The River

cikl
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Jetzt will ich auch mal hier was zur Diskussion stellen. Und zwar einen fiktiv-autobiographischen Blues. War in offener Stimmung ein wenig auf der Gitarre am Sliden und suchte nach ein paar Bluesplatitüden als Text :D
Dass ich mich möglicherweise unbewusst thematisch und textlich etwas dem gleichnamigen Springsteen Song bedient habe, ist mir erst nachher aufgefallen...
Das ist dabei rausgekommen:

The River

I was born in a small town east of Jackson
We've been living in a hut down at the creek
I've been roaming through the hills beggin' for some cash
that my mother sorely needs *

My father left the family when I was just fifteen
He sold our fortune to a gamblin' man
When they got him by the throat he just hit 'em with the jar
and as fast as he could he ran

Down to the river
Down we go
Down to the river
Down below

I met this girl at the drive-in and she drove me insane
We were a couple for a mere of seven weeks
But on a sunny summer day out of nowhere
she said she could no longer stay with me

Down by the river
Down love goes
Down with the river
Down below

Down by the river
Down we go
Down with the river
Down below

* Ich weiß, dass Präsenz hier eher unangebracht ist, aber sonst klingt es nicht. Muss Blues immer grammatikalisch korrekt sein? ;)
Freu mich auf eure Kommentare und Anregungen :)
 
Eigenschaft
 
junge junge, das ist ein bisschen arg viel Springsteen im chorus :D wuerd ich nochmal drueber nachdenken, du willst doch was eigenstaendiges auf die beine stellen.
zur story faellt mir noch ein, dass die vaeter in solchen songs eigentlich normalerweise schon wegrennen, wenn die kinder noch babies sind :D (zb johnny cashs "a boy named sue" etc, liegt vermutlich daran weil man mit 15 ja als wehrhafter und weniger unschuldig angenommen wird), da hab ich n bisschen gestutzt,,,,und warum der vater das geld an nen spieler verkauft hat ist mir auch nicht so ganz klargeworden, vielleicht kannst du den teil nochmal auf deutsch umschreiben? ansonsten wuerde ich sagen, es schreit noch nach ein paar mehr strophen:) vielleicht kannst du ja auch noch was eigenes biographisches mit einfliessen lassen? das wirkt meistens irgendwie authentischer
 
Danke für das Feedback.
junge junge, das ist ein bisschen arg viel Springsteen im chorus :D wuerd ich nochmal drueber nachdenken, du willst doch was eigenstaendiges auf die beine stellen.
Nun ja die Parallelen lassen sich wohl nicht leugnen. Wäre schöner wenn es nicht ganz so offensichtlich ist, ich meine aber schon, dass es nicht nicht einfach abgekupfert ist und würde es nur deshalb nicht auf Däubel komm raus ändern. Wenn du da einen konkreten Vorschlag hast bin ich natürlich ganz Ohr. Solange sich da aber nicht deutlich was ändert, macht es imho aber auch keinen Sinn den Titel zu ändern.
Mir ist klar, dass das ganze nicht sehr originell ist, aber das war auch nicht Sinn der Sache. Es soll einfach ein typischer Blues sein und die Kernfrage ist ob es dafür halbwegs stimmig ist. Zudem ist und war Springsteen sicherlich nicht der erste und einzige, der die Zeile "Down to the river" verarbeitet hat.
Bei anderen Texten wird da auch etwas eigenständiger werden, aber ich wollte hiermit erstmal beginnen (klein anfangen ;)). Dementsprechend ist mir Authentizität erstmal wichtiger als Originalität und sprachliche Eleganz, zumal das auch spontan in etwa 15min entstanden ist und ich im Nachhinein wenig daran verändert habe.

zur story faellt mir noch ein, dass die vaeter in solchen songs eigentlich normalerweise schon wegrennen, wenn die kinder noch babies sind :D (zb johnny cashs "a boy named sue" etc, liegt vermutlich daran weil man mit 15 ja als wehrhafter und weniger unschuldig angenommen wird), da hab ich n bisschen gestutzt,,,,
mag sein, aber wir sind ja auch nicht mehr in den Angfangstagen des Blues. Meinetwegen kann da auch "thirteen" oder einfach nur "just a kid" stehen. Es geht um das Prinzip, das eigentliche Detail finde ich da nicht so entscheidend.
und warum der vater das geld an nen spieler verkauft hat ist mir auch nicht so ganz klargeworden, vielleicht kannst du den teil nochmal auf deutsch umschreiben?
Nun, ich würde mal sagen er hat getrunken und gespielt. Weil er sein Spielschulden nicht zahlen konnte wollten Sie ihm an den Kragen. Daher musste er sich aus dem Staub machen...
ansonsten wuerde ich sagen, es schreit noch nach ein paar mehr strophen:) vielleicht kannst du ja auch noch was eigenes biographisches mit einfliessen lassen? das wirkt meistens irgendwie authentischer
Vielleicht kommt noch ne Strophe zu dem danach...
Was biographisches, hmm ich weiß nicht. Ich glaub das passt hier weniger.

Ich finde Bluestexte macht es oft aus, dass sie recht simpel sind (Musik des einfachen Mannes) und fragmentarische Ereignisse aus einem gezeichneten Leben aufnehmen, aber trotzdem irgendwie einen roten Faden haben (hier der ewige Fluss). Dieses Gefühl soll hier aufgegriffen werden.
 
hi cikl,

na ja - dann mach das doch so ... also: ja, hat nen roten faden ... ja, ist ne einfache sprache ... ja, ist ein blues-text den man auf ne blues-melodie singen kann ...

ich schätze mal dass dich springsteen eh nicht verklagen wird und dass es den hörern von deinem blues, der sich so anhören soll wie ein blues, zu einem blues-text, der sich so anfühlen soll wie ein blues-text, dicke ausreichen wird und wenn es für dich okay ist, dass es ziemlich egal ist, ob er von dir ist oder nicht dann ist es doch okay ...

was das ganze mit authentizität zu tun hat, kapiere ich überhaupt nicht und wird meiner einschätzung nach auch vollkommen egal sein - jedenfalls wird dir eh niemand abnehmen, dass du ein halbweise bist, der in einem armen ländlichen zipfel von amerika aufgewachsen ist, wo die familie irgendwie durchkommen und die kinder deshalb durch die hügel und wälder streifen mussten um geld zu erbetteln, weil der versoffene und spielsüchtige vater das geld durchgebracht und die familie verlassen hat und der jüngling dann folgerichtig auch von seiner liebsten schnöde abgewiesen wird, weil er ja irgendwie auf der dunklen seite der welt beheimatet ist ...

... man könnte diese ganze blues-kiste natürlich auch aus heutiger sicht etwas selbstironischer aufgreifen und ein bißchen stärker übertreiben - immerhin bist du mit der "hut" in der sie wohnen da schon sehr nahe dran ...

... aber ist ja blues und da darfste als weißer eh alles machen und also kannste es auch alles so lassen ...

x-Riff
 
Ok danke. Was ich mit authentisch meine ist, ob der Text das typische Blues-Gefühl transportiert. Vielleicht ist authentisch in diesem Zusammenhang das falsche Wort. Natürlich nicht, dass mir jemand das als wahres eigenes Schicksal abkauft. Das wäre ja absurd. Ich erzähle doch nur eine Geschichte und die soll halbwegs glaubhaft vermittelt werden und einen typischen Spirit atmen. Mehr nicht.

Sind denn sprachliche Fehler drin die ich noch korrigieren sollte?
 
na ja - eigentlich bin ich kein sonderlicher freund von typischen texten zu typischer musik ... und gerade beim blues sollte man in der lage sein, ein entsprechendes gefühl und entsprechende situationen in seinem eigenen leben zu finden und zu beschreibe - wie will man denn sonst ein gefühl für den blues entwickeln? und das was in europäischen kreisen als "typischer" blues gilt, ist im grunde genommen ein recht kleiner bestandteil eines riesigen repertoirs - blues ist eigentlich eine welt für sich - und diese auswahl, was hier als "typischer" blues betrachtet wird, hat mehr mit uns und hiesigen rezeptionsvorlieben zu tun als mit dem original oder den originalen ...

... aber immerhin - genug der vorrede - zum text ... ach nein, doch noch was vorher: wenn du eine bestimmte richtung von "typischem" blues anpeilst, gehört dazu ein slang bzw. ein umgangssprachliches englisch, das ruhig grammatikalisch falsch sein kann und sehr stark mit kurzformen arbeitet. ai´nt got no money ... tis thing ain´t nothin for me etc. ...

The River

I was born in a small town east of Jackson
We've been living in a hut down at the creek
hut kommt mir sehr antiquiert vor: uncle toms hut - vlt. eher shed oder sowas ...
I've been roaming through the hills beggin' for some cash
ob man in hills leute findet, die man überhaupt oder erfolgreich um Geld anbetteln kann ...
that my mother sorely needs *
präsens ist völlig in ordnung, ma wäre "typischer" als mother ...

My father left the family when I was just fifteen
my pa oder so - yu: und jünger kannst du dich ruhig machen um noch mehr auf die tränendrüse zu drücken ...
He sold our fortune to a gamblin' man
fortune - hmm ja kommt hin, future oder all we had oder so ...
When they got him by the throat he just hit 'em with the jar
a jar - und es ist nicht so ganz klar, warum sie ihn überhaupt an der kehle haben wollen - dazu müßte er sie ja betrogen oder ihnen geld schuldig geblieben sein - könntest du vielleicht noch einbauen - oder halt grundsätzlich ne eher bilderhafte sprache nehmen: he cheated them people ´n lost all (that) we had / then they got him by the throat but he fought his way free / and run as fast as he could ...
and as fast as he could he ran

Down to the river
Down we go
Down to the river
Down below

I met this girl at the drive-in and she drove me insane
We were a couple for a mere of seven weeks
a mere of finde ich zu umständlich ... for some weeks oder halt als wiederholung for a couple of weeks oder halt we were a couple ´t was the best time of my life oder so
But on a sunny summer day out of nowhere
out of the blue würde gut passen ...
she said she could no longer stay with me
könnte dramatischer sein: she kicked me right into my face oder sowas ...

Down by the river
Down love goes
Down with the river
Down below

Down by the river
Down we go
Down with the river
Down below


kannst ruhig drastischer werden, generell umgangssprachlicher und ein bißchen mehr mit bildern arbeiten ...

x-Riff
 

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