell Verrat an seiner Bühnenrolle, wenn man privat etwas ruhiger tritt. Rocker sind als Musiker letztendlich Unterhaltungsdienstleister und dürfen genau wie Autoren oder Schauspieler auch fiktive Handlungen erzählen und Rollen spielen. Da mögen manche hier aufschreien, Rock bedeutet Rebellion und verrückten Lifestyle. Wer meint, er müsse mit Daniels-Pullen auf Porzilisten werfen und jeden willigen Groupie knallen, um "authentisch" zu sein, bitte, viel Spaß. Gibt sicher genug Leute, die dich für sowas feiern. Ich für meinen Teil falle lieber mit guter Musik auf.

Der Musiker sollte sich nicht wegen seinem Beruf schämen. Das ist meine Meinung. Ob das andersrum aber Probleme geben könnte, wenn der Berufler sich wegen seiner Musik schämen muss, dass kann ich echt nicht sagen. Jeder Jeck ist anders, jeder Kunde hat ne andere Toleranzgrenze. EIGENTLICH dürfte das heutzutage wirklich kein Problem sein.
 
bobcät;3627689 schrieb:
Absolut richtig. Denn ich weiß auch, dass die meisten der berühmten und erfolgreichen Musiker Unterhosen tragen.
Aber auch nur die meisten!
Bei Jeanette Biedermann wäre ich mir da nicht so sicher! :D
 

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