Factory Tour bei Framus/Warwick

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Moin, oder Glück Auf ...

wer für evtl. Reisepläne schon immer wissen wollte, wie es nach dem Angebot der Factory Tour in Markneukirchen weiter geht...
... einfach hier dabei bleiben.

http://www.warwick.de/de/Framus---C...y-Tour--Besuchen-Sie-uns.html#current_site_id

Nach einer kurzen Anmelde-Mail kam innerhalb einer Stunde die (Wunsch)-Terminbestätigung mit diesen Angeboten zurück:

....
"Die Führung wird durch eine geschulte Mitarbeiterin unserer Produktion begleitet und dauert in etwa 1 Stunde.
Die Kosten für die Führung liegen bei 13,50 Euro/Person inkl. MwSt.

Natürlich können Sie in allen Bereichen unserer Fertigung Foto's machen, das ist gar kein Problem. Nach Ende der
Führung haben Sie die Möglichkeit, Instrumente in unserem Showroom zu testen. Außerdem steht Ihnen der Leiter
unserer Entwicklungsabteilung - Herr Marcus Spangler - für Fragen aller Art gern zur Verfügung.

Im Anschluß möchten wir Ihnen noch eine Führung durch unser firmeneigenes FRAMUS Museum vorschlagen. Der
Besuch des Museums wäre für Sie kostenfrei. Bitte geben Sie einfach kurz Bescheid, ob Sie daran Interesse haben,
so das wir das hier entsprechend einplanen können."

...



Das sind schon mal super Informationen.
Vielleicht trifft man sich?


Ich werde am 27.06.2016 um 15.00 Uhr am Start sein...

... und danach hier berichten.




Micha
 
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danke Martin!

Vorbereitende Lektüre ...

:D genau deswegen meine Einleitung!

diese legendäre Tour kennt man natürlich als Werksnomade und MBler.

Evtl. kommt bei "nicht dabei gewesenen" der Wunsch auf, die angebotene Factory- Tour zu machen -
leider ohne zwei Tage Zeit zu bekommen. Eine Art Review der "normalen" Tour für zum nachmachen. Und natürlich Inhalte fürs Board. :mampf:

Mal sehen, was in einer guten Stunde Tour + Fragerunde + Testspiel + Museum = Erlebnis
machbar ist. Ich freu mich schon riesig darauf.

@hack_meck : Danke für den Museumstipp! Hab ich natürlich gerne angenommen.

Micha
 
Cool, viel Spaß dir und lass uns reichlich teilhaben an deinem Besuch.
 
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Auf geht’s!

… sorry, es hat ein wenig gebraucht, um diese Werksbesichtigung einzuordnen:

Ambivalent.

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Vorgeschichte

In Vorbereitung auf diesen Musikurlaub (die Idee entstammt einer Küchensession mit einigem Jacky, schrägen Liedern und weltverbessernden Diskussion, irgendwo in der Nähe von Süderbrarup), ist Framus (online!) für Markneukirchen der gut zu sehende Leuchtturm im Instrumentenbau.

Daraus ergab sich der einzige vorab fix zu setzende Punkt dieser Reise, welchen ich mit großer Freude entgegenfieberte. Um so mehr Menschen ihr im Musikwinkel begegnet, kann sich Eure Wertung für „mein schönstes Erlebnis“ aber ändern.

Es braucht persönliche Kontakte, offene Augen und Ohren des Reisenden, ist aber dann das Wirklich Interessante in dieser Bergwelt am Rande des Erzgebirges.

Kurz: um zu erkennen, wie hier Musik gelebt wird, wird Euch keine Marketinggesellschaft, Touristeninformation oder Museum helfen. Sondern die nette Fleischersfrau beim Bockwurstverkauf oder das Musikerboard sind Schlüssel zu dieser Jahrhundertealten Welt, die auch heute gut davon lebt das Klangkörper in aller Welt Wissen, worauf es ankommt. Und wo es zu haben ist.

Erklärungsversuch

Wer Urlaub auf dem Bauernhof bucht und dann vom „Betriebsleiter“ stolz den vollautomatisierten Betrieb mit weltweiter Logistik- und Vertriebsorganisation gezeigt bekommt, kann zwei Reaktionen entwickeln: Begeisterung über die technischen Innovationen für das Fortbestehen des Berufsstandes; oder nach der Hofkatze zum Streicheln suchen.

Beides durchlebte ich in Markneukirchen innerhalb von Mittag bis Sonnenuntergang. Eigentlich wäre die Geschichte des Tages, welche beim Grillen mit Instrumentenbauern endete, das erstmalige Begrabbeln eines Banjos oder einer Ukulele aus der Hand des Erbauers… Aber Interessierte E- Gitarreros sollen ruhig Erfahren, das sich der Besuch bei Framus lohnt.

Der Werksbesuch

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Weil wir uns bei Torsten Preuß in der kuscheligen Werkstatt und beim Besprechen des spontanen Grillabends um sechs festgequatscht hatten, hetzten wir 15 Minuten zu spät aufs Gelände.

WOW!! Was Euch nach der unscheinbaren Eingangstür erwartet, wird Euch umhauen. Eigentlich träume ich von einer Wohngarage. In trauter Eintracht mit Tresen und Motorrädern. Ich lege nun noch mal ein paar Quadratmeter drauf für Instrumente. Hier lässt es sich Wohnen!
Da wir die Einzigen zu diesem Führungstermin sind, wird schnell die junge Dame gesucht und wir können losziehen….

Vorher noch die Führung bezahlen… und

- Ja, sie wird das Geld (13,50€ pro Person) wert sein.
- Ja, das war/ist auch bei Anderen üblich, da produktive Zeiten gebunden werden.
- Nein, kein Anderer Instrumentenbauer wollte Geld von uns.

Zu diesem Flecken Instrumentenproduktion hat das Board bereits einige Threads in den Werksführungen. Deswegen versuche ich erst gar nicht, all diese Fakten zu Wiederholen. Bei E- Gitarre kann ich sowieso nicht mitreden…. Genießt die Bilder…

Deshalb:

- Ja, die Runde ist die Gleiche wie hier in Videos und Berichten zu lesen ist.
- Ja, ihr solltet mehr Zeit mitbringen, als die veranschlagte Stunde.
- Ja, super interessant. Alles.
- Ja, es kann alles fotografiert und gefragt werden.
- Ja, im Anschluß könnt ihr Alles ohne Aufsicht ausprobieren, bespielen und begrabbeln bis der Nachtpförtner Euch rauswirft.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Holzlager

ist immer interessant! Sehr erstaunt bin ich, das hier so gut wie kein Verschnitt in die Recyclingtonne geht. Alles ist irgendwie für die Instrumente verwertbar. Es gab recht ungläubige Blicke, das Steinway ein eigenes Heizkraftwerk, nur mit Holzverschnitt betreibt.

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Tropenhölzer werden als selbstverständlich und problemlos verarbeitet. Nicht nur als Furnier, sondern auch in massiven Bodys. Ordentliche Zertifikate und geklärte Herkunft vorausgesetzt.
Neu für mich war, was für ein Aufwand beim Verarbeiten von FSC- zertifizierten „ordinären“ Gebrauchshölzern betrieben werden muß, um das Siegel zu behalten. Jeder Zuschnitt, welcher einen neuen Holzklotz entstehen lässt, wird gestempelt und in Büchern geführt.

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Trocknung

Klar, gut ablagern… evtl. Trockenkammer. Hier steht neben den klassischen Trocknungsverfahren auch eine Vakuumtrockenkammer bereit. Vorteil: Die Trocknung geht wesentlich schneller. Nachteil: das Risiko der Rissbildung ist größer. Deswegen: Die edleren Hölzer kommen da nicht rein.

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Zuschnitt

Spätestens hier verlassen wir die Welt, in der ein Gitarrenbauer seine Hölzer liebevoll befühlt, abklopft oder riecht was er vor sich hat. Zum Teil vollautomatisiert wird nicht nur zugeschnitten, sondern die Feuchte der Hölzer gemessen und selektiert. So kommt nur „Gleiches zu Gleichem“, sofern es im Fenster der Toleranzen liegt. Ansonsten: zurück auf Start.

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mit Blick in die Halle...

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Bodys und Hälse

Es muß nicht die Werkstatt im Ersten Stock sein, unten spielen die Kinder und die Frau kocht das Mittagessen, um klasse Instrumente zu bekommen: Verfahrenstechnik, Organisation der Handgriffe, strenges Qualitätsmanagement und Können von Maschinenbauern schaffen das auch.

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Besonders hervorzuheben sind die Verfahren für die Gitarrenhälse:
Der späte Zuschnitt, in dem aus dem Klotz plötzlich zwei Hälse werden. Und die Bundierung und Bearbeitung im Automaten zu Hunderten. Quasi gleichzeitig.

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Die Arbeitsplätze

Automatisation, ergänzt durch Handwerkliche Nachbearbeitung machen die konstante Qualität aus. Alles Blitzsauber, präzise Arbeitsanweisungen und eine geschlossene Klimakette… Kurz: immer auf die Effektivität des Arbeitsschrittes optimiert.

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Das Lackieren

Die Oberflächen, welche hier auf dem Weg zu sehen sind, machen Staunen. Metall, Glitzer, die Farben an sich sowieso. Das Verfahren der UV- Trocknung ist der Gipfel vom Ganzen. Verständlich das andere Instrumentenbauer bei ihren alten Verfahren bleiben: Die Investition ist gewaltig, so das auch entsprechende Masse dahinter stehen muß. Vor diesem Hintergrund hat die Arbeit mit Zelluloid bei Akkordeons oder Nitrolack im Gitarrenbau weiterhin seine Berechtigung im Handwerk.

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Montage und Prüfung

Die wohl coolsten Arbeitsplätze in Deutschland! Wer kann schon von sich behaupten, einen Amp unterm Schreibtisch stehen zu haben? Und zwar, weil der der Chef ihn hingestellt hat und nicht Ausdruck des persönlichen Hobbys ist!

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Auslieferung

Klar. Produktion auf Bestellung ist das Wirtschaftlichste. Aber: Vieles wird öfters gewünscht und kann somit in Chargen auf Vorrat hergestellt werden.

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Auswahlsaal

Ja, den gibt es hier auch! Hier kann auf der gesamten Palette gespielt werden und im Testraum an verschiedenen Amps getestet werden. Leider waren einige Akustische nicht gestimmt. Grundsätzlich kein Problem, aber eine Zwölfsaiter häng ich denn lieber wieder weg.

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Framus Museum

Klar. Ansehen! Wir hatten nun aber etwas Freizeitstreß, weil wir noch eine Kiste Bier zum Grillen besorgen und pünktlich anstoßen wollten.

Fazit

Machen! Geht hin und schaut Euch an, wie eine moderne Gitarrenproduktion aussieht. Schön, das in Deutschland auch Gitarren industriell und für den Normalspieler gebaut werden können. Weniger schön, das der Eindruck bleibt, das es ein Äquivalent zur „Gläsernen Manufaktur“ von VW versus der eigentlichen Massenproduktion ist. Nicht alle Instrumente im Auswahlsaal kommen auch von hier. Eigentlich normal. Nur für das Vogtland nicht, wo alles was klingt auch „Seele“ eingehaucht haben muß.

Versöhnliches

Im Musikwinkel gibt es sogar noch Saitenmacher und Torsten Preuß seine Zulieferer liegen in Fußweite zur Werkstatt. Man kennt sich, hat seit Ur-Ur-Ur-Ur-Opas Werkstattgründung seine eigenen Ansichten zum Instrumentenbau, oder junge Neugründer ihre Sicht darauf… Und dann der Blick in diese Fabrik mit dem Optimum an Organisation. Das sind zwei Welten, welche sich in Markneukirchen nicht berühren. Aber trotzdem, die Frage zum Sonnenuntergangsbier: „Wer hat Euch denn durchgeführt?“… „Ach ja, ist die Freundin meiner Tochter. Fleißiges Mädchen…“.

Micha

P.S.: mehr Bilder stehen noch in der Galerie. https://www.musiker-board.de/media/albums/warwick-werksbesuch-2016.4441/
Oder: ihr macht den virtuellen Rundgang online mit: http://www.warwick.de/de/Framus---C...y-Tour--Besuchen-Sie-uns.html#current_site_id
 
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eder Zuschnitt, welcher einen neuen Holzklotz entstehen lässt, wird gestempelt und in Büchern geführt.

Dies ist genau der Punkt, warum z.B. PRS es sehr schwer hat FSC Hölzer nach Europa zu bringen. Die Amerikaner "ticken" da einfach anders, denn in den USA ist der im Umlauf Bringer einer Gitarre dafür verantwortlich. Dem Käufer kann nicht viel passieren. In Europa ist Spanien recht weit vorne was zertifiziertes Holz (Rio) anbelangt. Da haben alle Holzhändler nach dem Cites Abkommen recht großzügig bemessene Mengen entsprechend zertifiziert. Einige US Hersteller (Taylor und PRS sind mir bekannt) nehmen Euro-Rio um den europäischen Markt zu bedienen ...

Marcus von Framus hatte uns bei der Tour ein Stück Rio gezeigt, welches sie in einem Holzhandel gefunden haben. Sie brauchten - wegen des hohen Alters - eine ganze Weile um die handgeschriebenen Frachtpapiere als Nachweis des Alters zu finden ... Immerhin gab es diese noch :juhuu:

Was man Framus/Warwick aber hoch anrechnen muss. Ihr Holzlager ist wirklich sehr gut gefüllt und organisiert. Und sie teilen es auch mal mit den "lokalen MasterBuildern" in Deutschland, die ihr Holz von ihnen beziehen.

Oder: ihr macht den virtuellen Rundgang online mit:

Oder ihr nehmt den Shortcut ...




Vom Framus Werbeteam ...





Abschließend: Was Framus da als Produktion aufgezogen hat ist absolutes "State of the Art". Ich kenne die ein oder andere Gitarrenschmiede und keine - wirklich keine - it so innovativ wenn es um den Ablauf der Produktion geht. Manchmal habe ich aber auch das Gefühl, dass dies auch zu ihrem "Manko" wird. Ein Gitarrist will auch Mojo kaufen und den gibt es in den Abläufen bei Framus einfach nicht. Oft zwar gut für das Produkt - aber halt auch gerne mal schlecht für das Image. Nein, Image ist falsch ... Mojo ist das einzig wirkliche Wort für den Unterschied.

Keep in Mind: Bei Fender liegt der Unterschied zwischen Masterbuild - einer macht es - und Teambuild - viele, auch Masterbuilder machen es ... bei +/- 1800 EUR. Bei Framus und ihrer Produktion ist der ausführende Mensch (fast)sekundär - die Maschine erledigt es.

Gruß
Martin
 
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Verständlich das andere Instrumentenbauer bei ihren alten Verfahren bleiben: Die Investition ist gewaltig, so das auch entsprechende Masse dahinter stehen muß. Vor diesem Hintergrund hat die Arbeit mit Zelluloid bei Akkordeons oder Nitrolack im Gitarrenbau weiterhin seine Berechtigung im Handwerk.
Das mit dem Nitrolack ist hier aber was anderes und hat da mit der Anfangsinvestition wenig zu tun.
Denn gerade den wollen viele Kunden, nur ist der Aufwand eben deutlich größer und auch mit so Kammern etc. braucht der eben Zeit zum trocknen und nicht nur nen Augenblick.

Framus ist da ja ausschließlich positiv von ihrem Lack dran.
Hatten sie euch auch demonstrativ ein Schlüsselbund auf den Lack gestreichelt? :D

Letztendlich ist das dann trotzdem eine Plastikhülle um die Klampfe und nichts was man so wirklich verherrlichen müsste.

Vom Framus Werbeteam ...
Das Video find ich peinlich^^ ..also für mich. :rofl:

ei Fender liegt der Unterschied zwischen Masterbuild - einer macht es - und Teambuild - viele, auch Masterbuilder machen es ... bei +/- 1800 EUR. Bei Framus und ihrer Produktion ist der ausführende Mensch (fast)sekundär - die Maschine erledigt es.
Das ist etwas, das ich bei Framus nicht verstehe. Letztendlich werden die Klampfen und Bässe hier doch alle gleich gefertigt.
Warum kostet eine "Custom Shop" dann hier so viel mehr als eine "Team Build"?

Wenn man sie wirklich Custom bei ihnen bestellt schön und gut, aber die Custom Shops, kann man schließlich auch im Laden von der Stange kaufen.
Bei der Phil X XG macht das Custom oder Teambuilt über 2000€ aus :gruebel: Und es ist nicht so, als wäre die dann sonderlich mehr "fancy" oder extrem anders ausgespect.
 
Bei der Phil X XG macht das Custom oder Teambuilt über 2000€ aus :gruebel: Und es ist nicht so, als wäre die dann sonderlich mehr "fancy" oder extrem anders ausgespect.
Leuchtet mir auch nicht ein und stellt mich immer wieder vor ein Rätsel. Framus/Warwick hauen absolut umwerfende Klampfen und Bässe raus (aktuell bspw. die Panthera 2) und versehen sie dann mit teilweise fünfstelligen Preisschildern, bei denen die Ohren schlackern und für die man schon einen Kleinwagen bekommt. Kauft das denn irgendwer? Ich hab zuletzt immer mehr den Eindruck gehabt, dass nur die Artists wirklich hochklassige Framus/Warwick Instrumente spielen. Für den Rest vom Fest, also die normalsterblichen Gitarristen und Bassisten, müssen hingegen die Fernost-Modelle reichen.
 
Für den Rest vom Fest, also die normalsterblichen Gitarristen und Bassisten, müssen hingegen die Fernost-Modelle reichen.

Da findet wohl ein Ost/West Ausgleich statt ...

In Deutschland spielt man Ost Ware ... in Thailand und Japan spielt man Deutschland Ware - und siehe ESP, werden diese Beträge DORT durchaus bezahlt. Wie ich bereits nach der Preisgestaltung Idolmaker angemerkt habe, ist Framus damit die einzig mir bekannte Marke, die ihre Preise nicht auf den Heimatmarkt ausrichtet. Bekommen sie irgendwo in der Welt die Gitarren zu dem Preis verkauft, dann kostet sie hier in DE das gleiche.

Man möge bei Mesa, Fender und Co. schauen, wie das sein sollte.

Gruß
Martin
 
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Ich könnte mich ja irren, aber mir kommts vor, als versucht Framus, seit 30 Jahren in der modernen Gitarrenwelt Fuss zu fassen, machen einen riesen Werbeaufwand (Die finanzieren ja Gitarre und Bass fast im Alleingang), aber irgendwie haben die es nicht geschafte, der Marke auch nur ein bisschen Mojo einzuimpfen... Gibt es da wirklich so viele Leute, die eine Framus wollen? Oder werden die mit den Bässen /Zubehör quersubventioniert?

Zu der angesprochenen Maschinenfertigung: das macht wohl auch Fender so. Ob ein Senior die Maschinenproduzierten Teile zusammenschraubt, ein Team von Seniors oder der ganz normale Mexikaner in der Fabrik macht einen Endpreisunterschied von mehreren 1000 Euro. Die Teile sind aber wohl mehrheitlich die gleichen...
 
Ich könnte mich ja irren, aber mir kommts vor, als versucht Framus, seit 30 Jahren in der modernen Gitarrenwelt Fuss zu fassen, machen einen riesen Werbeaufwand (Die finanzieren ja Gitarre und Bass fast im Alleingang), aber irgendwie haben die es nicht geschafte, der Marke auch nur ein bisschen Mojo einzuimpfen... Gibt es da wirklich so viele Leute, die eine Framus wollen? Oder werden die mit den Bässen /Zubehör quersubventioniert?

Der bekannte, ziemlich böse Spruch "You don't get famous with a Framus" kommt nicht von ungefähr. Ohne Mojo und ein gewisses Markenimage, was auf den Künstler abstrahlt, ist es für die Artists halt auch uninteressant.


Zu der angesprochenen Maschinenfertigung: das macht wohl auch Fender so. Ob ein Senior die Maschinenproduzierten Teile zusammenschraubt, ein Team von Seniors oder der ganz normale Mexikaner in der Fabrik macht einen Endpreisunterschied von mehreren 1000 Euro. Die Teile sind aber wohl mehrheitlich die gleichen...

Da kann ich keinen qualifizierten Vergleich zwischen High-End Framus und Mittelpreis-Framus vorweisen. Bei Marken wie Gibson, Fender oder auch Ibanez merkt man in Sachen Holzauswahl jedoch schon, in welcher Preisklasse man unterwegs ist. Das merkt man sofort beim Gewicht und das setzt sich fort bei Resonanzeigenschaften und allgemeiner Klanggüte. Am Ende bekommt man halt auch, wofür man bezahlt.
 
Da kann ich keinen qualifizierten Vergleich zwischen High-End Framus und Mittelpreis-Framus vorweisen. Bei Marken wie Gibson, Fender oder auch Ibanez merkt man in Sachen Holzauswahl jedoch schon, in welcher Preisklasse man unterwegs ist. Das merkt man sofort beim Gewicht und das setzt sich fort bei Resonanzeigenschaften und allgemeiner Klanggüte. Am Ende bekommt man halt auch, wofür man bezahlt.

Ich war jetzt auch noch nie in einer Fertigung, aber nehmen wir mal PRS. Für was bezahlt man dort die gesalzenen Aufpreise? Hauptsächlich für die Optik (10 Top, Wood Library etc). Wenn das Ding auch noch gut tönt, ist^s eher ein Zufall, werden doch alle Hölzer in der gleichen Kammer getrocknet etc. Bei Fender find ich das aber noch viel extremer. Strats werden hauptsächlich in deckenden Lackierungen angeboten, somit fällt das Optische Merkmal schon mal weg. Eine Lackierung ist eine Lackierung, die Schellack-Politur, welche wirklich mehr kosten würde, wird nicht angeboten, Nitro ist in Kalifornien wegen Gesundheit verboten. Also, was steckt darunter? Bei Fender werden wohl täglich tonnenweise Holz angeliefert, Maschinel geschnitten, getrocknet. Wie soll ich mir das jetzt vorstellen? Geht ein Masterbuilder in das Holzlager und sucht eine 10Meter Esche /Erle aus, weil die gut tönt? Wahrscheinlich ja nicht. Also werden alle mal auf Mass geschnitten (von einem einfachen Mitarbeiter) und dann im besten fall noch sortiert (Asteinschlüsse sind da wohl eher negativ).

Aber dass jetzt ein Customshop Mitarbeiter kommt, und all diese Body Blanks untersucht auf Resonanzeigenschaften (was ist den hier "gut"?), das bezweifle ich. Evt. werden noch die leichten aussortiert, aber auch hier, ist leicht wirklich gut? Wer definiert das? haben denn die Endkonsumenten wirklich das gefühl, das eine leichte Gitarre länger Angehangen ist wie bei einem guten Rinds Filet? Oder liegts nicht halt einfach an der unterschiedlichen Holzdichte/Holzwuchs/Zufall? Ich versteh dieses Merkmal nicht...

Dann wird der Body/Hals in eine CNC-Maschine gesteckt, mit einem StandardProgramm, irgend ein "Sander" schleift das ding nachher Lackier-Reif und voila, die basis für ein Customshop Instrument steht.

Zweifellos gibt es Unterschiede im Klang / Qualität bei E-Gitarren, aber gerade bei Fender, einem Massenprodukt, kann ich das nicht Nachvollziehen, vor allem woher genau dieser Unterschied kommen soll, sieht doch eine Masterbuild genau gleich aus wie eine von der Stange...


Man könnte hier Seitenlang schreiben :)
 
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Zu der angesprochenen Maschinenfertigung: das macht wohl auch Fender so. Ob ein Senior die Maschinenproduzierten Teile zusammenschraubt, ein Team von Seniors oder der ganz normale Mexikaner in der Fabrik macht einen Endpreisunterschied von mehreren 1000 Euro. Die Teile sind aber wohl mehrheitlich die gleichen...

Ich war sowohl bei Framus, als auch bei Fender in der Fertigung und du kannst die beiden "maschinellen Teile" der Produktion NICHT miteinander vergleichen. Da liegt Framus mit dem Fuhrpark mindestens ein Lichtjahr voraus.

Die Framus Maschinen sind ungefähr der Senior Masterbuilder minus seinen Schwankungen durch Tagesform. Das Produkt entspricht immer der Spezifikation. Allerdings entsteht beim Mensch natürlich auch immer ein "individuelleres Instrument" ... und im Zweifel ist es die Abweichung, die es zum "Renner" macht.

Gruß
Martin
 
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Ohwohl es doch eigentlich eine Gute Sache ist, wenn etwas genau gemacht ist... In Amerika sind halt die Arbeitskräfte noch sehr billig, da kann man doch noch auf Handarbeit ausweichen und muss nicht sooo viel Geld in Maschinen investieren, die amortisiert werden müssen....
 
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Fender Corona und Fender Mexico sind 2 Stunden Truck auseinander ...

Der Masterbuilder bei Fender geht schon seine Planken selbst aus dem Lager ziehen. Unser Bericht steht ebenso hier bei den Werksbesuchen - schaue dir dort die Bilder an.

Die modernen Fender Maschinen stehen übrigens in Mexico. Minimum Gehalt sollte derzeit bei Ca. 10 $ liegen.

Auch von PRS ist ein Bericht hier im Board. Viel Zeit (Manpower) geht da in Polieren ...

Gruß
Martin
 
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Ich hatte/habe eine Framus Diablo Pro lefthand (Special Edition) und habe auch die Gelegenheit genutzt, die Fertigung im Werk in Markneukirchen zu besichtigen. Ich - und auch meine Frau, die nicht Gitarre spielt - waren beeindruckt. So habe ich danach die Genehmigung für eine zweite Framus bekommen. :great:
Ich wollte eine Diablo Supreme GPS in Burgundy. Die gibt es beim großen T und anderen Händlern - aber nur für Rechtshänder. Eine Anfrage über meinen reg. Händler und siehe: sie wurde für mich angefertigt als Lefthand-Modell für den gleichen Preis. Es hat dann zwar etwas gedauert (3 Monate) aber ich habe sie bekommen und bin glücklich damit.
Demnach von meiner Seite: Nichts gegen Framus!! Ich habe auch eine "Sonderedition" zum vernünftigen/erträglichen Preis bekommen.
Und sie spielt sich butterweich!!
Gruß
Jürgen
 
Ich könnte mich ja irren, aber mir kommts vor, als versucht Framus, seit 30 Jahren in der modernen Gitarrenwelt Fuss zu fassen, machen einen riesen Werbeaufwand (Die finanzieren ja Gitarre und Bass fast im Alleingang), aber irgendwie haben die es nicht geschafte, der Marke auch nur ein bisschen Mojo einzuimpfen... Gibt es da wirklich so viele Leute, die eine Framus wollen?
Ich glaube die Marke hat gar nicht den Anspruch Mainstream zu werden. Ihre Werbung ziehen sie einfach so groß auf weil sie es finanziell können. Eine Produktion die up to date ist - das ist für den Geschäftsführer eher ein Hobby. Framus ist auch nicht seine Haupteinnahmequelle ;)
 

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