Bühnenmikro für "Regieanweisungen"

[pdthegreat]

Hallo Zusammen,

ich habe neulich gehört, dass einige Bands die "In-Ear" spielen, ein Bühnenmikro (in diesem Fall beim Drummer) haben um Regieanweisungen zu bekommen (Ablauf, Wiederholungen, Stichworte, etc..)
Ich finde das grundsätzlich eine ganz nützliche Idee. Konkret würde ich es für unsere Coverband einsetzen wollen, da es die Absprachen bei 8 Leuten auf der Bühne deutlich erleichtern könnte.

Ich wüsste gerne, ob hier jemand schon Erfahrungen damit gemacht hat (sinvoll/nicht sinvoll) und worauf man achten sollte.

Mir ist klar, dass das ganze natürlich nur unter bestimmten technischen Voraussetzungen möglich ist. Aber ich setze mal voraus, dass diese (wie in unserem Fall) gegeben sind.

Also, Erfahrungsberichte und Ideen sind sehr willkommen

Viele Grüße

Der P.

 

[Roon]

ja macht sinn

 

[Neuling]

ja macht sinn

Aber ja, es macht in der Tat Sinn und nein, es gibt da nichts groß zu beachten.
Ich meine - einer redet rein, alle anderen hören zu, was gibts dazu groß zu sagen?
Besser ists natürlich immer, wenn man so eingespielt ist und genügend geprobt hat, so daß man keine extra Anweisungen braucht, aber das ist nunmal Musikerutopie

Wenn man will kann man darauf achten, dass es nicht zu vordergründig passiert, da es, wie ich persönlich finde, für das Publikum einfach nicht gut aussieht.
Ansonsten... ja, probiers halt aus. Versuch macht kluch, einmal ausprobiert spart tausend Worte.

 

[pdthegreat]

Hallo Zusammen,

vielen Dank schonmal für die Antworten. Ich hab mir schon gedacht, dass es wahrscheinlich Sinn machen dürfte, und ich werde es auch definitiv vorschlagen.

Ich wollte mich aber vorher für die anstehenden Diskussionen vorbereiten Deshalb hier nochmal ein paar konkrete Fragen:

- Wie oft wird das Ding während einer Show wirklich genutzt?
- Wie läuft das bei Meinungsverschiedenheiten? - Fakt ist ja, dass einer die Regie für den Ablauf auf der Bühne übernimmt.
- Wird auch während der Stücke gesprochen / oder nur in der Pause um Irritationen zu vermeiden?
- Wo stellt man das Ding am besten auf? beim Drummer? Beim Gitarristen? Irgendwo in einer Dunklen Ecke?
- Was ist mit den Leuten, die nicht über In-Ear spielen? Wie werden die informiert?

Wie gesagt, ich suche keine Komplettlösung und hab auch schon ein paar vorstellungen, wie das funktioneren kann, aber ich hätte gerne ein bisschen Input von Bands, die das schon praktizieren Danke für's Helfen...

P.

 

[Gearhead44]

- Wie oft wird das Ding während einer Show wirklich genutzt?

In der Regel nicht so oft, da das Set eigentlich so stehen sollte, dass man nicht viel ändern muss. Am Anfang der Saison (neue Stücke etc.) vielleicht ganz hilfreich um evt. Feinheiten spontan durchzugeben, später nur noch "wenn's brennt".

- Wie läuft das bei Meinungsverschiedenheiten? - Fakt ist ja, dass einer die Regie für den Ablauf auf der Bühne übernimmt.

Was muss auf der Bühne denn noch groß diskutiert werden? Ihr habt euch auf eine Setlist geeinigt, geprobt und Abläufe besprochen. Sachen wie Publikumsanimationen (mitsingen,klatschen....) sollten im Vorfeld eingeplant und geprobt werden. Herrscht auf der Bühne großer Redebedarf, solltet ihr das Set noch einmal überdenken, denn dann läuft da ja irgendwas nicht rund!

- Wird auch während der Stücke gesprochen / oder nur in der Pause um Irritationen zu vermeiden?

Spielen Aushilfen mit (bei Top40 ja nicht unüblich) können Besonderheiten während des Songs durchgegeben werden ("hier noch ein Chorus, Solo doppelt so lang..."), aber bitte vorher fragen ob das auch erwünscht ist - nichts ist verwirrender als eine Stimme, die aus dem Nichts mit einem spricht
Aber wie immer: Wenn Infos, dann kurz und klar!

- Wo stellt man das Ding am besten auf? beim Drummer? Beim Gitarristen? Irgendwo in einer Dunklen Ecke?

Bei dem, der die Anweisungen geben soll. Habt ihr einen "Bandleader"? Oder jemanden, der vlt. die Songs besonders gut kennt/Leadsheets schreibt und auf die Bühne mitnimmt? Dann bei dem. Stellt das Mikro so auf, dass man schnell rankommt, es aber nicht zu offensichtlich ist - sieht ja auch komisch aus wenn einer ins Mikro spricht und niemand es hört

- Was ist mit den Leuten, die nicht über In-Ear spielen? Wie werden die informiert?

Augenkontakt, Körpersprache, zur Not auf Zuruf. Aber wie immer gilt: Auf der Bühne sollte nicht mehr viel Diskussionsbedarf hersschen, dann lieber noch mal im Proberaum alles durchgehen.

Ich hoffe das hilft dir ein bisschen.

Gruß,
Gear

 

[pdthegreat]

Hi Gear,

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich versuch mal kurz auf einzugehen. Mein Fazit ist dann eigentlich klar: ausprobieren wird wohl die einzige Chance sein

Es ist natürlich so, dass unsere Setlist durchgeprobt ist und auch allen klar ist. Mitsingstellen sind auch abgesprochen, bzw. auf die können wir recht spontan reagieren. Aber bei acht Leuten auf der Bühne kommt es eben schon mal vor, dass nicht alle alles mitbekommen:

Bsp. spontanes Geburtstagsständchen. Klar Tonart ist abgesprochen, aber es hilft schon, wenn man einen kurzen Hinweis ins Ohr bekommen würde: "Achtung, wenn die Ansprache durch ist spielen wir Happy Birthday - ich zähle ein..."

Oder spontane Änderungen in der Setlist (Tanzfläche voll, Discofox kommt gut an...aber die nächsten Lieder auf der Liste haben eine eher härte Gangart: "Wir überspringen x und y und machen direkt mit z weiter")....

Will damit sagen: natürlich soll diese Lösung keine Vorbereitung ersetzen. Aber bei 6 Stunden Tanz- und Partymucke muss man schon mal ein wenig umstellen, je nach dem wie der Abend sich entwickelt.

Ich schätze was ich wissen möchte - aber da scheint ja nicht so einfach zu sein - ist:

->kann mir jemand sagen, ob sich das in der praxis bewährt hat? es mag ja sein, dass die eine oder andere band das schon mal so gefahren hat, es aber wieder aufgegeben hat, eben weil es kaum was zu sagen gibt...oder sich das als zu umständlich entpuppt...

wenn dem so wäre, würde ich mir den aufwand sparen, dass ganze meinen mitmusikern zu verklickern und dem toni beizubringen, dass wir noch einen zusätzlichen kanal brauchen (der haut mich dann nämlich immer *g*)

Aber nochmal danke, für die ausführliche Antwort

 

[Gearhead44]

Umständlich ist das ja eigentlich nicht. Ihr braucht nur einen Kanal und ab damit auf den Aux/Monitorweg. Fehlt nur noch einer, der die Zügel in die Hand nimmt und sagt wo es lang geht - für eine offene Podiumsrunde bräuchtet ihr mehr Mikros. In meinen Kapellen klappte es auch ohne, allerdings sind wir auch weniger Leute auf der Bühne. Grade wenn man mit Bläsern spielt, die ihre Noten erst raussuchen müssen ist es natürlich von Vorteil, wenn Änderungen sofort ankommen, ohne "stille Post" spielen zu müssen - da wäre die Stimme im Kopf ganz gut.

Ich glaube, du musst das einfach mal ausprobieren - und schreiben wie es gelaufen ist

 

[pdthegreat]

Ich glaube, du musst das einfach mal ausprobieren - und schreiben wie es gelaufen ist

wird gemacht...musst dich aber leider noch bis in den mai hinein gedulden. im moment ist ein bissl flaute

aber ich werd mal einen erfahrungsbericht posten, wenn es soweit ist...

 

[Korki]

Bei uns (Partyband) habe ich ein Mikrofon am Schlagzeug, mit dem ich nur das Inear der Band beschalle.
Wir spielen mittlerweile komplett ohne Setliste. Stattdessen entscheiden wir / ich spontan, welches Lied als nächstes gespielt wird. Das sage ich dann während des aktuellen Liedes an. Damit sind wir immer schön flexibel.

- Wie oft wird das Ding während einer Show wirklich genutzt?

Bei uns durchgehend.

- Wie läuft das bei Meinungsverschiedenheiten? - Fakt ist ja, dass einer die Regie für den Ablauf auf der Bühne übernimmt.

Da nur ich die Macht über das Mikro habe, gibt es keine Meinungsverschiedenheiten ;-). Einwände der anderen auf meine Vorschläge und Kommentare werden unauffällig durch wildes Gestikulieren während der Lieder kundgetan. Dann sage ich ein anderes Lied an.

- Wird auch während der Stücke gesprochen / oder nur in der Pause um Irritationen zu vermeiden?

Damit es zwischen den Liedern keine unnötigen Pausen gibt, wird immer während der Lieder angesagt. Allerdings versuche ich darauf zu achten, keinem Sänger ins Wort zu fallen oder während eines komplizierten Gitarrensolos zu nerven.

- Wo stellt man das Ding am besten auf? beim Drummer? Beim Gitarristen? Irgendwo in einer Dunklen Ecke?

Da, wo der, der es nutzen soll, unauffällig reinsprechen kann. Da ich nicht singe, passt das sehr gut ans Schlagzeug.

- Was ist mit den Leuten, die nicht über In-Ear spielen? Wie werden die informiert?

Bei uns spielen alle mit Inear. Ansonsten würden die ohne Inear dann nach den ersten Takten merken, welches Lied angezählt wurde und nachkommen.

 

[pdthegreat]

Hi Korki,

Danke für die antworten. Das hilft schon weiter

 

[GeorgKoeln]

Ich spiele öfters im rheinischen Karneval in einer Sitzungskapelle. Da ich auch noch das Mischpult bediene und meistens ganz hinten sitze, habe ich mir ebenfalls angewöhnt, dem Kapellmeister (Dirigenten) ein zusätzliches Mikro hinzustellen, welches ausschließlich bei mir hinten auf der Monitorbox aufliegt, damit ich seine Ansagen mitbekomme. Oft ist es nämlich so, dass wir spontan irgendwelche Künstler begleiten, oder zu einer Karnevalsrede ein möglichst passender musikalischer Einwurf gespielt werden soll. Und das kann man vorher nicht proben, das muss entweder auswendig oder nach Gehör oder vom Blatt passieren. Wenn ich da aufgrund des umgebenden Lärmpegels die Ansagen schlicht nicht hören kann, ist das halt sehr suboptimal.