O's & U's

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Hallo :)

mich würde mal interessieren, wie man mit diesen Vokalen - U, O - die besten Resonanzen freischaffen kann. Gibts da einen bestimmten Trick dabei? Da doch der Mund da in die runde Form geformt wird und mehr zugeht, wobei es bei anderen viel leichter ist den Mund richtig aufzumachen.
Bei einer Sängerin habe ich beobachtet, sie öffnet beim O richtig auf den Mund, in die Breite auch, wie beim A :gruebel:

Grüße
 
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Gibts da einen bestimmten Trick dabei? Da doch der Mund da in die runde Form geformt wird und mehr zugeht, wobei es bei anderen viel leichter ist den Mund richtig aufzumachen.
Bei einer Sängerin habe ich beobachtet, sie öffnet beim O richtig auf den Mund, in die Breite auch, wie beim A

Du machst den Mund und Hals hinten auf, vorne kannst Du dann mit Zunge und Lippen formen, was Du brauchst. "Diction is made with the tongue und the teeth"; ersetze "teeth" durch "lips" (gute Einsingübung für Aussprache übrigens, mit "teeth" ;) )

Ansonsten üben, in Dich reinfühlen, am besten unter den geschulten Ohren eines GL :nix:

O und A breit, da kriegat ich geschimpft. In der senkrechten darf ich aufmachen, nicht "platzen" lassen. Aber ich lern ja auch klassisch :redface:
 
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Du machst den Mund und Hals hinten auf, vorne kannst Du dann mit Zunge und Lippen formen, was Du brauchst. "Diction is made with the tongue und the teeth"; ersetze "teeth" durch "lips" (gute Einsingübung für Aussprache übrigens, mit "teeth" ;) )
Ansonsten üben, in Dich reinfühlen, am besten unter den geschulten Ohren eines GL :nix:
O und A breit, da kriegat ich geschimpft. In der senkrechten darf ich aufmachen, nicht "platzen" lassen. Aber ich lern ja auch klassisch :redface:

Danke für den Tipp mit teeth :)
Den Hals hinten aufmachen ist es mit der Gähnstellung gleichzusetzen? Dass ich mit Lippen Wörter formen sollte, wird mir mehr und mehr bewusst, da ich doch noch im Rachen die Wörter mitgeformt habe und nachgeholfen versuchte, hoffe ist verständlich was ich meine... anstatt mit Lippen und Mund richtig zu arbeiten und zu öffnen - so klingt der Ton einfach freier und klarer. Gesangsstunden nehme ich nicht mehr und komme damit gut klar :) ausser paar Sachen wie am besten die Zunge legen und eben diese beiden Problemvokale. In der Klassik wird ja alles schön in die Vertikale gesungen oder? So klingt der Ton auch kopfiger und runder, abgedunkelter...
 
Hallo Piarose!
Das ist eine für mich persönlich interessante Fragestellung. Ich hatte im Gesangsunterricht auch Probleme mit der Mundöffnung und der guten Unterscheidbarkeit der Vokale. Auch fehlte mir bei "U" und "A" oft die Power und die Fülle. Zuerst hat mir die Gesangslehrerin gesagt, daß ich den Mund gut öffnen soll, aber das hat garnichts gebracht. Nach einiger Zeit hat sie (oder haben wir beide) gemerkt, daß es bei mir individuell viel besser geht, wenn ich mich nicht auf die Öffnung der Lippen konzentriere, sondern auf das, was du als "Hals hinten" bezeichnest.

Jetzt mal im Einzelnen:

Als das mit dem Nicht-Mundaufreissen herausgekommen ist, habe ich folgendes geübt: Zuerst ein "U" mit der typischen Kussmundstellung. Diese Stellung wurde im Unterricht auch ganz bewusst übertrieben. Die Lippen sind beim U nicht weit geöffnet, sondern gespitzt. Diese Stellung wird beibehalten. Jetzt gehst du ohne Absetzen langsam zum O. Du läßt aber die Lippen in U-Stellung. (Ruhig mal mit den Fingerspitzen kontrollieren) Weil du zum Formen des Vokals O die Lippen nicht mehr benutzen kannst, muss diese Formung woanders geschehen, nämlich ganz hinten im Mund. Jetzt arbeiten die Lippen garnicht, aber der hintere Gaumen, der Zungenansatz und der Kiefer. Du formst jetzt unwillkürlich einen grossen Hohlraum hinten im Mund.
Klingen tut das nicht besonders gut, aber es handelt sich hier nicht um die Gesangspraxis, sondern um eine Bewegungsübung.
Jetzt E und I
Auch jetzt versuchst du den Grad der Mundöffnung so gering wie möglich zu halten. Um einen E oder I -ähnlichen Ton zu bekommen, musst du jetzt versuchen, nur den hinteren Mundbereich zu benutzen, das geht aber nicht, es kommt viel stärker als bei O die Zunge hinzu. (Die Zunge weicht ja beim O nur nach unten aus) Auch müssen sich die Lippen anders formen, aber bitte nur formen, nicht zu weit öffnen, weil du nur so gezwungen bist, alles im Mund zu machen. Das merkst du aber sofort selbst, das kann man nicht erklären.
Das A
Das A geht nicht mit fast geschlossenen Lippen, es braucht einen geöffneten Mund. Aber, versuch mal den Mund nur nach oben und unten zu öffnen, absolut nicht in die Breite. Und öffen nur so viel, wie es so gerade eben nötig ist. dann merkst du auch hier, daß du ein A im Mund selbst formen kannst. (Lippenstellung ruhig mit den Fingerspitzen kontrollieren!)
Wenn du diese Übungen durchziehst, dann bekommst du eine Beherrschung der Vorgänge im Mundraum.
Diese Übungen sind, wie gesagt keine Gesangsübungen, sondern rein technische Übungen. Sie klingen auch nicht gut, aber das ist hier ausnahmsweise mal uninteressant.

Diese Vorgehensweise hat mir sehr geholfen und ich wende sie auch immer noch an, aber ohne dabei auf die Lippenstellung zu achten. Ich singe also, wie mir der Schnabel gewachsen ist, aber mit viel Resonanz hinten im Mund.
Das ist aber bei allem so. Jede Facette des Singenlernens wird erst bewusst geübt, bis sie sich so langsam und allmählich ins Unbewusste einschleicht.
Ob das alles allgemein anwendbar ist und/oder für jeden nützlich ist, kann ich nicht beurteilen, aber wie gesagt, bei mir hat´s geklappt.
 
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Den Hals hinten aufmachen ist es mit der Gähnstellung gleichzusetzen?

Wenn Dir die Vorstellung der Gähnstellung hilft, ja :) Oder erstaunt einen guten Duft einatmen oder wie das war.

Dass ich mit Lippen Wörter formen sollte, wird mir mehr und mehr bewusst, da ich doch noch im Rachen die Wörter mitgeformt habe und nachgeholfen versuchte, hoffe ist verständlich was ich meine... anstatt mit Lippen und Mund richtig zu arbeiten und zu öffnen - so klingt der Ton einfach freier und klarer.

Wenn er wirklich frei und klar klingt, ist es doch gut? :gruebel:

In der Klassik wird ja alles schön in die Vertikale gesungen oder? So klingt der Ton auch kopfiger und runder, abgedunkelter...

Ob alles, weiss ich nicht. Ich soll jedenfalls eher vertikal öffnen als in die Breite und das kommt dem Ton zugute.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob wir nicht mit "Mund hinten" etc aneinander vorbeireden.

Cyril, wo im Mund arbeitest Du da und wie? Ich glaub, ich versteh schon, was Du meinst, aber ich würde mit der Vorstellung "hinterer Mundbereich" den Hals dichtmachen.

Ach ja, eine Übung hab ich noch - die Vokalreihen. Jeweils einen Ganzton steigend bis u und dann wieder runtergehen.

Dunkel a - o(offen) - o - u - o - o(offen) - a
Hell a - ä - e - i - e - ä - a
Umlaut a - ö(offen) - ö - ü - ö - ö(offen) - a
 
Cyril, wo im Mund arbeitest Du da und wie? Ich glaub, ich versteh schon, was Du meinst, aber ich würde mit der Vorstellung "hinterer Mundbereich" den Hals dichtmachen.

Dadurch, dass der Hals/Rachen-Bereich praktisch ohne die Unterstützung der Lippen arbeiten muß, hat er gar keine andere Möglichkeit als aufzumachen. Es geht darum, die Resonanzräume durch solche oder andere Übungen zu erforschen und kennenzulernen. Mit hinterer Mundbereich meine ich einfach nur nicht den vorderen Bereich mit Zähnen Zungenspitze und Lippen, sondern alles, was dahinter ist. Da müssen sich Hohlräume bilden, die die einzelnen Klangfarben und Vokale formen. Ausserdem hört man sofort, wenn es hinten unbeabsichtigt zu geht, es fängt ganz fürchterlich an zu quäken.

Als Anfänger konnte ich mit weichem Gaumen, hinterem Teil der Zunge, Kiefer und diesem ganzen Bereich garnichts machen, weil ich keinen gefühlsmäßigen Zugriff darauf hatte. Durch solche Übungen habe ich gelernt, daß man mit diesem Bereich bewusst arbeiten kann. Es ist aber auch nicht so einfach, das so auszudrücken, wie man es erlebt.

PS: Der erste Satz sollte eigentlich ein Zitat sein, hat wohl nicht ganz geklappt.
 
Dadurch, dass der Hals/Rachen-Bereich praktisch ohne die Unterstützung der Lippen arbeiten muß, hat er gar keine andere Möglichkeit als aufzumachen. Es geht darum, die Resonanzräume durch solche oder andere Übungen zu erforschen und kennenzulernen. Mit hinterer Mundbereich meine ich einfach nur nicht den vorderen Bereich mit Zähnen Zungenspitze und Lippen, sondern alles, was dahinter ist. Da müssen sich Hohlräume bilden, die die einzelnen Klangfarben und Vokale formen. Ausserdem hört man sofort, wenn es hinten unbeabsichtigt zu geht, es fängt ganz fürchterlich an zu quäken.

Doch, klingt ganz so, als meinten wir das selbe. :)
 
Meine Erfahrungen mit O und U waren die, dass ich durch das Verlagern der Zungenspitze in den Mundboden rein - also nicht an den Schneidezähnen sondern weiteres zurückziehen der Spitze und hieraus resultierend größerer Wölbung des Zungenrückens einen schönen voluminösen Klang erzeugen konnte. Vom Gefühl her sorgt die Zungenposition für die schööne Weite der Mundhöhle.
 
Super erklärt, cyril :great:
Ich mache diese Übungen auch oft mit meinen Schülern. Letztendlich geht es darum, ein Gefühl für den Mund- bzw. Kehlrachenraum zu bekommen, denn die Tragfähigkeit der Stimme steht und fällt mit der Weite, die ich herstellen kann.
 
@cyril klasse Übung, vielen Dank!! Sieht zwar auf den ersten Blick bisschen komplitziert aus :D aber alles der Reihe nach, werd ich mal ausprobieren.


Wenn er wirklich frei und klar klingt, ist es doch gut? :gruebel:

Ich meinte, der Ton klingt bzw. auch fühlt sich für mich entspannter an, wenn ich mich auf gute Lippenformung der Wörter konzentriere :)

---------- Post hinzugefügt um 21:18:02 ---------- Letzter Beitrag war um 18:42:30 ----------

Ok ich habe heute diese Übung mal ausprobiert ... und es dürfen sich die Lippen überhaupt nicht bewegen, also wie starr in der U Form bleiben und dann andere Vokale bilden? Ich habe etwas im hinteren Rachen gespürt, beim Gaumensegel auch, dass z.b. sich etwas weiten würde beim O und bei U eher zusammenkommen :gruebel:... dann hab ich dies noch mit der herausgestreckten Zunge geübt... da hat man ja keine Wahl auch als den Mund richtig breit offen zu haben :D und das selbe Gefühl... bin ich auf dem richtigen Weg? :)
 
@Piarose: Wenn du schreibst:
"und es dürfen sich die Lippen überhaupt nicht bewegen, also wie starr in der U Form bleiben und dann andere Vokale bilden?"
dann habe ich die Befürchtung, dass du etwas erzwingen willst. In meiner Antwort auf deinen Thread habe ich eigentlich nicht geschrieben, dass die Lippen völlig unbeweglich sein müssen, sondern dass diese Bewegungen aber vor allen Dingen das Öffnungsmaß so klein wie möglich gehalten wird. Wenn du versuchst die Lippen ganz still zu halten, dann könntest du dich ja verkrampfen und das wollen wir doch nicht...
Das Zweite:
Die Sache mit der herausgestreckten Zunge verstehe ich nicht.
Das Dritte:
und das selbe Gefühl...
Das ist der richtige Weg. Ein Gespür entwickeln, wie man den gesamten hinteren Bereich genau so gut kontrollieren kann wie z.B. die Lippen.
Es fing ja einfach nur damit an, dass mir die Gesangslehrerin mit ellenlangen Vorträgen versucht hat klarzumachen, was ich im hinteren Mundbereich zu machen hätte und ich kein Gespür hatte, wie man da überhaupt etwas bewusst formen kann. Genau so gut hätte sie mir sagen können: "Mach dir mal einen Knoten ins Zäpfchen..."
Geh ruhig und gelassen an die Sache ran erzwinge nichts und lass diese Technik langsam in deine anderen Übungen hineindiffundieren.
 
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Cyril, verspannt war ich absolut nicht... und dass die Lippen in der U Form bei anderen Vokalen umbeweglich bleiben sollten, fragte ich, weil sie doch, die Lippenspitzen sich bewegten, aber diese kleine Öffnung blieb und ich plötzlich Bewegungen im hinteren Mundraum spürte... es fühlte sich für mich jedenfalls richtig an :)...
wenn die Zunge herausgestreckt ist, dann ist der Mund doch offen und die Lippen können sich nicht hin und her mit dem Kiefer bewegen... ich übe so jedenfalls die Gähnstellung, weil der Gaumensegel so am besten zu sehen ist und da habe ich deine Übung mal so ausprobiert.
 

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