Bühnenpersönlichkeit vs "öffentlicher" Persönlichkeit

  • Ersteller LesPaulES
  • Erstellt am
naja und was ist, wenn zb. nur einer wirklcih den rebell mimt? bei meiner band isses so, das unsere sängerin wirklich extrem punkig angehaucht ist, trotzem aber zur schule ghet, studieren will usw. der rest ist auch noch schüler, und ich mach ne ausbildung zum industriemechaniker.

nun die frage: wenn unsere sängerin von alk und drogenkonsum singt, oder wie geil ficken ist, isses dann unauthentisch, wenn die restlcihe band einfach freude dran hat und mit der musik mitgeht, obwohl sie selber wohl nie den vielleicht im aktuellen song propagierten sex im stadtpark ausüben würden??

wer kann in ienem beruf heute shcon "er selbst" sien... ich denke, das geht verdammtnochmal in den wenigsten berufen.der mensch ist verdammtnochmal nciht so rebellisch und individuell wie er denkt, letztenendes sind wir alle nur rudeltiere, und die leute, die ein lebenlang versuchen, so zu sien, wie sie sind, bleiben auf hartz 4 niveau hängen.

das ist traurig, aber nunmal das tägliche los in unserer depressiven, lebensmüden gesellschaft,die den kampf aufgegeben hat, und sich am liebsten kollektiv die kugel geben möchte.

sicher ist es als mechaniker vielleciht leichter, mal "die sau rauszulassen", als in nem zugepackten, von etiquetten regierten bürojob, aber wirklcih er selbst sein...


moin moin, evtl ncohwas zur klarstellung des hervorgehobenen textes.

ich hab da wohl etwas vorschnell geurteilt, weil cih das ganze so aus ner laune raus geschrieben hab. liegt wohl daran das ich mcih momentan in soner selbstfindungsphase befinde...

ich hab wohl während meines posts die begriffe "rebellisch" und "individuell" etwas zu oberflächlcih betrachtet, denn individuell ist jeder irgendwie, ob er nun im büro im anzug da sitzt, oder auf der bühne die sau rauslässt...

der mensch hat nunmal viele facetten, und die kunst ist es, an jedem diese facetten zu finden.

ich für meinen tiel bin acuh überwiegend ruhig, und zurückhaltend, was sich unteranderem auch in meinem bassspiel bemerkbar macht. mein lehrer meint, ich sei sein technisch fortgeschrittenster schüler, mit sehr exakter greif- und schlaghandtechnik, aber glecihzeitig auch ein extrem bedachter spieler, ders ncih gern "scheppern" lässt.

das zeigt sich natürlich auch in meiner bühnen präsenz.an dieser stelle sei dezent auf den link in meiner signatur hingewiesen, auf dme es einige live bilder ovn uns zu sehen gibt.


für diesen überwiegend negativen post meinerseits möchte ihc mcih hiermit entschuldigen, da er ja nun so nich zu 100% stimmt, und eine menge subjektiver selektiver wahrnehmung mit eingeflossen ist.
 
Der Sänger der Death/Grind Band "Benighted" arbeitet in einer Psychatrie und verarbeitet die Patientengeschichten (natürlich) anonymisiert in seinen Texten und sein Arbeitgeber findet das sogar gut ^^
 
Hallo LesPaulEs,

ich habe gerade ein höchst interessantes Video zu dem Thema gefunden!!

Hier spricht Alice Cooper sehr ausführlich über die Figur "Alice Cooper" und
Vincent Damon Furnier, die Privatperson.

... Und seine Probleme, die er mal hatte, diese beiden auseinander
zu halten.

Dabei erwähnt er auch unter anderen Mick Jagger im Bezug auf "Bühnenpersönlichkeit
vs. privater Persönlichkeit". Einige sehr interessante Aussagen von "Alice"!

http://www.youtube.com/watch?v=PMbSeI3Colo&feature=rec-HM-r2


Alles Gute und beste Grüße
Nils
 
@Nils_k: Danke für den Link.....in der Tat sehr interessant...und vor allem ein sehr sympathischer Mensch, der Vincent. :)
 
Mich würde mal interessieren, wie alt du bist. Denn im Normalfall hat man solch eine Meinung, wenn man noch (weit) unter 20 ist. Darüber ändert sich die meistens, weil man die Ernsthaftigkeit der Welt kennen lernt und merkt, dass man für alle Berufe die einem wirklich Spass machen würden entweder zu wenig Begabung besitzt oder sie einfach zu wenig Kohle abwerfen.
Klingt schon bisschen nach Stock im Hintern. Eigentlich ist es einfach das ganze. Einer legt die berufliche karierre auf die erste Stufe des treppchens ein anderer eben nicht das hat doch nichts mit fehlender Begabung zu tun. Jeder soll so leben wie er will und ich könnte nicht in den Spiegel schauen wenn ich mich für einen Beruf in meiner Person verstellen und mich um 180 grad drehen muss. Ich bin nicht wohlhabend aufgewachsen habe einen ganz anderen Umgang mit geld gelernt und weiß dass ich meine außerordentlich gut bezahlte Arbeit auch für "minderwertigere" Jobs aufgeben würde (auch schon habe) wenn ich mich in meiner Person eingeschränkt oder generell unwohl fühle. Meine Lebensqualität bestimme ich nicht mein Konto. Authentisch zu sein heißt auch nicht den Rock-Klischees zu entsprechen das ist ja noch schlimmer.
 
Übrigens fiel mir noch ein Video ein, das zu diesem Thread hier passen könnte.

Freddie Mercury "off stage".

Hier, sein letztes, gefilmtes Interview.

Quasi Privatmann (wirkt sehr privat im Interview):
http://www.youtube.com/watch?v=daer-l6WhzY

Wenn wir schon dabei sind:
... Die Übergangs-Phase (Queen im Studio; versuchen
einen neuen Song zu machen ... was dann auch gelingt):
http://www.youtube.com/watch?v=9_jh9Drm09U

... Die Bühnen-Figur (das "Fuck You" Webley-Video :D ):
http://www.youtube.com/watch?v=LLUKmKyjCbQ
Oder auch hier:
http://www.youtube.com/watch?v=hdGcX-s99Rg

Alles Gute und beste Grüße
Nils

P.S.: Man beachte die weißen Holz-Schuhe von Mister Brian May!
Oh, Tschuldigung ... neuerdings ja DOKTOR Brian May! :)
 
moin miteinander,
ja ich weiß ich bin 2,5 Jahre zu spät, aber ich finde das thema des threads nach wie vor aktuell, wie nicht zuletzt die kontroverse um den Debauchery-Sänger (und Lehrer) zeigte.
LesPaulES, hört sich an als seist du medizinstudent bzw mittlerweile arzt. hastu also noch probleme wegen deines Hobbys gehabt, oder hast du für den Rock eh keine Zeit mehr (sad but likely). Nun, vielleicht liest sich das hier noch der ein oder andere durch.
ich bin ebenfalls bald für die gesundung der bürger zuständig und war deshalb mit meiner ex-band in einer misslichen lage. wir haben stoner/heavy rock gemacht und hingen oft in bars rum. im dunstkreis der band sammelten sich diverse leute die probleme mit alkohol hatten (und manchmal mit mehr...). den ein oder anderen zeitgenossen habe ich dann zwischendurch mal auf der akutaufnahme wiedergetroffen...nur dass ich auf der personalseite war.
bei manchen leuten sieht man die einschläge näher kommen. irgendwann ist der punkt gekommen, wo sich drastisch was ändern muss.
nun war unsere musik aber der perfekte soundtrack zum wilden gelage. und dazu wollte ich mir mein feierabendbier auch nicht nehmen lassen. nur dieses understatement haben nicht alle befolgt. und so hatte ich irgendwann das gefühl, nur noch von fertigen typen umgeben zu sein. und das ist in vielen szenen so. es ist nicht alles show á la krawatte gegen stachelhalsband getauscht und ab auf die bühne. manchmal zieht schön kaputte musik auch unschön kaputte leute an und dann wirds langsam unvereinbar mit berufen mit sozialem auftrag.
man sollte sich als musiker schon darüber im klaren sein, was oder wen man darstellt.
ich für mein teil kaufe und höre zum beispiel auch ungern musik von leuten, die ganz eindeutig arschlöcher sind... (axl rose, varg vikernes etc...)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Willkommen im Forum ;) Es wäre super, wenn du versuchen würdest, Groß- und Kleinschreibung zu verwenden, das erhöht die Lesbarkeit und die Antworten auf deinen Beitrag ;)

manchmal zieht schön kaputte musik auch unschön kaputte leute an und dann wirds langsam unvereinbar mit berufen mit sozialem auftrag.

Deine Musik macht die Leute aber nicht kaputt! Ich würde eigentlich nicht davon ausgehen, das Musik so einen Einfluss auf Menschen hat. Es sehe es eher so, dass die Musik passend zur Lebenslage ausgesucht wird.

Andersrum: Wirst du dann auch nicht durch deine Arbeit unpassend als Musiker dieser Musik? Zeichnet es dich nicht eher aus, das du solche Musik machen und ein solchen Umfeld "ertragen" kannst, ohne selbst abhängig oder "kaputt" zu werden?

Ich denke mir halt, das ich bei Ärzten oder ähnlichem meistens eh nicht beurteilen kann, ob ich da einen Experten oder einen redegewandten Scharlatan vor mir habe. Insofern suche ich mir lieber sympathische Menschen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Krass, da gräbt den nochmal einer aus ;)

Wie die Zeit so spielt, hat sich einiges verändert, aber irgendwie bleibt die Grundproblematik. Eigentlich wird es sogar mehr ;)

Ich bin jetzt in der pädagogischen Psychologie gelandet. Ist ne ganz coole Sache, aber man muß eben auch Eltern, Lehrer und Ärzte im Hinterkopf haben.

Im Moment bin ich leider Bandlos und habe daher kein Problem damit, daß mich jemand falsch verstehen könnte. Aber da ich was Neues aufziehen möchte, bleibt der Gedanke im Hinterkopf.

Hier ist übrigens ein Bericht zu dem von kallerasmus erwähnten Fall klick egal wie die Sache juristisch ausgehen mag, da wird immer etwas bleiben.

Manche Kombinationen passen anscheinend nicht. Bleibt wohl nur Maskierung, maximale räumliche Trennung von Arbeitsplatz und Bühne usw.
 
Such sir`nen öffendlichen Arbeitgeber, sofern das in deiner Branche möglich ist. Gerade dort sind Gleichstellungsbeauftragte und Gewerkschaften aktiv und deswegen sind Diskreminierung und Mobbing in solchen Kreisen richtig Angstwörter.

Das heißt, du wirst vielleicht doof angelabert und schief angeguckt aber niemals ernsthaft Probleme kriegen.

Gerade weil es hier ja nicht um Äußerlichkeiten sondern um das Gesamtbild der Person geht, würde ich da entspannt sein. Die Leute haben ein Gespür dafür, wer ihnen helfen kann und wer nicht, gerade im psychologischen und medizinischen Bereich. Man würde sich von einem Metaller eine Psychotherapie andrehen lassen als einen Bausparvertrag. Umkehrt trifft das nicht zu, denke ich.

Der Bedarf an psychologisch ausgebildeten Leuten ist hoch. Und wenn er das noch nicht ist, wird er das noch. Es macht dich also nicht pleite wenn dich 10% wegen deiner Freizeitaktivitäten meiden. Noch dazu werden Hohhys eher verziehen als "schlechtes" Aussehen. Denn mit dem Aussehen ist man direkt konfrontiert. Auf deine Band stößt man zufällig und man kann diese Begegnun leichter beenden.
 
Such sir`nen öffendlichen Arbeitgeber, sofern das in deiner Branche möglich ist. Gerade dort sind Gleichstellungsbeauftragte und Gewerkschaften aktiv und deswegen sind Diskreminierung und Mobbing in solchen Kreisen richtig Angstwörter.

Das heißt, du wirst vielleicht doof angelabert und schief angeguckt aber niemals ernsthaft Probleme kriegen.

Was man ja an dem von LesPaulES verlinkten Beispiel gut sieht ;)
 
Das ist es ja eben (wobei das Beispiel ja nicht von mir gekommen ist).

Tatsache bleibt, daß es ein gefährliches Spiel werden kann. Es gibt zu viele Entscheidungsträger, die nicht wissen, worüber sie entscheiden. Gerade wenn es um Metal geht!

Kürzester Metalwitz aller Zeiten: eine Metalband, die sich selbst ernst nimmt :D

Aber, man sieht eben die Bilder und hat dadurch seine Meinung gebildet.

Wieder der Vergleich zum Musical. Wenn mal wieder irgendwo was mit Rocky Horror Picture Show läuft, hüpfen überall die skurrilsten Gestalten rum und man erkennt es als Spaß.

Genauso wenn Trekkies klingonische Hochzeiten abschliessen, es wird als Scherz erkannt. Oder aber Faust einen Pakt mit den Teufel abschliesst. Dann ist es große Kunst auf der Theaterbühne un kein versteckter Hinweis auf Satanismus.

Ich gebe zu, daß im Metal Bereich die Bildersprache krass ist und auch manche Themen sind grenzwertig. Bei dem verlinkten Beispiel (hier ein weiterer Link zu einem ausführlicherem Artikel: http://www.welt.de/kultur/musik/article7468195/Death-Metal-Saenger-darf-nicht-mehr-unterrichten.html ) kann man eigentlich leicht erkennen, daß es sich zwar um eine extreme Band handelt, aber man erkennt eigentlich sofort, daß es grotesk und überspitzt ist. Ein Spaß eben.

Anscheinend sind gerade die Metaller wohl zu gute Schauspieler bzw brauchen bessere PR Berater ;) Wenn ich jetzt dann an meinen Deutschlehrer und seine Kurzgeschichten denke, frag ich mich, was man wohl mit ihm gemacht hätte... Sex and Crime zynisch und humoristisch verpackt zur Weihnachtsparty des Deutschkurses. Man lachte, war etwas schockiert und das war´s dann auch!

Das Beispiel aus der Schule ist schon erschreckend und zeugt von einer grenzenlosen Engstirnigkeit. Letztendlich muß sich wohl wirklich jeder überlegen, wie er "sich" auf der Bühne darstellt! Viele Menschen können anscheinend nicht zwischen "selbstgeschaffen" und "selbst" unterscheiden. Traurig, aber wahr...
 
Ich hatte vor kurzem ein sehr interessantes Gespräch mit meiner Schauspiellehrerin, in gewissem Maße kann man das denke ich übertragen.
(Der Hintergrund: Ich = klassische Sopranistin. Generell im Herzen in meiner Opera Metal Band und damit im Grenzgang Klassik/Metal Zuhause, aber durchaus auch heimelig in der einen oder anderen Opernarie.)
Zurück zur Situation. Ich werkelte gerade an einer berühmten Arie aus der Fledermaus mit meiner Schauspiellehrerin am Ausdruck (der idealerweise ja wirklich authentisch sein sollte, damit einem der Zuschauer die Rolle abkauft). Ich hatte bewusst die Arie ausgewählt, weil ich sie eigentlich überhaupt nicht mag. Aber trotzdem natürlich glaubhaft darstellen will, wenn ich Vorsingen habe. Ich bin aber über meinen Schatten gesprungen und habe mich voll auf das Stück eingelassen und versucht, möglichst viel hineinzulegen. Und auf eine gewisse Weise dann sogar Spaß daran gehabt (am Gesang und am Spielen habe ich den sowieso, aber auch an der Arie an sich).
Nach der Stunde gestand ich meiner Schauspiellehrerin, dass mir der Zugang zu dem Stück doch schwer gefallen war. Da meinte sie zur mir sinngemäß: "Echt? Hat man dir gar nicht angemerkt. Aber genau ist das faszinierende am Schauspiel: Man probiert Facetten der eigenen Persönlichkeit aus und gibt ihnen Gestalt, die sonst eher unterdrückt oder wenig beachtet, aber dennoch vorhanden sind. Mit der Beschäftigung damit lernt man dann, diese Seiten an sich auch zu akzeptieren, anzunehmen und die eigene Persönlichkeit zu erweitern." Das fand ich ein sehr passendes und kluges Statement.
Genauso ist es doch mit der Musik und dem Brotberuf: es sind nebeneinander liegende Facetten der eigenen Persönlichkeit. Das ist kein Widerspruch. Man muss nur jede Facette für sich annehmen und lernen, sie für sich zu nutzen.
Anekdote dazu: Ich habe eine Veranstaltung organisiert, bei denen ich Gastreferenten eingeladen habe. Die hatten vor der Veranstaltung nur per Telefon und Mail mit mir Kontakt. Ich bin sehr exakt und organisiert herübergekommen und man vertraute mir an, man habe mich für eine gestande, ältere Dame, vielleicht auch etwas korpulent, gehalten. So, und jetzt stelle man die leidenschaftlich singende, real noch recht junge und auch eindeutig schlanke Sängerin daneben - das ist ein komplett anderes Bild. Aber dennoch ist es beides 100% Ich.

PS: Ich mache im Übrigen keinen Hehl daraus, auch in einer Band unterwegs zu sein, obwohl das als Klassiker ja nun doch unüblich ist. Aber spätestens wenn ich meine Motive erkläre (die Stärken von 2 Genres nutzen (nuancierte Gefühle und leise Töne aus dem Klassischen und die Kraft und das Brachiale als Ergänzung und Widerspruch aus dem Metal) und etwas Neues daraus schaffen), wurde mir das bislang zumindest nie negativ ausgelegt, häufig sogar eher positiv angerechnet. Abgesehen von meinen Eltern, die 1000 Tode sterben, dass ihr Mädchen in irgendwelchen Metalschuppen spielt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat von -Martin-
Deine Musik macht die Leute aber nicht kaputt! Ich würde eigentlich nicht davon ausgehen, das Musik so einen Einfluss auf Menschen hat. Es sehe es eher so, dass die Musik passend zur Lebenslage ausgesucht wird.

Aber dass ich als Fachkraft im Suchtbereich Probleme damit habe wenn sich vor meiner Bühne Leute abschießen, die längst trocken sein sollten, kannst du schon verstehen, oder? Da brauch ich auch nicht mehr zu erklären, dass die Songzeilen, in denen es um Whiskey geht, nur aufs Wochenende zu beziehen sind.

Inwiefern Musik ein Trigger sein kann, bleibt streitbar. Ich bins mittlerweile leid, wenn in der Musik uninspiriert mit Extremen kokettiert wird.

Und zum Sänger von Debauchery muss ich ehrlich sagen...teilweise ganz witziger Trash (killing in the warzone :gruebel:), aber so konsequent wie er das Gewaltding durchzieht isses schon fraglich was er als Pädagoge in nem Klassenzimmer bewegen will.
Und nu, wo es an die große Glocke gehangen wurde, wie sollen Kinder denn das kapieren? Hätte er mal das ganze unter striktem Pseudonym abgezogen.

Oder sich ein Beispiel an Alice Cooper nehmen. Der gibt privat Bibelstunden...
 
Hach ja, die story mit dem Lehrer wurde hier auch im Forum besprochen. Er ist halt Lehrer, du bist Psychotherapeut. Für mich besteht da ein Unterschied.

Hö? Meinst du mich? Alles was ich je behandeln werde, läuft mit Öl in den Adern :D
 
Nee, ich habe aber aus Versehen trotzdem dich mit dem Psychotherapeuten angesprochen aber der Threadersteller war natürlich gemeint. ;)
 
moin miteinander,
ja ich weiß ich bin 2,5 Jahre zu spät, aber ich finde das thema des threads nach wie vor aktuell, wie nicht zuletzt die kontroverse um den Debauchery-Sänger (und Lehrer) zeigte.
LesPaulES, hört sich an als seist du medizinstudent bzw mittlerweile arzt. hastu also noch probleme wegen deines Hobbys gehabt, oder hast du für den Rock eh keine Zeit mehr (sad but likely). Nun, vielleicht liest sich das hier noch der ein oder andere durch.
ich bin ebenfalls bald für die gesundung der bürger zuständig und war deshalb mit meiner ex-band in einer misslichen lage. wir haben stoner/heavy rock gemacht und hingen oft in bars rum. im dunstkreis der band sammelten sich diverse leute die probleme mit alkohol hatten (und manchmal mit mehr...). den ein oder anderen zeitgenossen habe ich dann zwischendurch mal auf der akutaufnahme wiedergetroffen...nur dass ich auf der personalseite war.
bei manchen leuten sieht man die einschläge näher kommen. irgendwann ist der punkt gekommen, wo sich drastisch was ändern muss.
nun war unsere musik aber der perfekte soundtrack zum wilden gelage. und dazu wollte ich mir mein feierabendbier auch nicht nehmen lassen. nur dieses understatement haben nicht alle befolgt. und so hatte ich irgendwann das gefühl, nur noch von fertigen typen umgeben zu sein. und das ist in vielen szenen so. es ist nicht alles show á la krawatte gegen stachelhalsband getauscht und ab auf die bühne. manchmal zieht schön kaputte musik auch unschön kaputte leute an und dann wirds langsam unvereinbar mit berufen mit sozialem auftrag.
man sollte sich als musiker schon darüber im klaren sein, was oder wen man darstellt.
ich für mein teil kaufe und höre zum beispiel auch ungern musik von leuten, die ganz eindeutig arschlöcher sind... (axl rose, varg vikernes etc...)

Ich finde, da muss man stark differenzieren.

Erstens zwischen den vereinzelten Szenen:
Geht man auf ein Punkkonzert gehört die Band selbst oft zu den besoffensten des Abend. Geht man auf ein Gothic- Darkwave Konzert siehst du kaum besoffene, aber viele, die sich anderes Zeug eingeworfen haben. Gehst du auf ein Heavy-Metal Konzert trinekn die meisten ein paar Bier, wirklich besoffen sind nur einige wenige. Gehst du auf ein Core-Konzert ist das halbe Publikum rotzvoll.... usw.... Ich gehe serh viel auf Konzerte und da lassen sich sehr eindeutige Regelmäßigkeiten feststellen. Ob die Beispiele oben so genau zutreffen... Muss nicht sein, sollte eher so als veranschaulichung dienen. Bitte darüber keine Diskussion anfangen, in welcher Szene jetzt mehr gesoffen wird. ;)

Zweitens zwischen Hobby-Bereich und (semi-)professionellem Bereich:
Da wir selbst eher schon im semiprofessionellen Bereich unterwegs sind aber ich grade selbst durchaus auch schon im reinen Hobbybereich unterwegs war, kann ich hier mächtige Unterschiede festellen. Das Publikum mal dahingestellt aber es lässt sich beobachten dass mit der Zunahme der Professionalität oft der Alkoholkonsum der Band vor und während eines KOnzerts stark abnimmt. Bei uns gilt klar die Regel: Besoffen bei einem Konzert ist absolutes Nogo. Man hat in dem Bereich meistens Verträge mit dem Veranstalter und wenn man als Band besoffen ist und seine Leistung nicht abrufen kann, dann begeht man genau genommen Vertragsbruch und hinterlässt einen sehr negativen Eindruck beim Veranstalter was wiederrum zu negativer Mundpropaganda führt was letztendlich dazu führen kann, dass man keine Gigs mehr bekommt.


Und drittens zwischen individuellen Personen:
Uns als Beispiel. Wir sind immer zu 6. unterwegs. Davon trinken 4 quasi gar keinen Alkohol. Einer ist Moslem, einer ist Sportfanatiker, einer aus gesundheitlichen Gründen und einer fährt immer ;)
Und die anderen zwei haben einfach so viel Verantwortungsbewusstsein und Respekt gegenüber den Bandkollegen, dass sie sich dem anpassen. Was dazu führt, dass die Veranstalter immer sehr verwundert sind, wenn nach nem Gig mit uns nur 4-5 Bier aus dem kasten weg sind, dafür das Wasser fast leer ist ;-) Auch in den Proben wird bei uns kein Alkohol getrunken. Es gehört bei uns einfach nicht dazu.

Also man kann durchaus Musik machen und auch viel Live unterwegs sein, ohne irgendwelche Probleme mit Alkohol zu bekommen. Das ist aber schlichtweg Selbstdisziplin und Grundeinstellung. Und wer die beim Musik machen nicht hat, hätte sie auch nicht, wenn er andersweitig unterwegs wäre.

Also die Gleichung Band <-> Viele fertige Menschen um einen rum muss ich vehement zurückweisen.
Das hat nichts mit Band und Musik machen zu tun sondern mit den individuellen Charaktere der Menschen.
Wir sind alle normal Berufstätig in ganz normalen angesehenen Berufen und keiner hatte im Beruf jemals Probleme mit seinem Hobby.

Im Publikum gibts immer viele fertige Menschen aber denen muss man sich nun wirklich nicht anpassen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann ich durchaus bestätigen. Ich muss gestehen ich habe während der Bandproben noch nie ein Bandmitglied von mir Alkohol trinken sehen und es gibt genau 1 Raucherpause in der Mitte für den einsamen Raucher unter uns - und da muss er an die frische Luft, weil ich danach in dem Raum noch singen will und das wird diskussionslos akzeptiert. Wir haben sogar mit der Band abgesprochen, mit der wir den Raum teilen, dass dort grundsätzlich fürs bessere Klima nicht geraucht wird, der Raum lässt sich nämlich nur ganz schwer lüften.

Auf der Bühne ein komplett besoffenes Bandmitglied würde ziemlich direkt nach dem Auftritt vom Rest der Band einen ziemlichen Einlauf bekommen, wir wollen da eine Leistung abliefern. Was nach dem Konzert geschieht, ist mir da relativ gleich, das muss jeder selber wissen, so lange er noch sein Equipment wieder verstaut bekommt und sich nicht auffällig daneben benimmt. Die Nicht-Trinker-Quote ist bei uns aber ähnlich wie beim Vorredner und der Effekt auf die anderen Musiker ebenso. Was die Leute im Publikum treiben, kann ich natürlich nicht beeinflussen. Aber zumindest von der Bühne aus leben wir nichts vor, was mit sich zukippen zu tun hat. Und wir haben auch keine Trinklieder. Vielleicht solltest du, kallerasmus, einfach mal mit deinen Bandkollegen quatschen, wo ihr in Zukunft mit den Texten hinwollt. Klar spielt man auch mal die alten Kamellen, aber wenn ihr in Zukunft die für dich problematischen Inhalte vermeidet, ist das doch an sich kein Problem und verringert den Gewissenskonflikt, oder nicht?
 
Okay, ich seh schon, ihr seid sehr vorbildlich. Und wir covern '10 kleine jägermeister' ;)

Nee, also wenn man ein bischen mehr erreichen will als nur in der Kneipe um die Ecke zu mucken, dann muss
man diszipliniert sein, da hast du vollkommen recht, LongLostHope.
Und selbstverständlich habe auch ich schon viele gute Bands erlebt, bei denen Genussmittel/Drogen keine Rolle spielen.
Aber es ist eben bei vielen Musikern probates Mittel, um sich vorm Auftritt in Stimmung zu bringen. Vom Publikum ganz zu schweigen.
Wer ohne nicht kann bzw keinen Spass hat, der hat ein Problem.

Aber lasst uns nochmal zum eigentlichen Thema zurückzukommen...die vermeintliche Unvereinbarkeit von gesellschaftl. Stellung und Musikeridentität.

Im Hobbybereich ist Musik ein wichtiges Ventil für das kleine Bisschen Wahnsinn, das man im Alltag im Griff haben muss.
Dazu muss man weder Vollrausch noch Massenmord propagieren. Aber wenn der Chef (...die Patentante, das Ordnungsamt,
der Kleingartenvereinsvorsitzende etc.) nach dem Gig auf mich zukommt und sagt:
"Kalle, das war heute ein sehr schönes Konzert", dann ist doch irgendwas schiefgelaufen, oder etwa nicht?
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben