Scandalli Super VI – Unterschied Normal zu Extreme?

  • Ersteller Tastenhuber
  • Erstellt am
Tastenhuber
Tastenhuber
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
11.04.24
Registriert
23.03.17
Beiträge
59
Kekse
0
Ort
Dahlem
Guten Morgen liebe Musikfreunde,

ich habe eine Frage an die Experten.
Seit langem bin ich dran--mir einen Instrument zu zu legen, was ich im Soul und Jazz Bereich einsetzten kann.

Im Auge habe ich eine Scandalli Super Vi sowie eine Gola.
Nun ist es so, dass ich völlig verwirrt bin.

Die neuen Scandalli Super 6 gibt es einmal als EXtreme und als normale.
Wo ist der Unterschied..?

Ist Scandalli immer noch das was es war..?

Im Vergleich zur Gola finde in Sie dann doch etwas kühler im sound.

Gola passt bei mir im Grunde vom Preis Leistungsvergleich absolut nicht.
Eine 60 Jahre alte Gola soll 15000€ kosten.
Trotz uralter Mechanismen usw....

Oder gibt es noch andere Optionen..?


Liebe Grüße
 
Eigenschaft
 
Hallo Tastenhuber,
Ich stand vor 2 Jahren vor der gleichen Frage wie Du. Wie immer gilt: Ausprobieren, und nochmal ausprobieren und vergleichen - möglichst das eigene, bekannte Instrument als Referenz mitnehmen. Neben der Scandalli und Gola kommen m.E. für Deinen Zweck noch Hohner Funflash, Bortess und Beltuna Leader oder Spirit in Frage. Bei der Gola muss man sich von dem legendären Ruf befreien um objektiv zu werden: sie hat heute noch einen außergewöhnlichen Klang, ansonsten ist es aber ein altes Instrument mit in die Jahre gekommener Mechanik und Ergonomie.
Bei mir ist es nach vielem Hin und Her eine Spirit V geworden, und ich meine nach knapp 2 Jahren Erfahrung, die richtige Entscheidung getroffen zu haben - spiele allerdings neben Jazz auch Klassik und Weltmusik.

Viele Grüße
morino47
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo @Tastenhuber
ich kann nur unterstreichen, was @morino47 gesagt hat. Ich mache auch Jazz und bin mit meiner Beltuna Leader sehr zufrieden. Andere empfinden sie vom Klang als kalt, aber das muss jeder für sich selber entscheiden. Mir gefällt die Ansprache und die Möglichkeiten der Tongestaltung sehr gut. In deine Auswahl würde ich eine Victoria Poeta oder auch eine Brandoni 148W, die ähnlich wie die Poeta klingt, einbeziehen. Letztlich entscheidet dein Gefühl und auch die Verfügbarkeit. Sehr gute Golas findet man nicht so einfach.
Grüße, Bernnt
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Die neuen Scandalli Super 6 gibt es einmal als EXtreme und als normale.
Wo ist der Unterschied..? Ist Scandalli immer noch das was es war..?
Ich habe vor einigen Tagen wieder mal einige Scandallis der höheren Preisregion spielen dürfen. Ich war sehr zufrieden. Die Instrumente kamen ab Werk bereits hervorragend gestimmt, so dass man meines Erachtens überhaupt nicht hätte nachstimmen müssen. Der Klang war super, wenn man den Scandalli-Ton mag. Die von Dir angesprochenen Modelle unterscheiden sich hinsichtlich der Stimmplatten, die Super 6 hat Handarbeitsstimmplatten, die EXtreme der Beschreibung nach durchgehende Stimmplatten, was sich im Preis durchschlagen dürfte. Soweit ich informiert bin, wurden von den Instrumenten mit durchgehenden Stimmplatten bisher weniger als fünf (Stand vor ca. 4 Wochen) produziert. Ich würde sie darum nicht unbesehen kaufen.
 
Gola passt bei mir im Grunde vom Preis Leistungsvergleich absolut nicht.
Eine 60 Jahre alte Gola soll 15000€ kosten.
Trotz uralter Mechanismen usw....

Oder gibt es noch andere Optionen..?

Wenn man in die richtung tendiert, kommt man um eine (alte) Gola nicht herum.
Ja, die Dinger sind selten und noch seltener in dem Zustand, in dem man sie gerne hätte.
Da hilft nur zuschlagen, wenn eine auf den Markt kommt die in einem überholungsbedürftigen Zustand ist und die man sich dann so herrichten lässt, wie man das gerne hat.

Meine habe ich mittlerweile in diesem für mich traumhaften Zustand.
Als ich sie kaufte, war sie ein optischer Totalschaden und hatte zwei schwere Gehäuseschäden.

In Bezug auf die immer mal wieder angeführten technischen Schwächen der Golas aus den 60er Jahren: Da muss heute viel Aufwand getrieben werden um an diese Qualität heranzukommen.
Wenn man dann schaut, was eine in diese Richtung gehendes Neuinstrument kostet ist eine alte Gola alleine vom finanziellen Aspekt her richtig interessant.

Dass man damit ein Instrument mit einem Heiligenschein spielt sei mal ganz dahingestellt.

Aus welcher Zeit sind die Geigen, die heute astronomische Summen kosten?
Warum soll ein Akkordeon, das mal gerade 60 Jahre alt ist, schlecht sein. Alles was daran mechanisch kaputt gehen kann, ist reparabel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo zusammen,

Etwas OT, aber es passt: sucht man ein sehr gutes legendäres mythenumwobenes Auto, kauft man einen RollsRoyce. Sucht man das aktuell objektiv bestmögliche Auto, kauft man einen 7er BMW oder eine MB S-Klasse.
So ist das auch mit den Stradivari-Geigen, auch deren Geheimnis ist entschlüsselt, und es gibt Neubauten, die mindestens ebenbürtig sind.
Aber so ist das eben mit Wertvorstellungen, sie sind nicht absolut, und schon gar nicht allein durch Geld auszudrücken.

Viele Grüße
morino47
 
Mein neues Instrument ist natürlich mit der Gola, etc. nicht zu vergleichen, aber die Kernaussage,
dass ein "altes " Instrument einfach Qalitativ und vom Klang her über den neuen Instrumenten anzusiedeln ist, hab ich gerade mit meiner Neuanschaffung, einer Lucia4P bestätigt bekommen.
Auch meine Dallape ist mittlerweile ca. 25 - 30 Jahre alt und vom Klang her einmalig.
Die Dallape Supermaestro ist auch in etwa in der Region, in der eine Gola spielt, anzusiedeln.
Zumindest eins ist sicher:
Giovanni Gola hat seine Lehrausbildung bei Dallape gemacht. Vielleicht hat er ja auch da schon seine
Spuren hinterlegt.
 
Gola passt bei mir im Grunde vom Preis Leistungsvergleich absolut nicht.


Hallo Tastenhuber,

du gibts dir die Antwort eigentlich schon selber: Wenn dir der Preis für eine gebrauchte Gola (und für eine neue vermutlich erst recht) nicht gefällt, dann ist die m.E. schon aus der Entscheidung raus!


Die neuen Scandalli Super 6 gibt es einmal als EXtreme und als normale.

Die Scandalli Extreme hatten wir erst in einem Nachbarfaden diskutiert - wenn ich die Meldungen richtig gelesen habe, hat die hier vom Forum noch keiner im normalen Spielbetrieb gespielt. Drum bleibts hier bei Mutmaßungen


Im Auge habe ich eine Scandalli Super Vi sowie eine Gola.

Kommt drauf an, welche Super VI?

  • Ich habe auf einem Workshop mal Gelegenheit zwei der legendären alten Super VI - so Baujahr um die 1960 rum zu hören : Ein Klang zum Niederknien! Traumhaft!
  • eine Super VI aus den 80-ern die ich mal auf Instrumentensuche ausprobierte war zum heulen und eher zum davonlaufen - nicht mal ansatzweise so wie die "ganz alten "
  • eine Super VI aus neuerer Fertigung (ich meine Baujahr so um 2010 bis 2015 rum) fand ich ganz ansprechend, hat mich aber nicht vom Hocker gerissen - traf vermutlich auch einfach nicht meine Klangvorstellung.

->also: Super VI ist nicht gleich Super VI - da hab ich sehr deutliche Unterschiede kennenglernt!


Und die Gola?

...Gola ist Gola...

Vom Klang her eine eigene Sache - gefällt oder gefällt nicht. Mittlerweile habe ich schon wirklich viele verschiedene hochwertige Akkordeons ausprobiert und gehört - Für mich kommt an eine Gola nach wie vor so schnell nix ran. Meine "Olle" hat mittlerweile 55 Jahre auf dem Buckel und ist mechanisch wie stimmlich nach wie vor einwandfrei und Topliga. Zumindest für mich ist klar, dass die Gola für mich nach wie vor mein Klangideal darstellt, was es mir deutlich einfacher macht, denn damit kommen mir keine quälenden Selbstzweifel bezüglich des Preises. Und das schöne ist, sollte ich je in den Wahn verfallen, dass die mir je nicht mehr gefallen würde und ich die veräußern wollte, dann kann ich die mindestens ohne Wertverlust weiterverkaufen!

Und auch bei der Gola gibt es Unterschiede über die Jahre hinweg, aber in engem Bereich und bei weitem nicht so gravierend wie bei der Super VI.


An der Gola erhitzen sich schon seit ewigen Zeiten die Gemüter und so wie s aussieht, wird das auch noch ne ganze Weile so bleiben und man liebt den Klang, oder man mag ihn nicht. Aber Fakt bleibt, dass eine Gola mit mehr als einem halben Jahrhundert auf dem Buckel nach wie vor in der absoluten Topliga mitmischt.


Und was würde ich dir jetzt empfehlen?


-> Die Scandalli Super VI (neu) oder die Scandalli Extreme!

Und warum?

Weil du, wie du schreibst den Preis für eine Gola eigentlich zu hoch findest und nicht ausgeben magst. Würdest du jetzt eine Gola kaufen, dann würdest du dich vermutlich ewig mit dem Gedanken quälen, obs denn nun das viele Geld wert war. Und mit so einem Stachel im Hinterkopf wird man nicht glücklich, egal welches Instrument es denn nun wäre!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die neuen Scandalli Super 6 gibt es einmal als EXtreme und als normale.
Wo ist der Unterschied..?

Meines Wissens ist einer der Unterschiede die Art der Stimmplatten. Anders als oben geschrieben, handelt es sich bei den Scandalli Artisan Stimmzungen, die in der Extreme verbaut sind, allerdings nicht um durchgehende Stimmzungen, sondern um genagelte Stimmzungen. So hat es mir zumindest damals der Scandalli Händler gesagt, bei dem ich meine Scandalli Air IV gekauft habe und bei dem ich auch eine Air VI angespielt habe, in der auch die Artisan Stimmzungen verbaut sind.

Die Extreme gibt es auch schon lange, ich glaube nicht das erst fünf Modelle gebaut wurde (das Liberty Bellows Video gibt es z.B. schon seit 3 Jahren).

Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen den beiden Modellen ist, dass es im Bass der Extreme einen Separator gibt: Mittels eines Hebels läßt sich der Bass so einstellen, dass bei den Grundtönen und Terzbässen nur der tiefste Chor klingt und nicht noch zusätzlich die Chöre der Akkorde, wie eigentlich sonst bei allen Akkordeons üblich. Dadurch erhält man also noch eine größere Klangvielfalt im Bass zusätzlich zu den sowieso schon zahlreichen 11 Registern. Schaltet man den Separator ein hat man einen richtig coolen knarzigen Sound im Bass, den es so nur bei ganz wenigen Akkordeons gibt.

Der Separator wäre übrigens auch der Grund warum ich - würde Geld keine Rolle spielen - die Extreme nehmen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Der Grund für so seltene einzelne 16 Fuss Register im Bass ist mangelnder Mut der Hersteller, die Klangqualität dieses schwierigen Bereichs so gnadenlos zur Schau zu stellen.

Das kann man sich nur erlauben, wenn die Ansprache und das Volumen dieser tiefsten Oktave auch allein und im Verhältnis etwas her machen oder zumindest standhalten können.

Da die Bässe allein praktisch nie ausreichend gut funktionieren, kaschiert man es mit Koppelungen von nicht abschaltbaren einfacher zum klingen zu bringenden Oktaven.

Interessant wären solche Register eigentlich
immer ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die Extreme gibt es auch schon lange, ich glaube nicht das erst fünf Modelle gebaut wurde
Korrekt und nicht korrekt. Ich sprach von der neuen Baureihe, die auf der diesjährigen Musikmesse vorgestellt wurde.
 
Ja, der Thread handelt von der Super VI Extreme und die gibt es schon lange. Ich denke, du sprichst von den Extreme Modellen der Conservatorio Serie. In denen sind dann auch die "Artisan Special reeds plus" verbaut und nicht nur "Artisan special reeds". Vielleicht sind das dann ja die mit der durchgehenden Stimmplatte.

Die Namensgebung bei vielen Akkordeon Herstellen ist leider oft ehr verwirrungsstiftend als hilfreich, z.B. entspricht auch die Air IV der Super VI, bis auf die leichtere Bauform, und die Air VI entspricht der Super VI Extreme :rolleyes:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Artisan Special reeds plus" verbaut und nicht nur "Artisan special reeds"
Ah, vielen Dank für die Klarstellung, @pitzelberger. Das stimmt. Ich hatte die Konverter im Kopf und habe aus der Bauweise der Konverter-Extreme-Instrumente auf die Akkos ohne Konverter geschlossen, was nicht stimmte.

Der Grund für so seltene einzelne 16 Fuss Register im Bass ist mangelnder Mut der Hersteller, die Klangqualität dieses schwierigen Bereichs so gnadenlos zur Schau zu stellen.
OT: Sind darum die sogenannten Bayane mit zweimal 16'-Register im MIII problematisch? Vgl.: http://bugari.de/details/product/bayan-selecta.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sie haben natürlich verhältnismässig gute Stimmen. Das widerspricht meiner Behauptung.
Aber es ist einfach eine Philosophie, ob man mit Registern alles möglich macht, ohne Rücksicht auf Funktionalität im Gesamtklang, oder ob man aussortiert und nur die Kombis zur Verfügung stellt, welche praxisgerecht funktionieren.

Ich finde es schade, dass es bei vielen Bayans meist keine Einzelchorschaltungen gibt.
Es kann auch sein, dass es z.T. bauartbedingt nicht möglich ist, solche Register einzubauen, weil Luftzufuhr und Kanzellen zusammenhängen oder ähnliches.

Ich kenne mich da zu wenig aus, aber die stumpfe Aussage vieler Händler und Hersteller klingt mir immer wieder in den Ohren:
"Wenn Du Ansprache oder Lautstärke willst, dann schalte Tutti ein"
:guilty:
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben