wie ernst nehmt ihr das thema leuftfeuchtigkeit?

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Hallo zusammen,

ich war gestern im musikladen, weil ich nach 'ner schönen western ausschau gehalten habe. dabei ist mir dann ein flyer von lakewood aufgefallen, wo es um die luftfeuchtigkeit bei der aufbewahrung von gitarren ging. hab dann den verkäufer gefragt, wie ernst man das nehmen muß, und er meinte: sehr ernst.

das hat meine kauflust jäh ausgebremst, da ich keinen bock hab, wegen einer teuren gitarre (mein objekt der begierde lag bei 1349,00) mir streß zu machen wegen richtigem raumklima. ich schaff's ja nicht mal, meine pflanzen regelmäßig zu gießen :D
hab dann heute früh die sufu angeschmissen und auch nicht wirklich so viel infos gefunden wie erhofft.

daher meine fragen:

wie ernst nehmt ihr das thema?
welche gitarre(n) habt ihr?
hatte schon jemand probleme deswegen?


Grüße
Robs
 
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Wenn Gitarren nicht verschiedene Luftfeuchtigkeiten und Temperaturen aushalten dürften, dürften sie gar nicht erst gebaut werden. Die meisten Gitarren die du hier im Laden kaufst haben so einen langen Weg hinter sich und standen vielleicht nen halbes Jahr in dem Laden bei immer wechselnder Luftfeuchtigkeit.
Ich halte es für Unsinn.
Ich hab ne Konzertgitarre aus Fichte (Decke), Palisander (Griffbrett) und Mahagoni (Hals) sowie ne E-Gitarre aus Mahagoni (Korpus und Hals) und "Resinator"-Holz (irgendein Hagstrom-Patent = Griffbrett) und denen geht´s super hier im ersten Stock.
Fenster ist immer offen bei mir.
 
mh... also wegen Luftfeuchtigkeit hab ich mir generell wenig Sorgen bisher gemacht!
Ich hab eine Yamaha CG 17CA
Es ist doch so ... Holz arbeitet.. das ist doch das schöne daran.
Eine Gitarre ist ein Gebrauchsgegenstand und solange ich mit der nicht baden gehe passiert da nicht viel...
Solange du deine Gitarre immer schön in den Rucksack packst und sie nicht von der Sauna ins Schwimmbad mitnimmst sind die Unterschiede eigentlich nicht gravierend genug, dass man da Angst haben muss.

Ich kann das ganze jetzt nicht 100% Physikalisch belegen :)
Aber ich denke das Risiko ist wie oben beschrieben nicht wirklich so groß, wenn man sich an die 2/3 grundlegenden Dinge hält.
 
Bei mir ist das etwas zwiespältig:
Zum einen hab ich mir jahrelang keine Gedanken darüber gemacht, und meinen Gitarren geht es immer noch gut, auch die etwas hochwertigeren in dem von dir angesprochenen Preisrahmen.
Dann gibt es noch immer das (für mich) Extrembeispiel von Tommy Emmanuel mit seinen Gitarren, wo der Lack ab ist, und die jeden zweiten Abend auf der Bühne im Scheinwerferlicht ausgetrocknet werden. Also sooo empfindlich können Gitarren nicht sein.

Andererseits macht es irgendwo durchaus Sinn das Risiko zu minimieren.
Ich besitze ja auch eine sehr teure handgebaute Gitarre, wo mir der Gitarrenbauer sehr eindrücklich dazu riet, die Gitarre nicht in einem Raum unter 40% Luftfeuchtigkeit zu lagern.
Und ich vertraue ihm da einfach soweit, dass ich diese Gitarre eben mit einem Luftbefeuchter im Koffer aufbewahre, um mir sicher zu sein, dass da nix passiert.
Ansonsten halte ich viele Methoden für recht fragwürdig.. beispielsweise diese "nasse Tücher auf die Heizung legen".. ich hab das ausprobiert, und das Ergebnis waren 1-2% mehr Luftfeuchtigkeit.. den Effekt halte ich für vernachlässigbar, wenn man sich vor Augen hält, dass einmal Stoßlüften im Winter die Luftfeuchtigkeit binnen Sekunden um 10-15% senken kann.. Da gibt ein Koffer Schutz vor schnellen Umgebungswechseln, und ein Luftbefeuchter im Korpus sorgt dafür, dass die Gitarre gut versorgt ist.
 
Ich lebe in einer ecke der welt, wo es klimatisch ein wenig mehr schwankungen gibt als in europa. Im sommer geht die luftfeuchte gern mal hoch auf 95%, im winter wird es furztrocken. Temperaturen im sommer bis knapp 40°C, im winter um 0°C. Mal läuft im sommer eine klimaanlage, mal nicht, mal wird im winter geheizt, mal nicht. Also kalt/warm, feucht/trocken, manchmal alles durcheinander an einem tag :)

Ich habe ein hygrometer und wenn es im winter unter 35% geht, lasse ich einen luftbefeuchter laufen. Meine teure Lakewood-gitarre muss dabei ständig im koffer leben, damit schwankungen sich langsamer auf sie auswirken. Sie wird nur zum spielen heraus genommen. Ihr geht es dabei bis jetzt wunderbar.

Meine beiden nicht vollmassiven Yamahas (1 x konzert, 1 x western) hängen einfach irgendwo an der wand oder lehnen griffbereit in einer ecke, auch mal da, wo es keinen luftbefeuchter gibt. Ich bemerke, dass sich die saitenlage durchs jahr etwas verändert. Im sommer, wenn es feucht ist, rosten die saiten schnell, im frühling und zur herbstlichen taifun-saison klingen die gitarren manchmal ein wenig mumpfig, so als hätten sie keine lust, mit mir zu spielen, aber sonst ist ihnen bis jetzt nichts passiert.

Ich finde, die investition in ein hygrometer/luftbefeuchter-gespann ist jedenfalls empfehlenswert und kostet nicht die welt. Teure vollmassive gitarren würde ich dann im koffer lassen, wenn temperatur/luftfeuchte schwankt.

Gruss, Ben
 
Hallo Robs,

Du kannst Dem Verkäufer ruhig glauben - nimm das Thema sehr ernst.
Um so teurer das Instrument ist, um so empfindlicher ist es im Normalfall.

Über eine "300 Euro Klampfe", die aus Sperrholz und Plastik zusammengenagelt
wurde braucht man sich keine Gedanken machen - über eine "handgefertigte"
Gitarre à la Lakewood z.B. sehr wohl.

Allerdings ist die Luftfeuchtigkeit leicht zu regulieren, lässt Du die Gitarre
im Koffer inkl. beispielsweise eines Sets, bestehend aus Hygrometer und
Luftbefeuchter, wie es ihn unter anderem von Planet Waves gibt.

Keep on, Mati
 
Hallo Robs,

Du kannst Dem Verkäufer ruhig glauben - nimm das Thema sehr ernst.
Um so teurer das Instrument ist, um so empfindlicher ist es im Normalfall.

Über eine "300 Euro Klampfe", die aus Sperrholz und Plastik zusammengenagelt
wurde braucht man sich keine Gedanken machen - über eine "handgefertigte"
Gitarre à la Lakewood z.B. sehr wohl.

Allerdings ist die Luftfeuchtigkeit leicht zu regulieren, lässt Du die Gitarre
im Koffer inkl. beispielsweise eines Sets, bestehend aus Hygrometer und
Luftbefeuchter, wie es ihn unter anderem von Planet Waves gibt.

Keep on, Mati


Also.. gut wenn es wirklich Sperrholz und Plastik sein sollte.. naja verstehst schon..
Aber ich zum Beispiel hab auch eine Konzertgitarre für "nur" 233€, und geb sehr gut auf sie acht.
Und vor allem, für dich mögen 300€ ein Taschengeld sein, für Schüler ist es ein kleines Vermögen.

lg Remiel
 
Also.. gut wenn es wirklich Sperrholz und Plastik sein sollte.. naja verstehst schon..
Aber ich zum Beispiel hab auch eine Konzertgitarre für "nur" 233€, und geb sehr gut auf sie acht.
Und vor allem, für dich mögen 300€ ein Taschengeld sein, für Schüler ist es ein kleines Vermögen.

lg Remiel

Hallo Remiel,

das war auch nicht "überheblich" gemeint, sondern wirklich auf die verwendeten
Materialien bezogen.
Generell finde ich es gut, wenn man mit "Respekt" mit seinen Sachen umgeht.
Auch ich muss für 300,- EUR eine ganze Weile arbeiten.

Stay tuned, Mati
 
die jeden zweiten Abend auf der Bühne im Scheinwerferlicht ausgetrocknet werden.
Werden sie das? Ob die Zeit dafür reicht, ist mir nicht klar. Ansonsten ist es im Scheinwerferlicht warm, und die Luftfeuchtigkeit hängt damit zusammen - warme Luft kann mehr Wasser "transportieren" als kalte.
Deshalb gibt/gab? es auch oft Probleme mit Gitarren aus Südostasien, die bei hoher Luftfeuchtigkeit gebaut wurden und dann hier austrockneten. Zum Vergleich: Es gibt hierzulande Gitarrenbauer, die bestimmte Arbeiten nur zu bestimmten Jahreszeiten durchführen!
Was BloodyWrath demgegenüber schreibt, muss er selbst verantworten.
 
Ich gucke auf die Luftfeuchtigkeit, weil ich hier ein Messgerät direkt in einer Uhr habe, aber passiert ist bisher nix, auch wenn die Luftfeuchtigkeit teilweise manchmal ziemlich niedrig war. Wenn es ZU trocken wird, mache ich die Fenster zu und gieße die Pflanzen :D Zu hohe Feuchtigkeit sollte keine bleibenden Schäden anrichten, temporär kann sich die Decke etwas heben und der Klang etwas gedämpfter rüberkommen, aber das ist reversibel.
 
Wohne in HH, zentralgeheiztes Haus. Luftfeuchte geht (im Winter) auch ohne Hilfsmittel nie unter 55%. Im Sommer manchmal auch bis 90%+ hoch. Habe also keine Probleme. Hatte einige der Instrumente auch für ein paar Jahre in Berlin (Kontinentalklima, trockenere Winter), sowohl in Zentralheizungs- als auch in Ofenheizungswohnungen. Das älteste vollmassive Instrument ist seit 30 Jahren in meinem Besitz unter diesen Bedingungen, fast alle seit 10+ Jahren. Alle Instrumente sind fast durchweg im Koffer, ohne weitere Hilfsmittel, allenfalls mit einem zusätzlichen Tuch (Kopfkissenbezug etc.) über der Decke im Koffer.
Zu trocken sind sie bisher nicht geworden, wenn sie zu feucht werden, klingen sie etwas dumpf. Das gibt sich dann im Winter wieder...

Darauf achten: Ja und unbedingt. Verrückt machen lassen ist unter den Bedingungen ist wohl nicht erforderlich. Mag anders aussehen, wenn ich extrem trockene Winter im Binnenland habe. WIchtig ist m.E., dass die Klimaschwankungen nicht schnell sind. Ich achte daher sehr darauf, dass z.B. im Winter die Gitarren nach langem Transport in der Bahn / im Auto nicht sofort aus dem Koffer genommen werden, sondern sich eine Stunde und länger akklimatisieren können.
 
Man soll also seine Gitarren immer im Koffer aufbewahren wenn sie nicht gespielt werden und nen Luftbefeuchter reinlegen?
Naja...es sind Instrumente und kein Plutonium...
Ich hab hier immer von 35 bis 70 % Luftfeuchtigkeit im Ruhrgebiet.
Außerdem sind die meisten Gitarren ja lackiert, wie soll da Feuchtigkeit reinkommen?
Bzw. wie soll sie durch Scheinwerferlicht rausgezogen werden?
 
Außerdem sind die meisten Gitarren ja lackiert, wie soll da Feuchtigkeit reinkommen?

Sind deine Gitarren auch innen lackiert? ;)

Um Luftfeuchtigkeit allerdings hab ich mir bis jeztt auch eher weniger Sorgen gemacht.
Ich seh es nicht wirklich tragisch, vor allem jetzt im Sommer, wo die Luftfeuchtigkeit relativ hoch ist. Im Winter bei der trockenen Heizungsluft (lange Lüften ist ja nicht wirklich drin) kanns denke ich schon mal "gefährlich" für die Instrumente werden.

mfg
 
Man soll also seine Gitarren immer im Koffer aufbewahren wenn sie nicht gespielt werden und nen Luftbefeuchter reinlegen?

Den Luftbefeuchter, wenn es von der Feuchte her sein muss. bei 35% würde ich es tun. Oder den Raum, in dem die Instrumente sind, entsprechend befeuchten. Ist evtl. auch für die Menschen besser... Über den Koffer gibt es geteilte Meinungen. Die Idee, dass sich da drin evtl. ein "schädliches Mikroklima" entwickeln kann, kann ich theoretisch nachvollziehen, habe aber keine schlechten Erfahrungen mit der Kofferaufbewahrung. Ganz toll ist natürlich ein Gitarrenschrank im Wohnzimmer. Braucht auch weniger Platz, als 20 Koffer....

Naja...es sind Instrumente und kein Plutonium...

Zum Glück, und das möchte ich wirklich nicht zu Hause haben.

Ich hab hier immer von 35 bis 70 % Luftfeuchtigkeit im Ruhrgebiet.
Außerdem sind die meisten Gitarren ja lackiert, wie soll da Feuchtigkeit reinkommen?
Bzw. wie soll sie durch Scheinwerferlicht rausgezogen werden?

35% wären mir (bei guten / vollmassiven Instrumenten) 10 - 15% zu wenig.

Die Feuchtigkeit könnte relativ leicht durch das Schallloch hinein kommen?!? Außerdem sind die Lacke zwar evtl. wasserdicht, aber nicht wasserdampfdicht, so dass Feuchtigkeit auch durch Lack aufgenommen werden könnte (ist ein beliebtes Thema bei Bootsbauern).

Durch das Scheinwerferlicht wird die Feuchtigkeit nicht herausgezogen. Aber durch die Hitze, die dabei entsteht.
 
Außerdem sind die meisten Gitarren ja lackiert, wie soll da Feuchtigkeit reinkommen?
Es gibt kaum Gitarren die auch innen lackiert sind, von daher ist der ganze Korpus "Angriffsfläche".
Aber auch keine Lackierung ist wasserdicht, und je hochwertiger eine Gitarre, desto dünner lackiert.
(Deswegen bekommt man bei Massivhölzmöbeln auch immer Hinweisblätter, dass man doch bitte keine nassen Dinge darauf abstellen soll)

Bzw. wie soll sie durch Scheinwerferlicht rausgezogen werden?
Du kannst ja gerne mal deine Gitarre unter die Höhensonne, oder die Sonne draußen legen.
Die Gitarre wird in jedem Fall austrocknen. Wenn du auf der Bühne stehst, schwitzt du ja auch durch die Scheinwerfer. Ebenso tut das deine Gitarre. Holz arbeitet, und durch extreme Hitze und Kälte eben mehr, oder weniger.

Und wenn man eine Gitarre besitzt, für die man wirklich lange sparen musste, möchte man eben kein Risiko eingehen und besorgt sich nen Luftbefeuchter, nen vernünftigen Koffer und geht vorsichtig damit um.
 
Man soll also seine Gitarren immer im Koffer aufbewahren wenn sie nicht gespielt werden und nen Luftbefeuchter reinlegen?

Würde ich nicht sagen. Wenn außerhalb des Koffers keine mechanische Gefährdung besteht und die relative Luftfeuchtigkeit keine extrem trockenen Werte liefert (z.b. deutlich unter 35 %) sähe ich keinen Grund das Instrument jedesmal in den Koffer zu verstauen. Aber diesbezüglich gibt es verschiedene Ansichten und jeder darf das Handhaben wie er möchte.

Ich hab hier immer von 35 bis 70 % Luftfeuchtigkeit im Ruhrgebiet.

Bei diesen Werten würde ich keine Gefahr sehen. Wobei, wenn die relative Luftfeuchte unter 40% auf 35 % fällt --> dann sollte man ein wenig achtgeben und die Werte beobachten --> denn wenn die Luft längerfristig noch trockener wird dann steigt das Risiko von Rißbildung bei Massivholzdecken.
Ich würde den Bereich 40% und darüber als grünen Bereich bezeichnen. 35-40% als orangen Bereich und unter 35% würde ich den roten Bereich sehen.

Außerdem sind die meisten Gitarren ja lackiert, wie soll da Feuchtigkeit reinkommen? Bzw. wie soll sie durch Scheinwerferlicht rausgezogen werden?

Die Lackierung ist nur außen und ich denke, dass auch der Lack nicht dampfdiffusionsdicht ist.
Man kann sich das Luftfeuchteproblem als einen physikalischen Ausgleich von unterschiedlichen Dampfkonzentrationen vorstellen soähnlich wie Winde unterschiedliche Luftdruckbereiche ausgleichen.
Die Luft kann abhängig von ihrer Temperatur unterschiedliche Wassermengen speichern. --> je höher die Temperatur - desto mehr Wasser kann die Luft aufnehmen und umgekehrt.
Beispiel: Hat ein Raum eine Temperatur von 20° und 50% relative Luftfeuchtigkeit und wird dann um einige Grad erwärmt - dann sinkt die relative Luftfeuchtigkeit und der Ausgleichsvorgang von Wasseraufnahme der Luft aus der Umgebung verstärkt sich bzw. umgekehrt wird die Raumtemperatur abgesenkt - steigt die relative Luftfeuchtigkeit zwangsläufig, da die Luft weniger Wasser speichern kann.
Ich glaube nicht, dass vom Scheinwerferlicht Gefahr ausgeht und raussaugen tut es bestimmt auch nichts, aber es erwärmt die Umgebungsluft genauso wie auch Heizungen, Menschen, ect. --> damit kann die relative Luftfeuchtigkeit sinken und die Wasseraufnahme der Luft steigen. Der Effekt der Lufttrocknung durch Scheinwerfer wird aber eher gering sein und auch falls für einen Zeitraum von 2 - 4 Stunden in irgendeinem Raum eine sehr geringe (unter 30%) relative Luftfeuchtigkeit herrschen würde --> dann wird nicht sofort ein Riß bei einer Gitarre entstehen. Das Rißrisiko steigt und müsste das Instrument für längere Zeit in dieser Umgebung bleiben dann sollte man die Luft befeuchten.

€: Da waren gleich drei schneller :redface:.
 
Hi folks,

Danke an Richelle für seine - wie stets - kompetenten Hinweise, an die ich mich halten werde.

Ich besitze mittlerweile 9 Massivholz-Instrumente (Gitarren, Mandolinen, Mandola), die etwa 30 - 35 Jahre alt sind. Alle Instrumente haben eine Decke aus Alpenfichte.

Bei denjenigen Instrumenten, die ich ungeschützt oder in zu trockenen Räumen aufbewahrt habe, mußte ich Trockenrisse (bis zu 1 mm breit) in der Decke feststellen. Damals war mir der Zusammenhang zur Luftfeuchtigkeit noch nicht bekannt.

Die Risse tauchten meist dort auf, wo die beiden Teile einer Decke zusammengesetzt sind, unterhalb des Seitenhalters, können aber auch innerhalb einer Deckenseite (sich vom Rand her in Längsrichtung der Maserung entwickelnd) entstehen. Wenn der Prozess fortschreitet, setzt sich der Riss Richtung Schallloch fort.

Ich konnte bei den beschädigten Instrumenten keine Einschränkungen feststellen, was den Klang anbelangt. Ein erfahrener Gitarren- oder Geigenbauer kann den Riss mit einem angepassten Span schließen, glätten und die Stelle mit Lack retuschieren.

Wegen dieser Gefahr von Trockenrissen auf ein schönes Instrument und das beeindruckende Klangerlebnis verzichten ? Nein, ganz bestimmt nicht! Besser einige wenige Grundregeln verinnerlichen (die einen nach kurzer Zeit überhaupt nicht mehr stören), seinem Instrument einen optimalen (nicht: maximalen!) Schutz zu geben und - das Wichtigste - sich daran zu FREUEN!

Beste Grüße

gründachs
 

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