Was muss ich bei IEM Mix beachten?

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Hallo Leute,

also ich weiß nicht, ob der Thread hier (Anm. d. Mod.: PA-KnowHow) oder im IEM Subforum besser aufgehoben ist... Sonst einfach verschieben.

Nun zu meinen Fragen:

Ich bin gerade dabei mit unserem brandneuen IEM-System zu experimentieren. Soweit läuft alles doch möchte ich beim Mix natürlich nichts verkehrt machen und da bin ich wirklich sehr unerfahren. (Ich mische übrigens am Macbook über Ableton Live)
Ich gehe im Moment davon aus, dass man beim Monitormix möglichst wenig am Sound verändert, da man ja das hören will, was tatsächlich auch vorne beim Mischer ankommt. Andererseits gibt es sicher einige Tricks, um den Sound für den einzelnen Musiker so angenehm und transparent wie möglich zu machen.
Wie sieht für euch der ideale IEM Mix aus?
Wie geht ihr mit Effekten wie Hall, Delay, Kompressoren um und wo kommen Gates drauf und wo auf keinen Fall?
Wie sehr sollte ich mit dem EQ in den Sound eingreifen?

Wie ihr den Fragen sicher entnehmen könnt, habe ich sowas noch nie gemacht. Bis jetzt habe ich mich beim IEM Mix komplett auf Lautstärken und Pan beschränkt.

Vielen Dank schonmal für eure Tipps
 
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Hallo Leute,

also ich weiß nicht, ob der Thread hier (Anm. d. Mod.: PA-KnowHow) oder im IEM Subforum besser aufgehoben ist... Sonst einfach verschieben.

Nun zu meinen Fragen:

Ich bin gerade dabei mit unserem brandneuen IEM-System zu experimentieren. Soweit läuft alles doch möchte ich beim Mix natürlich nichts verkehrt machen und da bin ich wirklich sehr unerfahren. (Ich mische übrigens am Macbook über Ableton Live)
Ich gehe im Moment davon aus, dass man beim Monitormix möglichst wenig am Sound verändert, da man ja das hören will, was tatsächlich auch vorne beim Mischer ankommt. Andererseits gibt es sicher einige Tricks, um den Sound für den einzelnen Musiker so angenehm und transparent wie möglich zu machen.
Wie sieht für euch der ideale IEM Mix aus?
Wie geht ihr mit Effekten wie Hall, Delay, Kompressoren um und wo kommen Gates drauf und wo auf keinen Fall?
Wie sehr sollte ich mit dem EQ in den Sound eingreifen?

Wie ihr den Fragen sicher entnehmen könnt, habe ich sowas noch nie gemacht. Bis jetzt habe ich mich beim IEM Mix komplett auf Lautstärken und Pan beschränkt.

ich benutzt mein IEM-System seit 14 Jahren bei Live-Musik - Hauptgrund: Gehörschutz und besseres Monitoring. Inzwischen nutze ich nur noch einen Input (Mono) - im Prinzip genau so wie ein normaler Wedge eingestellt wird, manchmal sogar parallel dazu!

Wenn ein Monitor-Mixer anwesend ist versuche ich den Klang so zu optimieren, dass ich richtig Spaß haben. Es wird allerdings recht selten ein EQ dabei benutzt. Es ist schon Aufwand genug, einen perfekten Lautstärke-Mix zu bekommen
 
Ja also das ist ja das, was ich sowieso schon mache. Allerdings wird bei uns wahrscheinlich alles Stereo laufen. Ich dachte nur, dass man mit dem EQ vielleicht mehr Raum für die einzelnen Instrumente schaffen kann.
Da ich in erster Linie Musiker bin, bringt mir der Tipp mit dem normalen Wedge auch nicht sonderlich viel.
Eine Frage kann ich auch ganz genau stellen: Muss ich bei den Drums Noisegates auf die Mics packen, um Einstreuungen zu vermeiden?
 
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Du kannst per EQing, wie in einem normalen Mix, etwas Freiraum schaffen. Die Vorgehensweise wäre die ganz normale beim Abmischen. Schau im Zweifelsfall mal in den PA-FAQ nach dem Mischpult-Workshop von WolleBolle, da ist das genauer beschrieben.

Gates fürs Monitoring halte ich für übertrieben. Und falls dich der Begriff "Noisegate" in die Irre geführt haben sollte: Ein Gate filtert keine Geräusche heraus! Es macht ab einem gewissen Pegel auf, und dann kommt alles durch - auch die Nebengeräusche. Ein Gate kann man benutzen, um zB das Brummen eines Git-Amps in den Spielpausen auszublenden. Bei Drums werden Gates gerne eingesetzt, um diese knackiger zu machen.
Aber wie gesagt, filtern tut das nicht.

MfG, livebox
 
Ja wie ein Noisegate funktioniert weiß ich. Aber ich dachte, dass es gerade bei den Drums Sinn machen könnte. Zum Beispiel bei den Tom-Mics muss ja eigentlich nur ein Signal durchgelassen werde, wenn die jeweilige Tom tatsächlich gespielt wird. Wenn sie nicht gespielf wird, würde das Mic ja nur unnötige Signale aufnehmen. Aber wenn du schon sagst, dass das übertrieben wäre, dann lass ich das erstmal.
 
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da kann ein gate doch nur helfen, wenn's so eingestellt ist, dass auch das rundherum, wie snare drum etc, nicht mit so einem hohen pegel reinkommen (übersprechen) und wenn du dann diesen pegel zu hoch ansetzt hörst ja eventuell das tom, auch nicht mehr... so stell ich mir das vor...
 
genau das war nämlich auch meine befürchtung und deshalb habe ich auch nachgefragt, ob man das überhaupt macht. Aber dann werd ich das einfach weglassen, denn je einfacher das Ganze im Endeffekt wird, desto schneller ist es beim Gig alles eingestellt.
 
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denn je einfacher das Ganze im Endeffekt wird, desto schneller ist es beim Gig alles eingestellt.

Unter diesem Gesichtspunkt würde ich das auf jeden Fall sein lassen. Wenn am Drumset Clip-Mics sind, die immer gleich hängen usw... und die Einstellungen gespeichert sind und nur aufgerufen werden - dann kann man sich das überlegen. (Imho trotzdem unnötig, aber das ist ein Stück weit ja Ansichtssache.) Wenn allerdings live auch noch DER Aufwand dazu kommt... das kannste dir schenken.

MfG, livebox
 
Hallöchen,

ich hoffe, ich haue hier jetzt nicht völlig unqualifiziert dazwischen, aber so wie ich Deine Frage verstehe, möchtest Du selbst entscheiden, was in Deinem Ohr ankommt!?

Sollte ich daneben liegen, kannst Du jetzt schon wegklicken, ansonsten hier unser Setup, welches allerdings auch live mit einem E-Drum befeuert wird. Mit einem echten Drumkit sollten/können die Signale noch über ein kleines Mischpult gebündelt werden, damit ein Schlagzeugsignal ankommt:

Wir nehmen Amps und Schlagzeug per Mikrofon ab und jagen dann die Kabel in einen Spliiter: http://www.musik-service.de/art-s-8-splitter-box-prx395764097de.aspx

Von dort aus gehen die Signale einmal zum Mischpult und für unser Monitoring in ein Jamhub: http://www.musik-service.de/jamhub-greenroom-prx395772149de.aspx

Das Jamhub gibts auch in kleineren und somit günstigeren Varianten, aber für unsere Band brauchen wir 7 Eingänge.

Vom Jamhub lässt sich nun jeder die Signale auf die Ohren geben die er möchte. Wir haben 4 (!) Gitarren in der Band und verständlicherweise lege ich mir nur 2 Gitarren, die Drums und meinen Gesang auf den Monitor (ich bin der einzige der sich noch per Monitorbox beschallen lässt, sonst alle IEM).

Für mich ideal, denn ich bekomme den Sound von der Bühne, exakt das, was das Mischpult auch bekommt inklusiver aller Effekte der Gitarren und kann trotzdem aussuchen, wen von den 6 weiteren Jungs ich hören will. Auch die Lautstärke der einzelnen Musiker kann ich mir aussuchen. Beispielsweise sind selten mal beide Leadgitarren ruhig und ich habe dann auf halber Lautstärke das Rhythmusgeschrammel der anderen beiden Gitarren, dass mich sonst stören wurde.

Ich hoffe, ich habe das Thema nicht verfehlt. Sollte das Jamhub für Dich interessant sein, lies mal das Review aus meiner Signatur.

Gruß Phil
 
also leider hast du das Thema doch sehr verfehlt ;) Die Technik hab ich schon komplett, wenn auch eine andere Lösung, und das läuft auch alles gut so. Meine Frage bezog sich lediglich darauf, wie man einen IEM-Mix idealerweise gestaltet, da ich da sehr unerfahren bin.
Aber trotzdem danke für die Bemühungen.
 
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Am Anfang würde ich mir da keinen zu großen Kopf über derartige Optimierungen machen. Wenn Du das erste Mal from scratch eine Handvoll IEM-Mixe zaubern sollst, wirst Du froh sein, wenn Du ohne irgendwelchen Schnickschnack jedem Musikanten einigermaßen das auf's Ohr schicken kannst, was er hören will. Vermutlich aber siegt Murphy und beim ersten Gig geht das eh in die Hose... btw... ;):D

Grundsätzlich hört man bei IEM jeden Fliegenschiss und ist deshalb auch weit empfindlicher, wenn was nicht passt. Mit Gates an den Toms kann es Dir ebensogut, wie die gewünschte Verringerung des Übersprechens, auch passieren, daß das "Ein- und Abschalten" des Übersprechens einen Musikanten mehr nervt als permanent vorhandenes Übersprechen.

Gerade wenn man nicht mit Atmo-Mikros arbeitet, bin ich über etwas "Dreck" auf den Drum-Mikros immer ganz froh, weil er ein natürlicheres und weniger isolierendes Klangbild macht.

Aber wie gesagt: Mach' Dir nicht zuviel Kopf im Vorfeld, sondern versuche, mit minimalem Schnickschnack erst mal passabe IEM-Mixe zu realisieren. Vielleicht geht da ja auch was im Proberaum, so daß man z.B. die Mikrofonierung reproduzierbar hinbekommt. Je mehr die Abnahme der Band Richtung plug-and-play geht, desto leichter tust Du Dich mit den IEM-Mixen und umso mehr Zeit bleibt dann beim Gig, um Schnickschnack zu versuchen...


domg
 
Also zum Thema Schnickschnack werd ich dann tatsächlich gar nicht erst etwas probieren... Wenn es da wirklich um Feinheiten geht, dann soll das erstmal egal sein. Mit dem EQ werd ich allerdings doch ein wenig rumprobieren, denn ich denke, wenn man damit sparsam umgeht, kann man damit schon einiges anstellen und wenn man den Originalsound nicht komplett verfälscht, sollte das für das Monitoring ja auch nicht unbedingt von Nachteil sein.
Zum Thema plug´n´play: Da ist es so, dass wir Bass und Gitarren über DI-Boxen einspeisen. Die DI-Boxen für die Gitarren haben Speakersimulationen. Die Idee dahinter ist, dass wir auch bei von Gig zu Gig wechselnden Boxen und Mikros und Mikropositionen immer den gleichen Gitarrensound beim IEM haben und wenn der Tontechniker möchte kann er natürlich auch unsere DI-Signale verwenden für den FOH. Unser Sänger benutzt auch immer sein Mikro, sodass man auch da möglichst wenig nachregeln muss. Beim Schlagzeug sind es natürlich jedes Mal andere Mikros und oft sogar fremde Drumkits. Da muss ich dann halt immer einen kleinen Soundcheck machen, wobei sich das in Grenzen hält, da wir derzeit sowieso nur 4 Eingänge für Schlagzeug frei haben (Kick, Snare und Overheads). Was sich noch rausstellen wird ist halt die Wirkung der unterschiedlichen Räume. Aber zumindest bei Bass und Gitarren schätze ich die Einwirkung da eher gering ein. Also ideal wäre es halt, wenn wir ein Preset haben und man dann idealerweise lediglich beim Schlagzeug etwas nachregeln muss. Ob das so klappt wird sich rausstellen.
 
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Also bis jetzt habe ich noch nicht allzu viel Zeit gehabt, den Mix zu machen und davon abgesehen war ich alleine und konnte so nicht unter optimalen Bedingungen abmischen. Bis jetzt habe ich mich nur auf das Schlagzeug konzentriert. Den Rest werde ich erst nächste Woche ausprobieren können, weil mir noch DI-Boxen fehlen. Also Bei den Drums habe ich jetzt relativ viel mit EQs hingebogen. Vor allem bei der Kick wird der Klang stark beeinflusst. Bei ca. 300 Hz hab ich einen Cut gemacht, um das kartonartige wegzubekommen und bei 3kHz hab ich geboostet. Klingt jetzt schön "punshy" mit leichtem "Click" und vor allem kommt die Kick auch bei Doublebass oder generell schnellem Spiel schön durch. Unbearbeitet klang das doch sehr untransparent und ist hinter Snare und Becken ziemlich in in Hintergrund gerückt. Was ich bei der Snare genau gemacht habe, weiß ich gerade gar nicht mehr. Zumindest klingt sie für mich sehr angenehm. Bei den Overheads habe ich versucht die Frequenzen der Snare und der Kick etwas rauszunehmen, weil die dort doch sehr stark durchgekommen sind und die Frequenzen der Becken habe ich versucht zu boosten. Ob das so sinnvoll ist und ob das überhaupt so wirklich was bringt, wusste ich nicht, aber es erschien für mich einigermaßen logisch. Dann habe ich die Overheads allerdings auch noch ein ganzes Stück zurückgedreht. Die Feinheiten mach ich, wenn unser Drummer mit seinen Kopfhörern am Set sitzt und mir direkt Instruktionen geben kann, aber ich muss sagen, dass mir der Drumsound so schon extrem gut gefallen hat. War insgesamt sehr transparent und man hat alles sehr schön rausgehört. Besonders die Toms kommen viel besser rüber, als ich mir das vorgestellt hatte. Ich denke und hoffe, dass auch so bleibt, wenn die anderen Instrumente dazukommen. Bei den anderen Instrumenten, vor allem Gesang und Gitarren, werde ich mich allerdings etwas mit dem EQ zurückhalten. Da werde ich den EQ wirklich nur dazu einsetzen, dem Instrument seinen Platz im Mix zu geben, aber nicht solche Soundverbiegungen wie bei den Drums. Bei den Drums erschien es mir nicht so dramatisch, wenn der Klang doch etwas stärker beeinflusst wird. Bei Gesang und Gitarren könnte das meiner Meinung nach schon eher das Spiel beeinflussen, sodass das Monitoring irgendwie seinen Zweck verfehlt :)
 
moin moin,

ich versuch mal Deine 3 Theads (Interface Erweiterung, Limiter für IEM und den Mix) hier zusammenzufassen ...

Wenn Du mit dem Interface zufrieden bist, hol Dir einfach das selbe Teil nochmal und verkoppel es via Firewire und WordClock. Wenn Du dann mehr Eingänge zur Verfügung hast, nimm die Toms noch mit ab und häng in die Mitte des Proberaums ein Mikrofon (idealerweise Kugel) als Atmostütze.

Ableton Live kenn ich leider nicht, aber in jeder "normalen" DAW hast Du die Möglichkeit in den Ausgängen (Aux/Grp/Master) PlugIns zu "inserten", da sollte es ein Leichtes sein einen beliebigen Compressor/Limiter mit "einzuschleifen". Du sparst Dir dadurch externe Gerätschaften.

Beim Thema Mix wird es etwas defizieler
- trenn Dich vom Stereomix! Außer der Speakersimulation der Klampfe und den FXen ist eh nix stereo.
- die meisten IEM-Syteme habe am Empfänger einen Balance/Mix-Regler, da ist es bedeutend besser Du bietest auf dem einen Kanal den Bandmix (minus das eigene Signal) und auf dem anderen das Instrument des Musikers an, dann hat jeder die Möglichkeit sich selber auf die benötigte Lautstärke zu bringen
- außer wenn Du sehr gut im Umgang mit Gates bist und einen Roboter als Drummer hast, benutz frequenzabhängig öffnende Gates, sonst laß die Finger davon ... die ständige Zu- und Abnahme des Grundpegels/Rauschens, sowie die Pegelveränderungen durch das Öffnen benachbarter Kanäle (z.Bsp. am Drumset) stören mehr, als das der Nutzen hilft
- Compressoren sollten, wenn dann nur sehr dezent genutz werden und nur um die Spitzen ein bissl einzugrenzen ... also die letzten dB mit einer Ratio von max 1:2 ... alles was zu einer Gainreduktion von mehr als 1/2 dB führt ist kontraproduktiv, da Ihr selber weniger Kontrolle über Euer Spiel habt und der Techniker für die Front diese für Euch nicht wahrnehmbaren Dynamikschwankungen wieder ausbügeln muß
- De-Esser am besten weglassen ... wenn's den Vocalisten/in stört, wird in den meisten Fällen (außer medizinischen Gründen) guter Gesangsuntericht helfen :D
- ein einfacher, dezenter und kurzer Hall trägt zum Wohlbefinden bei. Für Euren Anwendungsfall (Drums, Bass, Git, Vox) sind nur 2 PlugIn Instanzen für Snare und Vox ratsam

EQing jetzt wird's spannend und philosophisch ... einerseits benötigt man für einen Mix eine gewisse Staffelung, was zum Ziehen und Anheben von Frequenzen führt, anderer Seits will jeder sein Instrument so hören wie ohne IEM - es bringt ja nix, wenn man dem Klampfer Frequenzbänder absenkt um dem Gesang Platz zu machen und der Saitenquäler dreht die am Amp wieder rein um seinen "vollen" Klang wieder zu bekommen :D Hier kommen also die Faktoren Erziehung und Gewöhnung dazu ;) D.h. die Eingriffe dürfen nicht zu stark sein und zu Verlust von wichtigen Informationen führen, aber stark genug um Platz für die anderen zu schaffen ... also Teamgeist ist hier gefragt :)
(Mit genügend Rechnerleistung ist auch möglich alle Kanäle für jeden zu splitten und jedem so sein individuelles EQing zu bauen, aber wer will das noch bedienen :gruebel:)
Also mal eine grundsätzliche Anregung für's EQing:
- Toms: Fundament/Grundton (z.Bsp. BD 80Hz +2/3dB) dezent anheben, Mulm (z.Bsp. BD 250Hz -4/5dB) rausnehmen, Kick (z.Bsp BD >3,5kHz +3/4dB - klingt dann eher wie das Nageln einer Blackmetall-BD) pushen ... den Kick lieber ein bissl höher ansetzen das verbessert die Wahrnehmbarkeit
- Snare: LowCut ziemlich weit hochziehen (>100Hz), Fundament/Grundton leicht pushen, Mulm rausnehmen, Kick (unterhalb des BD-Kicks) leicht pushen
- OH: LowCut sehr weit hochziehen
- Bass: Fundament (zwischen BD und Snare) minimal pushen, Mitten dezent sehr breitbandig absenken, Obertöne leicht pushen
- Git: Mitten dezent sehr breitbandig absenken
- Vox: LowCut je nah Stimme
Konkrete Frequenzen kann man nicht vorbeten, das ist immer vom jeweiligen Instrument abhängig und von der davorhängenden Mikrofonierung.

Sollte als "Ideenleitfaden" erstmal reichen ...

grüße, humi
 
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Danke für die detaillierte Antwort. Ich werd mal versuchen so genau wie möglich drauf einzugehen:
moin moin,

ich versuch mal Deine 3 Theads (Interface Erweiterung, Limiter für IEM und den Mix) hier zusammenzufassen ...

Wenn Du mit dem Interface zufrieden bist, hol Dir einfach das selbe Teil nochmal und verkoppel es via Firewire und WordClock. Wenn Du dann mehr Eingänge zur Verfügung hast, nimm die Toms noch mit ab und häng in die Mitte des Proberaums ein Mikrofon (idealerweise Kugel) als Atmostütze.

Zufrieden bin ich mit dem Interface (abgesehen von der Mixersoftware, bei der ich immer erst das Hardwaremonitoring deaktivieren muss, wobei sie sich jedes Mal aufhängt). Hatte auch überlegt mir das gleiche nochmal zu kaufen, allerdings würde das mal eben knapp 400 Euro kosten, weshalb ich mir eher das Behringer Ultragain zulegen würde. Da hatte ich halt nur Probleme mit der Einstellung.
Atmo-Mikro würd ich dann auf jeden Fall dazunehmen, allerdings nehm ich jetzt im Moment die Toms bewusst nicht ab. 1. wurde mir nahezu einstimmig gesagt, dass das für das Monitoring nicht nötig sei (was ich nach den ersten Tests hinterm Schlagzeug selbst glaube) und 2. möchte ich es möglichst einfach halten, damit man bei Gigs den Kram möglichst schnell stehen hat. Gitarren und Bass brauch ich im idealfall gar nicht neu mischen, weil wir alle über DI-Boxen reingehen. Die Amps müssen dann halt auch immer gleich eingestellst sein. Allerdings spielen wir öfter über andere Drumkits, haben jedes Mal andere Mikros, die jedes Mal anders aufgestellt sind. Deshalb muss ich den Schlagzeug-Mix jedes Mal neu machen und da ist es deutlich einfacher, wenn man sich nicht noch um die Toms kümmern muss. Und 3. bräuchten wir noch einen zweiten Splitter, was nochmal ordentlich Kohle kostet. Beim Atmo-Mikro bräuchten wir das ja nicht, weil der Mischer das Signal nicht braucht.

Ableton Live kenn ich leider nicht, aber in jeder "normalen" DAW hast Du die Möglichkeit in den Ausgängen (Aux/Grp/Master) PlugIns zu "inserten", da sollte es ein Leichtes sein einen beliebigen Compressor/Limiter mit "einzuschleifen". Du sparst Dir dadurch externe Gerätschaften.

Ich kenn mich mit Ableton auch gar nicht aus, weshalb ich das Ganze erstmal mit Logic mache. Da funktioniert soweit zumindest alles und auch externe Effekte nutze ich nicht. Auf Ableton werde ich aber wahrscheinlich spätestens dann umsteigen, wenn wir von der Software noch den Click laufen lassen, denn da sind mir die Aussetzer von Logic zu Heikel.

Beim Thema Mix wird es etwas defizieler
- trenn Dich vom Stereomix! Außer der Speakersimulation der Klampfe und den FXen ist eh nix stereo.
- die meisten IEM-Syteme habe am Empfänger einen Balance/Mix-Regler, da ist es bedeutend besser Du bietest auf dem einen Kanal den Bandmix (minus das eigene Signal) und auf dem anderen das Instrument des Musikers an, dann hat jeder die Möglichkeit sich selber auf die benötigte Lautstärke zu bringen
- außer wenn Du sehr gut im Umgang mit Gates bist und einen Roboter als Drummer hast, benutz frequenzabhängig öffnende Gates, sonst laß die Finger davon ... die ständige Zu- und Abnahme des Grundpegels/Rauschens, sowie die Pegelveränderungen durch das Öffnen benachbarter Kanäle (z.Bsp. am Drumset) stören mehr, als das der Nutzen hilft
- Compressoren sollten, wenn dann nur sehr dezent genutz werden und nur um die Spitzen ein bissl einzugrenzen ... also die letzten dB mit einer Ratio von max 1:2 ... alles was zu einer Gainreduktion von mehr als 1/2 dB führt ist kontraproduktiv, da Ihr selber weniger Kontrolle über Euer Spiel habt und der Techniker für die Front diese für Euch nicht wahrnehmbaren Dynamikschwankungen wieder ausbügeln muß
- De-Esser am besten weglassen ... wenn's den Vocalisten/in stört, wird in den meisten Fällen (außer medizinischen Gründen) guter Gesangsuntericht helfen :D
- ein einfacher, dezenter und kurzer Hall trägt zum Wohlbefinden bei. Für Euren Anwendungsfall (Drums, Bass, Git, Vox) sind nur 2 PlugIn Instanzen für Snare und Vox ratsam

Also vom Stereomix werde ich mich so jetzt noch nicht verabschieden. Abgesehen von unserem Sänger läuft das bei allen kabelgebunden über einfache Kopfhörerverstärker. Da haben wir nicht die Balance-Mix-Funktion und auch beim LD100 unseres Sängers ist mir diese Funktion noch nicht aufgefallen. Ich werde allerdings mal einen Mono-Stereovergleich machen und dann kann sich jeder Musiker aussuchen, was er lieber mag. Ich gehe davon aus, dass mir der Stereomix mehr Transparenz im Mix verschafft. Zum Beispiel sind die beiden Gitarren doch sicher besser auseinanderzuhalten, wenn eine mehr links und die andere mehr rechts steht.
Von Effekten lass ich abgesehen vom EQ und Limitern an den Ausgängen sowieso erstmal die Finger. Hall hatte ich auf der Snare brachte so alleine erstmal gar keinen Vor- oder Nachteil. Das hör ich dann erst, wenn wir mal alle zusammen gespielt haben. Ebenso bei den Vocals, wobei ich vor allem bei den Vocals höchstens einen minimalen Hall draufgeben würde.

EQing jetzt wird's spannend und philosophisch ... einerseits benötigt man für einen Mix eine gewisse Staffelung, was zum Ziehen und Anheben von Frequenzen führt, anderer Seits will jeder sein Instrument so hören wie ohne IEM - es bringt ja nix, wenn man dem Klampfer Frequenzbänder absenkt um dem Gesang Platz zu machen und der Saitenquäler dreht die am Amp wieder rein um seinen "vollen" Klang wieder zu bekommen :D Hier kommen also die Faktoren Erziehung und Gewöhnung dazu ;) D.h. die Eingriffe dürfen nicht zu stark sein und zu Verlust von wichtigen Informationen führen, aber stark genug um Platz für die anderen zu schaffen ... also Teamgeist ist hier gefragt :)
(Mit genügend Rechnerleistung ist auch möglich alle Kanäle für jeden zu splitten und jedem so sein individuelles EQing zu bauen, aber wer will das noch bedienen :gruebel:)

Das habe ich auch schon versucht. Ist möglich, aber wie du schon sagtest sehr unübersichtlich und schwer zu bedienen. Deswegen bin ich schnell wieder davon abgekommen und werde das wohl auch nicht brauchen.

Also mal eine grundsätzliche Anregung für's EQing:
- Toms: Fundament/Grundton (z.Bsp. BD 80Hz +2/3dB) dezent anheben, Mulm (z.Bsp. BD 250Hz -4/5dB) rausnehmen, Kick (z.Bsp BD >3,5kHz +3/4dB - klingt dann eher wie das Nageln einer Blackmetall-BD) pushen ... den Kick lieber ein bissl höher ansetzen das verbessert die Wahrnehmbarkeit
- Snare: LowCut ziemlich weit hochziehen (>100Hz), Fundament/Grundton leicht pushen, Mulm rausnehmen, Kick (unterhalb des BD-Kicks) leicht pushen
- OH: LowCut sehr weit hochziehen
- Bass: Fundament (zwischen BD und Snare) minimal pushen, Mitten dezent sehr breitbandig absenken, Obertöne leicht pushen
- Git: Mitten dezent sehr breitbandig absenken
- Vox: LowCut je nah Stimme
Konkrete Frequenzen kann man nicht vorbeten, das ist immer vom jeweiligen Instrument abhängig und von der davorhängenden Mikrofonierung.

Bei der Kick bin ich ähnlich vorgegangen, Snare und Overheads weiß ich so aus dem Kopf nicht mehr, aber da war ich ja mit dem Sound zufrieden. Was ich nicht verstehe sind die Gitarren. Da die doch gerade in den Mitten präsent sind, hätte ich denen eher diesen Raum gegeben und die Mitten breitbandig leicht angehoben statt sie zu senken. Das musst du mir nochmal genauer erläutern.
 
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Ganz kurz zwei Anmerkungen:
humi schrieb:
- die meisten IEM-Syteme habe am Empfänger einen Balance/Mix-Regler, da ist es bedeutend besser Du bietest auf dem einen Kanal den Bandmix (minus das eigene Signal) und auf dem anderen das Instrument des Musikers an, dann hat jeder die Möglichkeit sich selber auf die benötigte Lautstärke zu bringen
Ach, das muss nicht mal so viel Aufwand sein. Mir ist bisher noch kein Musiker begegnet, der sich selbst auf dem Monitor leiser haben wollte als im normalen Mix. Da würde ich allen getrost ein gleiches Summen-Signal schicken, zu dem sich jeder selber noch zumischen kann wie er will.

Was den De-Esser angeht, hast du zum einen recht: Bei einer Stimme mit übermäßig vielen Zischlauten im s, sch und t kann und sollte Stimm-Schulung, Gesangstechnik und das passende Mikro schon viel helfen. Meine Erfahrung ist dazu aber noch die, dass auch eine so geschulte Stimme mit ein bisschen De-Esser-Einsatz noch angenehmer gemacht werden kann. Vor allem bei Frauenstimmen.

MfG, livebox
 
So, mittlerweile sind auch die restlichen Geräte geliefert worden, sodass ich mich nun auch an die Gitarren machen konnte. Ich gehe nun aus dem normalen Speakerausgang der Amps in eine Behringer DI-Box mit Speakersimulation und schleife das Signal zusätzlich weiter zur Box. Erstens, damit eine Box am Röhrenamp hängt und zweitens, weil der Mischer sich so aussuchen kann, ob er unser DI-Signal verwendet oder doch selbst mikrofoniert. Der Sound mit der DI-Box ist wirklich gut, allerdings hat man dieses "Digital-Britzeln" durch die Speakersim vor allem in Spielpausen. Nun wollte ich fragen, ob ich das irgendwie unterdrücken bzw. rausfiltern kann. Meine einzige Idee war bisher ein Noisegate zu verwenden, dass in den Spielpause mutet. Das scheint mir aber nicht unbedingt die beste Lösung zu sein. Und liegt das eigentlich nur an der Qualität der DI-Box (die war ja ziemlich billig)? Gibt es bei hochwertigeren Geräten kein bzw. weniger "Gebritzel"?
 
Es wäre mir neu, wenn in der Behringer DI-Box eine digitale Speakersimulation hocken würde...

Zum einen würde ich mal testen, ob die DI-Box das Phänomen auch zeigt, wenn man sich an einen weniger pegelstarken Ausgang, wie z.B. dem Line-Out des Preamps oder einen Effekt-Send hängt. Allerdings "stört" mich in dem Zusammenhang der Umstand, daß das Britzeln auch in Spielpausen vorhenden ist. Entweder britzelt da schon der Ausgang des Gitarrenequipments oder es ist ein Problem der nicht vorhandenen galvanischen Trennung von Klampfe und Monitoranlage. Würde mal eine passive DI versuchen...


domg
 
Achso, ich bin einfach davon ausgegangen, dass die Speakersim digital ist, weil ich es nicht anders kenne. Das Geräusch ist auch nicht allzu störend, aber es wäre einfach schöner, wenn es weg wäre. Das Geräusch hört sich einfach genauso an, wie wenn ich einen Preamp meines GT-8s nutze und da wurde mir damals gesagt, dass das einfach an dem digitalen Signal liegt. Wenn das Ausgangssignal ansich schon stören würde, dann müsste ich das ja auch über die Box hören, oder? Da ist aber alles sauber.
Das mit dem anderen Ausgang könnte ich mal versuchen, allerdings nur um zu testen, ob es da auch auftritt. Eine Alternative wären andere Ausgänge sowieso nicht, da sie alle schon belegt sind.
 
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Zunächst muss ich eine Aussage korrigieren: Das Störgeräusch tritt doch verstärkt beim Spielen auf. In Spielpausen hört man es auch, allerdings weniger stark. Wenn die Saiten komplett abgestoppt werden, ist das Geräusch nahezu verschwunden.
Also ich hab das Ding nun mal an einen anderen Ausgang gehängt. Da war das Problem genau das gleiche, nur ist das SIgnal halt insgesamt leiser gewesen. Passive DI-Box hab ich auch probiert. Da war das Britzeln auch zu hören, wenn vielleicht nicht ganz so stark, aber da war es auf jeden Fall. Hab das ganze auch nochmal an einem anderen Amp ausprobiert: Gleiches Problem.
 

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