Explorer (Bildbeispiel) für unerfahrenen, nicht ungeschickten Selbstbauer machbar?

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Hi,

bevor ich losrenne, den ganzen Krempel kaufe und anschließend weinend in der Ecke sitze, würde ich gern mal die erfahrenen Handwerker hier fragen, ob es für mich möglich ist etwas ähnliches zu erschaffen:
Envyburstbody.jpg


Ich habe selbst noch keine Gitarre in irgendeiner Form gebastelt, bin aber Handwerklich nicht völlig ungeschickt und habe zumindest was das angeht auch helfende Hände. Verkabelung und Technik ist definitiv kein Problem. Auf meinem Floorboard sind mehrere selbstgebastelte Effektgeräte.
Mich beschäftigt eher die Frage, ob es für einen Laien möglich ist eine zumindest ähnliche Art des Flametops auf so einen Korpus zu zaubern wie es auf dem Bild dort zu sehen ist. Das die Geschichte langwierig ist hab ich in diversen Internetvideos schon mal recherchiert. Das ist auch kein Problem. Auch wenn es ein Jahr dauert ist es mir Recht. Die große Frage ist halt, ob es für den ersten Gehversuch nicht doch schon etwas viel ist. Das Ergebnis sollte zumindest nicht in den Augen schmerzen und bespielbar sein :)

Als Grundlage habe ich mir jedenfalls diesen Bausatz rausgekramt:
https://www.gitarre-bestellen.de/pr...ausatz-Explorer-Style-II-Custom-Mahagoni.html
Die komplette Technik würde ich allerdings weglassen und etwas Hochwertigeres nehmen.

Das ich mit Pickups, Mechaniken, Technik und natürlich Lack etc. kein billiges Instrument bekomme ist mir durchaus klar, aber es ist dann anschließend einzigartig und selbst gebaut. Nur... wie heftig kann ich das in den Sand setzen? :D
 
Eigenschaft
 
moin,

nur zu! ;)

Mit den Bausätzen von ML habe ich schon gute Erfahrungen gemacht. Ich würde gegen Aufpreis die Locking-Tuner nehmen, die machen bei mir einen sehr guten Job.
Zur Bridge kann ich leider nichts sagen, und die Pickups würde ich erst mal verbauen und sehen, was dabei herauskommt. Preis und Klang haben bei PUs tatsächlich wenig bis garnix miteinander zu tun.

Ein flamed maple Furnier aufzuleimen ist kein großes Problem, vor Allem, wenn nachher ein Binding um den Korpus kommt und den Übergang verdeckt. Die Schwierigkeiten sehe ich vor Allem im Fräsen und Anbringen des Bindings. Dazu braucht's entsprechende Werkzeuge die alleine nicht helfen, wenn man im Umgang damit keine Übung hat. Also vorher an Restholz üben, dann wird das.
Den Aufwand für eine saubere Lackierung sollte man zeitlich wie finanziell nicht unterschätzen. Meine Riegeldecke nebst Burst und Lackierung haben mich an Material am Ende mehr gekostet, als der ganze Bausatz :eek:.

Wichtig ist halt Geduld: Absägen, fräsen und schleifen ist einfach, dransägen, was zu viel weggenommen wurde, erfordert deutlich mehr Erfahrung ;)
Und gaaaanz wichtig: Schleifpapier: Ich habe Stunden und Tage (unnötig) mit billigem Baumarkt-Mist rumgerubbelt weil ich nicht wusste, wie groß hier die Qualitätsunterschiede sind. Indasa bietet z.B. ganz hervorragendes Zeug an, gibt aber auch noch andere. Nur wird man die im örtlichen Baumarkt kaum bekommen.
 
schwer zu beantworten - geht's dir ums bauen, ums selber machen, um die optik, um eine möglichst tolle gitarre?
 
schwer zu beantworten - geht's dir ums bauen, ums selber machen, um die optik, um eine möglichst tolle gitarre?

Sagen wir eine Mischung aus allen. Ich denke ich hab Spaß daran es zu versuchen, freu mich aber ebenso auf das Ergebnis. Und nur zum an die Wand hängen wärs dann doch zu schade ;)

moin,

nur zu! ;)

Mit den Bausätzen von ML habe ich schon gute Erfahrungen gemacht. Ich würde gegen Aufpreis die Locking-Tuner nehmen, die machen bei mir einen sehr guten Job.
Zur Bridge kann ich leider nichts sagen, und die Pickups würde ich erst mal verbauen und sehen, was dabei herauskommt. Preis und Klang haben bei PUs tatsächlich wenig bis garnix miteinander zu tun.

Ja ich hätte wohl direkt Schaller (o.Ä.) Locking Tuner genommen. Bei Bridges hab ich wenig Ahnung und die PUs... ja, wenn sie dabei liegen, kann man sie ja auch nutzen. Und wenns nur zum Testen ist. Ich würd allerdings noch ein Coil-Splitting einbasteln.
Die Frage wär halt, ob man mit dem Kollegen da Quatschen könnte um gegebenenfalls etwas am Preis zu machen. Man muss ja nichts kaufen, was man nachher sowieso nicht nutzt.
Ich würde mich sowieso erstmal pur auf das Design konzentrieren wollen.

Ein flamed maple Furnier aufzuleimen ist kein großes Problem, vor Allem, wenn nachher ein Binding um den Korpus kommt und den Übergang verdeckt. Die Schwierigkeiten sehe ich vor Allem im Fräsen und Anbringen des Bindings. Dazu braucht's entsprechende Werkzeuge die alleine nicht helfen, wenn man im Umgang damit keine Übung hat. Also vorher an Restholz üben, dann wird das.
Den Aufwand für eine saubere Lackierung sollte man zeitlich wie finanziell nicht unterschätzen. Meine Riegeldecke nebst Burst und Lackierung haben mich an Material am Ende mehr gekostet, als der ganze Bausatz :eek:.

Über Bindings hab ich noch gar nicht nachgedacht. Da werd ich mir wohl noch ein paar Videos ansehen müssen.

Wichtig ist halt Geduld: Absägen, fräsen und schleifen ist einfach, dransägen, was zu viel weggenommen wurde, erfordert deutlich mehr Erfahrung ;)
Und gaaaanz wichtig: Schleifpapier: Ich habe Stunden und Tage (unnötig) mit billigem Baumarkt-Mist rumgerubbelt weil ich nicht wusste, wie groß hier die Qualitätsunterschiede sind. Indasa bietet z.B. ganz hervorragendes Zeug an, gibt aber auch noch andere. Nur wird man die im örtlichen Baumarkt kaum bekommen.

Das sind ja schonmal hilfreiche Tipps.
Also ich grübel echt schon Jahre drüber nach, mal so ein Projekt in Angriff zu nehmen, hab mich aber bisher einfach aus Mangel an Informationen nicht getraut. Also wer will schon so viel Geld einfach versenken?
 
Sehr schöne Idee. Aus dem Bausatz kann man denke ich was gutes machen. Wichtig nach Erhalt checken ob der Hals sauber und mittig sitzt. Wenn du die Flames obtik haben willst. Kannst auch ein Furnier aufbügeln

Lg

Marcel
 
Da ich hätte wohl direkt Schaller (o.Ä.) Locking Tuner genommen. Bei Bridges hab ich wenig Ahnung und die PUs... ja, wenn sie dabei liegen, kann man sie ja auch nutzen. Und wenns nur zum Testen ist. Ich würd allerdings noch ein Coil-Splitting einbasteln.
Die Frage wär halt, ob man mit dem Kollegen da Quatschen könnte um gegebenenfalls etwas am Preis zu machen. Man muss ja nichts kaufen, was man nachher sowieso nicht nutzt.
Ich würde mich sowieso erstmal pur auf das Design konzentrieren wollen.

Schaller Lockings sind mit Sicherheit gut, aber ich habe an denen von ML nicht das Geringste auszusetzen: Laufen sahnig, halten die Stimmung problemlos, klemmen gut.
Gleiches galt bei mir für die Pickups (Stückpreis 2,99 €) - ich kann mir keine besseren an meiner Strat-Kopie vorstellen. Habe direkt neben dem Bridge-PU noch einen 2. Midddle installiert (reverse-wound/reverse polarity) und per Split-Switch (push-pull) mit dem Bridge-PU verbunden (vor dem 5Weg-Schalter), so habe ich an der Bridge original Singlecoil oder eben Humbucker. Bin begeistert.
Coil Split finde ich immer eine gute Idee, sei es per Minischalter oder per Push-pull/push-push (erstere leben in der Regel länger ;)

Lediglich die Bridge gefiel mir bei meinem Bausatz nicht wirklich (6-Schrauben-Tremolo - gilt aber für alle diese Konstruktionen, auch wenn "Fender" drauf steht), deshalb hatte ich zusätzlich eine 2Punkt-Bridge dazubestellt - davon verspreche ich mir eine bessere stimmstabilität. Ist aber blanke Theorie meinerseits - hab's nie direkt verglichen.

Eine Reduzierung des Preises bzw. das Weglassen von Teilen war bei mir allerdings nicht möglich - bei den Preisen zu verschmerzen und auch irgendwo verständlich. 'N bissl Material für die Grabbelkiste ist ja auch nicht verkehrt :D
Wenn aber eine bessere Komponente wahlweise gegen Aufpreis angeboten wird, muss man ja die Originalteile nicht zahlen. Nur ob das gewünschte bei den Optionen verfügbar ist... :cool:
 
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Moin. Eine andere Möglichkeit ist folgende:
Kauf eine fertige, spielbare, gebrauchte Explorer. Dann noch einen Riegelahorn-Aufleimer (ca. 40-50€) und den Korpus der Gitarre abhobeln (lassen).
Vorteil ist der Hals. Die Bausatz-Hälse sind oft nicht so das Gelbe vom Ei.
 
Ich weiss nich - was ist mit dem Binding beim Original? Entweder Decke sauber ausfräsen und neue Decke passgenau einfügen (sauschwer) oder abfräsen, aufleimen, Binding später ausfräsen und neues anbringen. Oder damit leben, dass das Binding an der Decke nicht sichtbar ist, aber gerade da hat es den größten optischen Effekt.
Wobei das Abfräsen auch leichter gesagt als getan ist: Beim eingeleimten Hals koimmt man nicht so ohne weiteres in die Ecken.

Ob Hälse von fertigen Instrumenten besser sind als Bausatz-Hälse oder einzelne Hälse - keine Ahnung. Habe bisher eher sehr gute Erfahrungen gemacht. Dazu kommt, dass man beim Bausatz-Hals noch das Profil in Maßen an seine Vorstellungen anpassen kann - das Finish sowieso. Der eine mag's glänzend, der andere matt, der 3. nur geölt........

Bünde abrichten habe ich bisher an jeder meiner Gitarre gemacht, ob Fertigware oder selbstgebaut.

Und am Ende finde ich das Gefühl besser zu wissen "hab' ich selbst gebaut" (auch wenn die Basis ein Bausatz ist) als "Hab ich selbst dran rumgebastelt ;)
 
Da ist mit dem Binding am Original überhaupt nichts, ich weiß nur noch nicht wie man das macht.
Wobei ich eh erstmal grübeln muss...

Hab ich das soweit richtig verstanden?
- Ich besorg mir den Bausatz.
- Da dort kein Ahornholz bei ist, muss ich also noch eine Decke organisieren. Also etwa sowas (Maße hab ich jetzt nicht geprüft, war nur ein Schnellschuß auf ibäh) https://www.ebay.de/itm/Muschel-Aho...953003?hash=item5b441fb6ab:g:u3MAAOSw61hai9TF
- Dann wird die Decke auf den Korpus geleimt.
- Evt Binding oder auch nicht (ich steh eigentlich nicht so auf Bindings)
- Jetzt beginnt die Farbenpracht in etwa wie in diesem Video
 
Am Bausatz ist kein Binding, aber an den beiden von Dir verlinkten Fotos. Daher ging ich mal davon aus, dass Du es am Ende auch so willst. Und auch wenn ich Bindungs eigentlich weniger mag (eher rundgelutsche Kanten) - zur Explorer passt's :) Ohne Binding sieht man halt am Rand, dass es ein dünnes Furnier ist (unterschiedliche Hölzer), das kann man beim Burst aber auch ganz gut unter einer fast deckenden Außenkante kaschieren.

Die Reihenfolge passt auch. Bei 0,55 mm Furnierstärke sollte man auch auf das abhobeln des Bodies verzichten können. Vor dem Verleimen schön plan schleifen und gut.

Beim Furnieren wichtig:
- gleichmäßiger, flächiger Druck damit sich das Holz nicht stellenweise wölbt und Luftblasen drunter bildet. (Holz arbeitet halt gerne bei einseitiger Feuchtigkeit).
- Vorher an Verschnitt üben, ob der verwendete Kleber nicht durchschlägt, also durch das Holz bis nach oben zieht. Das wäre für's beizen eher ungünstig, weil an den Stellen die Beize dann nicht mehr angenommen wird.
- Daran denken, dass für eventuelle Schleif-Orgien nur 0,55 mm Material zur Verfügung steht.
- nicht zu nass beizen, damit sich der Leim vom Furnieren nicht wieder löst. Alternatzoiv wasserfesten Leim verwenden.

Ich hatte es wie Du gemacht. Allerdings gefiel mit das erste, zweite und 3. Burst nicht, weshalb ich ziemlich viel geschliffen hatte. Gegen das Restfurnier am Ende ist Zeitungspapier dick - stellenweise kann man sogar die Maserung des darunter liegenden Holzes sehen. Also auch das Beizen/Bursten/Lackieren besser erst vorher an Restholz üben.
 
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Ich habe seinerzeit zum anpressen des furniers einen Klamotten-Vakuumbeutel benutzt und Backpapier drauf gelegt damit nichts am Beutel klebt.
Verleimt habe ich mit Titebond II

Bildschirmfoto 2018-06-04 um 15.16.03.jpeg
 
Der Druck reicht dafür aus?
Witzige idee :)
 
Das Furnier war vorgeformt und der Leim ist sehr gut zu verarbeiten. Hat gereicht.
Problematische Stellen habe ich mit dem Bügeleisen nachgepresst.
 
Vakuum ist natürlich perfekt. Seit ich mir einen Carbonhals aber fast durch Faltenbildung in der Vakuumfolie runiniert habe (hat Furchen in's Carbongelege gedrückt, trotz Lochfolie und doppelt Saugvlies), bin ich da vorsichtiger geworden.
-600 mBar sollten zum Verleimen eines Furniers aber auch völlig ausreichen, da brauchts keinen Monster-Unterdruck, der nur über teure Geräte geht. Meine Pumpe war gebraucht aus dem Med-Bereich, die keine med. Zulassung mehr bekam. 50 Öre gebraucht, schafft -850 mBar und hält mit zusätzlicher Ventilator-Kühlung auch die ganze Nacht durch.
Für das Aufbringen eines Furniers auf ein flaches Top geht's aber auch ohne - den Vorschlag von Aspen (aufbügeln) finde ich in dem Fall sehr gut und sinnvoll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bügeln mit nem feuchten Tuch auf Baumwollstufe hat sich bei mir bewährt egal ob flach oder gewölbt
 
welches Furnier hast Du genommen, bzw. woher?
 
Ich habe noch gar nichts bestellt.
Wenn man wenig Ahnung hat, muss man sich ja erstmal vorbereiten. Daher bastel ich jetzt erstmal eine Einkaufsliste.

Anschließend würde ich die ganze Geschichte auch gern in einer Art Tagebuch hier abbilden. Eventuell interessiert das ja noch jemanden :)
(Also eine Frage an die Mods, bleib ich in diesem Thema oder mach ich dafür was separates auf?)
 
Hallo...
also ich würde es mit einem Eigenbau versuchen.
Die Form ist jetzt nicht so schwierig, denke ich mal.

Ich stand vor gut einem Jahr vor der selben Frage.
Ich hab's einfach gewagt und bin in den finalen Zügen meines Eigenbau's...
(gut, lackieren hab ich auf nächstes Jahr verschoben)
Wenn du dir den Hals nicht zutraust, kauf einen separat und passe ihn in den Body ein.

Ich bin handwerklich auch nicht ganz eine Null und bin bis jetzt mit meinem Build zufrieden.

Versuch es einfach.

Beste Grüße
Benjamin
 
Ich bin handwerklich auch nicht ganz eine Null und bin bis jetzt mit meinem Build zufrieden.
Ich hab mir die 36 Seiten von deinem Build angesehen :eek:
Respekt! Das sieht wirklich richtig gut aus.
Geht mir dann vermutlich doch etwas zu weit. Mir fehlen vermutlich 90% der Werkzeuge die man für sowas bräuchte :-/ Vielleicht mit dem nächsten Versuch, sofern mir der erste Glückt.

Hat Jemand Erfahrung mit byoguitar.com? Dort hätte ich out of the box die Möglichkeit auf schwarze Mechaniken und andere Pickups.
 
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