Tweed lackieren-> Erfahrungswerte und Materialien?

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Moin Männers!

Ich bekomme demnächst meinen Blues Deluxe in die Finger und finde einfach Optik und Haptik lackierten Tweeds unwahrscheinlich schön.
Nun habe ich zwar einige englischsprachige Anleitungen und Erfahrungswerte recherchiert, jedoch sind hier weder die dort empfohlenen Lacke erhältlich und Eure Meinung interessiert mich eh deutlich mehr.

Habt Ihr irgendwelche Tipps und Tricks parat?

Gerne auch Empfehlungen zu Baumarkt-Lacken etc.? Poly oder Nitro?

Vielen Dank und allerbeste Grüße aus dem verkaterten Berlin,

Oliver
 
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Verlink doch einfach mal die dort verwendeten Lacke. Das würde es ermöglichen, hier nach Vergleichstypen zu suchen.;)
 
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Servus,

aus eigener Erfahrung, nimm den hier: Clou Schellack, 3x drün streichen und fettisch.
Alternativ kannst Du Dir Schellackflocken besorgen und mit Spiritus den Lack selber ansetzen (ist aber erstens ne Sauerei und zweitens wirds bei ersten Mal meist ned so wie es soll..) Nachteil vom Schellack: Er ist wasserempfindlich, sprich auf dem Amp abgestellte Gläser/Flaschen hinterlassen Spuren und er vergilbt mit der Zeit. Wem das missfällt der jagt nach dem lackieren mit Schellack noch ne Runde Klarlack drüber, vorzugsweise Nitro. Mein Deluxe ist rein mit Schellack gestrichen und sieht inzwischen schon abgerockt aus aber das war der Sinn der Sache...
 
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Ja, Schellack wird auch in den englischsprachigen Foren meist empfohlen und auch vielfach (den Erfahrungsberichten dort nach zu urteilen) mit gutem Erfolg eingesetzt.
Schließlich gehts ja genau um den Vintage-Look; der Amp wird durch das Nachdunkeln/Vergilben erst richtig schön (zumindest in meinen Augen).
 
aus eigener Erfahrung, nimm den hier: Clou Schellack, 3x drün streichen und fettisch.

Mein lieber Herr Gesangsverein, 36 Euro für'n Liter Sprit.
Aber der wird es dann wohl werden.

Und sicherlich schön gleichmäßig auftragen, um ungleichmäßige Farbverläufe zu vermeiden?
Zwischenschliff mit was?


Vielen Dank schonmal für Eure Hilfe!
 
Geh nicht nach dem Preis im Web, im Farbenfachhandel bekommst Du das Zeug so für 28-30€/Liter dafür reicht so ne Flasche grad mal für nen Deluxe ;)
Ich hab 3 mal gestrichen, nach dem ersten Auftrag mit 200er Leinen leicht drüber um die aufstehenden Fasern abzuglätten (wenn Du es Dir zutraust kannst Du auch ne Ziehklinge nehmen) und dito mit 380er nach dem 2ten Auftrag. Der 3te wurde dann nur noch mit nem Baumwolltuch abgerieben um es ein bisschen speckig wirken zu lassen...
 
Hi Micha,

richtig! Da war doch was..... :D

Nur muß ich diesmal mit Pinsel arbeiten. Die Lackierkabine meines ehemaligen Arbeitgebers bleibt mir wohl verschlossen.
Und genau da hadere ich ein wenig. Ich bin mir nicht so schlüssig, ob ich die Mumpe per Borste so schön gleichmäßig draufkriege.

Aber :gruebel:....., mit dunkler Beize vorarbeiten wäre natürlich auch echt schick.
 
Hi Olli,

will's mal so formulieren:

Nicht ohne (marketingwirtschaftlichen!) Grund sind die meisten dieser Baumarktspampen so aufgebaut, dass selbst der grösste Depp damit saubere Ergebnisse hinkriegt... :rofl:

Nee, Spass beiseite:

Geeigneter Pinsel geht, diese Wasserpampen sind in ihrem Verlauf einfach nur gut und man bekommt wirklich was ordentliches hin. Nix Pinselstrich und so. Und zur Not gehste nochmal mit einem Schaumstoff-Roller drüber.

LG MM
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Leutz,

nun wird es nach langen Jahren doch noch gemacht.

Ich tendiere zum Clou Schellack, weil sich damit recht individuell ein leicht speckiger "Glanz" hinbiegen lässt.
Was mich allerdings etwas stört ist, daß das Ganze dann wasserlöslich ist.

Gibt es einen ähnlichen,streichbaren Lack auch auf Wasser- oder Polybasis? Am Besten natürlich entsprechend pigmentiert (Amber z.B.)?

Danke und Gruß,

Oliver
 
Ich stehe vor einem ähnlichen Problem. In den nächsten Wochen bekomme ich einen Champ mit unbehandelten Tweed-Gehäuse. Im prinzip kann man auch leicht eingefärbten Schellack nehmen und zum Schluss einmal mit klaren Nitrolack aus der Dose versiegeln.

Wie wurden die Teile eigentlich früher lackiert?
 
Moinsen.
Ich hab einfach den Clou Schellack auf meinen Gretsch Champion gepinselt.
Versiegelt etc hab ich nix, aber ok, ich stell nix drauf und wenn wärs mir wurscht und im Regen trag ich ihn auch nich rum.
Aber das Ergebnis find ich geil.
Und die Idee mit Nitro o.ä, versiegeln gefällt mir.
Also von meiner Seite: Clou Schellack = :great:
 
Also, ich finde den Clou Schellack in den Baumärkten in der Gegend nicht.

Ich hab mir jetzt mal ein paar Beiztöne mit nach Hause genommen (werden auf einem alten Tweed-Gitarrenkoffer ausprobiert) und werde dann mit seidenmatten Klarlack auf Wasserbasis drüberstreichen.

BTW: ich bin ja kein Schreiner/Holztischler.

Aber helle Beize (Eiche Mittel 164) zeigt auf dem Tweed kaum bis gar keine Änderung.
Nußbaum hell (166) macht einen echt fiesen Drecklook, als hätte der Koffer seit Jahren im Regen gestanden.
Ich werde morgen noch Kischbaum dunkel versuchen, um irgendwie in die Amber-Richtung zu kommen.
 
Ich bin mir nicht 100% sondern nur 90% sicher, aber eigentlich ist schellack nicht wasserlöslich, sondern nur Alkohol löslich. denn sonst würden viele Geigen und Akkustik Gitarren auch kein Wasser abkönnen. Man sollte also keine Alkoholischen Getränke auf der Oberfläche verteilen.
 
ein Zitat aus Wikipedia:
"Schellack ist unlöslich in Wasser, quillt aber bei Kontakt mit Wasser und ist daher nicht wasserfest. Er ist löslich in Ethanol (bis auf das beigemengte Wachs), Borax, Ammoniak und Alkali-Carbonaten und in einer Mischung von einem Teil Wasser und zehn Teilen Aceton, jedoch nicht in wässrigen Säuren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Moleküle des Harzes Carbonsäuren enthalten, die in basischen Lösungen zu Ionen deprotoniert werden. Das vorher unpolare und hydrophobe organische Molekül wird dadurch polar genug, um von Wasser gelöst zu werden."
 
IMan sollte also keine Alkoholischen Getränke auf der Oberfläche verteilen.
Meine Amps sehen des öfteren Trinkalkohol von unten. Das bleibt nicht aus.
Das Schellack allerdings auch mit Wasser reagiert, ist für mich eigentlich das NoGo. Wenn selbst der Kaffeebecher oder die Colapulle kritisch werden, ist das schon phöse. Wenn aber jedem Regentropfen ausgewichen werden muß, ist mein Ziel verfehlt.
Ich will ja gerade eine strapazierfähige Oberfläche. Das ist Sinn und Zweck des Lacks, den ich da drauf haben will.
 
Dann wirst Du wohl Nitro nehmen müssen... wobei ich sagen muss dass ich noch keine Wasserprobleme erkennen konnte ausser dem üblichen Bierflaschenring auf dem Amp (den ich absichtlich gefördert habe...) Der (geagte) Bassman eines Kumpels (mit Schellack versiegelt) und meine LP nach etlichen Gigs mit den Sunny Bottom Boys (der Amp, nicht die Gitte):
PaulnBassman.jpg
 
Da dürfte nix dagegensprechen...der Lack ist halt seidenmatt und klar, wenn Du gelbliche Verfärbung willst musst Du vorher den Tolex beizen...
 
Wenn ihr getönte Transparentlacke sucht: Bei http://www.gitarrenbastler.de/ werdet ihr fündig.
Sehr empfehlen kann ich "Bernstein Transparent". Der ist auch toll zum Lackieren von Gitarrenhälsen.

Tweed lackiere ich auch mit Clou Schellack und versiegele dann mit obigem 1K Nitrolack aus der Dose.
 

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