Brummfilter gegen 50Hz

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luxderfux
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Moin,
Nachdem ich die Elektronik meiner Strat mit Kupferfolie abgeschirmt und Brummschleifen entfernt habe ist sie auch wesentlich schweigsamer geworden.
Das einzige Störgeräusch, was ich noch habe ist das 50Hz Brummen (mit Obertönen), sobald man in der Nähe von Netzteilen, Leuchtstoffröhren etc ist.
Mir ist klar, dass sich dieses 50Hz-Brummen bei Singlecoils nicht vermeiden lässt, es sei denn ich schirme die Spule ab, aber dann hör ich auch nichts mehr :D

Nun hört man aber nicht nur die 50Hz, sondern auch sehr dominant die Obertöne.
Wodurch entstehen diese? Nur durch die Verstärkung bzw. Verzerrung des Verstärkers? Oder schon direkt per Induktion (wenn ja warum?) in den Tonabnehmern?

Angenommen, die Obertöne entstehen erst bei der Verstärkung, so sollte es doch durch einen einfachen Kerbfilter (Notch Filter) zwischen Tonabnehmer und Verstärker möglich sein, die 50Hz auszufiltern. Das wäre insofern unkritisch, als dass die tiefe E-Saite eine Frequenz über 82Hz hat und alle tieferen Frequenzen nicht relevant sind. Zudem wäre das eine einfache passive Schaltung ohne Klangveränderung (wenn der Filter steil genug ist und die tiefen Frequenzen der Gitarre nicht beeinflusst).

Wo ist der Haken bei der Sache?
 
Eigenschaft
 
Die Obertöne entstehen afaik schon bei der Induktion, da der Spannugsverlauf der Emag-welle kein idealer sinus mehr ist sobald die Spannung am Verbraucher abfällt.

Ich erkläre mir das so, dass von unterschiedlichen Punkten des Verbrauchers (zb Trafos) unterschiedlich starke Wellen abgestrahlt werden je nach der lokalen Spannung. Durch die Phasendifferenz bei der Überlagerung bekommt man obertöne. Aber es gibt wohl auch einfachere erklärungen.

Ein andere Grund kann natürlich etwas wie eine Dimmschaltung sein, die den Sinus total zerstört und zerhackt.
 
Die Obertöne sind sozusagen schon in der Luft und werden mit dem Grundton eingestreut. Gründe sind zum Beispiel der Phasenanschnitt in Dimmern und die Vorschaltgeräte in Neonlampen.

Drum wird Deine Idee nicht klappen.

Man kann aber so etwas auch filtern mit einem Kammfilter, das 50Hz und alle Obertöne eliminiert, nur hätte so ein Filter, damit es halbwegs schmalbandig ist, eine hohe Latenz und ein impulshaftes Signal am Eingang würde wiederum genau ein 50Hz-Signal mit allen Obertönen produzieren. Ich hab sowas mal digital programmiert, war nicht brauchbar:bad:

Banjo
 
Danke, das leuchtet ein!

Ich nutze das ME-70, dort ist ja schon ein Noisefilter drin. Wird wahrscheinlich ähnliche Technik wie das BOSS NS-2 haben. In Spielpausen klappt das auch wunderbar, aber gerade wenn man Töne ausklingen lässt hört man wieder das nervige Brummen. Gibts da gute Pedale gegen oder wär die einzige Abhilfe Humbucker oder Dummycoils?
 
Wenn der Strom durch Dimmer, Leuchtröhren, CRT-Monitore , Netzteile "verseucht" ist kann man nicht viel machen, ausser eine reine Stromquelle zu suchen ... da brummt sonst selbst Gitarre mit Humbuckern. Aber: Schon mal probiert das Signal vor der Endstufe durch eine DI Box zu grätschen? Unter Umständen könnte das DEUTLICH was bringen ... Wir hattes das Problem "unsauberer Strom" auf einem der letzten Gigs. Der Veranstalter meinte unbedingt etliche gedimmte PAR-Scheinwerfer aufzubauen, die er auch nicht vom Netz nehmen wollte :(

Ein Noisgate ist auch was feines, sobald aber das Signal aber das Noisegate passiert ist das Brummen eh wieder auf dem Schirm. Ein fähiger Mischer kriegt das Live soweit es geht eliminiert, aber sauber ist das Signal dann trotzdem nicht!
 
Aber: Schon mal probiert das Signal vor der Endstufe durch eine DI Box zu grätschen? Unter Umständen könnte das DEUTLICH was bringen ...

Also die DI-Box in die serielle Effektschleife? Was bewirkt das dann? Ist eine DI-Box nicht dafür da eine unsymmetrisches in ein symmetrisches zu wandeln? Aus der Vorstufe kommt ein unsymmetrisches und die Endstufe kann ich doch auch nur mit einem unsymmetrischen Signal füttern? Sorry, wenn ich jetzt voll daneben liege, ich kenne mich damit nicht wirklich aus :)
 
Hallo!
Mal ne ganz blöde Frage. Würde es was bringen, wenn man einen R-C-Filter in den Signalweg baut? Nachteil wäre, dass dadurch das Signal ein wenig abgeschwächt werden würde.
Kann da jemand was zu sagen?
Grüße,
Fabi
 
Zuletzt bearbeitet:
Der RC-Filter sprich hochpass hat eine viel zu geringe Flankensteilheit ;)
Zudem kann man damit die Obertöne, die das eigentliche Problem sind, nur dämpfen, da sie mitten im Frequenzspektrum der Gitarre liegen.

Grüße,
Schinkn
 
Ein Kammfilter stelle ich mir nicht schön vor. Wie klingt dass denn wenn jedes mal wo man eine Note über 50, 100, 150 ... Hz bendet sie kurz erlischt ..
 
Ein Kammfilter stelle ich mir nicht schön vor. Wie klingt dass denn wenn jedes mal wo man eine Note über 50, 100, 150 ... Hz bendet sie kurz erlischt ..

Es klingt bescheiden:D Wie ich schon sagte, war nicht brauchbar, aber der Brumm war wech...

Banjo
 
Der beste Weg ist wohl (bei aktiver elektronik), sich eine Spule in die Gitarre zu legen die das störfeld aufnimmt und das signal dann nach getrennter pufferung auf das pickup signal phasenverkehrt addiert, da diese üblichen dummy coils ja mit de freuqnezgang des tonabnehmer machen, sind ja letztlich zwei spulen.

So ein konzept muss allerdings gründlich durchdacht sein, da:

1) kleine phasenunterschiede in der verstärkung der pickups und der störspule sofort wieder brummen produzieren
2) lautstärkeunterschiede der pickups (stichwort: parallel, single coil, seriell) brumm erzeugen

zur umsetzung gibts dann ein paar varianten:

1) pickups haben alle die gleiche magnetische polarität und die verstärkung des störsignals wird entsprechend der aktiven pickup verchaltung (seriell/SC/parallel) via pickupwahlschalter mitgewählt.
2)normale pickups, aber störung müsste für die stillen schaltungen aus sein und zb für Strat mittel SC phaseninvertiert werden.
Es läuft also auf eine variierung der Störstärke mittels pickupwahlschalter hinaus.


Ein Anwednungsbeispiel:

diverse pickups die sowohl parallel, serielle und SC varianten bereithalten.
kondensatorwahlschalter
lautstärkepoti

Der kondensatorwahlschalter müsste direkt nach den pickups sitzen und zwei ebenen haben damit er die gleich C oder RC kombi auch auf die störspule schaltet.
Das Pickupsignal geht durch einen vorverstärker mit verstärkung 1. störsignal durch einen verstärker mit schaltbaren verstärkungen entsprechen der am wahlschalter gewählten schaltung.
Signale werden gemischt und mittels Vol-poti runtergeregelt und dann mit einem ausgangsverstärker ans Kabel übergeben.
 

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