Brauche Einschätzung für Kauf von gebrauchter Gibson

Guitar Gump
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Hey Gitarreros, ich brauche mal Euren Rat: Hab‘ ne Zeit lang gespart und wollte mir eigentlich eine gebrauchte Paula zulegen. Die Knete sitzt alles andere als locker; aber eine Goldtop aus dem Produktionszeitraum ab 1979 ist nun mal mein Trauminstrument schlechthin. Jetzt hört man überall, dass Gibson Konkurs angemeldet hat. Ich bin verunsichert. Meint Ihr, dass das jetzt ein guter Zeitpunkt ist? Sollte ich schnellstens zuschlagen, weil die Gitarren bald massiv im Preis steigen und zu wertvollen Raritäten werden? Oder sollte ich einfach abwarten und darauf setzen, dass die Gebrauchten jetzt im Wert verfallen, vergleichbar mit einer Automarke, wenn das Werk plötzlich die Tore schließt?
 
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So wie es aussieht, wird die Gitarrensparte von Gibson weitergeführt. Also kein Grund zur Panik. Zur Entwicklung der Gebrauchtpreise müsste ich allerdings eine Kristallkugel haben, das lässt sich nicht wirklich vorhersagen.
 
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nach meiner Einschätzung wird wg. des Konkurses weder das eine noch das andere passieren. Die Marke wird weiter bestehen und es werden weiterhin Gitarren gebaut werden, wie auch immer der Investor heißen mag.

Hinsichtlich des Baujahres 1979 könnten die Preise etwas in den Keller gehen, falls hier die Nachfrage sinkt und das Angebot zunimmt.
Das könnte ein Szenario sein, wenn z. B. immer mehr alte Gitarreros ihre Klampfen wg. Arthritis verkaufen.
So viele solvente E-Gitarristen wachsen derzeit offenbar auch nicht nach, ist vlt. deine Chance.
Behalte den Markt im Auge, dann klappts evtl. irgendwann.

Im übrigen: die aktuellen Paulas sind häufig viel besser als ihr Ruf.
 
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Dann zunächst mal vielen Dank für die Einschätzung, dass die Preisentwicklung – abgesehen von den geriatrisch sich verabschiedenden Gitarristen - nicht einschätzbar ist . Ich glaube durchaus daran, dass sich hier irgendwas tun wird, aber um die Entwicklung deuten zu können, bin ich zu börsenblöd. Vielleicht hänge ich die aktuellen News auch zu hoch auf und keine Gitarre wird so heiß gegessen, wie die Suppe gekocht wird. Allerdings lese ich bei Dir - @gustavz – zwischen den Zeilen, dass das Angebot extrem niedrig ist. Stellt sich also die Frage, wo ich eine solche Klampfe – abgesehen vom Musiker-Board – überhaupt auftreiben kann. Hat da jemand nen heißen Tipp für mich?
 
Nee, nur die üblichen Verdächtigen. Ich würde die Kleinanzeigen beobachten. Und ich rate dazu das Instrument eingehend zu checken. Es gibt leider zu viele Fakes.
Beim Kauf vom seriösen Händler zahlst du ca. ein Drittel mehr, hast aber ne Expertise und ggf. Rückgaberecht.
Ich selber habe neu gekauft als die Preise im Keller waren und ich würde niemals für ne alte Gitarre mehr ausgeben als sie neu kostet.
 
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Hab‘ gesehen, dass auf www.louder.com coole Gebrauchte angeboten werden, teils auch geile Vintage-Modelle, wobei ich finde, dass die Händler auch die Macken der Klampfen ziemlich ehrlich beschreiben. Macht ja auch keinen Sinn, irgendwas mit Bullshit-Bingo schön zu reden, was ohnehin auffällt, sobald man das Instrument live in Händen hält. Und dann werden die Features und Preise teilweise sogar noch von den Admins als realistisch oder überzogen kommentiert. Das reduziert den Fake-Faktor doch massiv. Oder wie siehst Du das? Da sind etliche Modelle von Gibson, auch Paulas. Klar gibt’s bei einem Gebraucht-Kauf immer ein verbleibendes Restrisiko. Aber auf den ersten – und zweiten – Blick wirkt das deutlich seriös. Von Mucker zu Mucker sozusagen. Ähnlich wie der „Flohmarkt“ hier auf dem Musiker-Board.
 
Der Produktionszeitraum 1979 ist nun gerade so mitten in der Norlin Phase, wo Gibson Gitarren den wohl bisher schlechtesten Ruf hatten. Insbesondere bei Gitarren dieser Ära sollte man IMO eine Menge Ahnung von der Materie haben. Da trifft schwankende bis schlechte Verarbeitung auf Vintage Hype. Da ist IMO schwer zu sagen, was solche Gitarren eigentlich wirklich wert sind.

Ansonsten wird es durch das schwierige wirtschaftliche Fahrwasser, in dem sich jetzt Gibson befindet, nicht eine Vintage Gibson mehr oder weniger geben.
Wenn tatsächlich der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass Gibson keine Gitarren mehr herstellen würde, hätte das vielleicht eine Auswirkung auf den Gebrauchtmarkt der jüngeren Instrumente, weil dort die akute Nachfrage am ehesten erfüllt werden würde.
 
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wie die Vorredner schon anmerkten, eine 79er Goldtop ist schon speziell, es gab ja so gut wie kaum eine mit normalen PAF-Humbuckern, sondern nahezu ausschliesslich „Deluxe“, also die Version mit Minihumbuckern, klingt schon anders, aber keinesfalls schlechter, muss man nur mögen. Dann waren die late 70s wie gesagt mitten in der Norlin-Ära, also nicht selten grottenschwere (gerne mal bis 5KG) Teile mit Sandwichbody. Ich nehme mal an, die 79 sind evtl. dein Geburtsjahr, sonst kann ich mir die Präferenz für diesen Jahrgang kaum erklären. Und sie sind recht selten als GT, wobei die Preise ja noch verkraftbar sind. Aber wenn du richtig gespart hast, kannst du mit der Summe vmtl. eine andere (bessere) GT bekommen, möglicherweise auch eine Reissue aus dem Customshop, je nachdem was du angespart hast. Hier mal eine 79er (sold) ... und man schweigt sich vornehm bzgl. des Gewichtes aus. Und Obacht, Ahornhals, etwas das man sich bei einer LP eher selten wünscht.

https://shop.guitarpoint.de/de/Gibson/1979-Gibson-Les-Paul-Standard-Gold-Top

Das wäre eine der eher seltenen Standard mit HB und nicht mit Mini-HB (Deluxe). Und bitte nicht blind kaufen, also online, sowas muss man spielen und ausprobieren, sonst kann das in die Hose (oder sonstwohin) gehen. Bzgl. der Preise hätte ich keine Bange, überhaupt nicht, solch ein Modell wird sicher nicht günstiger, aber auch sicherlich nicht viel an Wertsteigerung erfahren.
 
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Ab ca 1978 hat Gibson für eine Weile einteilige Bodies verbaut. Die sind nicht zu empfehlen, weil die noch viel schwerer sind als LPs aus Mitte der 70er
 
Vlt will ja der Threadersteller nicht einfach nur ne Gitarre, sondern gleichzeitig ne Hantel, das spart Zeit, wenn man beides gleichzeitig machen kann.
 
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Die sind nicht zu empfehlen, weil die noch viel schwerer sind als LPs aus Mitte der 70er
also Gewicht wäre da für mich nicht das Problem, eher das Alter.
Warum denn keine Neue aus der Reihe? Da hat man Garantie und vom Preis her wird nicht viel Unterschied sein. Eine Paula von 1979 ohne irgendwelche Mängel, hm das wird schwer werden.
 
Jau, da sage ich Euch herzlichen Dank für die informativen Tipps. Die Vorliebe für diesen Jahrgang kommt daher, dass ich die 79er Gold Top vor vielen Jahren gehört habe. Gespielt über einen voll aufgedrehten Fender Twin mit Lansing Speakern. Und den Sound fand ich einfach genial. Englisch dreckig und rotzig. Exakt mein Geschmack. Dass die Gitarre mit ihrem hoffentlich (!) einteiligen Body einiges auf die Waage bringt und mich möglicherweise in die Knie zwingt, ist mir bewusst. Aber ich bilde mir eben ein, dass gerade dieser Punkt für das spezielle Sustain sorgt. Auch klar, dass der Produktionszeitraum in Sachen Qualität für Gibson nicht gerade Heldenstatus besitzt; doch das lässt sich ja beim Verkäufer vor Ort begutachten und entscheiden. Auf alle Fälle bin ich beeindruckt von Eurem Fachwissen.
 
Die Vorliebe für diesen Jahrgang kommt daher, dass ich die 79er Gold Top vor vielen Jahren gehört habe. Gespielt über einen voll aufgedrehten Fender Twin mit Lansing Speakern. Und den Sound fand ich einfach genial. Englisch dreckig und rotzig. Exakt mein Geschmack.

Das könnte für Dich die größte Enttäuschung Deines musikalischen Lebens werden.

Just saying, aber folgende Anekdote von Steve Lukather - ich hoffe, ich bringe sie noch zusammen: "In meiner Zeit als Studiogitarrist war ich bei einer Session und im Raum nebenan war Carlos Santana. Es ergab sich die Gelegenheit, über sein Rig mit seiner Gitarre zu spielen. Niemals war ich enttäuschter als in dem Moment. Ich klang immer noch zu 100% nach mir und kein Stück wie Carlos."

Neben "it´s the singer, not the song" sollte man auch berücksichtigen, dass es Serienstreuungen gibt, die gehörte Gitarre eventuell Modifikationen hatte (z.B. nicht die Serienpickups), und so weiter ...

Das ist ziemlich tricky, so einem Gefühl nachzujagen. In der Regel hat das mehr Potential für Enttäuschung als Freude. Allerdings wirst Du in jedem Fall etwas lernen und Erfahrungen machen.
 
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Wie sieht denn Dein Budget aus?

Aus den frühen 80ern gibt es auch klasse Tokai, Burny, Greco etc.
 
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Was ich vor allem bedenken würde: abgesehen vom denkbar schlechten Ruf der Gibsons aus dieser Ära ist in allen Jahrgängen die Streuung unglaublich groß.

Ums mal ganz klar zu sagen: sowas wie einen 79er LP-Sound gibts ebensowenig wie "den" 59er. Es gibt Vintage-Gibsons, die sind überraschend leicht, aber auch recht schwere; manche klingen fantastisch, aber es gibt auch 59er Gurken. In den späten 70ern war das ähnlich, nur dass der Gurken-Anteil höher war. Ob ein Body ein- oder mehrteilig ist, sagt über das Gewicht übrigens exakt gar nix aus. Eher im Gegenteil: Ich habe schon Norlin-LPs mit Sandwich-Body in der Hand gehabt, die hätte ich keine halbe Stunde im Stehen spielen wollen/können, und die ganz alten LPs waren im Durchschnitt deutlich leichter, obwohl sie durch die Bank einteilige Bodies hatten.

Wenn Du den Ton dieser 79er suchst, bist Du mMn viel besser bedient, wenn Du eine neuere Gibson suchst, die möglichst nahe an dem Sound liegt, den Du gehört hast. Hilfreich könnte es sein, als Basis eine zu wählen, die einen Ahornhals hat. Es gibt davon nicht so viele, aber es wurden immer mal wieder Modelle mit Ahornhals gebaut. Ich finde, der hat schon recht erheblichen Einfluss auf den Sound.

Den Rest kannst Du evtl noch über die PUs rausholen, entweder über alte Original-HB aus dieser Zeit oder diesen nachempfundene Replikas. Nachdem der PAF-Bereich in allen Varianten abgegrast ist, bauen ja recht viele Hersteller die Patent-Number- und T-Top-PUs nach. Die PUs dieser Ära machen es den Nachbauern sogar recht einfach, weil die Originale mit wesentlich geringeren Toleranzen gefertigt wurden als die PAFs. Falls Du allerdings von einer Deluxe sprichst (denn Standards mit Goldtop aus dieser Zeit gabs mWn gar nicht als reguläre Serie, sondern nur in seltenen Einzelstücken), dann sind das ja Mini-HB. Die haben einen anderen, eigenständigen Sound. Der ist eigentlich immer recht präsent, die Unterschiede zwischen einzelnen Varianten finde ich da geringer als bei Fullsize-HB, wo es alles von brillant und schlank bis fast schon dumpf gibt.

Einen alten Twin mit Lansing-Speakern aufzutreiben dürfte mMn der mindestens ebenso wichtige, aber noch schwierigere Teil werden...

Gruß, bagotrix
 
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Ich stoße auch in das Horn und sagen: Gucke lieber nach einer Paula aus den letzten 20 Jahren.
 
Ich habe eine 2004 R7 gebraucht gekauft und kann nur sagen - tolle Gitarre, die wohl nie mehr weniger wert wird, als man beim Gebrauchtkauf bezahlt.
Gekauft habe ich über Gregor Hilden - Greg´s Guitars - und kann den nur weiterempfehlen. Mir scheinen die preise etwas günstiger als bei anderen sehr gut beleumundeten Händlern und die Auswahl ist immer riesig.
Man kann dann auch davon ausgehen, dass die Gitarre in Ordnung, echt und auch gut eingestellt ist.
 
Ich würde darauf nicht wetten wollen FMTTM. Wie schon höher im Fed gesagt, Gitarristenzahlen werden abnehmen. Auf einen gesättigten Markt wird dies garantiert konsequenzen haben.

Siehe heute die Preise für gute Handorgeln. Sie sind weitaus geringer als in meine Jugendjahren. Das bringst du nicht mehr so locker unterm Mann wie annodazumal. Gitarre wird das gleiche Pfad einschlagen.
 
Auch wenns weniger wird, bis Gitarren den Status von Handorgeln erreichen, dauerts glaub ich noch etwas... Ich gehe nicht davon aus, das noch zu erleben.
 
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