Die Wertigkeit eines Sticks

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..."oder auch, warum Sticks kein Verschleißteile sind/sein sollten"

Das Thema Stickverschleiß ist ein heißes Thema, nicht nur hier im Board, sondern weit verbreitet unter Schlagzeugern und des halb widme ich mich diesem Thema mal etwas über die üblichen Fragethread hinaus. Fangen wir mal mit den Grundlagen eines Sticks an;


Die Anatomie

Die Anatomie ist bei einem regulären Stick immer die gleiche.


Das Bild beschreibt die 3 Bestandteile eines Sticks.

Tip/Kopf:
Kopf des Sticks ist das obere Ende eines Sticks mit dem Felle, in welcher Form auch immer, bespielt werden. Auch Becken können mit dem Tip gespielt werden. Oft sind es HiHat-Figuren, Wirbel auf Crashbecken, meist jedoch das Ridebecken.

Den Kopf des Sticks gilt es noch ein weniger näher zu beleuchten. Zu beachten wäre zum Beispiel die Form des Tips. Es gibt Sticks ohne Köpfe oder mit Köpfen in Tröpfchen- bzw. Kugelform. Die verschiedenen Arten des Tips ermöglichen einen anderen Rebound vom Becken oder Fell. D.h. hier auch gilt der individuelle Geschmack eines jeden Drummers. Denn auch klanglich gibt es hier feine Unterschiede bei der Form des Tips.

Es gibt neben den verschiedenen Formen auch verschiedene Materialien. Der wohl typischste Werkstoff ist Holz. Dem nebenher gibt es die verbreiteste Alternative, Nylon. Holz klingt weicher bzw. weniger pingig auf Becken und hat weniger Attack beim Bespielen von Fellen. Des Weiteren wird Nylon eine höhere Haltbarkeit nachgesagt. Während ein Holzkopf gerne mal splittert, kann es passieren, dass ein Nylontip einfach abfliegt.

vic-firth-american-classic-5a-drumsticks-wood-tip.jpg
Holz Tip

NylonTips.jpg
Nylon Tip

Sonderformen, wie Silverbullettips erwähne ich nicht weiter, da diese in der Verbreitung sehr gering sind.

Schulter:
Die Schulter ist der zylindrische Teil der den Schaft mit dem Kopf verbindet. Mit der Schulter wird meist ein Crashbecken geschlagen oder die HiHat zum scheppern gebracht. Bei sehr weich eingestellten HiHats erkennt man hier oft eine starke Fransung.

Schaft:
Der Schaft ist die meist gleichmäßig dicke Fläche an dem der Stick in der Regel, je nach Stockhaltung, gegriffen wird. An ihm befindet sich zudem die Stockmitte, also der gewichtsmäßige Mittelpunkt. Diese Mitte ist bei jedem Stick anders und kann ganz einfach gefunden werden. Man lege den Stick auf einen Finger und an dem Punkt, wo sich der Stick in Waage hält ist der Mittelpunkt. Greift man den Stick nun kurz hinter diesem ermittelten Schwerpunkt sollte dies eigentlich der optimale Platz sein, seine Finger zu positionieren.

Aber auch hier sind Geschmäcker verschieden, dieser Mittelpunkt dient bloß zur Orientierung für die optimale Stickhaltung und die damit verbundene optimale Nutzung des Rebounds.

Sonderformen des Schafts:
Es gibt auch Ausnahmen bei verschiedenen Sticks. Die Danny Carry Signature Sticks haben zum Beispiel einen breiter werdenden Schaft, damit man am Stick nicht nach unten rutscht. Es gibt Sticks mit Grifftape oder Gummi, damit sie nicht rutschen. Des Weiteren gibt es Sticks von Johnny Rabb, die durch die wellige Oberfläche Klangeffekte von sich geben, wenn man sie über den Rim zieht. Der handelsübliche Schaft besteht allerdings aus dem Material des Sticks und ist glatt und gerade.



Natürlich gibt es bei Sticks noch viele weitere Ausnahmen:
Mallets -> Bassdrumbeater ähnlicher Schlegel für die Hand
Besen -> Stick mit Fächer zum Wischen
Hot Rods -> Stick aus mehreren kleineren Sticks (andere Klang, andere Lautstärke)


Materialien

Holz:
Das herkömmlichste Material für Sticks ist nach wie vor Holz. Holz ist, nicht zu vergessen, ein Naturprodukt und unterliegt Schwankungen in der Beschaffenheit. Hier gilt es die Begrifflichkeit Grammatur zu kennen. Denn auf Grund des Naturproduktes gibt es verschiedene Arten des Wachstums des Holzes, also weißt ein jeder Stick eine andere Struktur auf. Es kann trotz Qualitätskontrollen passieren, dass man ein natural bedingtes "Montagsmodell" erwischt und recht schnell zerbricht bzw. die Kurz- oder Langlebigkeit eines Sticks variiert. Holz klingt recht weich auf Becken und Fellen.

Natürlich gibt es viele verschiedene Arten von Hölzern:
- Hickory
- Ahorn
- Weißbuche
- Rosenholz
- Eiche

Diese Hölzer haben jeder eine andere Dichte und somit hat jedes Holz ein anderes Spielverhalten. Auch die Haltbarkeit und die Klangentwicklung ist abhängig von der Dichte des Holzes. Mehr zu dem Thema findet ihr hier schön aufarbeitet:
https://www.musiker-board.de/faq-workshop-drums/464811-stick-guide.html

Carbon:
Dieses Material ist ein Faser-Verbundwerkstoff, welcher durch Haltbarkeit und Leichtigkeit überzeugt. Sticks aus anderen Werkstoffen mit gleichwertiger Haltbarkeit wären wohl um ein vielfaches schwerer- spekulativ. Diese Sticks klingen aufgrund des artfremden Materials sehr pinging bis hin zu metallisch auf Becken. Es ist, wie die nachfolgenden Ahead-Sticks einfach Geschmackssache, ob man auf das Material Carbon ausweicht.

Ahead:
Diese Sticks des gleichnamigen Herstellers umfassen ein ganzes System von Stickkonfigurationen. Sie bestehen aus mehreren Elementen, die individuell austauschbar sind. Tip, Schulter und Schaft gibt es in verschiedenen Formen, Längen und Dicken. Die Schulter und der Schaft sind innen hol und besitzen einen austauschbaren Alukern. Diese Sticks versprechen, ähnlich wie Carbon Sticks eine höhere Haltbarkeit. Allerdings bieten Ahead Sticks einen große Palette an Variationen, welches einem ermöglicht seinen "eigenen" Stick selbst zusammenzustellen und zu finden. Klanglich sind diese Sticks, wie auch Carbon oder Holz natürlich ebenso Geschmackssache.

Einen Erfahrungsbericht über diese Sticks findet ihr hier:
https://www.musiker-board.de/sticks/306572-ahead-sticks-erfahrungsbericht.html


Haltbarkeit und Verschleiß

Warum schreibe ich bisher nur über die Anatomie und das Material der Sticks? Weil das Grundlegenden Sachen sind, die man wissen sollte, um den Sticks als "Werkzeug zum Klang" zu verstehen. Des Weiteren kann das Material, sei es nun Nylon bei Tips, generell die Verwendung von Carbon oder die Art des Holzes, Auswirkungen auf die Haltbarkeit haben. Dennoch sind diese nicht grundlegend für die eigentliche Langlebigkeit von Sticks.

Daher kommen wir nun zum Kern dieser ganzen Schreibarbeit.

Wie lange ein Stick lebt, hängt von mehrer Faktoren ab:

- Anschlagtechnik
- Anschlagwinkel
- Kraft
- Beobachtung

Anschlagtechnik:
Eine richtige Anschlagtechnik ist wichtig, um Sticks nicht unnötig zu belasten. Ein gerader Schlag auf das Becken ist eigentlich kein Problem. Besser schlägt man allerdings mit einer Wischbewegung über das Becken. Warum? Weil das Becken nicht ständig zurück gegen den Stick schwingt und ihn somit unnötig beschädigt. Ein gerader Schlag ist dann i:O., solange der Stick nicht im Becken stehen bleibt und es ungehindert ausschwingen kann.
Im Übrigen halten so die Becken auch länger.

Zudem ist es optimal Crashbecken, Hihat oder ein gecrashtes Ride mit der Schulter des Sticks zu spielen. Spielt man es zu sehr mit Tip, dann wird dieser sehr schnell ableben.

Anschlagwinkel:
Der Anschlagwinkel ist sehr entscheidend für die Haltbarkeit von Sticks. Schlägt man zu steil auf das Becken, dann schlägt die Kante des Beckens Stücke aus dem Holz und somit ist der Stick schnell durch. Das Gilt für die Hihat, ebenso wie für Crash oder Ridebecken. Liebe Rocker unter uns, wenn man Becken hoch hängt, weil es eben viel cooler aussieht eine große Ausholbewegung zu tätigen, dann muss man trotzdem relativ flach von oben auf das Becken schlagen. Schlägt man es zu steil an, dann passiert das o.g. leider sehr schnell.

Kraft:
Logisch ist, je mehr Kraft man in den Stick gibt, desto mehr muss der Sticks aushalten. Soll also heißen, wenn man mit voller Wucht und aus vollem Arm auf ein Becken schlägt, dann verschleißt der Stick schneller. Die Kraft aus dem Handgelenk reicht aus, um ein Becken aus oder eine Tom optimal klingen zu lassen.

Beobachtung:
Unter diesem Punkt will ich festhalten, dass man nicht nur sich und sein Spielverhalten, sondern auch die Abnutzung am Stick begutachten soll. Geht der Tip schnell kaputt, dann schlägt man nicht genug mit der Schulter. Wenn der Stick starke Kerben im Holz hat, dann schlägt man zu sehr auf die Tomränder oder Beckenkanten. Wenn die Schulter extrem ausgefranst ist, dann kann die HiHat zu sehr schwingen. Wenn der Stick ohne große Gebrauchsspuren einfach bricht, dann schlägt man wohl zu stark zu.


"Tellerrand"

Um etwas über den Tellerrand hinaus zu schauen; wer sich Gedanken um den richtigen Umgang mit Sticks macht und Fehlanwendungen abstellt, dessen Becken werden auch länger leben. Denn das Thema Becken und Stickverschleiß hängt sehr eng zusammen.

Es ist unabdingbar, dass man bei hohem Stickverschleiß die o.g. Punkte überprüft. Sei es durch Fühlen, Beobachten oder einer Betrachtung einer Videoaufnahme. Wenn man viele Holzsticks verschrottet, dann bringt es nichts auf Carbonsticks umzusteigen. Holzsticks können lange halten.


"Beckenkiller"

Wichtig ist mir an dieser Stelle, dass weder Carbon noch Ahead-Sticks Beckenkiller sind. Das stimmt schlichtweg nicht. Der Beckenkiller sitzt auf dem Hocker und hat den Stick in der Hand.

Eigentlich kauft man sich Sticks aus Spielgefühl- oder klanglichen Gründen. Viele und vor allem unerfahrene Drummer mit hohem Stickverbrauchen greifen oft auf solch haltbareren Sticks zurück, da sie ihren Stickverschleiß auf den Stick als Solches beziehen. Vorher gab das Holz des Sticks eher nach als das Becken. Jetzt ist der Stick haltbarer als Holz und jetzt gibt das Becken schneller nach und reißt. Der Truckschluss ist, dass die Becken durch diese Sticks schneller kaputt gehen. Es ist also wie immer das Spielverhalten des Spielers, welches Becken reißen und Sticks verschleißen lassen. Wenn ein Drummer mit guter Technik Ahead-Sticks spielt, dann halten die Becken genau so lange, wie beim Bespielen mit Holzsticks.


Stickkauf

Grundsätzlich ist natürlich klar, dass man sich beim Thema Stick nur schwer im Internet oder hier im Forum beraten lassen kann. Es ist unausweichlich einen Stick selbst in die Hand zu nehmen. Man muss selbst gucken, ob der Schwerpunkt des Sticks an der richtigen Stelle ist, ob der Stick nicht zu leicht und zu dünn ist oder wie sich der Rebound verhält.

Oberste Priorität beim Stickkauf:

"Sticks und Becken werden nicht nach der Haltbarkeit gekauft!"

Viel mehr ist das Spielgefühl und Klangverhalten ausschlaggebend für einen Kauf solcher Utensilien. Es gibt keine "unkaputtbaren" Sticks oder Becken. Equipment ist stets pfleglich zu behandeln und verspricht so eine lange Lebensdauer.

Beim Kauf von Sticks kann man ein paar Rudiments auf einem Übungspad spielen (liegen meistens aus) um zu beurteilen, wie sich der Stick verhält und wie er sich anfühlt. "Damals" als es noch kein Internet Kaufhaus gab und man Sticks im Musikladen um die Ecke erstanden hat, habe ich die Sticks noch einmal über den Ladentisch gerollte, um zu gucken, ob der Stick gerade abgedreht ist. Eiert der Tip ein wenig, ist der gleich wieder im Regal verschwunden und ich habe einen anderen Stick genommen der nicht eierte.


Persönliche Entwicklung

Gebrochene Sticks waren auch bei mir anfangs an der "Tagesordnung". Mein Stickfriedhof innerhalb eines Jahres war enorm. Wenn ich pro Monat nicht 3 Paar Sticks verschließen habe, dann habe ich wohl nicht gespielt. Mittlerweile habe ich 3 Paar Sticks seit über einem Jahr im Gebrauch und zwei Sticks habe ich nur aussortiert, weil die Tips langsam zu verschlissen sind. (Zugegeben spiele ich nicht so viel wie früher, dennoch betrachte ich das ganze in Relation). Ich habe Schlagzeugspielen zu einer Zeit, wo es solche Institutionen, wie das MB nicht gab und habe mir selbst meine Gedanken über den Stickverschleiß gemacht. Wie sich ein Stick bei welchem Aufschlag wie verhält und Beobachtungen angestellt, dass der Stick nicht so schnell verschleißt, wenn meine HiHat einfach tiefer hängt. Warum ich das schreibe? Weil ich angeben will… nein, weil es ganz einfach zeigt, dass man sich nur ein wenig mit der Materie auseinandersetzen sollte, um positive Erfolge zu erzielen.

"Eine eigene Erfahrung ist mehr wert, als 100 Erfahrungen anderer."

Auch kann man nicht nur sich selbst beobachten, sondern sich auch von z.B. befreundeten Schlagzeugern oder Lehrern beobachten/kontrollieren lassen.


Spaß am Schlagzeug

Was man aber auf keinen Fall aus den Augen verlieren sollte, liebe Trommler, dass das Betätigen des Instruments Spaß machen soll. Das steht an erster Stelle. Solltet ihr also Spaß daran haben möglichst kraftvoll zu spielen und euch am Set auszutoben, dann tut dies! Diese Freude sollte euch nicht genommen werden. Allerdings entsteht bei vielen ungeübten Schlagzeugern Frust, weil schon wieder ein Stick gebrochen ist. Diesen Frust wissen viele nicht abzustellen und greifen dann zu haltbaren Sticks (z.B. Carbon) und wundern sich, warum nun Becken reihenweise kaputt gehen.

Es kommt immer darauf an, wohin man möchte.

a) Will man den Stickverschleiß einschränken -> Technik üben, Beckenaufhängung kontrollieren.
b) Will man prügeln und dabei abrocken -> Geldesel im Keller stehen haben.

Nur eben schließt Spaß haben und abrocken nicht im Gegenzug zum Stickverschleiß. Dies kann miteinander vereinbart werden und genau darauf möchte ich hinaus. :)

Noch ein paar nützliche Links zu dem Thema:
https://www.musiker-board.de/felle-...tiges-drums/390827-suche-haltbare-sticks.html (Stickverschleiß)
https://www.musiker-board.de/felle-...s/339791-wie-lange-muss-ein-stick-halten.html (Stickverschleiß)
https://www.musiker-board.de/felle-...n-tips-fuer-pro-mark-tx420n-mike-portnoy.html (Nylon Tips)


Ansonsten, viel Spaß beim Trommeln.

P.S.: Bin natürlich für Anregungen und Verbesserungen offen. Gerade die deutsche Sprache ist ja nicht einfach. ;) Wir können das alles auch gerne zu einer Gemeinschaftsarbeit umwandeln und pinnen es dann anschließend im FAQ-Bereich.
 
Eigenschaft
 
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Ich hab das jetzt erstmal hier gepinnt, damit es auffällt. Wenn da noch mehr kommt oder auch nach Absprache können wir das auch gern in die FAQ schieben und pinnen, momentan halte ich es hier aber irgendwie für sinnvoller, wenn ich ehrlich bin. :)

Ansonsten: super Beitrag Mark, danke dir! :great:
Bekeksen würde ich gern, aber irgendwie geht das grad nicht... :redface:
 
Super klasse, Mark, danke dafür!

Muss man auch gar nichts weiter zu sagen. Das wird einigen hier wirklich helfen und für mich war es auch sehr interessanz zu lesen. Den Pin hat es verdient. Kekse darf ich dir auch nicht geben, verflucht! :( Nächstest mal!

Liebe Grüße,
Bacchus
 
Ein schöner und ansich informativer Beitrag, jedoch nutzt da nicht viel wenn man nicht folgendes mal genauer definiert :

dass man bei hohem Stickverschleiß

Was ist ein hoher Stickverschleiß ?
1 Paar im monat, 3 Paar in einem jahr, 2 Paar pro woche ?
Und das ganze Relativiert sich dann ja auch wieder je nach dem wie viel man pro woche spielt.

Meine erfahrung ist das ein Stick im durchschnitt 150 Bertriebstunden hält.
 
Super! Bekekst!
Hab es meinen beiden Drummern gleich mal per E-Mail verlinkt.
Auch sehr schön für Noob Drummer (wie ich eben einer bin) zu lesen. Hab vielen Dank!

Greetz,

Oliver


Edit: Haben wir das bereits auf der Startseite?
 
Bekeksen würde ich gern, aber irgendwie geht das grad nicht... :redface:

Kekse darf ich dir auch nicht geben, verflucht! :( Nächstest mal!

Man... dabei habe ich es doch nur alles aus diesen Gründen geschrieben... ;) Wenn jemandem mit diesem Beitrag geholfen ist, dann freue ich mich um so mehr.

Verdammt, ich brauch nen Geldesel! :D

Wer brauch den nicht? :redface:

Was ist ein hoher Stickverschleiß ?
1 Paar im monat, 3 Paar in einem jahr, 2 Paar pro woche ?
Und das ganze Relativiert sich dann ja auch wieder je nach dem wie viel man pro woche spielt.

Meine erfahrung ist das ein Stick im durchschnitt 150 Bertriebstunden hält.

Mal anders herum gefragt, bist du mit diesen 150 Betriebsstunden zufrieden? Weil, dann doch alles gut ist. Denn ein hoher Stickverschleiß ist relativ. Wie ich geschrieben haben, wenn jemand damit zufrieden ist, dass er jeden Monat 2 paar Sticks verschleißt, dann es ist doch gut. Allerdings finde ich die Angabe in Betriebsstunden toll. Hat irgendwie mehr Aussagekraft, als ein Woche/ einen Monat. Denn sonst braucht man immer den Zusatz, ich spiele X Stunden am Tag.

Edit: Haben wir das bereits auf der Startseite?

Wir haben eine Startseite? :D ;)

Danke für alle Blumen und Kekse.
 
Wie immer bei deinen Beiträgen: hilfreich und lehrreich, aus eigenen Erfahrungen entstanden. Kann nur zustimmen! :great:
 
"Beckenkiller"

Wichtig ist mir an dieser Stelle, dass weder Carbon noch Ahead-Sticks Beckenkiller sind. Das stimmt schlichtweg nicht. Der Beckenkiller sitzt auf dem Hocker und hat den Stick in der Hand.

Eigentlich kauft man sich Sticks aus Spielgefühl- oder klanglichen Gründen. Viele und vor allem unerfahrene Drummer mit hohem Stickverbrauchen greifen oft auf solch haltbareren Sticks zurück, da sie ihren Stickverschleiß auf den Stick als Solches beziehen. Vorher gab das Holz des Sticks eher nach als das Becken. Jetzt ist der Stick haltbarer als Holz und jetzt gibt das Becken schneller nach und reißt. Der Truckschluss ist, dass die Becken durch diese Sticks schneller kaputt gehen. Es ist also wie immer das Spielverhalten des Spielers, welches Becken reißen und Sticks verschleißen lassen. Wenn ein Drummer mit guter Technik Ahead-Sticks spielt, dann halten die Becken genau so lange, wie beim Bespielen mit Holzsticks.

Das stimmt zwar, aber bei Ahead sollte man in erster Linie darauf achten, dass die Hülsen noch nicht durch sind. Sonst schlägt man das Becken mit dem Aluschaft an, was definitiv ein Beckenkiller ist. Ansonsten sind sie, wenn überhaupt, auf einem "Schädlichkeitslevel" mit den Holzsticks. Wahrscheinlich sogar deutlich darunter, da die Plastikhülle deutlich weicher als sticktaugliches Holz ist. Chemisch lässt sich das Material eben einfacher anpassen.

Ich spiele gerade mit dem Gedanken, mir mal die Zeit zu nehmen, einen aktuelleren Erfahrungsbericht über Ahead Sticks zu schreiben. Abgesehen davon, dass der Verfasser des verlinkten das Board verlassen hat, war er erst seit einem Monat im Besitz der Sticks, da ist die Anfangshysterie noch groß.
 
Hi
Interessanter Erfahrungsbericht. :great:

Frage:
Welche Bedeutung hat für Euch der Klang der Sticks?
Also ich meine den Klang, der entsteht, wenn man den Stick auf eine harte Fläche fallen läßt. Nicht aus großer Höhe, sondern: Spitze auflegen, das Ende 5 bis 10cm hoch halten und dann fallen lassen.
Abhängig von der Materialdichte kann der Klang matt/trüb/weich oder knackig/hell/scharf sein.
Ich höre die verschiedenen Töne der Stöcke am besten auf Fliesenboden.

Dem nachfolgenden Video könnt ihr entnehmen, was ich meine. Ab 3:45 werden die Sticks einem Soundcheck unterzogen und paarweise sortiert.



Wenn man sich ein Stockpaar mit deutlich unterschiedlichen Tonhöhen zusammensucht, hat das je nach bespieltem Material (Holzblock, Becken, Trommelfell) einen mehr oder weniger deutlich hörbaren Effekt. Ist der für Euch von Interesse?

Gruß
Lisa
 
Hmm also ich glaube, dazu ist mein Gehör nicht geschult genug. Es ist was anderes, wenn ein Nylon Tip dran ist statt Holz Tip bspw. aber ob der Stick jetzt beim Fallen eher hell oder dunkel klingt... ich weiß ja nicht, also Becken sind so laut, wieso sollte man da einen so signifikanten Unterschied haben, dass er auch von "normalen" Ohren heraushörbar ist? :nix:
Ist für mich ähnlich wie dieses ewige Gerede über Snares aus verschiedenen Holzsorten... das kann doch kein Schwein auseinanderhalten.

Was anderes ist es nun wirklich mit Rolltest, den mache ich selber beim Stickkauf auch nochmal, aber sie auf Eigenklang überprüfen, sorry, da erschließt sich mir der Nutzen einfach nicht so richtig :redface:

Sie mögen ja unterschiedlich klingen, das würde ich wohl auch heraushören, aber dass das so extreme Auswirkungen auf den Sound einer Tom oder eines Becken hat, glaube ich nicht...

Fazit wäre hier wohl: keine Bedeutung.
 
Nun ja, ich schon sehr erstaunt, als ich in einige direkten Vergleichen doch feststellen musste, dass es soundmäßig schon einen sehr großen Unterschied macht, aus welchem Holz der Stick nun ist.

Bei Sticks desselben Holzes hatte ich bisher aber nicht das Gefühl, dass das relevant wäre. Klar, man hört beim aneinanderklacken, dass jeder Stick so seinen eigene Resonanzfrequenz hat, auf den Sound meines Sets hat sich das bisher aber noch nicht ausgewirkt.
 
Am Schlagzeug höre ich den Eigenklang der Sticks auch nicht. Am Pad merkt man es aber schon und da stört es mich etwas.
 
Hi
@ maryslittlelamp
Ah, interessant!

@metaljuenger
So speziell war meine Frage nicht gedacht. Schlagzeug ist ja mehr als "nur" "Schießbude". ;)
Auf Becken oder Trommelfell ist der unterschiedliche Eigenklang der Stöcke (eines äußerlich identischen Paares) in der Tat kaum bis gar nicht wahrnehmbar. Lediglich bei einem meiner alten Becken ließ sich mit viel Konzentration ein feiner Unterschied heraus horchen. Da ich fürchtete, dass ich mir diesen Unterschied nur einbilde, ließ ich mir die Stöcke von meinem Schüler hinterm Rücken in die Hände geben. Dann habe ich getickt und gehorcht und immer wieder das richtige Ergebnis gefunden. (Kontrolle > Fliesenboden im Flur)

Calaway65
Dass Stäbe aus demselben Holz in derselben Größe einen unterschiedlichen Klang haben können, liegt daran, dass die Jahresringe unregelmäßig wachsen. Dadurch ist das Holz unterschiedlich dicht. Ich finde es daher nicht weiter verwunderlich, dass ein äußerlich gleich dimensionierter Stick nicht nur unterschiedlich schwer sein kann, sondern eben auch einen unterschiedlichen Eigenklang haben kann. Und davon habe ich gleich mehrere in meiner Sammlung. :rolleyes:

Hin und wieder mache ich mit den Kids mit allen möglichen Sachen Gehörschulung. Dabei experimentiere ich gerne. Das Video brachte mich auf die Idee, mal die gesamte Sticksammlung "durchzuklingeln". Dabei fand ich dann äußerlich identische Stöcke deren Eigenklang sehr deutlich 1/2-Tonschritt auseinanderliegt. Auf dem Fliesenboden ist der Tonhöhenunterschied glasklar zu hören, beim Trommeln auf dem Gartentisch (Hartholz) auch (nur nicht so "knallig") und logischerweise auch auf Palisander-Holzblocks. Bei Schlägen auf dem Spannrahmen der Snare kommt der Unterschied ebenfalls heraus.

Nutzen?
Nun ja. Je schneller man spielt, um so schlechter kann das Ohr den Tonwechseln folgen. Somit ist ein Tonwechsel-Effekt (egal ob erwünscht oder unerwünscht) beim Spiel mit zwei verschiedenen Stöcken scheinbar kaum hörbar. Ich würde aber den Klang, den zwei verschieden helle Stöcke auf der Holzblocktrommel erzeugen, als irgendwie "breiter" bezeichnen und wenn beide Stöcke exakt denselben Ton haben, klingt es irgendwie "enger". Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie sehr Stöcke und Schlägel den Klang von Instrumenten beeinflussen. Bei manchen Kombinationen ist es halt mehr, bei anderen weniger hörbar.

Bin neugierig auf weitere Erfahrungsberichte.

Gruß
Lisa
 
Ich achte beim Stickkauf eigentlich immer darauf, dass sie klanglich zusammenpassen.
Kann man auch problemlos in 5 Sekunden testen, deshalb lass ich mir das nicht nehmen. Auch wenn sich das Verhältnis natürlich wieder ändert, nachdem man so ein Paar Stöcke lang genug gespielt hat.

Allerdings teste ich die so, dass ich locker!!! damit am Hinterkopf klopfe. Wenn man da die richtige Stelle anschlägt hört man den jeweiligen Ton eines Stocks überdeutlich.
Bevor ihr mich für verrückt erklärt: probiert es mal aus.
 
Hab ich postwendend gemacht! :D
Ist ja irre!
Mein Schädel muß ziemlich hart sein. Klingt fast genauso, wie die Klangkontrolle auf den Fliesen. Nur ohne "hüpfen". :rolleyes:
 
Ich war ziemlich erstaunt, als ich letztens mal die billigen Stagg Sticks, die mir geschenkt wurden, ausprobiert habe.
Auf der Snare brachten die Sticks einen deutlich anderen Sound, vorallem aber fiel mir auf das die beiden Sticks untereinander schon deutlich anders klangen.
Habs zuerst darauf geschoben das ich mit links anders schlage als mit rechts, nach wechsel der Hände ist der "fehler" aber mitgewandert...
 
Vorweg muss ich sagen, dass ich "Schießbudenbespieler" bin. Ich haue weder auf einen Holzblock noch schlage die Sticks als solches zur Klangerzeugung zusammen. Daher ist es mir völlig Wurscht ob der Stick klick, klack oder kluck macht. Ich haue mir (nein, ich finde nicht, dass es verrückt klingt) nicht auf den Hinterkopf oder schmeiße den Stick auf Fliesen. Das finde ich, mit Verlaub gesagt, Haarspalterei. Ich bin da sehr auf der Seite von MJ. Wenn der Stick nicht gerade mit einem Nylontip versehen ist oder der Stick aus Carbon besteht, dann ist mir der Eigenklang des Stick vollkommen egal. Der geht komplett im Gesamtkontext des Sets unter. Man hört vielleicht unterrschiede von einem 2B zu einem 7A Stick. Aber einen 5B Stick von einem 5B Stick der gleichen Marke während des eigentlichen Spielens zu Unterschieden, halte ich für schwierig und vorallem für unnötig.

Wer darauf Wert legt, kann dort gerne Unterschiede machen. Das finde ich aber für den Gesamtklang eines Schlagzeugs vollkommen uninteressant, da gibt es viel ausschlaggebender Dinge, als der Eigenklang des Sticks. Ich kaufe mir Sticks weiterhin nach, ob sie mir gut in der Hand liegen oder nicht. Das ist für mich viel wichtiger bei der Stickwahl.

Für mich klingt eher nach einer Aktion für "Wetten dass...?!" ;)
 
Okay. Wenn ich am Set spiele, ist es mir auch recht egal.
Wenn ich aber im Orchester ne "tragende Partie" auf der kleinen Trommel zu spielen hab und das ist dann auch noch n Instrument aus der Kategorie "800€ plus", dann weiß ich auch, dass ich minimum 2 Paar neue, qualitativ hochwertige Sticks in der Tasche hab.

Für den Hobbymusiker ist das wohl zu vernachlässigen und wie gesagt auch so ziemlich das letzte Glied in der Kette, was den Sound betrifft.
Aber da dieser Abgleich eben nix kostet und innerhalb weniger Sekunden erledigt ist, hab ichs mir eben beim Einkauf fest angewöhnt.
 
... Wer darauf Wert legt, kann dort gerne Unterschiede machen. Das finde ich aber für den Gesamtklang eines Schlagzeugs vollkommen uninteressant, da gibt es viel ausschlaggebender Dinge, als der Eigenklang des Sticks. Ich kaufe mir Sticks weiterhin nach, ob sie mir gut in der Hand liegen oder nicht. Das ist für mich viel wichtiger bei der Stickwahl.

Für mich klingt eher nach einer Aktion für "Wetten dass...?!" ;)

:D :D :D
So hat jeder seine eigene Sichtweise, seine eigenen Ideen oder seinen eigenen Bedarf.
Find ich gut.
Die verschiedenen Auswahlmerkmale schließen einander ja nicht aus.
Und ein "Schießbudenbespieler" muß ja nicht zwangsläufig ausschließlich "Krachmacher" sein. :rolleyes:
Haarspalterei würde ich es nicht nennen, wenn man sich mit differenzierter Klangwahrnehmung befasst. Aber das kann ja jeder sehen, wie er möchte. :)


Gruß
Lisa
 

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