Also grundsätzlich sind Diezels eher Boxenzicken, da deren Voicing etwas eigen ist. Das macht auch den Charme aus oder eben nicht. Das "Hochloben" in den Foren drückt nicht selten deren Zufriedenheit aus. Nicht weniger, aber auch nicht mehr, zudem ist das sicher keine reine Diezelusereigenschaft. Generell ist aber jemand, der viel Geld ausgibt, geneigt zu loben

muss ja geil sein. War ja teuer.
Glaub mir, es gab Gigs mit gestellten Boxen, bei denen ich einfach auch keinen recht zufrieden stellenden Sound rausbekam. Komischerweise steht dann einmal eine 1960A dort, und es klingt irgendwie hohl. Die Woche drauf klingt die gleiche (! Nicht selbe) Kombination einfach nur sagenhaft. Was sagt uns das: die Peripherie vor und nach dem Amp ist sicher bei Diezels deutlich entscheidender als bei manch anderen "Weichspülamps", und gerade der VH4 ist eine echte Sau, Shit in.. war bei meinem 2203 JMP aber genauso. Und genau an den erinnert mich mein VH4 manchmal. Z.b. an der 1960A; )
Mit den Diezel Cabs bin ich persönlich auch nicht recht zufrieden gewesen. Die RL war im Raum zu dunkel, die FL furztrocken. Durch den trockenen Sound des VH4 zu trocken. Und genau diese Schmiere im Ton fehlt manchen bei den Diezels. Andere schätzen genau das.
Im übrigen stimmt es nur bedingt, dass man sich mit dem VH4 lange auseinander setzen muss. Im Grunde ist es wie bei allen Diezels: alle Regler auf 12 Uhr (außer Master), und man hat einen ziemlich fertigen Sound. Ob man dessen Charakter mag, sei dahin gestellt. Aber er wird sich trotz effektiver Klangreglung (v.a. zum Ausgleich verschiedener Boxen und Räume) nur in seinen Grenzen ändern.
Und genau mit diesem Grund Sound AN SICH muss man sich u.u. länger auseinander setzen. So habe ich den VH4 vor 4 Jahren das erste mal angespielt und dachte: puh ne. Und jetzt schätze ich genau die Trockenheit und Direktheit, das Mittige, was sich durch den Bandkontext fräst, aber eben nicht geschmeidig klingt. Zudem habe ich den VH4 mal mit einem Friedman BE 100 verglichen und nach ein bisschen Feintuning kaum noch Unterschiede im Ton ausgemacht. Und ein neutraler Zuhörer hat dies noch bestätigt (nebenbei: ein Bogner Spieler). Der VH4 gefiel mir am Ende sogar gerade durch seine Direktheit einen Ticken besser.
Leider ist das aber - wie oben schon angedeutet - manchmal ein schmaler Grat. Denn manchmal ist es zu trocken, oder zu mittig. Oder zuwenige Hochmitten. Oder halt irgendwas anderes, was ich, als Gitarrist in allen Facetten, zu motzen habe

Fakt ist aber auch: seit ich den Amp habe, brauche ich live selten länger als 5 min um einen zumindest brauchbaren Ton zu erzeugen, mit dem ich mich hören kann und der FOH arbeiten kann. Ob der Ton dann immer so genau dem entspricht, was mein beklopptes Gitarristenhirn sich an dem Tag wünscht...Naja. Auf jeden Fall höre ich mich eigentlich immer. Außer in unserem Proberaum, der aber einfach zu klein ist und deshalb ein Bass mir Schön mal derbe rein grätscht. Was gäbe ich dann für ein paar Hochmitten. Aber - hey- die hat doch die andere Gitarre

Ja Mist. ...muss....irgendwas. ...umbauen...ändern. ..Modden *nervösmitdemAugezuck*
Fazit: Kann geil sein, muss aber nicht. Auf jeden Fall ein Arbeitstier. Was übrigens das Thema : braucht Lautstärke betrifft: mir persönlich sagt es mehr zu, den Channel Vol. Regler runter und das Master höher zu stellen. Dann klärt der Sound schon mehr auf. Aber hänge mal ein Mikro vor die Box. Ich hab live vor allem eine Ansage vom FOH: du ..mach mal lauter
