Verstimmte Digis (bug or feature?)

JoGo
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Hier mal meine Erfahrungen mit meinem Roland FP 80.
Ich kann die Berichte, wonach einzelne der Supernatural Sounds "out of tune" oder verstimmt klingen durchaus bestätigen.
Ganz besonders der Ballade Piano Sound im tieferen Bereich fällt hier m.E. auf. Aber auch die anderen Supernatural Sound klingen für mich nicht 100% stimmig.
Bei den GM Piano Sounds im "Other" Bereich gibt es diese Probleme nicht.
Ich gehe daher davon aus, dass dies ein von Roland bewusst eingesetztes Mittel ist, um die Sounds "natürlicher" klingen zu lassen.
Für meinen Geschmack hat man hier aber übertrieben. Würde ich ein echtes Piano mit einer derartigen Stimmung besitzen müsste bei mir der Klavierstimmer ran.
Genauso übertrieben hat man m.E. auch mit den künstlichen Nebengeräuschen (das Dämpfergeräusch klingt extrem künstlich...), die sich immer wieder laden, und bei jedem Pianostart umständlich deaktiviert werden müssen.

Vielleicht bin ich zu empfindlich, ich kann aber jedem nur empfehlen, sich das vor dem Kauf genau anzuhören...
 
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Nur zur Sicherheit: sprichst du tatsächlich vom FP-80 oder hast Du Dich nur vertippt?
Ich frage, weil es in diesem Thread doch eigentlich um das FP-30 geht.
 
Ich mein schon das FP 80.
Vom FP 80 ist ja weiter vorne auch ein paar mal in Bezug auf diese Thematik die Rede.
Drum hab ich´s hier reingeschrieben.
Die Supernatural Sounds gelten ja auch für die ganze Baureihe...
 
Nachdem hier eh´ schon eine "Thema Verfehlung " :) aufgetreten ist, gleich eine weitere hinterher;
bei meinem KAWAI ES 8 ist es ebenso: der ältere EX sample klingt absolut stimmig und "richtig", die neuen (mir nicht zusagenden) SK Samples klingen für mich irgendwie verstimmt;
bei machen Akkorden führt dieses zu eigenartigem Schwingen. Wie JoGo geschrieben hatte, sicher beabsichtigt (auch von KAWAI), mir gefällt´s nicht.
 
Hallo JoGo,

ich habe auch das FP-80 und kann das so nicht bestätigen. Vielleicht liegt das aber bei mir daran, dass ich im Piano-Designer das Stretch-Tuning aus habe.

Kann es eventuell sein, dass du die "Temperament" Einstellung nicht auf "Equal" hast?
 
Hm - da gibt es dieses gewisse Grundproblem bei Klavierstimmungen, das man "Komma" nennt ;) - eine Stimmung, die alle Intervalle schwebungsfrei macht, gibt es schlichtweg nicht. Jede Klavierstimmung ist ein Kompromiss. Wenn mein Flügel frisch gestimmt ist, höre ich diese Schwebungen sogar deutlicher, weil die "Chöre" (d.h. die Saiten mit gleicher Tonhöhe) sehr gleichmäßig und präzise eingestellt sind, als wenn er sich nach ein paar Monaten wieder mehr oder weniger beliebig hier und dorthin verzieht und die unreinen Chöre alle anderen Schwebungen verdecken. - Unterschiedliche Obertonspektren und die Streckung der Stimmung komplizieren das Ganze weiter. Dazu kommt dann noch der subjektive Faktor: Hat man sich auf eine (reine oder unreine) Stimmung mal eingehört, empfindet man jede abweichende Stimmung als "falsch" - das ist ein Effekt, den auch Klavierstimmer gut kennen, wenn der Kunde sich nach der Stimmung beschwert, dass nun alles nicht mehr so schön klinge wie vorher... ;) Ein Flügel (dessen Stimmung sich an jedem Tag je nach Temperatur etc. minimalst verändert) kann am einen Tag schön, am nächsten rauh, am dritten wieder schön klingen. Mein Klavierstimmer meint sogar, dass das bei ihm manchmal vielleicht rein subjektive Gründe hat... aber ich schweife ab.

Wenn dir wirklich etwas unrichtig vorkommt - mach doch mal eine Aufnahme von einem vermeintlich falsch gestimmten Intervall (nur zwei Töne, keinen mehrstimmigen Akkord) und stell sie hier herein, so dass wir das hören können.
 
@maurus: Ja, das ist alles richtig. Es kommt aber noch ein Problem dazu und das ist das Phänomen, dass bei einem Saiteninstrument die harmonischen Oberwellen nicht in einen exakten Verhältnis von 2, 3 ,4 .... usw. schwingen sondern immer einen Tick höher. Das Stretch-Tuning versucht dem durch subjektives Empfinden etwas zu kompensieren. Ein akustische Klavier klingt daher eigentlich immer etwas verstimmt. Man gewöhnt sich halt daran und empfindet das dann nicht mehr so schlimm.

Wenn man mal die Entwicklung der VPianos betrachtet, die vollkommen ohne Sampling arbeiten, müsste es sogar so sein, dass hier die harmonischen Oberwellen im exakten Verhältnis erzeugt werden könnten. Daraus kann man dann schließen, dass ein VPiano tatsächlich besser klingt als ein akustisches Piano.

@JoGo: Die Einstellungen des Piano-Designers gehen nicht mehr verloren, wenn du mit Funktion 47 -> Memory Backup, die Werte speicherst! Sieh mal Bedienungsanleitung Seite 57. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
 
Es kommt aber noch ein Problem dazu und das ist das Phänomen, dass bei einem Saiteninstrument die harmonischen Oberwellen nicht in einen exakten Verhältnis von 2, 3 ,4 .... usw. schwingen sondern immer einen Tick höher. Das Stretch-Tuning versucht dem durch subjektives Empfinden etwas zu kompensieren.

Wie schrieb ich doch:
Unterschiedliche Obertonspektren und die Streckung der Stimmung komplizieren das Ganze weiter.

Danke für die Erläuterung! ;)

Wenn man mal die Entwicklung der VPianos betrachtet, die vollkommen ohne Sampling arbeiten, müsste es sogar so sein, dass hier die harmonischen Oberwellen im exakten Verhältnis erzeugt werden könnten. Daraus kann man dann schließen, dass ein VPiano tatsächlich besser klingt als ein akustisches Piano.

Nein, das kann man leider nicht. Ein vollkommen rein klingender Ton (d.h. ohne jede Inharmonizität, Schwebung usw.) klingt für das menschliche Ohr meist schrecklich unnatürlich und leblos - weil er in der Natur auch so nirgends vorkommt.
 
@jjg: Danke für die Tips!

Mein FP80 lauft natürlich auf Equal Tuning und ich habe alle anderen Tuning Presets auch schon durchprobiert. Ich hab sogar schon einmal das gesamte StrechTuning nach einer Standard-Strech-Tabelle umgestellt. Hat für meinen Hörgeschmack aber nicht wirklich was gebracht...
 
Klaviere werden oft mit dem sogenannten Railsback Stretch gestimmt, bei dem die hohen Töne leicht nach oben und die tiefen leicht nach unten "verstimmt" werden.
Wer ein sehr feines Gehör hat, kann das schon als Verstimmung empfinden.

Für die meisten Hörer klingt diese Stimmung allerdings harmonischer als weniger "verstimmte" Stimmvarianten.
 

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