Pythagoras Selbstbau

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Hallo Leute,
ich habe zu dem Thema leider kein schon vorhandenes Thema gefunden, deshalb mach ich selbst eins auf. Falls es doch eines gibt wäre es nett, wenn ihr das verlinkt. Jetzt zum Thema:
Ich möchte mich langsam an meinen ersten Gitarrenselbstbau wagen. Ich habe zwar keine zwei linken Hände und an Werkzeug etc. mangelts auch nicht, allerdings ist eine Gitarre etwas anderes als "normale" Heimwerkersachen.
Könnt ihr mir Guides im Internet empfehlen, die im Groben Schritt für Schritt erklären, wie man das macht? Das Verleimen, die Mechaniken und das Verlöten sind keine Problem. Aber beim Lack hörts dann auf. Wie muss ich schleifen, grundieren und was ist Schnellschleifgrund?
Ich werde allerdings einen Bausatz verwenden. Denn ganz bei null möchte ich nicht anfangen, da das sonst definitiv in die Hose gehen würde.
Als Vorbild nehme ich Jared Letos Gitarre Pythagoras. Hier ein paar Bilder: Bild 1 Bild 2 Bild 3. Die Gitarre und Jared Leto sind zwar nicht jedermanns Fall, das weiß ich. Mir gefällts aber sehr. Musik ist eben wie alles andere auch eine Geschmackssache. Der Greif, die Inlays und die Kopfplatte, werden bei mir zwar so wie im Bausatz und ich werde auch ein zweites Pickup mit Toggleswitch statt dem Einen machen, der Rest soll aber gleich werden. D.h. ich werde die Form noch zurecht sägen.
Was haltet ihr von dem Projekt und hat vielleicht sogar hier einer die Muse, mir meine Fragen hier zu beantworten?
Gruß
Marsilein
 
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Moin,

als kleine Pflichtlektüre möchte ich dir "Martin Koch -EGitarrenbau" ans Herz legen.
Hier steht alles drinnen, was wirklich wichtig ist und ist auch gut beschrieben (inkl Bildern).
Auch einige "Jigs" sind hier beschrieben.

Die Gitarre deiner Wahl, ist eine modifizierte Explorer mit einem anderen Headstock.
Hier liegt auch das Problem...die Explorer Bausätze sind meist mit dem Standart Hockeyschlägerheadstock zu kaufen, da bräuchtest du dann ein "Paddleneck"

Das Vieh würde ich selber als zusätzliches Starkfurnier aufleimen und dann daraus Gravieren, sonst bist du bei den Bausätzen eh schon am Ende (die meisten haben ein Pickguard und dementsprechen falsche Fräsungen)
 
+1 für das "Gitarrenkochbuch". Der Headstock sieht aus, als wäre das mal eine Explorer Melody Maker gewesen. Alternativ zum Bausatz vielleicht mal in der Bucht oder bei den Kleinanzeigen schauen ob sich sowas findet. Die Melody Maker war wohl eher als Gibsons Einsteigermodell zu sehen und um einiges günstiger als die anderen Exen. Ich hab allerdings keine Ahnung, inwiefern man die MM gebraucht irgendwo findet oder ob sie nicht dich zu sehr Exotenstatus hat. Viel Erfolg auf jeden Fall! :great:
 
Das Buch habe ich mir mittlerweile zugelegt.
Außerdem habe ich das Internet nach vorgefräßten Explorer Bodys und Paddlenecks durchsucht. Dabei bin ich aber auf das übliche Problem bei sowas gestoßen. Welcher Shop ist vertrauenswürdig/qualitativ gut? Kennt Ihr gute Shops?
Mir hat sich aber auch die ganze Zeit die Frage gestellt ob die Hälse, die ich mir angeguckt hatte, in die Bodys passen die ich mir angucke. Wie finde ich das raus?
Am besten wäre es natürlich, wenn jemand die Geduld hat mir ein zwei Beispiele rauszusuchen, die zusammenpassen würde ;)
 
Moin!

Also mMn ist das Buch von Koch absolut überschätzt. Ich mache höchstens 10% meiner Arbeiten so wie er es vorschlägt. Zum Beispiel würde ich nie einen Fräser mit Kugellager nehmen. Die sind mir viel zu unsicher. Einmal ist mir nämlich eine Kugel mal in der Schutzbrille gelandet. Das war ein absoluter Schock fürs Leben. Man kann genauso gut Kopierflansche und normale Fräser nehmen.

Ich greife da lieber zu Make Your Own Electric Guitar von Melvyn Hiscock. Das absolut beste Buch ist mMn Classical Guitar Making - a Modern Approach to Traditional Design von John S. Bogdanovich. Bevor ihr mich auf die Hörner nimmt, muss ich sagen, dass ich weiß, dass es sich um ein Buch zum Bau einer Akustik Gitarre handelt. Allerdings sind die Bilder und Beschreibungen alle absolut einmalig. Man kann ja den ganzen Rest ja auch für sich nehmen. Das Buch hat bei mir einige Denkanstöße bewirkt.

Gruß,
Etna
 
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Hi!

Man kann genauso gut Kopierflansche und normale Fräser nehmen.


Vielen Dank für den Hinweis! An die Möglichkeit hab ich bisher nicht gedacht.

Nur wie machst du eine Schablone für einen Korpus, wenn Kopierring und Fräser nicht genau gleich groß sind?
Für die Halstasche und andere Schablonen könnte ich das ja mit einberechnen. Aber beim Korpus? Da wär das schon recht ungenau, wenn ich da die Schablone kleiner machen müsste als den Korpus selbst.

Vielen Dank für Aufklärung!

LG,
Klaus
 
Ganz einfach ;
Bei einem 16mm Ring und einem 8mm fräser, brauchst du lediglich die Differenz von 4 mm mehr entfernen und schon wäre es fertig.

Einen kopierfräser ersetzt es mmn nich, viel zu aufwändig für schnelle, kleinere Dinge
 
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Wenn Mann seine Kugellager an den Fräsköpfen ordentlich pflegt bzw auch mal wechselt passiert sowas nicht mit der Kugel aus dem Kugellager ;)

Und nichts geht über nen guten Kopierfräser mit Anlaufrolle. Wenn ich mir vorstelle erst noch die Schablone anzupassen etc.

Gruß

Marcel
 
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Moin!

Naja, es handelte sich um neue Fräser direkt aus der Verpackung. Es waren blaue Bosch Fräser für ca 40~45 €. Als ich das bei der Reklamation schilderte, bekam ich 10 davon gratis zugeschickt. Die habe ich aber alle weiter verkauft. Seitdem bin ich ein gebranntes Kind.

Nur wie machst du eine Schablone für einen Korpus, wenn Kopierring und Fräser nicht genau gleich groß sind?

Bei einem 16mm Ring und einem 8mm fräser, brauchst du lediglich die Differenz von 4 mm mehr entfernen und schon wäre es fertig.

Genau so macht man das. Das ist weder unpräzise noch aufwändiger. Man muss halt umdenken. Einige mögen/können das und andere werden nie darauf verzichten. Das ist ja das schicke: Jeder macht es nach seiner Fasson!

Was mir gerade noch einfällt sind die vielen Videos im Netz, die sehr aufschlussreich sind. Ich schaue mir gerne Factory Tours der großen Firmen an. Zwar werden keine Details gezeigt, aber wenn man eh viel Hintergrundwissen hat, reimt sich den nicht erwähnten Rest schnell zusammen. Dann gibt es noch Videos von Crimson Guitars. Ab und an schlage ich bei seinem Vorgehen zwar die Hände über den Kopf zusammen, aber er macht es auch auf seine Weise und das wohl recht Erfolgreich. Ich habe von ihm zB eine Art gelernt Saiten aufzuspannen, die 10-20% schneller ist, als das was ich sonst so gemacht habe. Er verkauft auch selbst gemachtes Werkzeug, das sehr gut ist. Alle Feilen, Messer, Sägen sind handbeschlagen oder geschliffen.

Ich habe gerade noch mal einen Blick in mein Bücherregal geworfen und da waren noch ein paar interessante Bücher:

Lemme - Elektrogitarren: Der Herr geht da direkt nur auf die Elektronik der Gitarre ein und beschreibt auch viele Methoden seinen Klang zu Formen ohne teure Tonabnehmer zu wechseln. Ich finde das Buch sehr aufschlussreich, ist aber sicherlich nicht jedermanns Sache.

Lemme - Gitarren Verstärker Sound: Da geht es natürlich erst einmal um Amps, aber der Zusammenspiel zwischen Gitarre und Amp wird da deutlich gemacht. So lernt man bisschen technischer was man wie wann machen könnte. Ist auch nett.

Jürgen Meyers - Akustik der Gitarre: Hier geht es um Vibration, Schallwellen und ganz wichtig Resonanzen. Da wird erklärt warum welche Gitarrenform wie klingt. Sehr interessant, aber sehr physikalisch.

John R. Pierce - Klang: Wer Physik nicht mag und nicht gern rechnet, für den ist das Buch der absolute Horror. Aber es wird auf physikalische Grundlagen geschaut und Formeln entwickelt, die den Klang von Instrumenten begründen, beschreiben und vorhersagen. Da ist absolut nichts esotherisch, sondern alles wissenschaftlich gehalten. Daher ist das Buch sehr trocken. Und man versteht es nicht, wenn man nicht selbst alles nachrechnet.

Ich habe zwar noch andere Literatur, aber die würde ich niemandem empfehlen wollen. Aber ich denke, mit dieser Auswahl an Büchern hat man alles vom Grundrüstzeug bis hin zur möglichen wissenschatlichen Arbeit über Gitarren abgehandelt. ;)

Schönes Wochenende!
- Etna
 
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Ok ja wie manns nimmt, viele Wege führen nach Rom.

War das ein ganzer Pack Bosch für 50 Euronen?

Wenn ich überlege das meine Fräser schon einer 20 Euro mehr kosten.

Ich kauf mir die Fräser auch generell ohne Kugellager und die Lager extra

LG

Marcel
 
Moin!

Nene, das war schon der Einzelpreis. ;) Die 10 Stück die dann ankamen waren eher als Entschädigung gedacht.

Lager kaufst du extra? Interessant. Was nimmst du da? Langsam läuft es hier ja OT weg.^^

Gruß,
Etna
 
Mein Set Wat von Bosch, hat genau einmal gehalten und dann sind die Lager zerbrochen (ohne viel Druck und vorher extra auf den exakten Sitz geprüft), die meisten fräser waren aber von vornherein schon verbogen.

Mitlerweile hab ich die zum Großteil gegen richtige getauscht.
Mein Kopierfräser mit 4wechselklingen ist mir allerdings der liebste, da er von einer Messe war, finde ich aber keinen als Reserve (deshalb nutze ich diesen fast nie, da er mir zu schade ist)
 

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