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Hallo, liebes Board!
Ich habe mich entschieden, diesen Thread zu verfassen, weil ich möchte, dass Bands nicht die gleichen Fehler machen wie andere schon vor ihnen - vor allem, wenn sie so teuer sind.
Aber worum geht es denn eigentlich? - Das Unternehmen Cube Audio schreibt das sogenannte Talentdevelopment aus. Junge Bands, "mit Potenzial" bekommen die "Chance" groß raus zu kommen. Dazu machen die Produzenten einiger Guano-Apes-Songs mit ihnen professionelle Aufnahmen und professionelle Bilder, mit denen dann weitergearbeitet werden kann.
Wir wurden bereits vor einiger Zeit angesprochen. Man kam auf uns zu, man hätte uns auf myspace gefunden und finde das Gehörte wirklich gut, wenngleich verbesserungsfähig und professionalisierbar. Also, lud man uns nach Göttingen ein. Hotel (und ich glaube auch Fahrtkosten) wurden bezahlt, womit gezeigt wurde, dass es ernst ist und man durchaus keine Kosten scheut.
Als wir dann dort waren, wurde uns das Studio gezeigt und erklärt, wie man mit den Bands arbeitet. Die Aufnahmen und Fotos die uns gezeigt wurden, waren wirklich zweifelsfrei professionell. Man gab uns zu verstehen, dass es aber trotzdem auf die Band ankäme, wenn man hoch hinaus wolle. Es wurde von Fällen berichtet, in denen die Band bei einem Major-Label vorgestellt wurde und dieses nicht interessiert war, weil die Band schon einmal Kontakt aufgenommen hatte und sich als unprofessionell erwiesen hatte.
Im Fahrwasser dieses Beispiels wurde auch betont, dass man sich um Kontakte kümmern würde: zu Bookern, zu Labels, zu Verlagen. Das wäre genau die Art und Weise, wie man das Geschäft mache. (Das hab ich extra nachgefragt) Man investiere natürlich viel in die Bands, obwohl viele Bands es nicht schaffen, weil sie selbst dann nicht genügend Zugkraft an den Tag legten. Wenn man aber eine Band dann richtig unterbringen könne, würde es dann eben Geld regnen, vom Label oder vom Verlag. (Also, auch für Cube Audio...) Der Anteil für die Band sei natürlich noch viel größer.
Insgesamt würde man zusammen mit der Band also professionelle Ausweise der eigenen Arbeit erstellen und versuchen, diese bei den ganz Großen unter zu bringen. Es gehe also vor allem darum, dass man professionell genug wirkt, um bei den entscheidenden Leute auch entsprechend anzukommen.
Man sagte uns auch, dass man das Ganze in der Vergangenheit auch mal ganz kostenlos gemacht habe. Das habe sich aber als schlecht erwiesen. Die Bands hätten zwar am Anfang viel Energie versprochen, diese aber dann nicht an den Tag gelegt und somit sei die ganze investierte Arbeit und das Geld völlig umsonst. Das wolle man ja nun auch nicht und habe sich deshalb entschieden, die Band an den Kosten für die Produktion zu beteiligen, sie aber auch eben nicht komplett bezahlen zu lassen. Die Band solle also einen Betrag "zuschiessen", der im mittleren Bereich bis hohen vierstelligen liegt. Damit wolle man sicherstellen, dass auch nur Bands mitmachen, die auch wirklich was reißen wollen.
Man sagte uns, und damit will ich die Schilderung schließen, dass man vertraglich natürlich nicht festhalten könne, dass die Band tatsächlich auch untergebracht werden könne. Allerdings sei das Engagement ja quasi-garantiert, da man ja auf genau dies Art das Geld verdiene.
Das ist die Situation, wenn man sich dort bewirbt oder eingeladen wird. Ich schreibe hier nun diesen Thread, um Bands zu helfen, hier eine Entscheidung zu treffen. Wie auch an anderen Stellen wird hier mit dem Mythos gespielt, Verlage, Booker und Labels würden nach tollen Bands suchen, die sie dann groß rausbringen, womit sie ihr Geld verdienen. Ich hab von Bands, die bei Cube Audio schon gehört: "Ja, wir wissen ja auch, dass die uns jetzt nicht groß rausbringen werden, aber ich werde die auf jeden Fall darauf festnageln, dass sie uns die Adressen und Kontakte geben, die wir brauchen - zu Bookern, Verlagen, A&Rs." Bitte glaubt mir, den allermeisten von Euch bringen diese Kontakte gar nichts. (Und man kann sie sich übrigens auch einfach selbst besorgen.) Man hat die Vorstellung, eine Bookingagentur, würde die Musik einer Band toll finden und dann machen die das Booking und dann kommen die Leute. Wie die die Musik finden ist aber ganz im Gegenteil sehr nachrangig. Was solche Institutionen innerhalb des Musikbusiness wollen, ist eine Band, die schon sehr bekannt ist, beim Booking abzulösen und von den Gage einen Teil behalten. Dafür muss die Band dann aber auch bekannt sein und Gagen bekommen. Habt Ihr über 3000 Facebook-Like-its? Spielt ihr 50 Konzerte pro Jahr oder mehr? Könnt Ihr jedes Gigangebot annehmen, dass ihr bekommt, weil ihr nicht arbeiten oder studieren oder zur Schule gehen müsst? Bekommt Ihr 1000 Euro pro Auftritt? - Wenn ja, dann geht zur Bookingagentur. Wenn nicht, könnt Ihr Euch das Geld für das Telefonat sparen. Und Cube Audio weiß das auch. Sie werden Euch nirgendwo vorstellen und sie werden auch keine Kontakte herstellen, weil sie wissen, dass das sinnlos ist.
Ich weiß man möchte das nicht so richtig hören, aber das Musikbusiness möchte Geld verdienen und das macht es mit schon bekannten Bands, zu denen die Leute hingehen, weil sie sie schon kennen. Man will bekannte Bands bekannte bekannter machen und nicht unbekannte bekannt. (Im Übrigen sollte man ihnen das auch nicht pauschal verübeln.)
Worauf will ich denn nun eigentlich hinaus? - Nun, wenn Ihr viel Geld habt und somit Cube Audio aus der Portokasse zahlt, dann macht das. Mir scheint, die wissen was sie machen. Ihr bekommt vermutlich tolle Aufnahmen und schöne Fotos. Wenn das für Euch aber viel Geld ist, dann gebt es besser aus. Aufnahmen auf Weltniveau werden Euch nicht helfen, auf den großen Bühnen dieser Welt zu spielen. Nehmt das Geld und nehmt davon in einem normalen Studio ein komplettes Album auf und lasst es mastern. Oder kauft Euch Aufkleber und Plakate und macht Werbung wo immer ihr könnt, steckt das Geld in einen Bandbus oder einfach in den Tank, damit ihr auch mal 400 km weit weg spielen könnt, auch wenn es sich finanziell nicht lohnt. Das bringt Euch tatsächlich vorwärts.
Was will Cube Audio denn eigentlich wirklich? Nun, das kann ich natürlich nur vermuten, aber die haben da ein teures Studio stehen und offensichtlich sind sie nicht ausreichend gebucht. Glaub Ihr nicht auch, die würden lieber Produktionen mit Deutschlandweit bekannten Bands machen? Einmal Guano Apes ist ein schöner Ausweis, aber warum arbeiten sie denn aktuell nicht mit all den anderen großen Bands zusammen. Diese freie Studiozeit versucht man hier vermutlich mit kleinen Bands zu füllen, die sich geschmeichelt fühlen, eingeladen zu werden, das Hotel bezahlt zu bekommen und die Aussicht auf den ganz großen Deal wittern, wenn ihnen nur von professionellen Producern unter die Arme gegriffen wird.
Zusammengefasst: Lasst es bleiben. Man kann die Zeit und gerade auch das Geld deutlich gewinnbringender investieren.
Beste Grüße
P.S. - Übrigens haben wir auch lange überlegt und waren kurz davor, es zu machen. Es waren Meinungen erfahrenerer Musiker, die uns die Augen geöffnet haben.
Ich habe mich entschieden, diesen Thread zu verfassen, weil ich möchte, dass Bands nicht die gleichen Fehler machen wie andere schon vor ihnen - vor allem, wenn sie so teuer sind.
Aber worum geht es denn eigentlich? - Das Unternehmen Cube Audio schreibt das sogenannte Talentdevelopment aus. Junge Bands, "mit Potenzial" bekommen die "Chance" groß raus zu kommen. Dazu machen die Produzenten einiger Guano-Apes-Songs mit ihnen professionelle Aufnahmen und professionelle Bilder, mit denen dann weitergearbeitet werden kann.
Wir wurden bereits vor einiger Zeit angesprochen. Man kam auf uns zu, man hätte uns auf myspace gefunden und finde das Gehörte wirklich gut, wenngleich verbesserungsfähig und professionalisierbar. Also, lud man uns nach Göttingen ein. Hotel (und ich glaube auch Fahrtkosten) wurden bezahlt, womit gezeigt wurde, dass es ernst ist und man durchaus keine Kosten scheut.
Als wir dann dort waren, wurde uns das Studio gezeigt und erklärt, wie man mit den Bands arbeitet. Die Aufnahmen und Fotos die uns gezeigt wurden, waren wirklich zweifelsfrei professionell. Man gab uns zu verstehen, dass es aber trotzdem auf die Band ankäme, wenn man hoch hinaus wolle. Es wurde von Fällen berichtet, in denen die Band bei einem Major-Label vorgestellt wurde und dieses nicht interessiert war, weil die Band schon einmal Kontakt aufgenommen hatte und sich als unprofessionell erwiesen hatte.
Im Fahrwasser dieses Beispiels wurde auch betont, dass man sich um Kontakte kümmern würde: zu Bookern, zu Labels, zu Verlagen. Das wäre genau die Art und Weise, wie man das Geschäft mache. (Das hab ich extra nachgefragt) Man investiere natürlich viel in die Bands, obwohl viele Bands es nicht schaffen, weil sie selbst dann nicht genügend Zugkraft an den Tag legten. Wenn man aber eine Band dann richtig unterbringen könne, würde es dann eben Geld regnen, vom Label oder vom Verlag. (Also, auch für Cube Audio...) Der Anteil für die Band sei natürlich noch viel größer.
Insgesamt würde man zusammen mit der Band also professionelle Ausweise der eigenen Arbeit erstellen und versuchen, diese bei den ganz Großen unter zu bringen. Es gehe also vor allem darum, dass man professionell genug wirkt, um bei den entscheidenden Leute auch entsprechend anzukommen.
Man sagte uns auch, dass man das Ganze in der Vergangenheit auch mal ganz kostenlos gemacht habe. Das habe sich aber als schlecht erwiesen. Die Bands hätten zwar am Anfang viel Energie versprochen, diese aber dann nicht an den Tag gelegt und somit sei die ganze investierte Arbeit und das Geld völlig umsonst. Das wolle man ja nun auch nicht und habe sich deshalb entschieden, die Band an den Kosten für die Produktion zu beteiligen, sie aber auch eben nicht komplett bezahlen zu lassen. Die Band solle also einen Betrag "zuschiessen", der im mittleren Bereich bis hohen vierstelligen liegt. Damit wolle man sicherstellen, dass auch nur Bands mitmachen, die auch wirklich was reißen wollen.
Man sagte uns, und damit will ich die Schilderung schließen, dass man vertraglich natürlich nicht festhalten könne, dass die Band tatsächlich auch untergebracht werden könne. Allerdings sei das Engagement ja quasi-garantiert, da man ja auf genau dies Art das Geld verdiene.
Das ist die Situation, wenn man sich dort bewirbt oder eingeladen wird. Ich schreibe hier nun diesen Thread, um Bands zu helfen, hier eine Entscheidung zu treffen. Wie auch an anderen Stellen wird hier mit dem Mythos gespielt, Verlage, Booker und Labels würden nach tollen Bands suchen, die sie dann groß rausbringen, womit sie ihr Geld verdienen. Ich hab von Bands, die bei Cube Audio schon gehört: "Ja, wir wissen ja auch, dass die uns jetzt nicht groß rausbringen werden, aber ich werde die auf jeden Fall darauf festnageln, dass sie uns die Adressen und Kontakte geben, die wir brauchen - zu Bookern, Verlagen, A&Rs." Bitte glaubt mir, den allermeisten von Euch bringen diese Kontakte gar nichts. (Und man kann sie sich übrigens auch einfach selbst besorgen.) Man hat die Vorstellung, eine Bookingagentur, würde die Musik einer Band toll finden und dann machen die das Booking und dann kommen die Leute. Wie die die Musik finden ist aber ganz im Gegenteil sehr nachrangig. Was solche Institutionen innerhalb des Musikbusiness wollen, ist eine Band, die schon sehr bekannt ist, beim Booking abzulösen und von den Gage einen Teil behalten. Dafür muss die Band dann aber auch bekannt sein und Gagen bekommen. Habt Ihr über 3000 Facebook-Like-its? Spielt ihr 50 Konzerte pro Jahr oder mehr? Könnt Ihr jedes Gigangebot annehmen, dass ihr bekommt, weil ihr nicht arbeiten oder studieren oder zur Schule gehen müsst? Bekommt Ihr 1000 Euro pro Auftritt? - Wenn ja, dann geht zur Bookingagentur. Wenn nicht, könnt Ihr Euch das Geld für das Telefonat sparen. Und Cube Audio weiß das auch. Sie werden Euch nirgendwo vorstellen und sie werden auch keine Kontakte herstellen, weil sie wissen, dass das sinnlos ist.
Ich weiß man möchte das nicht so richtig hören, aber das Musikbusiness möchte Geld verdienen und das macht es mit schon bekannten Bands, zu denen die Leute hingehen, weil sie sie schon kennen. Man will bekannte Bands bekannte bekannter machen und nicht unbekannte bekannt. (Im Übrigen sollte man ihnen das auch nicht pauschal verübeln.)
Worauf will ich denn nun eigentlich hinaus? - Nun, wenn Ihr viel Geld habt und somit Cube Audio aus der Portokasse zahlt, dann macht das. Mir scheint, die wissen was sie machen. Ihr bekommt vermutlich tolle Aufnahmen und schöne Fotos. Wenn das für Euch aber viel Geld ist, dann gebt es besser aus. Aufnahmen auf Weltniveau werden Euch nicht helfen, auf den großen Bühnen dieser Welt zu spielen. Nehmt das Geld und nehmt davon in einem normalen Studio ein komplettes Album auf und lasst es mastern. Oder kauft Euch Aufkleber und Plakate und macht Werbung wo immer ihr könnt, steckt das Geld in einen Bandbus oder einfach in den Tank, damit ihr auch mal 400 km weit weg spielen könnt, auch wenn es sich finanziell nicht lohnt. Das bringt Euch tatsächlich vorwärts.
Was will Cube Audio denn eigentlich wirklich? Nun, das kann ich natürlich nur vermuten, aber die haben da ein teures Studio stehen und offensichtlich sind sie nicht ausreichend gebucht. Glaub Ihr nicht auch, die würden lieber Produktionen mit Deutschlandweit bekannten Bands machen? Einmal Guano Apes ist ein schöner Ausweis, aber warum arbeiten sie denn aktuell nicht mit all den anderen großen Bands zusammen. Diese freie Studiozeit versucht man hier vermutlich mit kleinen Bands zu füllen, die sich geschmeichelt fühlen, eingeladen zu werden, das Hotel bezahlt zu bekommen und die Aussicht auf den ganz großen Deal wittern, wenn ihnen nur von professionellen Producern unter die Arme gegriffen wird.
Zusammengefasst: Lasst es bleiben. Man kann die Zeit und gerade auch das Geld deutlich gewinnbringender investieren.
Beste Grüße
P.S. - Übrigens haben wir auch lange überlegt und waren kurz davor, es zu machen. Es waren Meinungen erfahrenerer Musiker, die uns die Augen geöffnet haben.
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