Instandsetzung altes Klavier

Das man immer so auf Oberdämpfer rumhacken muss

Eine akkurate Dämpfung zu regulieren, na ja...
Dazu noch Gradsaiter. Die Konstruktion dürfte bekannt sein, keine Gußplatte, der Stimmstock wird nur von den Rasten gehalten.
Bei 440Hz Kammerton dürfte das Teil wegen der Zugkräfte der Saiten auseinander fallen.Das Teil ist indiskutabler Schrott.

Oberdämpfer kann man spielfähig machen, wenn alle Kompomenten stimmen.
Generell habe ich aber immer dahin tendiert, Oberdämpfer mit gut erhaltenen schönen Gehäusen
zu Unterdämpfer umzubauen.
Mit Schellack satiniert ein optisches Leckerli und Klangwunder.
 
Dazu noch Gradsaiter. Die Konstruktion dürfte bekannt sein, keine Gußplatte, der Stimmstock wird nur von den Rasten gehalten.
Bei 440Hz Kammerton dürfte das Teil wegen der Zugkräfte der Saiten auseinander fallen. Das Teil ist indiskutabler Schrott.

Also ich hab nen Blüthner Oberdämpfer von 1870-75 in der Werkstatt mit Kreuzbezug und angestoßener Platte stehen, mal so nebenbei;).

Wenn man die Oberdämpfer auch nach heutigen Klangvorstellungen sieht hast du natürlich recht aber diese Instrumente stammen nicht aus der heutigen Zeit.. Sie sind nicht gebaut für 440Hz (jedenfalls mit der Besaitung die meistens drauf ist). Genauso ist es mit der Dämpfung sie entsprechen nicht dem heutigen ideal.. heißt aber nicht das es nicht schön sein kann..

Oberdämpfer kann man spielfähig machen, wenn alle Kompomenten stimmen.
auf jeden fall :)

Generell habe ich aber immer dahin tendiert, Oberdämpfer mit gut erhaltenen schönen Gehäusen
zu Unterdämpfer umzubauen.
habe ich noch nicht gemacht würde mich aber mal sehr interessieren :)

Ich will einfach nur sagen alle Oberdämpfer über einen Kamm zu scheren nicht richtig und sie nach heutigen Standards zu beurteilen schwierig da sie einfach nicht heute gebaut sind

Aber wenn man das hier weiter diskutieren will kommen wir etwas weit vom Thema ab, vermute ich mal.

Grüße Anowon
:)
 
Also ich hab nen Blüthner Oberdämpfer von 1870-75 in der Werkstatt mit Kreuzbezug und angestoßener Platte stehen, mal so nebenbei;)

Wir reden bei dem Instrument des Threadstellers von einem Oberdämpfer und Gradsaiter, also kein Kreuzbezug. Schon mal in den Fingern gehabt?
1x zu DDR-Zeiten repariert, gab ja nichts. Liebevoll kaputt repariert trifft es wohl eher. :igitt:
Schäme mich noch heute, dafür Geld genommen zu haben.
 
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Vielen Dank fuer eure zahlreichen Antworten. Ich war leider verreist und habe erst jetzt wieder ins Forum gesehen.

Der Keil ist ein selbstgebauter Stimmkeil. Da es Stimmkeile fertig gibt (schwarz aus Gummi), lassen dieser Keil und der antiquarische Stimmhammer vermuten, das jemand freischaffend am Instrument tätig war.
Die Tasten sind nachgeschliffen und gebleicht wurden, evtl. poliert.
Bei den Tastenbelegen sind teilweise Vorderbelege fachmännisch ersetzt wurden.
Das Instrument ist ein Oberdämpfer und eigentlich technisch tot, wenn man Investition und Gebrauchswert vergleicht.
Wenn das Klavier zur Hausbar umgebaut werden soll, nimm es.
Möchtest Du auf einem Klavier vernünftig spielen können, besorge Dir ein anderes, aber nur mit Unterdämpfung.

Solche Klaviere entsorgen wir regelmäßig und wenn das jemand von uns repariert haben will dann lehnen wir das ab - das ist leider teurer Sperrmüll.

Genau das wollten wir wissen (und hatten auch schon fast vermutet).

Wobei man sagen muss, dass das ein wunderschönes Möbel ist... jetzt ohne Flachs! Rein wirtschaftlich ist das als Instrument wohl nichts mehr wert. Wenn man das wieder herrichten lässt, um nicht nur was optisch schönes zu haben, sondern auch was bespielbares, muss man das unter "Hobby-Investition" betrachten. Restaurieren lassen, um bei einem Verkauf Gewinn zu machen, wird nichts...

Wird wohl auch ein Moebel daraus werden. Zum wegwerfen ist es zu schade.

ich bin bei kostenloser Software grundsätzlich misstrauisch, aber die hier scheint ein wissenschaftliches 'Nebenprodukt' zu sein.
Zumindest interessant zu lesen, weil die Stimmproblematik erläutert und mit einer speziellen Methode angegangen wird.
http://piano-tuner.org/entropy

Witzig, dass du das kennst. Ich schreibe im Moment meine Masterarbeit in Physik an der Uni Wuerzburg und rate mal wer mein betreuender Professor ist :).
 
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Hallo mowlin,
es ist immer eine Platz- und Geldfrage, ob man so ein altes Klavier noch mal spielbar machen möchte. Und man muss prüfen, ob eine solche Instandsetzung überhaupt noch machbar ist. Vermutlich muss das gesamte Innenleben einmal ausgetauscht und erneuert werden, wenn das Klavier so um die 100 Jahre alt ist. Das kann mindestens um die 10.000€kosten und sicher noch mehr. Die Frage ist auch, ob der Boden für die Saiten noch intakt ist, sonst kann man es nicht mehr auf Kammerton (die Standard- Stimmung) bringen. Wenn die Dämpfungsmechanik schon so alt ist, frag ich mich, ob es überhaupt noch eine Firma gibt, die sowas repariert. Es wird sich nicht sehr lohnen, so viel Geld da reinzustecken, so schade wie es ist! Wenn du viel Klavier spielst, dann brauchst du ein intakteres Instrument, das eine vernünftige Mechanik hat und vernünftig zu stimmen ist, sonst verdirbst du dir das Gehör. Total schade ist sowas, aber ich fürchte, dieses Klavier hat seine besten Zeiten hinter sich. Was kannst du machen? Entweder hast du Platz für eine schöne Deko, oder du findest einen Käufer, der es dir als Dekoteil abnimmt. Sehr viel verdienst du sicher nicht dran.
 
Hallo Mowlin!
Ein super schönes altes Klavier, und leider sicherlich ziemlich kaputt - auch das Innenleben. So, wie das alles oberflächlich aussieht, solltest du es von einem Klavierbauer mal checken lassen. Es kann wirklich sein, dass man nicht mehr viel machen kann, leider.
Meiner Meinung nach ist es hierbei das wichtigste, dass der Boden keine Risse hat, und dass es noch halbwegs stimmbar ist. Es ist eine Frage des Geldbeutels, so etwas komplett renovieren zu lassen, das geht in die Tausende! Das Spielen und Üben auf hohem Niveau hat mit so einem alten Klavier keinen Zweck. Denn wenn es aufgrund von Rissen im Boden nicht mehr auf Kammerton stimmbar ist und die Tastatur nicht gleichmässig funktioniert, verdirbt man sich das Gehör und auch den Anschlag! Ich hatte lange auf so einem alten Klavier Unterricht, und zuhause hatte ich einen ca 120 Jahre altes Blüthner-Klavier, und beide hätte man gerade noch in einen Saloon stellen können. Wenn man dann auf ein sauber durchgestimmtes Instrument mit intakter Mechanik umsteigt, hat an immer das Gefühl, man hätte sich verspielt, und auch das Spielgefühl ist völlig anders und ungewohnt. Das weiss ich aus eigener Erfahrung!
Ich selber spiele eher aus Freude am Klavierspielen, und in diesem Bereich hat das Ganze sehr viel Spielraum. Wenn du dieses Klavier noch mal zurechtmachen willst, musst du mit wirklich sehr hohen Summen rechnen und abwägen, ob ein neueres nicht doch besser wäre.
Kurz und bündig: Wenn du eher hobbymässig spielst und einen Riesengeldbeutel hast, könntest du mit deinem total schönen :love::love:alten Klavier noch Spass haben, willst du aber professioneller spielen, rate ich dir ganz klar davon ab.
 

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