Welcher Kontrabass solls sein?

B
  • Gelöscht von der_bruno
  • Grund: Dafür ist ebay der Ansprechpartner, wir können die Aussage leider nicht überprüfen.
Ja, wer fragt sich nicht: Welcher Kontrabass solls sein? Ich will keine Diskussion über Vor- und Nachteile neu beleben, sondern nur meine Erfahrung mitteilen. Ich habe vor Monaten auf der Suche nach vollmassiven KB in diversen Forum Infos über rumänische KB gelesen, speziell auch zu dem Violinstore in Mainz. Da ich meinen gesperrten Bass durch ein vollmassives Modell (3/4) ersetzen wollte, bin ich dann auch in diesem Laden gelandet. Erster Kontakt: telefonisch einen Termin für sonntags(!), 8 KBs zur Auswahl, eine sehr freundliche Beratung und viel Zeit zum Probespielen. Nun, ich habe mich für einen "kleinen Italiener / Tarantinonachbau" aus der Werkstatt von Ioan Bucur entschieden. Das Teil hatte einen satten Ton, lies sich auf grund des schmalen Halses leicht spielen und sah auch noch sehr gut aus - es passte wie ein alter Pantoffel. Die Einrichtung (Saitenlage für Jazz, Saiten Thomastik Spirocore, med.) konnte ohne Nacharbeit bei einem Geigenbauer übernommen werden. Die Hölzer sind sehr wertig (ich arbeite mit Holz) und die Verarbeitung machen diesen Bass für diesen Preis von 3000 € zu einem wirklichen Angebot. Jetzt nach gut 2 Monaten bin ich immer noch begeistert und der Ton ist noch voller, wärmer und durchsetzungsstärker geworden. Klingt wie Werbung - ist aber echte Begeisterung.
 
Ich schließe mich allen anderen an. Unbedingt zu einem Bassbauer in der Nähe gehen. Der hat vllt auch gebrauchte um die 1000 € und die sind allesamt besser als die Thomann-Teile.

Wenn man von "elektrischen" Instrumenten her kommt hat man das vielleicht nicht gleich im Blick, aber ein Kontrabass ist etwas anderes als ein E-Bass und (fast) all die anderen "aktuellen" Instrumente aus dem Pop-Musik-Bereich: KEIN Serieninstrument. Ich will jetzt keine Diskussion über die Streuung von Serienproduktionen anfangen aber wenn wir uns hier über ein bestimmtes Fender JazzBass Modell beispielsweise unterhalten, ist ziemlich klar, worum es geht, und man kann davon ausgehen, dass die E-Bässe eines Modells bzw. einer Serie relativ ähnlich klingen und man kann (eingeschränkt) Kaufempfehlungen abgeben.

Bei Instrumenten wie z.B. dem Kontrabass ist das einfach anders. Es gibt keine "Serie" oder kein "Modell", jedes Instrument ist ein Einzelstück und auch die Thmann-Bässe sind grundverschieden, auch wenn es das gleiche "Modell" im Online-Shop ist und es mehr als 1 davon gibt...

also, JEDER Kontrabass ist ein Einzelstück, nie etwas kaufen, was man vorher nicht AUSFÜHRLICH getestet hat. Man kann mit einem 1000 € -Bass besser zurechtkommen als mit einem 10.000€ Bass, wenn er besser zu einem passt. Die Hälfte des Preises bezahlt man einfach für den Fakt, dass man ein Instrument gefunden hat, mit dem man irgendwie klarkommt - das ist beim Kontrabasskauf deshalb schon die halbe Miete.

Dazu kommt, dass ein Kontrabass erst nach einiger Zeit Spielen überhaupt seinen Sound entwickelt. (Es gibt Bassbauer, die erzeugen mit bestimmten physikalischen Apparaten typische Schwingungen um das "Einspielen" zu simulieren, damit der Sound sich bei neuen Bässen schneller entwickelt) aber das kostet natürlich. Jeder gebrauchte Bass beim Bassbauer mit noch so viel Ecken und Kanten klingt 1000mal besser als die Thomann-Bässe direkt vom Werk. Wie gesagt, es handelt sich um einen ganz anderen Instrumententyp was das "Einkaufverhalten" betrifft...

So, genug davon, ich hoffe, ich konnte trotz der frühen Uhrzeit meine Argumente schlüssig darlegen. Falls nein, bitte nochmal fragen! :)

//edit: Na toll, dank "Wingertsbass" dachte ich das wäre hier ein aktuelles Thema. Habe jetzt aber gesehen dass der Thread 5 (!) Jahre alt ist. Sorry! Aber gut, jetzt ist er schonmal rausgekramt... was ist den aus deinem Kontrabasskauf geworden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo der Thread jetzt schon mal reanimiert ist, sei zum Beitrag #10 von Rockin'Daddy sei noch erwähnt, dass Michael Frick inzwischen wieder in Berlin tätig ist.

http://www.frickbass.de/

Hatte ich schon erwähnt, dass ein Bassbauer in der Nachbarschaft durchaus geeignet ist G.A.S. zu erzeugen?
 
Hatte ich schon erwähnt, dass ein Bassbauer in der Nachbarschaft durchaus geeignet ist G.A.S. zu erzeugen?

kenne ich, aber ich weiß ja nicht wie es dir geht, bei den Kontrabässen kann ich meine G.A.S.-Anfälle finanziell gesehen sowieso nur jedes Vierteljahrhundert ausleben, wenn überhaupt... also fließt die ganze G.A.S.-Wut in anderes Zeug (und für die KBs bleibt dann gar nix mehr übrig)
 
Bei Instrumenten wie z.B. dem Kontrabass ist das einfach anders. Es gibt keine "Serie" oder kein "Modell", jedes Instrument ist ein Einzelstück und auch die Thmann-Bässe sind grundverschieden, auch wenn es das gleiche "Modell" im Online-Shop ist und es mehr als 1 davon gibt...
Amen... man beachte vor allem verschiedene Mensuren oder Größen (4/4). Auch die Form des Korpus, da hat man bei nem fremden Kontrabass ganz schnell mal ne Windung wo beim eigenen KB der Bauch Platz hat :D

Problem: wie soll ein Anfänger einschätzen können was gut zu ihm passt? Beim ersten Basskauf ist man immer auf Glück angewiesen. Und vielleicht spielt man sich auch auf einen bestimmten Basstypus ein.....
 
(...)
Problem: wie soll ein Anfänger einschätzen können was gut zu ihm passt? Beim ersten Basskauf ist man immer auf Glück angewiesen. Und vielleicht spielt man sich auch auf einen bestimmten Basstypus ein.....

Vorher anspielen. Zumindest mal in die Hand nehmen. Gefühl bzw. Bauch entscheiden lassen.
Bzw. ganz anders: Als Anfänger sollte man sich einen Bass leihen, keinen kaufen. :)
 

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