Die richtige Musettestimmung

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Ippenstein
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Wil mag mir verzeihen, daß ich hier ein neues Thema aufmache, aber es geht hier mal ums Eingemachte:

Ich habe nun mal bei meinem Musette-Akkordeon die einzelnen Töne bei gleichem Spieldruck durchgemacht und bin bei der Musette auf folgendes Ergebnis gekommen:

Beide Schwebungen fangen im Mittel (von tief nach hoch gesehen) mit etwa 18 Cent (+ -) Abstand zum Grundton an und verringern ihn, je höher es wird, bis auf 9 Cent.

Ist das eine korrekte Messung? Mir kommt es immer so vor, daß die untere Schwebetonreihe weniger Schwebungen pro Sekunde hat als die obere. Ist das allein durch den tatsächlichen Frequenzabstandunterschied (bei gleicher Cententfernung) bedingt?

Grüße

Ippenstein
 
Eigenschaft
 
Einen Teil meiner Fragen beantwortet das, Danke. :)
Jedoch eben nicht das, daß zwar centtechnisch die gleichen Kurven anliegen, klanglich aber die untere Schwebetonreihe weniger Schwingungen pro Sekunde hat. ;)
 
Hallo Ippenstein

Da hast Du gut gemessen, es trifft genau zu.

Die Schwebetonreihe nimmt in Cent nach oben ab, da die Differenz in Hz nicht zu stark von Grundton abweichen darf (über ca. 7 Hz gibt´s schon ein sehr starkes Tremolo)

Siehe auch Anhang > Tabelle mit Messungen an meinem Borsini Akkordeon:
- Wie man sieht, sind die Cent-Werte von ca. 17 auf bis zu 5 rücklaufend.
- Die Diff. in Hz. gehen dann von 1.5 bis etwa 7 oder 8 Hz.

Für genaue Bestimmung der Tremolowirkung sind die Werte in Hz wichtig.
Differenz in Hz = Anzahl Schwebung pro Sekunde (was man effektiv hört).

Es ist so, dass tiefe Töne meist weniger Schwebung haben (weniger Diff. in Hz), muss aber nicht sein. Ich habe die tiefe Schwebetonreihe (Tabelle links) auf max 2 Hz. umgestimmt (alle Töne von unten bis oben gleich).
Diese lineare Schwebung ist in Kombination mit Grundton und oberer Schwebung sehr fein und „stimmig“. Das Original (wie Tabelle) war doch sehr stark, siehe Differenz zwischen „unten und oben“ = bis zu 15 Hz (das hört man als überstarkes Tremolo).

Gruß / Musikatz
 

Anhänge

  • Stimmtabelle Borsini.pdf
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So, nachdem ich nun alles mal durchgestimmt habe, bestätigt sich die Theorie:
Beide Schwebetonreihen sind in gleichem Centabstand zum Grundton gestimmt. Die tiefere Schwebetonreihe schwingt aber aufgrund des tatsächlich etwas kleineren Frequenzabstandes langsamer.
 
Bei 440 Hz (dem eingestrichenen a`) entspricht 1 Hz ungefähr 4 Cent. Bei dem zweigestrichenen a`` sind ein Hz nur noch 2 Cent, bei dem großen A dagegen entspricht ein Hz ungefähr 8 Cent.

Gregor
 
Beide Schwebetonreihen sind in gleichem Centabstand zum Grundton gestimmt. Die tiefere Schwebetonreihe schwingt aber aufgrund des tatsächlich etwas kleineren Frequenzabstandes langsamer.

Mal ein Beispiel durchrechnen:

Ton a = 220 Hz
Tiefer Schwebeton: Diff. gis - a = 12.3 Hz / 15 Cent = 1.845 Hz (= 1.845 hörbare Schwebung pro sec.)
Hoher Schwebeton: Diff. a - b = 13.1 Hz / 15 Cent = 1.965 Hz (= 1.965 hörbare Schwebung pro sec.)


Ton a´´ = 880 Hz
Tiefer Schwebeton: Diff. gis´´- a´´ = 49.4 Hz / 8 Cent = 3.952 Hz (= 3.952 hörbare Schwebung pro sec.)
Hoher Schwebeton: Diff. a´´- b´´ = 52.3 Hz / 8 Cent = 4.184 Hz (= 4.184 hörbare Schwebung pro sec.)

Durchaus hörbar - aber kleine Unterschiede. Hier sehen wir, was die Cent-Werte ausmachen, und warum gegen oben die Cent zurückgehen müssen (sonst zu starkes Tremolo).

Gruß von Musikatz
 
Die Centwerte müssen ja nicht zurückgehen. Das ist dann die Geschmackssache, wie man sein Tremolo haben will. Aber so ist das schon sehr angenehm... Mir wäre eine fehlende Abflachung nach oben hin auch zu stark.
 

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