Lebensunterhalt und Perspektiven als Musiker

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MisterPianoMan
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Hallo,

ich befinde mich momentan in einer Art Schaffenskrise und De-Motivation, was zur Zeit
die Ausübung meiner Musik anbelangt.
Aber um das zu verstehen sollte ich etwas von mir schreiben.
Ich bin 32 Jahre und Klavier spiele ich seit ich 7 bin.
Zum Studium hatte es früher nicht gereicht, da ich nur durchschnitt war und nicht hochbegabt (hab auch kein Abi).
Von daher hab ich es als Hobby betrieben und einen normalen Ausbildungsberuf (Handwerk) gelernt, den ich
aber seit kurzem nicht mehr ausüben kann, wegen Krankheit.
Nun muss ich mich neu orientieren, die Möglichkeit eine Umschulung zu machen stehen gut, aber im Bereich Musik
gibt es prinzipell keine Umschulungsmöglichkeit.
Um das ganze kurz zu machen:Seit Ende letzen Jahres und durch eine positive Erfahrung hab ich die Liebe zur Musik noch mehr entdeckt als nur als Hobbybetreibung und hab mich noch mehr reingesteigert und mich an Schulen beworben was aber leider nicht geklappt hat. Momentan hab ich mich an einer FOS beworben, die Aufnahmeprüfung wäre im September aber wie schon erwähnt befinde ich mich momentan in einer Krise ob es das alles wert ist und ich die Musik doch eher als Hobby betreibe und was ganz anderes mache.
Ich hab auch viel rechachiert/gelesen und das Leben als Musiker ist nicht grad einfach und kann arm machen und eine richtige Anstellung (z.Bsp.Musikschule) ist eher die Ausnahme...meist ist ja alles auf Honorrarbasis.
In der Zeit,wo ich mich in der Musik richtig reingesteigert hatte und ich mir ziemlich sicher war, das ich zur Schule eingeladen werde, hatte sich in den Moment aufgelöst, als ich Absage per Post bekam und seit diesem Zeitpunkt fehlt bei mir einfach die nötige Motivation...ich spiele weiterhin Klavier aber mit einer gewissen Letargie...dieses Feuer ist irgendwie ausgegangen...hoffe, ihr versteht wie es gemeint ist.

Nunja,vielleicht schreibt mir ja jemand,der auch in der Situation ist/war wie ich und nicht richtig weiterwusste.
Aber auch über Erfahrungen/Tipps bin ich dankbar.

mfg PianoMan
 
Eigenschaft
 
Partyband - getreu dem Motto:
"Jaja wir sind alle Nutten".

Die verdienen recht gut aber nur, wenn es kluge Köpfe in der Band gibt die Management-Qualitäten haben. Die Lebensansprüche muss man dann aber auch zurückfahren bzw. sich einen Nebenverdienst suchen. Hast du denn schon Banderfahrung? Hast du deine Fähigkeiten mal von einem Fachmann einschätzen lassen?
 
Von daher hab ich es als Hobby betrieben und einen normalen Ausbildungsberuf (Handwerk) gelernt, den ich aber seit kurzem nicht mehr ausüben kann, wegen Krankheit.

Schränkt dich die Krankheit denn nicht auch hinsichtlich des Musikmachens ein? Wenn du als Pianist unterwegs bist mußt du z.B. Keyboards/Digitalpianos/PA transportieren und insofern körperlich fit sein. Du mußt dich mehrere Stunden dauerhaft auf eine Sache konzentrieren und geistig ebenso fit sein. Die Anforderungen sind in beiden Richtungen zwar nicht immer maximal, aber du solltest durchaus körperlich und geistig uneingeschränkt leistungsfähig sein.

Nun muss ich mich neu orientieren, die Möglichkeit eine Umschulung zu machen stehen gut, aber im Bereich Musik gibt es prinzipell keine Umschulungsmöglichkeit.

Umschulungsmöglichkeiten gibt es durchaus, sie werden nur nicht vom Staat bezahlt. Du kannst zu jedem Musiklehrer und zu jeder Musikschule gehen. Öffentliche Musikschulen werden zumindest kommunal bezuschusst, insofern ist das dann schon etwas billiger.

Ich hab auch viel rechachiert/gelesen und das Leben als Musiker ist nicht grad einfach und kann arm machen und eine richtige Anstellung (z.Bsp.Musikschule) ist eher die Ausnahme...meist ist ja alles auf Honorrarbasis.

Wer nur Musiker ist, sollte nicht an einer Musikschule unterrichten. Dazu sollte man sich selbst als Musiklehrer begreifen, sonst ist man dort am falschen Ort. Anstellungsverhältnisse nach TVöD sind extrem selten und nur durch Beziehungen zu bekommen, das ist richtig. Ähnliches gilt aber auch für die Honorarstellen.

In der Zeit,wo ich mich in der Musik richtig reingesteigert hatte und ich mir ziemlich sicher war, das ich zur Schule eingeladen werde, hatte sich in den Moment aufgelöst, als ich Absage per Post bekam und seit diesem Zeitpunkt fehlt bei mir einfach die nötige Motivation...[...]mit einer gewissen Letargie...dieses Feuer ist irgendwie ausgegangen...

Hmm...dann gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß du die Motivation für diesen Beruf aktuell einfach nicht hast. Wenn dich ein einzelner Brief so runterziehen kann, wie sieht es dann erst bei erfolglosen Konzerten oder gefloppten CD-Veröffentlichungen aus? Als Musiker mußt du Mittel und Wege mitbringen, mit solchen Situationen umzugehen.

Wenn du doch handwerklich so begabt bist, daß du ein Handwerk als Beruf ausüben kannst (AFAIK: viele Musiker wünschen sich, so begabt zu sein) dann nutze doch diese Begabung für ein Handwerk, das sich mit deiner Krankheit vereinbaren lässt.

Harald
 
Hallo Harald,

danke für Deine ausführliche Antwort.
Also körperlich belastbar bin ich,kann also auch Keybords/Digitalpianos ect. tragen.
Und die geistige Fitness ist auch ok (hab ja auch mehrere Stunden pro Tag am Klavier geübt).
In meinem alten Beruf (ist übrigens Maler/Lackierer) kann ich bestimmte Tätigkeiten nicht ausüben.
Wie z.Bsp. auf Gerüste stehen,schwere körperliche Tätigkeiten ausführen,mit Geräten/Maschinen arbeiten,wo
man sich schnell verletzen kann (Schneidewerkzeuge etc.).
Naja und aus diesen Gründen wird mir empfohlen,den Beruf nicht mehr auszuüben aber letztendlich muss es
die Rentenversicherungsanstalt entscheiden,da warte ich noch auf Bescheid.
Was die Musik anbelangt geht es mir eher um die Musikpädagogik und möchte eher nicht als reiner Musiker
umhertouren (Berufsmusiker) und mich durch Konzerte/CD Veröffentlichung durchschlagen,da steht mir nicht der Sinn nach. Könnte mir aber durchaus vorstellen,als Klavierbegleiter einen Chor zu begleiten da ich selbst im Chor mitsinge und den Gesang durch Orgelmusik begleite aber wie gesagt,so als Pop Star auf Bühnen zu stehen und von der Masse sich feiern zu lassen ist nicht meine Sache obwohl viele davon träumen,die Realität aber anders aussieht.

Naja,ich denke ich sollte mir mal Rat von einem Musiklehrer holen,wo ich mich nochmal einschätzen lassen kann.
Und die Aufnahmeprüfung an der FOS im September kann ich ja machen,hab ja nix zu verlieren.

mfg PianoMan
 
Hi!
Schau dir mal die Berufsfachschulen an, da brauchst kein Abi und der Abschluss ist staatlich anerkannt. Dort hast du auch die Möglichkeit ein 3. pädagogisches Jahr zu machen (in BAyern) mit dem du auch an den stadtischen Musikschulen unterrichten darfst.
Aber auch nach der 2 jährigen BFS kannst du unterricht geben, professionell Musik machen und dich in verschiedenen Bereichen der Musikbranche bewegen.
 

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