Jo, antipasti hat es auf den Punkt gebracht.
Funktional und popular schlieĂen sich nicht aus. Funktionale AnsĂ€tze gibt es sowohl fĂŒr klassischen als auch zeitgenössischen Gesang. Ăbrigens sind auch nicht alle funktionalen AnsĂ€tze gleich ausgerichtet, insbesondere das Lichtenberger Institut arbeitet ĂŒberhaupt nicht so konkret mit physiologischen Anweisungen, deren Ansatz bezieht sich vor allem darauf, welche Anreize, Bilder und Reflexe was im Körper auslösen und wie sich das fĂŒr Gesang nutzen lĂ€sst.
Mit populargesanglich meinte ich eben vor allem Konzepte, die in der Klassik nicht oder kaum vorkommen (Belting, Crooning/ hauchiges Singen, starker Vordersitz, Twang, bewusste RegisterbrĂŒche, etc.).
Ich denke, ein Mischmasch ist nicht das schlechteste Mittel.
Absolute Zustimmung, das denke ich auch und das machte meine letzte Lehrerin auch zu einer ĂŒberaus guten. Das ist eben genau der Nachteil an den kommerziellen Methoden wie CVT und Co: da gibt es dann nur das eine und du sollst keine anderen Götter daneben haben. Ich hĂ€tte mich im Estillworkshop beömmeln können, dass der Dozent jede Nachfrage nach Atmung abgewĂŒrgt hat - obwohl man auch bei ihm selbst deutlich sah, dass das Zwerchfell arbeitet. Auch die Frage nach Stimmsitz quittierte er mit UnverstĂ€ndnis ("Was soll das ĂŒberhaupt sein?") - spĂ€ter verriet er sich, weil er selbst irgendwann mal beim Abschweifen vom Vordersitz sprach. Der kannte das alles, aber offenbar durfte er im Estillkurs nichts davon anbringen - was ich denkbar albern fand.