Termini, Fachpresse und Leute die noch wirklich etwas vom Fach verstehen

Etna
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Moin!

Ich habe diese Woche wieder den Fehler gemacht und mir ein "Fachmagazin" über Gitarren gekauft und seitdem habe ich wieder Hirnkrebs. Wenn man von "geflammten Ahorn" lesen muss, wobei flamed maple im Englischen Riegelahorn bedeutet und das geschriebene Wort eigentlich davon ausgeht, dass jemand das Holz mit einem Bunsenbrenner traktiert hat. Wenn anstatt Palisander Rosenholz erwähnt wird, weil rosewood wiedermal falsch übersetzt wurde und ich kein Bahia (z. engl. Brazilian Tulipwood) sehe. Wenn von der "Ohmzahl" des Pickups (z. dt. Tonabnehmer) im Zusammenhang mit dem Output (gemeint war wohl die größe der Ausgangsamplitude) gesprochen wird. Wenn ausgebildeter Koch in blümeranter Sprache einem vormachen möchte, er verstehe etwas über Elektronik und deren Zusammenhänge. Wenn man sich nicht einmal entscheiden kann in welcher Sprache geschrieben wird, da die Termini in dreien identisch oft verwendet wird. Tja, was dann? Dann hat man ein "Fachmagazin" für Gitarristen ausgeschissen.

In allen anderen Branchen wäre soetwas der berufliche Tot. Warum nicht bei uns? Warum kaufen wir nur weiterhin solch einen Schund und hinterfragen nichts was darin steht? Warum posaunen einige es zum Teil zusätzlich hier in dieses Forum? Jede Form der Schrift kann Fehler enthalten. Da darf man ab und zu sein Hirn einschalten. Auch Bücher mit wichtigem Inhalt von Professoren tun das. Mir ist klar, dass nicht jeder das Fachwissen hat. Nur sollte man sich als Kolumnist schämen soetwas zu drucken. Mal von der Rechtschreibung und Grammatik abgesehen. Ich finde soetwas darf kein Geld kosten, sondern sollte als Werbemittel frei verteilt werden. Denn das hat nichts mit recherchierten redaktionellen Inhalt zu tun, sondern meiner Ansicht nach nur mit von Firmen gekaufter Werbung in geänderter Textform.

Ich habe nichts gegen Quereinsteiger. Ich habe auch nichts gegen Leute, die anderen Dingen als ihre eigentliche Qualifikation ausüben. Ich habe nur etwas dagegen, dass fachlich und sachlich falsche Texte regelmäßig publiziert werden, die dann konsumiert werden ohne das es niemand hinterfragt. Ich bin da einfach nur sprachlos. Wenigstens sind die Fotografen gut, sodass man zumindest ein schickes Bilderbuch in den Händen hält.

Meine Frage nun an euch: Bin ich mit dieser Meinung wirklich in einer Minderheit? Ich hoffe ja nicht... aber euer Feedback dazu würde mich interessieren.

Schicken Gruß,
Etna
 
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Also ich hab noch nie solch eine Zeitung gekauft und kenne auch niemanden persönlich, der das im heutige Zeitalter noch tut.
Aber alle von dir genannten Beispiele finde ich jetzt nicht so tragisch. Das sind ja keine Falschaussagen sondern nur vielleicht etwas unglücklich gewählte Begriffe.
Aber solange jeder weiß, was gemeint ist, ist doch alles in Ordnung. Zumal man ja die Möglichkeit hat, vor dem Kauf in das Magazin reinzuschauen.
 
Puh,

wenn man diese Thematik so von oben herab angeht, sollte man zumindest seinen eigenen Beitrag nochmals redigieren.
 
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Im Kern hat Etna völlig Recht. Viele einschlägige Fachpostillen schreiben im Grunde nur ihren Anzeigenkunden nach dem Munde. Und wenn dann noch derbe fachliche Unsauberkeiten bishin zur Inkompetenz dazukommen, ist ein solches Magazin den Kauf nicht wert und sollte tatsächlich lieber gleich als Werbeblatt kostenlos verteilt werden.

Das Problem ist dabei, dass sich manche (speziell Fach-)Blätter im Laufe ihrer Existenz so stark in die Abhängigkeit ihrer Werbekunden begeben haben, dass sie nicht mehr existieren können, ohne diese ständig redaktionell positiv zu bedienen. In der Folge tritt beim aufmerksamen und kritischen Leser ein Verlust der Glaubwürdigkeit ein. Damit sinkt die Auflage und als erneute Folge müssen nochmals mehr Kompromisse an die Werbekunden gemacht werden. Das Ende dieser Abwärtsspirale ist erfahrungsgemäß, dass diese Blätter irgendwann vom Markt verschwinden.

Fairerweise muss ich aber auch sagen, dass es heutzutage unglaublich schwer ist, Printmedien attraktiv zu gestalten und zu verkaufen, weil so vieles im Web frei zugänglich ist. Journalismus war früher mal ein Traumberuf. Heute muss man feststellen, das Honorare für Fachautoren in den letzten 15 Jahren bis zu 50% eingebrochen sind, weil vielen Verlagen das Wasser bis zum Hals steht (abgesehen von denen, die längst aufegeben mussten). Gute Leute schreiben zu Kleinsthonoraren nicht mehr und machen was Anderes. Die vielleicht etwas Schlechteren und finanziell labileren nehmen den Strohhalm und ziehen das Niveau nach unten. Handwerklich unsaubere Beiträge rutschen auch vermehrt duch, weil für die fachliche Kontrolle vom Verlag aus das Geld nicht da ist oder aus Kurzsichtigkeit nicht zur Verfügung gestellt wird.
 
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So ist es mittlerweile leider. Aber die Leute wollen alles möglichst günstig oder umsonst haben. Was da alles dranhängt, wird eben nicht gesehen.

Es gibt auch immer 2 Seiten... Heutzutage glauben die Leute vieles blind; Nach-/Mitdenken scheint schwer geworden zu sein.
 
Moin. Ich habe vor langer Zeit aufgehört, Gitarristenmagazine käuflich zu erwerben. Ich kann die inhaltliche Kritik durchaus nachvollziehen. Alles, was ich zum Thema wissen möchte, finde ich glücklicherweise hier im Forum - selbst leichte Unterhaltung.

Nur eben etwas zum Stil: Wenn ich ein Magazin u.a. aufgrund von Orthographie und Interpunktion herabwürdige, so sollte der durch mich verfasste Beitrag in dieser Hinsicht geradezu erhaben sein. Sonst wirkt es ein wenig kitschig...
 
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Das ist leider kein alleiniges Problem von "Fachmagazinen" für Gitarren, sondern leider in vielen Zeitschriften Gang und Gäbe. Auch beim blättern in unsere Tageszeitung kann man sich nur noch Wundern.
Angefangen von inhaltlichen Fehlern über "denglish" bis hin zu grammatikalischen Fehlern ist alles drin. Zwar bin ich kein studierter Germanist und mache so meine Fehler beim schreiben, aber von einer Zeitschrift muss ich erwarten, das sie unsere Sprache beherrscht.

Aber irgendwie sind wir auch alle selbst daran Schuld. Hier wurde ja schon geschrieben, das viele sich lieber im www informieren und nicht mehr die Haptik einer Zeitschrift erfahren (erlesen) wollen. Die bedeutet natürlich zwangsläufig ein Rückgang der Auflage und des Gewinns bei den Verlagen. Die Konsequenz sind Entlassungen. Da nun also scheinbar viele Verlage deshalb Sparen müssen, sind immer weniger Lektoren da die Artikel gegenlesen.

Das haben wir alle auch schon in anderen Sparten erlebt. Seitdem inzwischen fast jeder ein Auto hat und die Supermärkte so günstig sind, fahren alle zum Einkaufen in den Supermarkt - mit dem bekannten Ergebnis, das in den Gemeinden kein Bäcker, kein Metzger, kein Lebensmittelhändler (Bitte selbstständig erweitern) vorhanden ist bzw. zugemacht hat. Jetzt beschweren sich alle. Da geht nicht nur Kultur verloren sondern auch handfeste Vorteile :). Ich kann mich noch gut erinnern, das man auf dem Dorf am Sonntag beim Kaffeetrinken mit der Verwandschaft problemlos beim Bäcker klingel konnte und noch etwas kaufen konnte. Versucht mal beim Supermarkt am Sonntag um 15:00h Kuchen zu bekommen. :D

Gruß
 
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Ahoi!

An sich ist es in allen Bereichen inzwischen so, dass mit dem geringsten Aufwand, der maximalste Erfolg erzielt werden soll. Die Geschwindigkeit der Produkterzeugung hat m.M.n. auch zum Qualitätsverlust geführt. Im Buchdruck hat diese Hetze zu vermehrt minderwertige Ware geführt. Die Korrektur und Qualitätsüberwachung ist von wenigen als Notwendigkeit anerkannt, weil es die Aufgabenteilung ausgegrenzt hat. Es rechnet sich heute wohl für die Verlage nicht, geätzte Schablonen wegen eines Schreibfehlers abzulehnen.

Der Inhalt hat im Vergleich zur äusseren Erscheinung an Priorität verloren. Ich denk, wie oben schon erwähnt, es ist inzwischen so, dass die Aesthetik die Funktionalität überflügelt hat.
Die Hochglanzmagazine haben nun Text und Bilder kombiniert. Dieser Mix bewirkt dass vermehrt Reibungspunkte entstehen. Es wird viel gedruckt, und viel wandert ungelesen und unbesehen in den Schredder.

Das ist in der Plattenproduktion ja nicht anders. Da werden Platten gedruckt und dem Markt zugeführt, und werden sie nicht gekauft, zurück zum Absender geschickt.
Solange sich die Verantwortlichen Richtig und Falsch nach eigenen Kriterien zurechtlegen, wird sich daran auch nichts ändern. Inwieweit der Konsument für unerfreuliche Überraschungen selbst verantwortlich ist eben durch den Kauf geregelt. Das Widerrufsrecht wird ihm keiner streitig machen.

Inhaltliche Fehler, wie Palisander und Rosenholz, sind, wenn erkannt vielleicht etwas blamabel ,aber in der Unterhaltung ist es doch wie in der Gartenarbeit. Learning by doing und wenn man Hunger hat, dann schmeckt auch die schon überreife Frucht.
 
Ich finde das alles jetzt auch nicht so dramatisch. Ich kaufe mir regelmäßig Gitarrenmagazine. Sie liegen bei uns neben dem Klo und ich liebe es darin zu blättern, guck mir gern die Bilder an und informiere mich über Neuigkeiten. Mir ist allerdings bewusst, dass es werbefinanzierte Zeitschriften sind und die Artikel dementsprechend wohlwollend verfasst sind. Was die Richtigkeit der Aussagen angeht oder die verwendeten Fachtermini, unterscheidet sich, meiner Meinung nach, ein Magazin auch nicht von einem Gitarrenladen oder Internerforen. Überall hört man Halbwahrheiten oder Pauschalaussagen etc. Der Verkäufer findet die Marken die er nicht führt grundsätzlich schlecht und erzählt mir wie toll früher alles war. In Foren wird dazu noch vieles totdiskuttiert und die Wahrheiten liegen in etlichen Beiträgen gut versteckt.
Ich bin jedenfalls froh, dass es noch Magazine gibt. Ich wüsste sonst gar nicht, was ich auf Klo machen sollte.

Gruß
Jörg
 
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Ich habe aufgehört, Fachmagazine zu abonnieren, als mir auffiel, dass darin wirklich ALLE Gitarren immer sehr gut weg kommen.
Dann fiel mir ein, dass inzwischen ja auch alle Gitarren ein viel höheren Niveau haben, als vor 30 Jahren.
Dann kapierte ich endlich, dass ich dann ja auch kein Gitarrenmagazin mehr brauche....;)

Mal ehrlich: Ich meine, man könnte heute -ohne die Gitarre je angespielt zu haben !- einen überzeugenden Testbericht schreiben und 95 % der Leser würden das nicht mal merken.
 
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Mal ehrlich: Ich meine, man könnte heute -ohne die Gitarre je angespielt zu haben !- einen überzeugenden Testbericht schreiben und 95 % der Leser würden das nicht mal merken.

Das glaube ich dann doch eher weniger... .

Und zum Thema ´alles wird gut besprochen´ ..., da muss man häufig ein wenig zwischen den Zeilen lesen.

Das Lob "Für Fingerpicker ein Traum" bedeutet eben z.B., dass es keine Allroundergitarre ist und Strumming nicht so ihre Domäne. Da ist auch bei dem Leser sprachliche Kompetenz gefragt... .
 
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Ich habe mir seit laaangem mal wieder ein Magazin gekauft, Guitar 02/17. Ich hatte eine längere Zugfahrt vor mir, zufällig das Magazin im Bahnhofskiosk gesehen. Das 12-seitige Kemper Special auf der Titelseite hat mich irgendwie interessiert. Da ich nicht sooo viel über die Kiste weiß, dachte ich mir das könnte eine nette Lektüre für die Zugfahrt sein. Fehlanzeige. Auf drei Seiten wurde mal kurz erklärt was das Ding so kann (eigentlich nur die Sachen die sowieso jeder schon weiß, auch wenn man sich noch nicht intensiv mit der Kiste auseinandergesetzt hat) und der Rest waren Lobeshymnen vom Hersteller und von Endorsern: Also unterm Strich Werbung! Dafür brauche ich kein Magazin, da habe ich in einschlägigen Foren schneller nützliche Infos zusammengesammelt.
Das 80er Jahre Superstrat Special war auch eine Fehlanzeige, aber immerhin war der Paul Kossoff Artikel ganz unterhaltsam.

Aber dafür waren mir 7 Euro zu teuer. Ich glaube ich brauche keine Magazine.
 
In "Fachmagazinen" für Massenartikel aller Art, welche nicht direkt technisch orientierte Menschen ansprechen, findet sich dieser Mist. Juckt mich schon lange nicht mehr....
 
Warum kaufen wir nur weiterhin solch einen Schund und hinterfragen nichts was darin steht? Warum posaunen einige es zum Teil zusätzlich hier in dieses Forum?

Ich hinterfrage da gleich mal das Statement, dass "wir nichts hinterfragen". Außer dir natürlich, der nicht Teil des "wir" ist, obwohl er zwar "wir" sagt, aber "ihr" meint ;)

Ich habe selbst schon Artikel für eine Gitarrenzeitschrift geschrieben (siehe Links in der Signatur) und kenne das Rudern nach den richtigen Worten ein bisschen. Ich bin heilfroh, dass ich nur Artikel über mir persönlich am Herzen liegende Nischenprodukte schreiben musste und das nicht mein Beruf ist. Es ist leichter, sich auf die Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale zu fokussieren. Ich würde wahnsinnig werden, wenn ich angesichts der Massenhaftigkeit und Nichtunterscheidbarkeit von Midrange-Gitarrenmodellen ständig irgendwelche Statements über solch quasi-esoterischen Blubberkram wie "Tonentfaltung, Sustain bis zum Abwinken, knackige und doch runde Bässe mit glasig-luftigen Höhen bei gleichzeitig superfetten Mitten" und so weiter schreiben müsste. Die traurige Wahrheit ist, über 99% aller Gitarren könnte man wahrheitsgemäß nur schreiben: "ist eine Gitarre, klingt auch so, kann die meisten Töne ungefähr gleich laut, ist sackschwer oder halt nicht".

Insofern denke ich, wenn man die überzogene Erwartungshaltung an solche Artikel korrigiert, dann taugt auch so ein Heft wieder zur Unterhaltung. WENN ich einen Testbericht überhaupt lese, dann interessieren mich ausschließlich Anmerkungen zu überprüfbaren Fakten (qualitativ sauber gebaut versus lieblos zusammengeklatscht), technische Details zu unbekannten Alleinstellungsmerkmalen wie neue Brücken etc., und das war es dann auch schon. Den ganzen Schmonz zum Ton, Shred-ability etc. ignoriere ich, weil ich Grundtendenzen bereits aus dem technischen Aufbau ableiten kann und Details ausschließlich nur selbst erfahren/erspielen kann. Jede andere Erwartungshaltung ist schon vom Grundsatz her absurd. Das gilt übrigens auch für Werke einiger alte Hasen unter den Schreiberlingen, die tatsächlich noch die Hölzer unterscheiden und benennen können. Auch deren Statements über die "weichen" Faktoren sind manchmal ganz schön… äh… ja. Genau :)

Grüße,
Bernd
 
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Moin!

Klar vertippe ich mich und meine Verbalen Ergüsse hier sind nicht der obersten Güte entsprechend. Nur macht es einen Unterschied ob man etwas zum Druck frei gibt oder etwas in einem Forum postet. Zudem werde ich nicht für diese Arbeit bezahlt. Daher verzeiht bitte meine Schludrigkeit diesbezüglich.

Bernd, ich sehe es bei den den Klangeindrücken genauso wie du. Ich weiß bis heute nicht, was ein "schmalziger Sound" sein soll. In diesem Bereich ist es auch sehr schwierig seine Eindrücke und Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Den Teil überfliege ich auch höchstens. Allerdings scheitert es ja schon dabei die "Featureliste" korrekt abzutippen. Da steht man manches mal im Laden und schaut verwundert auf die Gitarre. Es mag sein, dass ich aufgrund meiner Lesegwohnheit eine andere Qualität gewohnt bin. Technische Magazine kosten zum Teil 15 Euro und mehr und sind seeeehr dünn. Aber da ist alles was man liest en Detail akkurat und präzise formuliert. Da ist kein Platz für Schmalz. Es gibt aber bei Gitarrenmagazinen auch höherpreisige mit einem Werbeanteil von 40%. Da kann man schon etwas erwarten. Das finde ich zumindest so. Mich stören aber in diesem Fall eher die Kollumnen und technische Serien, die gespickt von Fehlern sind. Ich möchte einfach nicht, dass jemand solche gefährliche Texte lesen muss, die noch zum nachmachen angeregt sind. Da hilft auch kein Disclaimer, dass man es ohne technisch fundierte Kenntnisse nicht nachmachen soll.

Was mich am meisten wundert, dass andere Musiker dem nicht ausgesetzt sind. Keyboarder, Drummer und Homerecorder sind dem nicht derart ausgesetzt. Warum nur wir Gitarristen?

Schicken Gruß,
Etna
 
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Ich habe mir seit laaangem mal wieder ein Magazin gekauft, Guitar 02/17. Das 12-seitige Kemper Special auf der Titelseite hat mich irgendwie interessiert. Da ich nicht sooo viel über die Kiste weiß, dachte ich mir das könnte eine nette Lektüre für die Zugfahrt sein. Fehlanzeige. Auf drei Seiten wurde mal kurz erklärt was das Ding so kann (eigentlich nur die Sachen die sowieso jeder schon weiß, auch wenn man sich noch nicht intensiv mit der Kiste auseinandergesetzt hat) und der Rest waren Lobeshymnen vom Hersteller und von Endorsern: Also unterm Strich Werbung! Dafür brauche ich kein Magazin, da habe ich in einschlägigen Foren schneller nützliche Infos zusammengesammelt.
Das 80er Jahre Superstrat Special war auch eine Fehlanzeige, aber immerhin war der Paul Kossoff Artikel ganz unterhaltsam.

Aber dafür waren mir 7 Euro zu teuer. Ich glaube ich brauche keine Magazine.

Genau so war es bei mir! Selbe Motivation, selbe Enttäuschung!

Und der Artikel über die Superstrats der 80er war sogar eine Frechheit! Wenn man von etwas so wenig Ahnung hat, sollte man darüber keine Artikel schreiben!
Es fing bereits damit an, dass sie dieses an sich wirklich spannende Thema anhand von Fender (!) erklärten. Wer die 80er aktiv miterlebt hat, der weiß: Die Superstrats entstanden gerade, weil Fenders völlig unzureichend waren! Für die neu aufkommenden Musikstile wie Hardrock, Glamrock, Metal war eine Fender das große Igitt dieser Zeit! Man wollte statt Single Coils Humbucker, anstelle von Fender Vibrato Floyd-Systeme, anstelle der runden dicken Hälse schmale flache. Man wollte anstelle der Fender-Drähtlein fette Jumbo-Frets, man wollte 2-Oktav-Hälse, tiefer ausgeschnittene untere Cutaways, Pickguards waren eher unbeliebt. Ich könnte noch lange so weiter machen. Man wollte also gerade die Anti-Fender-Strat. Und die Autoren des Artikels erklären das Phänomen anhand von Fender und bringen Beispiele eine damals von wirklich allen als missglückte Anbiederung verlachten Fender Strat HSS.
Die wirklichen Wegbereiter der Superstrats werden entweder nur im Nebensatz (Charvel, Kramer, Valley Arts, Ibanez) oder gar nicht (ESP, Hamer, etc.) erwähnt.
Immerhin erkennen die Autoren zutreffend die Wegbereiterrolle von Eddie van Halen. Man überlegt kurz, ob der Artikel jetzt besser wird. Und was schreiben die dann? Dass Eddie begeistert von einer 58 Fender Strat gewesen sei !?! Aaargh! Wer sich nur ein kleines bißchen in die Materie einliest, bekommt ganz schnell mit, dass Eddie zwar mal eine Fender hatte, ihm diese aber gerade NICHT gefiel und er deshalb erst Ibanez Destroyer, dann seine Charvel-Eigenbauten einsetzte.

Ich habe den Artikel abgesucht nach dem Vermerk "Anzeige" oder "Sponsored by Fender", seltsamerweise nicht dabei. Haben sie wohl vergessen abzudrucken.

Das Thema Superstrats der 80er ist extrem spannend und dass sich üüberhaupt mal ein Gitarrenmagazin daran versucht, finde ich toll. Aber dann sollte man auch echte Autoren an dieses Thema setzen und nicht die Geschichte der Superstrats umschreiben!

So, das musste man `raus. ;)
 
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Das bringt exakt auf den Punkt was mich an diesem Artikel gestört hat :great:
 
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Was mich am meisten wundert, dass andere Musiker dem nicht ausgesetzt sind. Keyboarder, Drummer und Homerecorder sind dem nicht derart ausgesetzt.

Hast du ne Ahnung.. :rolleyes:

Ich hatte damals jahrelang die Drums and Percussion, Sticks, Drumheads! und auch Gitarre und Bass ab und an mal gekauft.

Es ist überall der gleiche Quark.
 

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