Bassfallen Rockwoll im Paket?

Falk
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Hallo Zusammen,

in einem neuem Studioprojekt möchte ich Bassfallen in allen 4 Ecken installieren. Ich hab da schon einiges drüber gelesen und auch ein paar Bauanleitungen.
Ich frage mich gerade, ob es nicht am einfachsten wäre die Pakete in der Verkaufseineinheit übereinander zu stapeln. Also einfach hochkant. Man bekäme dann eine Bassfallen in den Maßen 0,625 x 0,54 m. Klar müsste man da noch einen Rahmen drum machen, der mit Stoff bespannt ist.
Frage: Könnte man die Steinwolle dann nicht direkt in der Verkaufsfolie lassen oder muss die ab? In den meisten DIY Anleitungen wir die Wolle ja auch noch in Folie verpackt.
Danke schon mal.
 
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Hallo Falk :) gut dass Du es angehst! bei mir gehen zuerst viele Fragen auf: Studioraum für Aufnahme oder Abhöre ( oder beides ), wie groß ist der Raum, welche Moden sollen bedämpft werden, welchen Zielwert hat Deine Nachhallzeit, wieso Steinwolle, sind das Aussenwände, muss man hinterlüften um Schimmelbildung vorzubeugen, welchen Strömungswiderstand hat das Material,

Um speziell auf Deine Frage zu antworten: die Mineralwolle ist in Packungen häufig gequetscht, daher ist der frequenzabhängige Schallabsorptionsgrad schwer das richtig zu berechnen. Quasi Blindflug. Die Folie selbst ist je nach Stärke und Spannung schallreflektierend. Auch das kann man nicht ohne weiteres berechnen. Dritter Punkt: ggfls kann Folie Geräusche machen, sprich vibrieren wenn zB der Bass lauter wird. Auch nicht so.

Es ist an dieser Stelle besser andere poröse Stoffe zur Abdeckung zu nutzen, zB Schaumstoff oder Baumwollstoff.

Auf jeden Fall stark dass Du Dich mit dem Thema auseinandersetzt :great:
Viele Grüße und ein schönes WE
Ingo
 
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Hallo und danke für die Rückmeldung.

der Raum an sich ist sicher eher nicht der ideale Raum.
In erster Linie soll er als Regie, also zum Abhören und zum mischen dienen. Für Gesangsaufnahmen steht später noch ein anderer Raum zur Verfügung, der aber noch nicht dran ist. Dennoch sollte es möglich sein, zu Demozwecken mal eben was einzusingen.

Es handelt sich um meinen ehemaligen Partykeller. Also Kellerraum.

Maße: 4,89 x 2,57 Höhe 2,30

Momentan ist der Raum nackt, also Betonwände (gestrichen) und -decke, der Boden ist gefliest. Für den Boden habe ich vor Laminat rein zu legen + Teppich.
Eine Wand ist eine Außenwand. Der Raum an sich ist trocken und kann beheizt werden.

Eine Schallisolierung nach außen ist nicht erforderlich. Einfamilienhaus in ländlicher Umgebung, tolerante Ehefrau. Schlagzeugaufnahme sind nicht vorgesehen.

Ich denke, weil gemessen hab ich noch nichts, sind vor allem in dem kleinen Raum Bassmoden zu bekämpfen. Ansonsten ist natürlich ein Raum wünschenswert, in dem ich vor allem Vorproduktionen und Produktionen der Backings für meine Band, aber auch mal kleinere andere Projekte verwirklichen kann.
Letztendlich sollte die Akustik ein angenehmes Arbeiten und natürliches abhören ermöglichen.

Welche Monitore letztendlich zum Einsatz kommen ist noch nicht ganz klar.

Die Frage kommt ja auch bestimmt noch:
Auch, wenn ich mir nicht wirklich eine Budgedgrenze gesetzt habe, sollten die Ausgaben sich doch im Rahmen halten. Ich weiß, nicht sehr aussagekräftig. Ich sag mal so: Dies Bassfallen von Hofer wären bei anvisierten 8 Stück zu viel des Guten.
Ich könnte mir auch gut vorstellen, alles Stück für Stück zu realisieren. Den Raum nach und nach zu optimieren. Zunächst erst das typische installieren. Bassfallen in den Ecken, Breitbandabsorber für Erstreflexionen an den Seiten und vor der Abhöre und an der Decke.

Zum Strömungswiderstand der Steinwolle kann ich leider nichts sagen. Müsste ich mal versuchen raus zu bekommen. Aber, dass die Platten in der Verpackung komprimiert sind und deine Bedenken leuchten mir ein. Wäre auch zu einfach gewesen.
Hätte mir auch gut vorstellen können, die Dinger hochkant in die Ecken zu stellen und dann mit einem mit Stoff oder Auslegware bespannten Rahmen schräg von Wand zu Wand zu verdecken. Weiß allerdings nicht, ob das so funktionieren würde. (Siehe Bild)

Vielen Dank schon mal für weitere Rückmeldungen.
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Hallo Falk, das sind viele gute Informationen. Ich versuche mal im Zitat zu antworten, ich hoffe das funktioniert ;-)



In erster Linie soll er als Regie, also zum Abhören und zum mischen dienen. Für Gesangsaufnahmen steht später noch ein anderer Raum zur Verfügung, der aber noch nicht dran ist. Dennoch sollte es möglich sein, zu Demozwecken mal eben was einzusingen.

Es handelt sich um meinen ehemaligen Partykeller. Also Kellerraum.

Maße: 4,89 x 2,57 Höhe 2,30

Momentan ist der Raum nackt, also Betonwände (gestrichen) und -decke, der Boden ist gefliest. Für den Boden habe ich vor Laminat rein zu legen + Teppich.
Eine Wand ist eine Außenwand. Der Raum an sich ist trocken und kann beheizt werden.

Volumen ca 30m³, Oberfläche ca 60m², Zielwert RT60 etwa 0,17 bis 0,21 sek.
Dampfsperre und Hinterlüftung hilft gegen Feuchtigkeit an den Wänden, wie wird der Raum belüftet?

Eine Schallisolierung nach außen ist nicht erforderlich. Einfamilienhaus in ländlicher Umgebung, tolerante Ehefrau. Schlagzeugaufnahme sind nicht vorgesehen.

Ich denke, weil gemessen hab ich noch nichts, sind vor allem in dem kleinen Raum Bassmoden zu bekämpfen. Ansonsten ist natürlich ein Raum wünschenswert, in dem ich vor allem Vorproduktionen und Produktionen der Backings für meine Band, aber auch mal kleinere andere Projekte verwirklichen kann.
Letztendlich sollte die Akustik ein angenehmes Arbeiten und natürliches abhören ermöglichen.

Welche Monitore letztendlich zum Einsatz kommen ist noch nicht ganz klar.


Ohne Bauaustik sparst Du Geld und Platz, das ist schonmal gut. Raummoden sollten sich geschätzt um die 70 Hz sammeln, eine Messung mit zB Room EQ Wizard geht schnell und bringt Sicherheit. Um diesen Bereich mit porösen Absorbern zu bedämpfen brauchst Du sehr tiefe Absorber, ggfls eignen sich Resonanzabsorber da besser um Platz zu sparen.

Angenehmes Arbeiten und natürliches Abhören ist ein gutes Ziel. Versuche zuerst einen ausgewogenen Frequenzgang zu erreichen und den Raum nicht zu überdämpfen.


Die Frage kommt ja auch bestimmt noch:
Auch, wenn ich mir nicht wirklich eine Budgedgrenze gesetzt habe, sollten die Ausgaben sich doch im Rahmen halten. Ich weiß, nicht sehr aussagekräftig. Ich sag mal so: Dies Bassfallen von Hofer wären bei anvisierten 8 Stück zu viel des Guten.
Ich könnte mir auch gut vorstellen, alles Stück für Stück zu realisieren. Den Raum nach und nach zu optimieren. Zunächst erst das typische installieren. Bassfallen in den Ecken, Breitbandabsorber für Erstreflexionen an den Seiten und vor der Abhöre und an der Decke.

Zum Strömungswiderstand der Steinwolle kann ich leider nichts sagen. Müsste ich mal versuchen raus zu bekommen. Aber, dass die Platten in der Verpackung komprimiert sind und deine Bedenken leuchten mir ein. Wäre auch zu einfach gewesen.
Hätte mir auch gut vorstellen können, die Dinger hochkant in die Ecken zu stellen und dann mit einem mit Stoff oder Auslegware bespannten Rahmen schräg von Wand zu Wand zu verdecken. Weiß allerdings nicht, ob das so funktionieren würde. (Siehe Bild)

Vielen Dank schon mal für weitere Rückmeldungen.

Die Preise der Bassfallen kenne ich nicht, ein Konzept Stück für Stück umsetzen ist eine gute Möglichkeit. Wie kommst Du auf 8 Stück? Wenn Du handwerklich begabt bist, kannst Du vieles selbst realisieren. Dabei entsteht ein höherer Zeitaufwand, aber macht ja auch Spaß :)
Solange Du jetzt noch die Möglichkeit hast die Position der Lautsprecher zu verändern, solltest Du diese Option auf jeden Fall nutzen. Je nach Lautsprecher könnte auch direkt an der Vorderwand eine gute Position sein. Einfache Simulation gibts in Room EQ Wizard oder besser im vorhandenen Raum messen.

Strömungswiderstand gibts meistens auf der Webseite der Hersteller im Datenblatt zum Material. Zu den Keilen gabs irgendwo ein Paper, ich suchs mal raus. Warum nicht die komplette Rückwand mit ca 60 cm Mineralwolle zustellen (niedriger Strömungswiderstand)? Das kostet nicht wirklich mehr, ist der gleiche Aufwand, aber funktioniert deutlich besser. Du brauchst so in etwa 15 qm Absorberfläche.

Die Bedämpfung der Erstreflektionspunkte ist eine gute Idee. Du bist auf dem richtigen Weg :)
Viele Grüße und einen schönen Sonntag
Ingo
 
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Vielen Dank für Deine Ausführung.

REW Messung steht auf jedenfall noch an.
Belüftung ist durch Fenster vor dem geplanten Abhörplatz möglich.
Im Anhang eine Raumskizze.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Jetzt wird’s peinlich. Beim Ausmessen des Fensters dachte ich, da stimmt doch was nicht. Und tatsächlich, hab mir wohl das falsche Maß für die Breite aufgeschrieben. Den Rest hab ich auch nochmal gemessen.

Hier jetzt richtig: 4,89 x 3,23 Höhe 2,27

Im Anhang nun auch eine Raumskizze.

REW Messung steht noch aus.

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Hallo, @Falk!

Eins vorweg: Ich habe von der Physik und den Feinheiten der Raumakustik keine Ahnung, allerdings habe ich im Zeitraum zwischen dem Frühjahr und den letzten zwei Wochen einige praktische Erfahrungen in und mit unserem Proberaum gemacht.

Mineralwolle ist in Packungen häufig gequetscht, daher ist der frequenzabhängige Schallabsorptionsgrad schwer richtig zu berechnen. Quasi Blindflug.

Stimmt, das mit der Quetschung mindert die Dämpfung sehr (s. u.).

sind vor allem in dem kleinen Raum Bassmoden zu bekämpfen

Die haben uns auch regelmäßig den Spaß am Proben verdorben: Der Gitarrist musste sich immer megalaut machen, damit er sich im Gematsche und Gewummer hören konnte, und mein Drumset schepperte fleißig dazwischen. Anfang des Jahres haben wir uns dann endlich daran gemacht, die Akustik des Raums (ca. 6,4 m x 4,5 m x 2,7 m) zu verbessern, der Bassbereich hatte dabei Vorrang. Ich hatte mir den DIY-Workshop von bonedo gründlich durchgelesen, so oder ähnlich wollten wir's also durchziehen.

Nach der kosmetischen Renovierung mit neuem Teppich und frischer Wandfarbe haben wir die gerollt verpackte Steinwolle erst mal hochkant in den vier Ecken gestapelt - selbst das brachte schon was. Die Moden waren zwar nicht ganz weg, aber es matschte nicht mehr so. Leider, wie das bei Häuslebauern und frischgebackenen Vätern nun mal so ist, dauerte der Bau dann weitere sieben Monate, aber vor zwei Wochen sind wir endlich fertig geworden.

Basstraps - building.png

Wie man auf den folgenden Fotos sieht, haben wir uns für transportable Absorber (60 cm x 60 cm) entschieden, also sechs Stück. Vier kurze (1,30 m) stehen aufeinander in den Ecken der langen Wand und je ein langer (1,75 m) in den Ecken der kurzen Wand.

Rehearsal Space - new 3a.png

Als wir dann das erste Mal in unserem fertigen Raum probten, blieb uns die Spucke weg: nur noch minimaler Bass-Drone und dazu eine perfekte Dämpfung der schrillen Höhen! Der Gitarrist konnte von 7 auf 5,5 runterdrehen und ist immer noch deutlich zu hören, auch der ganze Nachhall und mein Becken-Klirren sind verschwunden. Alles ohne Ausmessen und mit großzügiger Auslegung der Bonedo-Anleitung. ;)

Langer Rede kurzer Sinn: Auspacken und in Rahmen verbauen bringt sauviel. Unser Raum ist jetzt akustisch trocken und ohne störendes Bass-Dröhnen.

Viel Erfolg, lass uns das Ergebnis mal sehen (und hören - wir haben natürlich leider keinen Vorher-Nachher-Vergleich gemacht)! :)
André
 
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Lieber @hrawth ,

vielen Dank auch Dir für Deine Rückmeldung.
Was Probleme mit Bass angeht habe ich auch schon unschöne Erfahrungen in unserem Bandstudio machen dürfen. Gibt hier irgendwo ein Thread dazu.
Hier habe ich in einem Bassloch gesessen, was nur durch den Einsatz eines Subwoofers gelöst werden konnte. Das wiederum hat andere Probleme nach sich gezogen.
Nicht nur deshalb möchte ich es in meinem eigenen von vornherein besser machen.
 
Noch zu den Fragen von Ingobingo:

Ohne Bauaustik sparst Du Geld und Platz, das ist schonmal gut. Raummoden sollten sich geschätzt um die 70 Hz sammeln, eine Messung mit zB Room EQ Wizard geht schnell und bringt Sicherheit. Um diesen Bereich mit porösen Absorbern zu bedämpfen brauchst Du sehr tiefe Absorber, ggfls eignen sich Resonanzabsorber da besser um Platz zu sparen.

Mit Resonanzabsorbern meinst Du Plattenschwinger usw? Wie z.B. https://www.bonedo.de/artikel/einze...-selbst-bauen-diy-raumakustik-workshop-4.html

Die Preise der Bassfallen kenne ich nicht, ein Konzept Stück für Stück umsetzen ist eine gute Möglichkeit. Wie kommst Du auf 8 Stück?

Die Hofa Basstraps wären 1,04 m hoch, also 2 pro Ecke und das mal 4 Ecken = 8 = 1.272,- €

siehe: https://hofa-akustik.de/akustikmodule/basstraps/
 
Resonanzabsorber sind Helmholtzabsorber, Folien- oder Plattenschwinger. (Wenn mans genau nimmt auch Lochplatten oder perforierte Absorber) Für den unteren Frequenzbereich wäre das evtl die richtige Wahl. Je nach Frequenz und Güte.

Die Frage mit den Basstraps: 8 Stück für vier Ecken leuchtet mir ein :) die richtige Reihenfolge wäre doch:
Eine kurze Messung der Nachhallzeit, der Übertragungsfunktion Ecke zu Ecke und der von Lautsprecher zu Abhörplatz. ( wie gesagt wenn die LS Position flexibel ist, kannst Du dann die akustisch beste auswählen. ( Oder beste Aussicht, bester Workflow, Beleuchtung etc was eben für Dich wichtig ist )
Und erst danach kann man verbindlich sagen wieviele Absorber an welcher Stelle nötig sind, um ein definiertes Ziel zu erreichen. Das kann sein Reflexionskontrolle, Reduzierung der Nachhallzeit, Bedämpfung dedizierter Raummoden, usw.
Mit den Herstellerangaben ( wenn sie denn stimmen..) zum Schallabsorptionsgrad oder der äquivalenten Schsllabsorptionsfläche kann man ausrechnen: ich brauche 8 Absorber oder 32 oder nur 2 um das zuvor definierte Ziel zu erreichen.
LG Ingo
 
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