Kontrabass: das meistgesuchte Orchesterinstrument

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Obwohl ich erst vor ein paar Wochen Kontrabass spielen, habe ich mich schon schlau gemacht, wiesehr Kontrabassisten in Vergleich zu anderen Musikern in Orchestern gebraucht werden. In Deutschland hat es eine interessante Untersuchung gegeben, wieviele Leute die jeweligen Instrumente studieren und wieviele für hypothetische Orchester gebraucht werden. Die Normen war die Zahl der Geiger.
Ein normales Orchester würde etwa 26 Violinen gebrauchen können, 10 Bratschen, 6 Kontrabässe aber nur 3 Flöten. In Deutschland studierten aber 47.593 Violine, 33.904 Flöte, 2.109 Bratsche und nur 1.312 Kontrabass. Bei einem hypothetischen Orchester mit 26 Geigen, würde es mehr als sechs Mal mehr Flötisten geben als man braucht, aber nur ein Zehntel der benötigten Bratschisten und Kontrabassisten.

Ingesamt schaut die Übersicht für die Orchesterinstrumente so aus:

1. Flöte 6,33
2. Klarinette 4,00
3. Trompete 3,67
4. Violine 1,00
5. Cello 0,84
6. Posaune 0,80
7. Oboe 0,53
8. Horn 0,45
9. Tuba 0,30
10. Fagott 0,27
11. Bratsche 0,12
12. Kontrabass 0,09

Während es also in Vergleich zu den Geigen ein deutliches Überangebot an Flöten, Klarinetten und Trompeten sind die anderen Instrumente zu schwach vertreten. Nur knapp bei Cello und Posaune, aber stark bei den Fagotten und Bratschen. Und "Sieger" sind die Kontrabässe. Dazu kommt noch, dass Kontrabässe viel stärker als Bratschen oder Fagotte in anderen Musikrichtungen verwendet werden. Das gibt Hoffnung!
 
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Das gibt Hoffnung!
Ja, tatsächlich sind Basser wohl mit diejenigen Musiker, die schnell auf Engagements hoffen können, unabhängig vom Musikstil. Vergleichbares habe ich aus dem Jazz gehört. (Wie gut nun die Beschäftigungsverhältnisse sind, sei dahingestellt. Aber das ist auch nicht instrumentenabhängig.)
 
wiesehr Kontrabassisten in Vergleich zu anderen Musikern in Orchestern gebraucht werden.
Vielleicht liegt es ja nicht nur am Instrument an sich, sondern auch ein wenig an den Begleitumständen... (jetzt bitte Kopfkino einschalten):

Ein Musiker mit Flöte, Klarinette, Trompete auf dem Weg zum Auftritt, der andere mit dem Kontrabass - mit dem eigenen Auto, im Bus, im Zug, im Flieger.... (Kopfkino bitte wieder aus). ;)

Ein Bekannter von mir fährt normalerweise einen Audi A3 (Limousine), da passt der Kontrabass nicht rein. Für Auftritte mit dem Kontrabass hat er sich einen Dacia Logan MCV angeschafft...

Die Transportfrage stellt sich eigentlich schon in der Musikschule. Ich glaube, das ist schon ein Aspekt bei der Instrumentenwahl (Schlagzeuger leiden unter ähnlichen "Problemen").
 
Ein Musiker mit Flöte, Klarinette, Trompete auf dem Weg zum Auftritt, der andere mit dem Kontrabass

Es ist gut möglich, dass dies auch eine Rolle Spielt. Ich war heute erstmals mit meinem Kontrabass unterwegs - mit der Straßenbahn zu meinem Lehrer. Ich war froh, dass ich eine gute Tasche mit Gürten und Rädern gekauft hatte, aber trotzdem war es anstrengend und ich war froh, dass es so leicht zu erreichen war. Auf der anderen Seite fand es auch lustig mit seinem Rieseninstrument unterwegs zu sein. Du bist auf jedem Fall ein Blickfang.
 
Kontrabass und Auto... In einen VW-Up passt er jedenfalls. Wenn ein A3 da schon kapituliert, :nix:.
 
Bei vielen Autos funktioniert der Hundehüttentransport ganz gut auf dem Beifahrersitz.
 
Bei vielen Autos funktioniert der Hundehüttentransport ganz gut auf dem Beifahrersitz.
Lieber @Gitarrenknecht : Ist ja schön und gut, dass Du Dich so ins Zeug legst.

Okay, wenn man will, dann kann man einen Kontrabass in einem normalen Auto meistens transportieren. Zufrieden? :rolleyes:

(Ich denke, das war jetzt genug OT, ich bin jetzt hier raus). ;)
 
Wenn ich hiernach gehe, paßt ein 3/4-K-Baß sogar in einen Smart :D :cheer:. Sofern die A3-Limousine vier Türen bietet, sollte die Beladung klappen.

Ja, tatsächlich sind Basser wohl mit diejenigen Musiker, die schnell auf Engagements hoffen können, unabhängig vom Musikstil.
Beschreibt Ed Friedland ähnlich. :great:

Michael
 
Ja, als Basser hat man mehr Anfragen als Bands, in den man mitspielen könnte. Das ist auch im Rock/Pop-Bereich so.

Im März habe ich das erste Mal in meinem Leben einen 4/4-Kontrabass aus der Nähe gehört (und als Tontechniker betreut). Dagegen klingt der 3/4 klein und mickrig. Ich stelle mal die These auf, dass ein Musiker mit einem 4/4-Bass gut und gerne 3 Kollegen mit einem 3/4-Bass ersetzen kann. Das Volumen und der zusätzliche Tiefbassanteil sind einfach unglaublich. Aber dafür braucht man dann wirklich einen VW-Bus.
 
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