Warum spielen so wenige Leute SGs?

[coolaclark]

Für meinen Bedarf ist die SG die beste Allroundgitarre und ich finde es immer wieder erstaunlich, was für ein reifer Klang aus dem zierlichen Korpus raus kommt. Der einzige Grund warum ich die nicht mehr so häufig spiele ist, dass sich die HB-Sachen auf einer Es besser anhören und die SC-Sachen auf eine Tele oder Strat. Irgendwann gingen mir die ewigen Gitarrenwechsel auf den Sack und so habe ich ein JP-Wiring eingebaut, um alles mit einer Gitarre abzudecken. Bis auf eine paar glockige Stratsound und dem Teletwäng kriege ich damit so ziemlich alles abgedeckt. Jetzt muss ich auch zugeben, dass ich leichte Gitarren liebe und mit einem breiten Gurt rutscht da auch nichts.

 

[Ben zen Berg]

@detonation: Die weiße gibts aber von Epiphone für weniger als die Hälfte. Ich finde die SG-Form auch nicht soo gut, die Proportionen... Die Taille ist irgendwie verrutscht, der obere Part wirkt gedrungen und die Hälft mit den Hörnern viel zu gestreckt. Beim Headstock vermute ich, dass er aufgrund von Kopflast-bedingten Materialeinsparungen so schmächtig ausschaut.
Doch diese weiß-schwarze Epi-SG finde ich optisch recht gelungen. Was ich aber auf YouTube höre... Das sollen P-90er sein??? Die hören sich - ich drücke es mal freundlich aus - sehr neutral an. Alle gehen ganz schnell in die Zerre oder drehen die PUs per FX ins Koma.

 

[Soulagent79]

Genau diese SG von Epiphone hatte ich in cherry. Das war 2011 ein Sondermodell, mittlerweile ist sie wieder aus dem Programm verschwunden, bis
auf einzelne Restposten.
Von der Verarbeitung und dem allgemeinen Erscheinungsbild her, war sie unglaublich gut gelungen - absolut tadellos und beeindruckend.
Klanglich hat mich diese SG leider auf die Dauer nicht überzeugt. Ich fand, sie klang ausgesprochen leblos. Außerdem war das Tailpiece dermaßen weich,
dass die Saiten nach einigen Monaten richtige Kerben in das Metall gefressen hatten.
Als die anfängliche Freude über das tolle Erscheinungsbild abflachte, habe ich sie dann wieder verkauft.
Die aktuellen, günstigen Gibson SGs sind schon richtige Kracher, wenn einen die reduzierte Optik nicht stört, kann man viel Spaß damit haben.

 

[Gibson SG]

Also ob man eine Gitarrenform ästhetisch ansprechend findet ist einfach Geschmacksache.
Aber Geschmack wird mitunter auch stark durch das geprägt was man da draussen so auf den Bühnen sieht und hört. Das sind nunmal gerade im klassischen und Hardrock-Bereich meist Paulas, Strats und Teles.
Dass die SG ein eigenes Spielgefühl aufgrund des recht späten Hals-Boddy-Übergangs hat ist wohl unabstreitbar. Er fühlt sich trotz gleicher Mensur viel länger an als der Hals einer Paula.
Ich habe allerdings schon von einigen Bassern gehört, denen das beim Umstieg auf Gitarre recht entgegengekommen ist. Auch die daraus resultierende Kopflastigkeit (nicht bei allen SGs) ist nicht jedermans Sache.
Bei mir war damals der Umstieg von SG auf Paula und Tele auch eine Umgewöhnung. Allerdings ist das alles halb so wild.
Früher gab es wesentlich mehr berühmte SG-Gitarreros. Pete Townshend in seiner Hochphase, Frank Zappa, Gary Rossington (Lynyrd Skynyrd) sowie Sanatana nur um mal ein paar aufzuzählen.
Allerdings macht der Umstand, dass die SG nicht ganz so populär ist, die Gitarre irgenwie auch wieder cool und interessant - trends come and go

 

[Soulagent79]

Aus heutiger Sicht kaum zu glauben, dass es von 1961 bis 1968 gar keine Les Pauls mehr, sondern nur SGs, als Nachfolgemodell, gab.
Dafür sieht man sie in den 60ern eher selten. Mir fällt z.B. aus den Jahren der 'British Invasion' spontan kein Gitarrist ein, der eine SG spielte, bis auf George Harrison, wenn auch nur für kurze Zeit.
Erst gegen Ende der 60er kommen Clapton, Krieger, Townshend, Santana und auch Hendrix hinzu.

 

[tuckster]

Die aktuellen, günstigen Gibson SGs sind schon richtige Kracher, wenn einen die reduzierte Optik nicht stört, kann man viel Spaß damit haben.

Die Frage ist dann aber, ob es dann unbedingt eine Gibson sein muss. !!Das hier soll kein Gibsonbashing werden!! aber bevor man sich eine reduzierte Gibson kauft sollte man sich unbedingt auch die Modelle von Epiphone und anderen Herstellern anschauen. "Made In The USA" ist scheinbar nur ein patriotischer, kein qualitätsbezeichnender Aspekt.

 

[Hans_3]

Hier gibt's eine schöne Übersicht aller aktuellen SG-Modelle von Gibson und Epiphone:

http://thehub.musiciansfriend.com/guitar-buying-guides/the-sg-buying-guide

 

[Steelwizard]

Naja, so selten sieht man SGs nun wirklich nicht. Natürlich ist sie nicht so bekannt wie die Strat oder Les Paul aber doch irgendwo schon recht verbreitet. Tony Iommi z.B. Und dementsprechend auch Horden anderer Doom/Stoner Gitarristen, z.B. Dave Chandler. Eric Clapton, Hendrix und Glenn Tipton haben auch mal welche gespielt. Santana auch, oder? Außerdem einer der Saxon Gitarristen. Mick Box, Robbie Krieger usw. Im Prinzip kann man nicht sagen, dass wenig Leute SGs spielen, man kennt höchstens zu wenig Bands.

Naja, wirklich schön ist das Ding ja jetzt eher nicht...

Also so manche SG finde ich wunderschön:

 

[klaatu]

Also mir gefällt die SG Form, bin aber sicher auch ein wenig geprägt von ein paar Gitarristen (neben Frank Zappa auch Tony Iommi und Zal Cleminson), wodurch ich mich schon früh daran gewöhnen durfte. Ich frag mich eigentlich, warum ich noch keine habe, bislang war es eigentlich die selbst festgestellte Kopflastigkeit und die kolportierte Sollbruchstelle oben am Sattel, die mich davon abhielten.

 

[Soulagent79]

Die Frage ist dann aber, ob es dann unbedingt eine Gibson sein muss. !!Das hier soll kein Gibsonbashing werden!! aber bevor man sich eine reduzierte Gibson kauft sollte man sich unbedingt auch die Modelle von Epiphone und anderen Herstellern anschauen. "Made In The USA" ist scheinbar nur ein patriotischer, kein qualitätsbezeichnender Aspekt.

Ganz ehrlich: Ich finde schon, dass es da einen großen Unterschied gibt. Vor allem wenn man die Epi und die Gibson direkt gegeneinander antestet. Du merkst einfach, auch bei den günstigsten Gibsons, dass da ganz andere Maßstäbe in Sachen Holz, Hardware usw. gelten.
Das soll auch kein Epiphone-Bashing sein, ich hatte selber schon etliche Epis und war damit zufrieden, aber an die Gibsons reichen sie - zumindest nach meinem Geschmack - nicht ran.

 

[Steelwizard]

Warum ich noch keine habe frag ich mich auch manchmal. Allerdings:

warum ich noch keine habe, bislang war es eigentlich die selbst festgestellte Kopflastigkeit und die kolportierte Sollbruchstelle oben am Sattel, die mich davon abhielten.

Das hast du bei ner Flying V ja auch irgendwo. Wenns danach ginge bleibe mir nurnoch übrig eine weitere Strat kaufen .

 

[Tobi Elektrik]

KOPFLASTIG.
Ein absolutes no-go für mich. Ich beneide immer Leute, die damit wunderbar leben können. Ich kanns nicht.

Aber gerade für schwermetallischere Sachen fühlt sie sich irgendwie nicht "richtig" an. Sie scheint noch weniger zu wiegen, als sie es eigentlich tut (meine 3kg Ibanez SZ's fühlen sich deutlich schwerer an) und sieht auch so aus, als würde das Bißchen "Stullenbrett mit Griffbrett dran" keine 4 Pfund auf die Waage bringen. Hat grundsätzlich den Charme einer Anfängergitarre, wenn sie an einem Gitarristenkörper hängt.

Paradoxerweise muß ich aber trotzdem sagen , dass ich eine SG in worn brown immer noch verdammt sexy finde. So einfach die Gitarre für sich genommen. Vielleicht als Wandschmuck...

 

[Steelwizard]

Wenig Gewicht und Heavy Metal passt doch (sprachlich betrachtet: paradoxerweise) perfekt zusammen. Das machts glaub ich erheblich einfacher rumzuposen wie Jake E Lee oder Yngwie.

 

[sonicwarrior]

Naja, wirklich schön ist das Ding ja jetzt eher nicht...

Wow, wenn das schon als erste Antwort in nem SG-Thread kommt, was würde erst passieren, wenn ich einen "Warum spielen so wenige Leute Headless-Gitarren" Thread aufmachen würde?(30 Seiten Hasstiraden und schlechte Witze vermutlich)

Immerhin können sich im Bilder-Thread bei SGs diejenigen die die Form nicht mögen diese Art Kommentare verkneifen.

Die SG ist für mich eine Mainstream Gitarre mit wie schon gesagt jeder Menge prominenter Spieler, daher finde ich den Thread-Titel etwas schräg. Aber warum ist es überhaupt immer so wichtig was andere machen oder denken? Am Ende muss einem die Gitarre nur selber gefallen und dann ist es piepegal was andere davon denken, es denn man will über den Bilder-Thread an Karmapunkte kommen.

 

[ZeroFlash]

So selten sieht man eine SG nun auch nicht. Ich war neulich beim Konzert von Monstertruck und der Gitarrist spielt eine gelbe SG.

Geil war, dass man schon von draußen harten, schwer tragenden und fetten Rock gehört hat. Hätte ich es dann nicht gesehen, häte ich auf eine LP getippt

Alle drei Gitarristen von den Foo Fighters spielen SG's. Die spielen so "fast" alles durch die Bank weg an Gitarren und bekommen ihren Sound. Eine echt universelle Gitarre!

Meine erste Gitarre ist eine Gibson SG Special Faded in WC. Auch wenn ich jetzt andere Gitarren habe ist sie immer noch die, die ich am meißten spiele. Sie ist nicht so stimmstabil wie meine LP, sie ist kopflastig und nicht so fett im Klang, dennoch liebe ich es sie zu spielen.

Das eine SG keine eigen Sound hat, kann man so nicht sagen. Gerade bei falscher bzw übertriebener Einstellung kommt der Charakter,, das sie rotzt und sägt, sehr gut rüber.

 

[Brazolino]

KOPFLASTIG. Ein absolutes no-go für mich. Ich beneide immer Leute, die damit wunderbar leben können. Ich kanns nicht.

Kopflastig geht für mich ebenfalls nicht, aber trotzdem habe ich mir nach einigem Hin und Her dann doch eine Epiphone SG (1966 G-400 Pro) gekauft. Mit einem breiten und innen rauen Ledergurt ist das überhaupt kein Problem. Zieht auch nicht so heftig wie etwa eine Firebird an der Schulter, sondern lässt sich eigentlich sehr bequem tragen. Also: Nachdem ich's jetzt selber ausprobiert habe, ist die (wirklich sehr geringe) Kopflastigkeit - zumindest bei den Epis - für mich kein Hindernis mehr. Wird bestimmt nicht meine letzte SG sein.

 

[ZeroFlash]

Was ich bei den SG's nicht so prall finde, ist der Abstand zwischen den Potis. Da komme ich mit der Hand nicht mehr dazwischen und muss mit Daumen und Zeigefinger regeln. Kleiner Finger geht da leider nicht mehr bei mir. Die Klinkenbuchse ist für mein Gefühl auch zu nah an den Poti's. Gerade live finde ich da die Paula für sowas besser geeignet.

Die Kopflastigkeit kann man beheben. Sowas leider nicht. Zumindest nicht bei den Gibson/Epiphone Modellen.
Und das ist denke ich auch ein Grund, warum dann viele zur Paula oder Strat greifen.

 

[Charvelniklas]

Danke für die vielen Antworten. Ich fands sehr interessant, die unterschiedlichen Meinungen zu lesen! =)

 

[Be.eM]

…bislang war es eigentlich die selbst festgestellte Kopflastigkeit und die kolportierte Sollbruchstelle oben am Sattel…

…was würde erst passieren, wenn ich einen "Warum spielen so wenige Headless-Gitarren" Thread aufmachen würde?

Manchmal steckt die Lösung schon in der treffenden Formulierung des Problems

Grüße,
Bernd

 

[Ben zen Berg]

Wer bietet denn so eine Headless SG an?

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Hm, da könnte man doch die Banjo Tuners von der Firebird verwenden....