Coverband vs. Tribute Band

  • Ersteller dr_rollo
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Ich frage mich immer wieder: Kann es nicht auch was geben zwischen einer Coverband (mit einem Mix verschiedener Interpreten im Programm) und einer Tributeband, wie Martman sie versteht (also möglichst authemtisch bis ins letzte Detail)?

Wie würde man denn eine Band nennen, die ausschließlich Songs einer Band / eines Künstlers covert, das aber (nicht aus Faulheit oder Unvermögen, sondern bewusst) nicht mit einem 1:1-Anspruch, sondern auf dem musikalischen Niveau einer (guten!) Coverband und sich bezüglich Interpretation der Songs genau die (mitunter doch sehr erfrischende) Freiheit nimmt, den Songs ihren eigenen Stempel aufzudrücken?

Ich meine - es gibt einen Markt für Mix-Coverbands und für Tributebands, warum nicht auch für was dazwischen (rhetorische Frage, sowas gibt es ja durchaus)...

Oder anders gefragt: Warum muss eine Band automatisch einen gesteigerten Anspruch an Authentizität haben (verglichen mit "normalen" Coverbands), nur weil sie sich auf die Musik eines bestimmten Künstlers konzentriert? Und warum "darf" eine Coverband, die mehrere Interpreten abdeckt, sich erlauben, da Abstriche zu machen?
 
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Warum muss eine Band automatisch einen gesteigerten Anspruch an Authentizität haben (verglichen mit "normalen" Coverbands), nur weil sie sich auf die Musik eines bestimmten Künstlers konzentriert? Und warum "darf" eine Coverband, die mehrere Interpreten abdeckt, sich erlauben, da Abstriche zu machen?

Ganz einfach: Weil sowohl der "normale" Cover- als auch der Tribute-Musiker wie alle anderen Musiker auch dem Grundrecht der künstlerischen Freiheit unterliegen. Und weil dankenswerterweise auch das Publikum nicht nur das eine oder andere Extrem, sondern auch alle bunten Bereiche dazwischen gut finden kann. Vor 500 Martmans würde ich jedenfalls nicht spielen wollen! Aber ich mach ja auch kein Tribute... :D

Viele Grüße, :)

Jo
 
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Glaubt Ihr, dass eine authentische Tribute-Band mehr Gigs bekommt, als eine gute Coverband? Denn nur diese Annahme würde dieser Diskussion überhaupt Sinn geben. Mir ist das sowieso egal, ich lass mich in keine Schublade stecken. Ich mach halt das, was mir Spaß hat und gut.
 
Glaubt Ihr, dass eine authentische Tribute-Band mehr Gigs bekommt, als eine gute Coverband?
Nein, und das will sie auch gar nicht, denn darum geht es auch gar nicht.

Eine Top40-Band, die einen Changeover in 10 Minuten hinlegt, kann pro Jahr 120 Gigs und mehr spielen, gar kein Problem. Eine authentische Tributeband, die mehrere Stunden braucht, um alleine das Bühnenbild und die Lichtanlage aufzubauen, kann alle paar Wochen mal irgendwo auftreten; alles, was darüber hinausgeht, ist ein zu großer Aufwand. Und eine Band, die wirklich kompromißlos auf Authentizität aus ist, wird diese nicht verwässern, nur um an einem Wochenende in der Hochsaison sechs Gigs spielen zu können.

Wo sollen die auch spielen? Sollen Echoes in einem Oktoberfest-Bierzelt spielen? Sollen The Musical Box auf irgendeinem Provinzstraßenfest den Headliner machen? Wie soll ABBA – The Show (die, wohlgemerkt, nicht unbedingt authentisch ist) auf eine 6×4-Bühne passen?


Martman
 
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Ich kenne gute Tribute-Bands, die mehr als 50 Auftritte im Jahr spielen. Von daher kann ich mit Martmans Schubladen überhaubt nichts anfangen. Eine Tribute Band covert einen Künstler oder eine Band. Nicht mehr und nicht weniger. Das Ganze gibt es in den unterschiedlichsten Ausprägungen, Größen und Qualitäten. Und selbst mit Show und Bühnenbild kann man locker 2x die Woche auf die Bühne. Alles eine Frage der Organisation. Und eine gute Phil-Collins-Tribute-Band bleibt auch ohne großes-Karussell-Bühnenbild eine Phil-Collins-Tribute-Band. Was soll sie denn sonst sein? ;-)
 
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Also ich verstehe mich als Cover-Musiker (nicht Cover-Band, da ich im Moment in keiner Band spiele, die hauptsächlich Cover-Versions spielen würde). Habe solo ein Repertoire von weit über 1000 Titeln. Nachdem hier letztes Wochenende von David Bowie und Jean Michel Jarre die Rede war, hier zwei Kostproben:



 
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Wie würde man denn eine Band nennen, die ausschließlich Songs einer Band / eines Künstlers covert, das aber (nicht aus Faulheit oder Unvermögen, sondern bewusst) nicht mit einem 1:1-Anspruch, sondern auf dem musikalischen Niveau einer (guten!) Coverband und sich bezüglich Interpretation der Songs genau die (mitunter doch sehr erfrischende) Freiheit nimmt, den Songs ihren eigenen Stempel aufzudrücken?

Hayseed Dixie haben AFAIK als Bluegrass- Tributeband von AC/DC begonnen. Dread Zeppelin haben schräge Reggaeversionen gespielt. :)

Alex
 
[Komisches "Oxygène 4"-Video]
Das kannst du beim Tanztee bringen. Bei den Hardcore-Fans, die hier verkehren, wirst du bestenfalls ein müdes Lächeln ernten - wahrscheinlich würdest du eher lauthals ausgelacht.

Das hier kommt der Sache schon erheblich näher (allerdings noch nicht nah genug), gespielt vom Replica-Spezi Christian "Chrisbern" Rössle:


Wenn einer weiß, wie Jarre-Replica geht, dann ist das Radek Tymecki, Oberhaupt des polnischen Fanclubs und Eigentümer unter anderem eines von Jarre signierten Roland D-50. Der kann dir genau sagen, was Jarre in dem Stück mit welchem Equipment gespielt hat, und setzt das Wissen ein, um seine eigenen Covers zu machen.


Mal was anderes: Eine (etwas editierte, aber ziemlich genau so ist das eingespielt worden) Studioaufnahme eines Covers von "Oxygène 7", also vom gut 20 Jahre jüngeren Album Oxygène 7-13. Leider nicht besonders präzise rausgehört worden, also stellenweise deutlich am Original vorbei.


Echte Live-Cover-Videos kommen, wenn hier jemand anders postet. Ich kann hier nur drei Videos posten, und Doppelposts gehen nicht.


Martman
 
Ich darf ?

Unter " Cover " verstehe ich , das man als Basis einen vorhandenden Song benutzt . Dieser Song hat aber dann eine persönliche Note der Band , die Ihn spielt . Das kann ein ganz anderes Arangemant ( bestimmt falsch geschrieben ) oder auch ein ganz anderes Tempo oder Besetzung beinhalten .

Man baut aus dem Original etwas , was zwar dem Orginal angelehnt ist , aber eben nicht original ist .

Eine " Tribute " Band muß nicht unbedingt original spielen , da der Sound eh immer etwas anders ist . Hier kommt es eher darauf an , das die Band das gleiche " fühlt " und umsetzt , was das Original hergibt !

Die " Stimmung " , bzw der Ausdruck muß gleich sein !

Man ist keine Tribute Band , wenn man die Liedchen 100 % nachspielt und dabei die gleichen Klamotten an hat ... man ist es erst dann , wenn man das gleiche Gefühl von innen hat !

Das muß von innen stimmen und nicht nur nach aussen .

Erst wenn man begriffen hat , was zum Beispiel , Alven Lee in Woodstock gefühlt hat , wird man so spielen , wie er .

... ansonsten ist es Cover ;) .
 
Gut, dann poste ich mal... Das Video von Christian Rössle klingt viel originalgetreuer, keine Frage. Aber er spielt dabei auch nur die rechte Hand und stellt evtl. noch den Sound um, der Rest wurde schon am PC vorbereitet (vermute ich mal), und da wurde sicher schon vorher viel Arbeit in die Sequenz gesteckt. Ich habe dagegen nur die im Keyboard eingebauten Rhythmen und Sounds verwendet, und das Keyboard gibt nun mal keinen Style her, der der Jarre-Begleitung besonders nahe käme... eben, weil sie auch relativ außergewöhnlich ist. Alternativ hätte ich noch beide Hände spielen können (Baß und Melodiestimme), aber dann wären die restlichen Spuren (Streicher und Wah-Wah) komplett weggefallen. Daher war das, was ich gespielt habe, in meinen Augen der beste Kompromiß. Alle Spuren mit 2 Händen live zu spielen, ist so natürlich unmöglich. Ich habe jedenfalls keine Sequenz vorbereitet, die ganze Aufnahme ist bei mir in 25 Minuten entstanden (ohne die Nachbearbeitung des Videos, wo aber kein zusätzlicher Sound dazu gekommen ist).

Das Ziel ist sicher ein anderes... die Frage ist dann, wieviel von dem, was gespielt wird, schon vorher vorbereitet sein darf, und wieviel live von den Musikern bzw. dem Musiker kommen muß. Dass Jean Michel Jarre selbst auch playback gespielt hat, habe ich hier auch gelesen, ich glaube sogar, bevor ich meine Version aufgenommen habe. Deswegen wollte ich ja mal sehen, wie weit ich komme, wenn ich versuche, das live zu spielen. :D
 
Man ist keine Tribute Band , wenn man die Liedchen 100 % nachspielt und dabei die gleichen Klamotten an hat ... man ist es erst dann , wenn man das gleiche Gefühl von innen hat ! Das muß von innen stimmen und nicht nur nach aussen . Erst wenn man begriffen hat , was zum Beispiel , Alven Lee in Woodstock gefühlt hat , wird man so spielen , wie er .

Seien wir ehrlich: Niemand von uns weiß, was Alvin Lee in Woodstock wirklich gefühlt hat. Tatsächlich haben sich einige Bands dort extrem unwohl gefühlt: Wetter, Logistik, sanitäre Einrichtungen, Überfüllung, schlechte Organisation, etc. Aber wenn er sich mies fühlte, war er Profi genug, es dem Publikum nicht zu zeigen. Nicht mal später, als ihm "I'm going home" längst zum Hals raushing. Das mit dem "Fühlen" ist so eine romantische Vorstellung. ;)

Es geht gerade im Profibereich auf der Bühne oft mehr um Schauspielerei als um Gefühl. Du bist ein hoffnungsloser Romantiker, Achim. ;)

Alex
 
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Gut, dann poste ich mal... Das Video von Christian Rössle klingt viel originalgetreuer, keine Frage. Aber er spielt dabei auch nur die rechte Hand und stellt evtl. noch den Sound um, der Rest wurde schon am PC vorbereitet (vermute ich mal), und da wurde sicher schon vorher viel Arbeit in die Sequenz gesteckt.
Das ist vollkommen richtig. Zumindest bei Christians Solovideos gehört das dazu.

Ich habe dagegen nur die im Keyboard eingebauten Rhythmen und Sounds verwendet, und das Keyboard gibt nun mal keinen Style her, der der Jarre-Begleitung besonders nahe käme... eben, weil sie auch relativ außergewöhnlich ist.
Wenn man ernsthaft Jarre covern will, am besten noch für Jarre-Fans, und das Equipment beschränkt einen derart drastisch – dann hat man das falsche Equipment. Jedenfalls spielt man Jarre nicht mit Preset-Sounds und Preset-Rhythmen aus dem Arranger-Keyboard. Jarres Musik lebt vom Sound, und wenn man den Sound nicht bringen kann, kann man die Musik nicht bringen.

Da muß die Drummachine bei so Stücken wie "Oxygène 2", "Oxygène 4" oder "Equinoxe 5" bis "7" nach Korg MiniPops-7 klingen, bei den ersten vier Stücken der Magnetic Fields nach Korg KR-55, bei "Rendez-vous 4" und den Oxygène 7–13-Nummern nach Roland TR-808, bei den Stücken von der Chronologie nach Roland TR-909 etc. (es sei denn, man will im Stil der Konzerte der 80er und 90er Jahre spielen und hat einen Schlagzeuger in der Band), die Streicher der 70er-Jahre-Stücke müssen nach Stringmachine klingen (die meisten ernsthaften Jarre-Coverer setzen sogar das gleiche Gerät für diese Strings ein wie Jarre selber), der Phasereffekt speziell auf den Strings MUSS ein Small Stone sein, weil kein anderer Phaser wie ein Small Stone klingt (siehe weiter unten), und so weiter und so fort.

Gerade Drums sollten eigentlich keine große technische Hürde darstellen, zur Not nimmt man einen Drumsampler.

Und bei Künstlern und Bands, die nicht einfach nebenbei einen Jarre-Song oder zwei einbauen wollen, sondern wirklich ernsthaft Jarre-Covers spielen wollen, ist es üblich, sich Equipment zuzulegen, mit dem sie dem Jarre-Sound so nahe kommen, wie sie können. Es wird also nicht der Sound dem vorhandenen Equipment angepaßt, sondern es wird das Equipment dem geforderten Sound angepaßt.

Alternativ hätte ich noch beide Hände spielen können (Baß und Melodiestimme), aber dann wären die restlichen Spuren (Streicher und Wah-Wah) komplett weggefallen.
Deswegen gibt es in dem Fall nur zwei mögliche Lösungen: entweder sehr viel Sequencer oder mehr Musiker und ein wenig Sequencer.

Übrigens wird dir so ziemlich jeder einigermaßen informierte Jarre-Fan sagen können, daß das kein Wah-Wah ist, sondern ein Electro-Harmonix Small Stone Phaser. Gerade bei "Oxygène 4" ist mittlerweile wohl vollständig und sehr detailliert bekannt, was im Original womit gemacht wurde.

Daher war das, was ich gespielt habe, in meinen Augen der beste Kompromiß.
Für dich selber vielleicht. Für den Zuhörer – womöglich einen, der was von Jarre versteht – ist es bestenfalls ein fauler Kompromiß, wenn das Cover mit Jarre kaum mehr als die Melodie gemeinsam hat und keinen einzigen Sound auch nur annähernd.

Alle Spuren mit 2 Händen live zu spielen, ist so natürlich unmöglich.
Das ist wahr. Wohlgemerkt, die originale Studioaufnahme von 1976 wurde bis auf die Drums auch händisch eingespielt – LFOs und Delay waren natürlich erlaubt.

Ich habe jedenfalls keine Sequenz vorbereitet, die ganze Aufnahme ist bei mir in 25 Minuten entstanden (ohne die Nachbearbeitung des Videos, wo aber kein zusätzlicher Sound dazu gekommen ist).
Ehrlichkeit in allen Ehren, aber du merkst ja selbst, das geht zu Lasten der Qualität. Und das ist bei Jarres Musik schlimmer als Teilplayback.

Das Ziel ist sicher ein anderes... die Frage ist dann, wieviel von dem, was gespielt wird, schon vorher vorbereitet sein darf, und wieviel live von den Musikern bzw. dem Musiker kommen muß.
Natürlich wird im allgemeinen Playback, auch Teilplayback, selbst Teilplayback zum Sequencer eher negativ gesehen. In gewissen Fällen kommt man allerdings nicht um Teilplayback herum.

Dass Jean Michel Jarre selbst auch playback gespielt hat, habe ich hier auch gelesen, ich glaube sogar, bevor ich meine Version aufgenommen habe.
Das hat er in der Tat. 1979 ging es nicht anders, weil er noch keine Mitmusiker hatte. Und bei den Großkonzerten ab 1986 war es wahrscheinlich der Sicherheit halber, damit musikalisch so wenig wie möglich dem Zufall überlassen ist, während mehrere 100 m um die Bühne herum eine durchchoreographierte Licht-, Laser- und Feuerwerksshow abläuft. Teilweise wurden aber auch den offiziellen Live-Releases nachträglich Studiospuren beigemischt, habe ich das Gefühl.

Deswegen wollte ich ja mal sehen, wie weit ich komme, wenn ich versuche, das live zu spielen. :D
Na ja, wenn das nur als Experiment galt und nicht als endgültige Auftrittsfassung... wenn es vor allem nicht dafür gedacht ist, vor Fans gespielt zu werden...


Hier ein paar Beispiele von live gespielten Jarre-Covers. Auch in Live-Situationen wird auf einen originalgetreuen Sound geachtet.

Radek Tymecki kann beispielsweise auch live.


Das spanische Elektroniktrio SCOPE (immer noch keine Tributeband, aber musikalisch gehen sie in Sachen Jarre sehr in die Richtung) hat seine Live-Version von "Oxygène 4" der originalen Jarre-Liveversion vom Aero-Konzert 2002 im Windpark Gammel Vraa Enge nachgebaut (allerdings nicht sehr originalgetreu), deshalb klingt die etwas seltsam. Man beachte das eingeblendete originale 1989er Pinguin-Video und am Ende den Schiebeeffekt des originalen Destination Docklands-Videoclip. Da waren Hardcore-Fans am Werk – das erkennt man schon an der gewählten Version des Stücks, die nur als Bootleg kursiert und nie offiziell veröffentlicht wurde.


Noch einmal SCOPE, dieses Mal "Millions Of Stars" (Metamorphoses, 2000), wieder in der Aero-Liveversion. Hier sieht man sie wenigstens spielen. Leider gibt es keine SCOPE-Videos in annehmbarer Qualität, geschweige denn in HD. Das ist alles nur unscharfes, bis zum Gehtnichtmehr komprimiertes SD-Material.



Martman
 
Ja Alex ..... Du hast natürlich Recht .

.... wie auch in den anderen Themen :D .

Und natürlich beruht Deine Aussage auf einem persönlichen Gespräch mit Alvin Lee ..... oder war es doch nur der Bericht einer Zeitung ?

Musik kommt von innen und aus dem Bauch ... und das hat gar nix mit Romantik zu tun .
 
Jean Michelle Jarre - ich sehe die letzten Beiträge mal für mich als Beispiel, was Cover von Tribute IMHO unterscheidet. Tribute strebt danach die perfekte Kopie zu sein. Cover ist für mich dem Zuhörer zu vermitteln, da kommt ein Song, der ist bekannt und der wird gespielt, so dass er beim Publikum erkannt wird/ankommt und vielleicht sogar noch was eigenes hat.
Kurt spielt das mit seinen Mitteln auf seinem Keyboard, und eigentlich gar nicht schlecht, klar der Sound ist weit entfernt vom Original, aber ohne das Original aktuell soundmäßig im Ohr zu haben (so wie der Rest der nicht-sound-affinen Menschheit), erkenn ich das als J.M.J. Oxygene Welche Nummer?. = Cover
Martmans angeführte Beispiele sind für mich dafür definitiv Tribute (echt super!) = der Versuch, so authentisch wie das Original zu sein. Also, Hm, die spielen den bootleg von Damals-im-Keller (Bitte, bitte das ist wirklich nicht böse gemeint!), natürlich merkt das der Hardcore-Fan wahrscheinlich sofort, aber sonst?
 
Und natürlich beruht Deine Aussage auf einem persönlichen Gespräch mit Alvin Lee ..... oder war es doch nur der Bericht einer Zeitung ?

Niemand außer Alvin Lee weiß, was Alvin Lee in Woodstock gefühlt hat. Du weißt es nicht, ich weiß es nicht. Um unser beider Ahnungslosigkeit an diesem Punkt zu erkennen, muss ich weder mit Mr.Lee sprechen noch eine Zeitung lesen. Und da Mr.Lee nicht mehr unter uns weilt, können wir über das, was er dort gefühlt haben mag, nur trefflich spekulieren. :)

Dass er einen bestimmten Stil ganz großartig spielte, ist völlig unzweifelhaft. Diesen Stil kann ein begabter Gitarrist mit viel Übung möglicherweise so täuschend echt nachahmen, dass man den Unterschied praktisch nicht mehr hört. Aber was er gefühlt haben könnte... ob es ihm grad gut oder mies ging... ob er grad ein Groupie vernascht hatte oder an Durchfall litt... ist das überhaupt für irgendwen relevant? Zählt nicht die Musik? Ich hör die alten TYA- Platten gelegentlich recht gern, bloß den Gospelausflug mit Mylon LeFevre hätte er bleiben lassen sollen. :)

Alex
 
Jean Michelle Jarre - ich sehe die letzten Beiträge mal für mich als Beispiel, was Cover von Tribute IMHO unterscheidet. Tribute strebt danach die perfekte Kopie zu sein. Cover ist für mich dem Zuhörer zu vermitteln, da kommt ein Song, der ist bekannt und der wird gespielt, so dass er beim Publikum erkannt wird/ankommt und vielleicht sogar noch was eigenes hat.
Kurt spielt das mit seinen Mitteln auf seinem Keyboard, und eigentlich gar nicht schlecht, klar der Sound ist weit entfernt vom Original, aber ohne das Original aktuell soundmäßig im Ohr zu haben (so wie der Rest der nicht-sound-affinen Menschheit), erkenn ich das als J.M.J. Oxygene Welche Nummer?. = Cover
Martmans angeführte Beispiele sind für mich dafür definitiv Tribute (echt super!) = der Versuch, so authentisch wie das Original zu sein. Also, Hm, die spielen den bootleg von Damals-im-Keller (Bitte, bitte das ist wirklich nicht böse gemeint!), natürlich merkt das der Hardcore-Fan wahrscheinlich sofort, aber sonst?
Dann hast du das nicht richtig verstanden.

Eine Tributeband ist an sich eine Coverband. Sie wird nur nicht Coverband genannt, weil sie eine Unterart ist, die ganz anders funktioniert. Coverbands, die auch so genannt werden, spielen querbeet. Tributebands spielen nur einen Künstler, nur eine Band nach.

Vielleicht nehmen sie noch etwas hinzu, was irgendwie mit diesem Künstler/dieser Band zu tun hat, z. B. wenn eine Genesis-als-Trio-Coverband (also nicht die progressiven Genesis mit Peter Gabriel und Steve Hackett, sondern die spätprogressiven mit nur Phil Collins, Tony Banks und Mike Rutherford ab And Then There Were Three oder die poppigen in derselben Besetzung ab Invisible Touch), wenn so eine Band also auch Phil-Collins-Solosongs spielt. Oder stell dir ein Simon & Garfunkel-Tributeprojekt vor, das das 1980er Concert In Central Park nachspielt. Problem: Das besteht etwa zur Hälfte aus Simon & Garfunkel und Paul-Simon-Solosachen plus einem Art-Garfunkel-Song. Ist immer noch alles Tribute.

Wie sie letztlich klingen, bleibt ihnen selbst überlassen.* Es gibt Tributebands, die wollen nur, daß die Songs erkennbar sind. Es gibt Tributebands, die sagen sich z. B.: "Ey, wir bauen den ganzen Kram einfach mal in Ska um, weil wir's können!" Aber es stimmt schon, daß bei Tributebands der Anteil derjenigen überwiegt, die sich um Authentizität bemühen. Die spielen also nicht irgendwie und ungefähr ähnlich, die spielen auch nicht gezielt ganz anders, die spielen so exakt am Original, wie sie können. Diese Bands wollen häufig auch die Illusion erzeugen, das Original stünde auf der Bühne. Oder sie wollen das Original mit ihrer Darbietung ehren, weil sie alle Fans sind, und da pfuscht und schlunzt man nicht, da kniet man sich richtig rein.

Bands, die querbeet spielen (und sei es in einer Musikrichtung), sind keine Tributebands. Egal, wie sie klingen. Denn jede zweite Top40-Band versucht auch, möglichst wie von CD zu klingen, weil die Veranstalter von einer Band, die 5000 € am Abend kostet, einen perfekten Sound erwarten - und wenn die Band das nicht tut, gibt's genügend andere Bands, die das tun, und dann werden die statt dessen gebucht.

Nichtsdestotrotz sind das keine Tributebands.

SCOPE beispielsweise, so exzessiv sie sich auch um die letzten Details beim Jarre-Nachspielen bemühen, sind keine Tributeband. Warum sind sie keine Tributeband? Man gucke sich mal auf YouTube an, was sie sonst noch so machen. Das ist nicht alles Jarre. Sie wären erst eine Tributeband, wenn sie nur Jarre spielen würden.

*Wenn jetzt einer ankommt mit "Das klang von dir aber mal anders", dann hat derjenige immer nur quergelesen. Ich habe nie gesagt, daß alle Tributebands unbedingt die perfekte Replica anstreben müssen. Ich habe immer gesagt: Wenn sie das tun, wenn sie sich das auf die Fahnen schreiben, und wenn sie damit werben, daß sie ein perfekter Sound-alike sind, die perfekte klangliche Illusion, dann sollen sie das auch bitte konsequent machen und die Grenzen des Machbaren auch wirklich ausloten.


Martman
 
Die Begriffe Cover- und Tributeband würde ich auch eher darin unterscheiden ob man alles aus einem bestimmten Gebiet covert (wirklich querbeet, Top40, Hardrock, Schlager, 80er, ...) oder ob man sich größtenteils auf einen oder wenige Interpreten beschränkt. Aber eine Tributeband kann die Titel des Vorbilds auch sehr frei interpretieren, während es auch Coverbands gibt die sich um einen Sound bemühen, der extrem nah am Original ist.
 
naja, wir sind auch eine coverband und haben z. b. keine tasten an bord. trotzdem spielen wir auch pink floyd, meat loaf und westernhagen. das meiste kann man auch mit einer gitarre spielen. habe echt keine lust, mich nur auf stücke zu beschränken, bei denen keine tasten vorkommen. ansonsten nehme ich mal an, dass die mehrheit der coverbands versucht, alles so authentisch wie möglich zu spielen. bei procal harum oder currywurst wird es allerdings schwierig :).
 
Dann hast du das nicht richtig verstanden.

Eine Tributeband ist an sich eine Coverband. Sie wird nur nicht Coverband genannt, weil sie eine Unterart ist, die ganz anders funktioniert. Coverbands, die auch so genannt werden, spielen querbeet. Tributebands spielen nur einen Künstler, nur eine Band nach.

Ok, ja da geb ich Dir recht. Tribute-Band sehe ich eigentlich ebenso wie Du hauptsächlich auf nur einen Künstler/Band bezogen. SCOPE ist in diesem Sinne keine Jarre Tribute-Band, ich hab' mich da fälschlicherweise nur auf Dein eines Beispiel bezogen.
Top40 würde ich eigentlich auch nochmal als ein Spezialfall von Coverband sehen. Coverband allgemein sehe ich da als Oberbegriff für eine Band, die wenig eigene oder keine eigene Titel spielt.
 
Dann klinke ich mich doch auch mal hier in diesen Thread ein, auch wenn ich eure Diskussion nicht komplett gelesen habe (viel zu viel, Respekt für die Energie die ihr hier reinsteckt! :D):
Ich spiele in einer Rage against the Machine Tributeband. Unser Anspruch ist es, die Lieder von RATM so auf die Bühne zu bringen, dass sie einem RATM-Fan gefallen und er dazu abgehen kann. Die meisten Lieder spielen wir schon sehr nah am Original, manchmal verändern wir etwas. RATM ist meiner Meinung nach aber keine Band, bei der viel Wert auf das drumherum gelegt werden müsste, also welche Klamotten, welches Equipment, etc. Natürlich versuchen wir gerade an der Gitarre ähnlich zu klingen, das ist ja ein großes Markenzeichen. Aber das versucht unser Gitarrist über das Equipment das er gerade benutzt (wechselt dauernd) und nicht über ein Equipment was Tom Morello damals verwendet hat. Ansonsten ist das einzige worauf wir uns konzentrieren, die Musik sauber und mit unserer vollen Energie auf die Bühne zu bringen :great:
 
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