Bassist sucht den Durchblick durch den Jazz!

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Hey Folks,
Ich spiele seit jetzt fast 8 Jahren Bass, bin immer mehr in den Jazz abgedriftet, habe jetzt auch wieder Unterricht, in dem ich das ganze nach und nach aufrolle. Leider hab ich jetzt über den Sommer keine Zeit für soviele Stunden und wollte euch deswegen um Rat bitten:
Ich hab schon relativ viel Jazz gespielt, seien es Ton für Ton aufgeschriebene Walking-Basslines oder dann nach und nach auch rausgehörte Sachen bzw. Basslines anhand von Realbook-Sheets. Aber mir fehlt da immer ein wenig der Backround leider, ich weiß, dass es wesentlich mehr zu verstehen gibt und dass man Jazzstücke wesentlich besser auseinandernehmen und sich auch einprägen kann, wenn man die zugrundeliegenden Raster erkennen kann.
Gestern Abend wollte ich ein Stück raushören (also die Akkorde) und habe mich da einigermaßen schwer getan bis ich es glaubte es ungefähr zu haben. Dann hab ich im Internet nachgeschaut und ein Sheet gefunden, und bei allen möglichen Akkorden stand dann neben dem was ich hatte noch eine 9, eine 11, eine 13, und ich hatte leider keinen Plan warum. Was ich jetzt suche ist ein Buch, was die wichtigen Fachbegriffe erklärt, damit ich in Proben und so weiter auch mal mitreden kann und mich nicht immer so an die Noten/Chords klammern muss, die andere aufgeschrieben haben, ohne zu wissen was dahinter steckt.
Der Quintenzirkel und auch die Kirchentonleitern sowie Bluesscale sind mir weitläufig bekannt und ich kann auch ganz passabel (im Bassschlüssel) Noten lesen, von einer 2-5-1 Verbindung hab ich auch schonmal gehört aber ich möchte mich eben besser in der Materie auskennen. Ich habe schon zwei Bücher, nämlich auf Empfehlung von Günther Lenz, bei dem ich einen Workshop hatte, den Frank Sikora, der ist mir als maximal Quarterprofi :)D) aber einiges zu heavy, den könnte ich hinterher noch aufbauend anschauen oder eben zum Nachschlagen benutzen. Dann habe ich "Garantiert Walking Bass Lernen" von Eddi Andreas, das ist ein schönes Buch um das Bassspiel zu verfeinern bei Walking Basslines, lässt aber bei Sachen, die meist gar nicht so irrelevant sind wenn man zB ein Solo spielen möchte etc. zu viele Lücken.
Was ich also suche ist ein Buch, das nicht zu umfangreich ist, aber verständlich und schlüssig die Jazzharmonie (inkl. solche Sachen wie: Was ist überhaupt Harmonie, mein Wissen ist leider sehr oberflächlich, vieles habe ich schonmal gehört und kann es ungefähr einordnen, aber wenn man in die Tiefe gehen will hapert es eben) nahebringt. Hörbeispiele müssen gar nicht unbedingt dabei sein, Preis ist mir mehr oder wneiger Wurscht wenns gut ist. Klavier oder Gitarre kann ich leider nicht spielen, wenn ihr es aber für unbedingt nötig erachtet dass man zB ein bisschen Klavier drücken kann würde ich da schon was finden (billiges E-Piano etc.). Außerdem würde mich zu den von euch empfohlenen Werken interessieren, wie ihr da dran gegangen seid an das Thema, also quasi einen Arbeitsplan. Das wäre echt super wenn mir da jemand helfen würde, denn ich weiß echt nicht so richtig wie ich die ganzen Lücken schließen soll.
lg und vielen Dank fürs Durchlesen von dem ganzen KladderaDatsch!
 
Eigenschaft
 
Sprichst Du zwei verschiedene Sachen an?
Als eine Aufgabe sehe ich die Beschäftigung Musiklehre/Harmonielehre (Pop/Rock/Jazz), was dem Verständnis von Skalen, Akkorden und Akkordfolgen in Songs dient. Eine zweite Aufgabe wäre das flüssige Spielen einer Walking Bass Linie, natürlich greift Eines ins Andere.

Hilfreich finde ich einen Blick in folgende Bücher/Hefte, sie gehen dein Thema sehr praktisch an:
Markus Fritsch, Kellert, Lonardoni, Improvisieren
Ed Friedland, Building Walking Bass Lines

Auf deine Frage, was ist überhaupt Harmonie, geht Sikora in den ersten Kapiteln ein, er fängt schließlich bei bei Adam und Eva an.
Wenn da ganz am Anfang ein paar Wissenslücken sind, helfen vieleicht schon die einschlägigen Wikipediartikel (und ihre weiterführenden Verweise) oder Internetseiten wie z.B.
http://de.wikibooks.org/wiki/Musiklehre:_Inhaltsübersicht
http://klaus-kauker.de/musiktraining.html?7?1?5


Ich kann nicht einschätzen, ob man sich auch ohne Keyboard gut mit Harmonielehre beschäftigen kann. Das praktische Nachvollziehen von Akkordaufbauten und -verbindungen ist so nun einmal am einfachsten möglich. Die Gitarre stellt da durch ihre Konstruktion bedingt schon wieder ganz eigene Anforderungen.

Was im Jazz viele zunächst verwirrt, sind die vielen auf Konventionen beruhenden Freiheiten bei der Verwendung von Akkordsymbolen. Die meisten Möglichkeiten an Schreibweisen bietet vermutlich der alterierte Dominantseptakkord, das erspare ich uns jetzt lieber.
Etwas übersichtlicher bleibt es noch beim Durakkord mit großer Septim, der kann z.B. so geschrieben werden: maj7, MAJ7, MA7, M7, Δ7, j7, der Moll-Akkord mit kleiner Septim z.B. min7, MI7,mi7, m7, -7
Einen Überblick bieten http://de.wikipedia.org/wiki/Akkordsymbol und natürlich Jamey Aebersolds Scale Syllabus http://www.jazzbooks.com/mm5/download/FREE-scale-syllabus.pdf
 
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Schonmal eine super Antwort, ich werde ihn immer wieder aufrufen und versuchen das Thema nach und nach abzugrasen!
Mir ging es auch darum, beim Hören von Jazz, Fusion etc. mehr Verständnis für die Materie zu entwickeln. Am Ende wird es sich auchs auf Basspielen direkt auswirken, aber das stand jetzt gar nicht im Vordergrund!
 
Bei Bass und Fusion fällt mir sofort Victor Wooten ein, hast Du dich mit dem schon beschäftigt?
Einen ersten Eindruck bekommt man bei den Youtube Clips, es gibt einige Lehrhefte usw. von ihm.
 
Klar kenne ich Wooten, hab auch sein Notenheft (ich glaub Dr. Licks?) und auch schon versucht ein paar Sachen nachzuspielen. Aber es geht mir gar nicht sooo sehr darum, dass der Bass im Zentrum steht, sondern auch um den ganz klassischen Jazz (Gillespie, Parker und Co) besser zu verstehen, beim Anschauen eines Stücks im Realbook mehr Zusammenhänge zu sehen als nur scheinbar willkürlich aneinander gerreihte Akkordsymbole (oft steckt ja in Vielem ein klares System dahinter) etc.
 
...um den ganz klassischen Jazz (Gillespie, Parker und Co) besser zu verstehen, beim Anschauen eines Stücks im Realbook mehr Zusammenhänge zu sehen...
Ok, das ist die Frage nach der Jazz - Harmonielehre, wie sie bei Sikora, Jungbluth, Levine oder den unten genannten Autoren behandelt wird..
 

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