Gitarren einspielen im Schnelldurchgang - unglaublich, aber es funktioniert

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Flyboy
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Hallo,

vor 3 Wochen hab ich in der Bucht eine alte aber neuwertige Morales MJ-25 Gitarre
erstanden, eine optisch sehr gute Kopie einer G*bs*n *-45. Seither versuchte ich das
schlafende Dornröschen wieder zum Klingen zu bringen. Allmählich kamen zwar wieder einige
Obertöne und Bässe, aber Ihre Stimme wollte einfach nicht zu einer bildschönen 70er Jahre
Japanerin passen. Dann kam mir gestern eine Idee die alles verändert hat. Innerhalb nur
einer Stunde hatte ich eine voll klingende Gitarre mit dem typisch straffen Sound ihres
Vorbildes inklusive deren strahlender Obertöne und einer schön singenden Mahagonistimme.
Nur der glattere Klang der laminierten Hölzer stand einer 100 Punkte Wertung entgegen.
Ich bin dann in einen regelrechten Einspielrausch verfallen und hab noch 5 weitere
Gitarren der Prozedur unterzogen. Alle haben davon signifikant profitiert, obwohl alle
meiner Meinung nach schon eingespielt waren. Am extremsten war die Veränderung bei einer
kleinen vollmassiven Hopf. Während sie vorher eher rotzig und perkussiv klang, sang
sie danach in süßen Tönen. Hat schon jemand eine Idee was ich gemacht habe? Ist
vielleicht ja ein alter Hut... bin mal gespannt.....
 
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Neue Saiten?
 
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neeee, zu einfach
 
Q-Tipps gegen Ohrenschmalz?
 
Das hat was. wars aber auch nicht.....
 
40 Jahre dicke Staubschicht entfernt und gründlich gereinigt? :p
 
Also mal die Grundgedanken:
Eine Gitarre wird dann als eingespielt empfunden, wenn sie auf das Anschlagen der Saiten neben der Grundschwingung mit möglichst vielen und harmonischen Obertönen antwortet. Die allgemeine Vorstellung ist wohl, dass sich die Decke durch langes und intensives Spielen allmählich einschwingt, was in den meisten Fällen auch funktioniert aber halt lange dauert. Außerdem scheinen auch eingespielte Giarren noch Potential zu haben, wie mir meine Hopf zeigte.
Warum dauert das Einspielen so lange, warum weigert sich die Decke oft so beharrlich Obertöne zu produzieren ?
Warum schlafen alte Gitarre förmlich ein und sind nur mit mit großer Anstrengung wieder zu erwecken ?
Und die wichtigste Frage: Was sind eigentlich Obertöne ?
 
Schwingungen mit der 1/n -fachen Wellenlänge der Grundschwingung, also der n-fachen Frequenz.

z.B. A-Saite
Grundton: 110 Hz
1. Oberschwingung: 220 Hz (Flageolett am 12.)
2.Oberschwingung: 330 Hz (Flageolett am 7.)
etc.

Im gewissen Maße treten diese Schwingungen immer auf. Wenn ich die Schwingung der leer angeschlagenen Saite jetzt aufzeichnen würde könnte ich per Fourieranalyse feststellen welchen Anteil diese Oberschwingungen haben.

Was mich zu folgender Frage führt: Hoher Klirrfaktor - gute Gitarre?

Warum die Dinger gut klingen kann ich dir aber auch nicht erklären :D
 
z.B. A-Saite
Grundton: 110 Hz
1. Oberschwingung: 220 Hz (Flageolett am 12.)
2.Oberschwingung: 330 Hz (Flageolett am 7.)

Das sagt uns zunächst, die Oberttöne liegen Oberhalb des Grundtones

Machen wir nun mal in Gedanken eine Fourieranalyse einer Saitenschwingung, wie wäre es um den Anteil der Oberschwingungen bestellt ?

Nun, die ersten Oberwellen liegen nur wenige dB unterhalb der Grundschwingung, aber bei den höherzahligen geht es dann rapide bergab. Da liegen die Peaks schnell 40 dB unter der Grundschwingung und das ist bekanntlich ein Faktor von 100.

Für das das Einspielen der Gitarren bedeutet das, die Decke soll dazu gebracht werden in Frequenzen zu schwingen, die in der Saitenschwingung nur in geringer Intensität vorhanden sind. Das ist irgendwie ein Widerspruch in sich und erklärt damit auch, warum das Einspielen so lange dauert.

Was kann man also das ganze beschleunigen, es fehlt jetzt nur noch der praktische Teil ....
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm... Lautsprecher auf die Decke strahlen lassen, oder draufdrücken, oder eben die Decke auf andere Art mechanisch in den entsprechenden Frequenzen in Schwingung bringen (durch Vibrator o.ä.):gruebel:
 
Du hast Stairway to heaven auf den Plattenspieler gelegt und die Klampfe vor die Box gestellt...
 
Mit einem Sinusgenerator die verschiedenen Töne/Obertöne einzeln und in Kombination ausgegeben, wobei der alte Studiokopfhörer nach geringer mechanischer Modifikation Boden und Decke der Gitten beschallt hat.
 
Nix mit Elektrik, nur einfachste Haus- und Bordmittel.

Das mit der Box hab ich tatsächlich schon mal probiert, und zwar um ene Gitarre von einem Dead Spot zu befreien. Das hat sie aber auch für einige Zeit von ihrem Klang befreit und ich war heilfroh, als Dead Spot und Klang endlich wieder da waren ....
 
Saiten abgemacht und mit nem Tennisball Torwandschießen geübt?

Jetzt rück schon raus mit der Sprache...
 
Hast du dir das Cryotechnik-Dingens bei den E-Klampfen abgeschaut und das Ding eingefroren? :D

Oder etwas ernsthafter: Kapo auf den jeweiligen Bund auf dem der Gewünschte Oberton gegriffen werden würde und geschrammelt?
 
Er hat die Dinger endlich mal gespielt als sie nur anzusehen ^^
 
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Oder etwas ernsthafter: Kapo auf den jeweiligen Bund auf dem der Gewünschte Oberton gegriffen werden würde und geschrammelt?

Wird schon wärmer, ein Kapo hab ich auch benutzt, aber damit schafft man nicht einmal eine Oktave. Das reicht noch nicht ...

wie kommt man höher ? Auflösung heute Abend, ich muss jetzt zum Zahnarzt.
 
Wird schon wärmer, ... Auflösung heute Abend

So ganz besonders lustig kann ich diese Art Posting eigentlich nicht finden, oder brauchst du dringend die Flohmarktberechtigung?

Wird schon sowas sein zwischen Flageolett und Aquariumpumpe, und natürlich klingen alle Gitarren danach um Längen besser. Bitte erkläre uns dann auch noch genau, auf welche Weise sich die Struktur der Holzzellen ändert und warum sich eine Zederndecke einfach nicht entwickelt und was wir überhaupt sonst noch alles über das Einspielen wissen wollen.
Ich kann's kaum noch erwarten:(.

Gruß

Toni
 
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