Hiermit kann das Projekt als (fast) beendet angesehen werden *Schweiß von der Stirn wisch*
Der Koffer ist innen jetzt
vollständig erneuert und sieht auch noch super aus

(zumindest im Vergleich zu vorher).
Das einzige was jetzt noch fehlt ist ein schicker Ledergriff, aber das hat erstmal viel Zeit.
"Aber wie sieht er denn jetzt aus???", kann ich schon hören.
*Trommelwirbel*
*tatara-tatata-taaaaaaa*:
Für die, die es interessiert noch eine kleine zeitliche Abfolge in Bildern und Text:

Wie wir alle wissen, war am Anfang das Wort.
Es bedeutete, dass das alte Innenmaterial (ein etwas versifft riechender Filzstoff) herausgenommen werden musste.
Allerdings gestaltete sich das als kleine Hürde, da der verwendete Leim doch recht gut war, und tief in den Filz eingezogen ist.
Die umherfliegenden Fusseln waren auch nicht gerade schön.
"Egal", dachte ich mir, "da musst du durch". Der treue Verbündete namens Staubsauger war dabei allerdings nicht zu verachten

Siehe da, eine gute halbe Stunde später stand der Koffer fertig für weitere Arbeiten da.
Doch... etwas seltsames unterbrach meinen unbändigen Arbeitseifer:

Plötzlich erkenne ich das Gekritzel auf dem Bodenkarton als ein Wort. "Tausch" oder so ähnlich...
Könnte das der Bauer des Koffers sein? Oder der Aufraggeber?
Eine spannende Sache... Eine Recherche ließe sich da bestimmt anstellen.
So oder so, die Person wird heute mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr leben

Also lassen wir diese Überlegungen. Der Koffer kleidet sich nicht von selbst aus
Jetzt geht es an die
eigentlichen Arbeiten:

Die Umrisse werden auf das Plüsch übertragen und ausgeschnitten.
Dabei kann man entweder einen (kleinen) Schönheitsfehler einbauen, oder es gleich richtig machen.
Ich habe mich für ersteres entschieden

Aber seht selbst:

Wenn man die "Mürbteigbodenvariante" wählt, muss der Stoff an den Stellen mit engerem Krümmungsradius gerafft werden.
Das hat bei mir zwar nicht so richtig funktioniert, fällt aber nicht sehr auf. Also den Halsteil abgeschnitten und überlegt.
"Natürlich", fiel mir es auch sogleich ein. Wenn man den flachen Teil vom Deckel von dem der Zargen unabhängig macht, so hat man das Problem der Radien nicht mehr.
Also schnipp, schnapp und ab war das Problem

Hier kann man den Unterschied sehen:
rechts die erstere Variante, ein nicht so perfekter Rand, und links ein schön glatter Rand mit der bewährten Teilungsmethode

Was sich bewährt, das wird weiterverfolgt. Also dasselbe in gelb nochmal für die andere Hälfte.
Wie es dann ausgesehen hat kann man im ersten Bild ganz oben sehen (hier spare ich mir mangels Fotos weitere Details).

Hier eine Innenansicht.
Zu den
benötigten Materialien:
im Prinzip braucht man nicht viel, aber eine gute Schere ist absolutes Muss,
ohne die schneidet man sich einen Wolf.
Außerdem natürlich einen Stoff. Davon gibt es viel. Sehr viel. Die Auswahl hat mich überwältigt.
Die Menge sollte man etwas überdimensionieren, ich habe 1,50lfm genommen, bei einer Breite von 1,40m.
Da ist sogar noch was für einen passenden kleinen Röhrenverstärker drin (Smilie).
Ein Lineal wäre auch nicht schlecht, vor allem bei den umgeklappten Rändern, wo der Abstand immer gleich sein sollte.
Anfangs habe ich den Stoff mit Holzleim befestigt, für die großen Flächen am Boden und im Deckel perfekt,
doch für die Ränder zu langsam. Also bin ich auf folgendes umgestiegen:
Ja, Heißkleber. Und davon auch "ausreichend" viel. Jetzt muss ich meine Vorräte erstmal wieder aufstocken.
Hier nochmal eine persönliche Empfehlung von mir:
wenn man mit Heißkleber arbeitet und irgendwo etwas verstreichen muss, bitte nicht den Finger nehmen.
Das tut weh und das weitere Arbeiten macht weniger Spaß
(hier würde ein wunderbarer Smilie sein, doch eine Beschränkung macht es mir leider unmöglich...)
Zum Schluss:
das ganze war natürlich sehr kurzweilig, hat auch riesig viel Spaß gemacht und wenn ich so etwas nochmal machen müsste,
so würde ich nicht "nein" sagen. Eventuell in Burgunderrot oder Violett (Smilie).
Und noch etwas:
Entschuldigt die schlimme Bildqualität.
Ich habe alle Register gezogen, um die Bilder noch halbwegs bildschirmtauglich zu machen,
aber einer Energie(Licht-)sparlampe ist auch das RAW-Format nicht gewachsen (riesiger Smilie).
(Notiz an mich selbst: da muss was gemacht werden...)
Fragen werde ich natürlich auch beantworten, da ich in der Eile bestimmt etwas vergessen habe.
mfG und Danke für die Unterstützung von
Dark_Lord,
toddy und
Austin.Powers (Smilie nicht vergessen).