B Saite beim Anschlagen um 10cent verstimmt

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Hallo,

ich habe das Problem das meine B Saite beim Anschlagen um 10 cent nach oben verstimmt ist. Dann fällt die Stimmung sofort wieder um 10 cent nach unten. Ist das ein normales Verhalten? Keine andere Saite zeigt dieses Verhalten. Ich finde schon länger das sie etwas seltsam klingt.
 
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Das Phänomen kenne ich von meiner A-Saite. Wenn ich stimme und anschlage geht der Pegel krass nach oben und ganz schnell wieder auf +2-4 cent runter und dann pegelt er sich beim ausklingen auf nahezu 0 cent ein. Bei allen anderen Saiten hab ich das nicht.
Ich weiß bei meiner Gitarre, dass bei der A-Saite die Bundreinheit nicht ganz optimal eingestellt ist. Kann evtl. daher kommen... oder die Saite einfach mal gegen eine neue tauschen und schauen, ob das Problem bleibt.
 
Bundreinheit einstellen? Hast du verschiebbare Bünde? Du meinst wohl die Oktavreinheit. Aber da man normalerweise mit offenen Saiten stimmt, spielt das keine Rolle.
 
Bundreinheit einstellen? Hast du verschiebbare Bünde? Du meinst wohl die Oktavreinheit.
Diese beiden Begriffe werden oft synonym verwendet. "Ist die Gitarre denn bundrein?" meint so viel wie: Kommt denn bei jedem Bund jeder Saite tatsächlich der gewünschte Ton zustande. Das ist nicht der Fall, wenn z.B. die Oktavreinheit nicht richtig eingestellt ist.

Ist das ein normalesVverhalten?
Ich hab das schon bei diversen Saiten und diversen Instrumenten gesehen. Bei Bässen noch eher als bei Gitarren. Der Effekt lässt sich i.d.R. mildern, wenn man die Saite nur zart anschlägt. Manche Basssaiten stimme ich sogar mit zarten Flageoletts am 12ten Bund.
 
ich habe das Problem das meine B Saite beim Anschlagen um 10 cent nach oben verstimmt ist. Dann fällt die Stimmung sofort wieder um 10 cent nach unten. Ist das ein normales Verhalten? Keine andere Saite zeigt dieses Verhalten. Ich finde schon länger das sie etwas seltsam klingt.
Jein. Dass eine Saite nicht konstant auf einem Ton schwingt, sondern in der Anschlagphase ein anderes Verhalten zeigt, als in der Ausklangphase, ist physikalisch klar, @Dietlaib hat dies schon beschrieben. Und man kann das auf dem Bass manchmal sogar sehen. Dass manche billigen Stimmgeräte das nicht mitbekommen, spricht dann eher gegen die Stimmgeräte. Meine Peterson Strobetuner zeigen das sehr schön an, auch wie das Phänomen bei größerer Lautstärke (Amplitude der Auslenkung) stärker wird. Wird aber hier nicht der Fall sein, sonst hättest Du das Phänomen auch bei anderen Saiten. Was sonst sein kann und ich vermute: Saite defekt oder abgespielt, hat @mathiasbx schon beschrieben. Noch ein Blick in die Glaskugel: "Irgendwie" sind Sattel oder Stegeinlage im Bereich der b-Saite nicht sauber, so dass das physikalische Phänomen beim Anschlag sich hier stärker auswirkt, als bei den anderen Saiten.
 
Hi,
da es ja hier um Nylonsaiten geht: Kann es sein, dass die Saite relativ neu ist und einfach noch einige Zeit benötigt um stabil zu sein?
 
Nein, das ist nicht der Fall.
 
das ist normal
Stimme einfach die Saiten mit der Anschlagstärke, die Du meistens spielst. Schwankungen sind völlig normal und nicht vermeidbar. Wenn Du in verschiedenen Positionen greifst, wirst Du auch Abweichungen feststellen. Diese können durch Druckunterschiede beim Greifen oder sogar leichtes Bending (eher bei Steelstring oder E-Gitarre) auch ausgeglichen werden (wenn irgendeine Note leicht zu tief klingt).
 
Hi,
da es ja hier um Nylonsaiten geht: Kann es sein, dass die Saite relativ neu ist und einfach noch einige Zeit benötigt um stabil zu sein?
Da würde das Verhalten wohl auch nicht auftreten, da es ja - so hatte ich es verstanden - um das Einschwingverhalten geht, nicht um die "Grundstimmung" der Saite.
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Wenn Du in verschiedenen Positionen greifst, wirst Du auch Abweichungen feststellen. Diese können durch Druckunterschiede beim Greifen oder sogar leichtes Bending (eher bei Steelstring oder E-Gitarre) auch ausgeglichen werden (wenn irgendeine Note leicht zu tief klingt).
Es geht hier aber um die leere Saite. (Das von Dir beschriebene Phänomen ist nur durch Üben in den Griff zu kriegen, schreibe ich mal als Betroffener...)
 
… Es geht hier aber um die leere Saite. (Das von Dir beschriebene Phänomen ist nur durch Üben in den Griff zu kriegen, schreibe ich mal als Betroffener...)

ändert nichts an der Tatsache, dass eine Gitarre keine perfekte Maschine ist. Abweichungen im Ton sind absolut normal. Ob leere Saite oder gegriffene Saite … in beiden Fällen schwankt die Tonhöhe in Abhängigkeit von der Anschlagstärke.
 
Erstmal müsste man hier ein wenig die Hintergründe erfahren:
ich habe das Problem das meine B Saite beim Anschlagen um 10 cent nach oben verstimmt ist. Dann fällt die Stimmung sofort wieder um 10 cent nach unten.
Wie wurde das denn gemessen und von welchem Zeitraum reden wir?

Ganz generell: Physikalisch betrachtet gibt es eine kurze Einschwingphase: Durch den Anschlag wird die Saite ausgelenkt: Sie wird also verlängert. Dadurch verändert sich entsprechend auch der erzeugte Ton minimal.
10 Cent ist mMn aber deutlich zu viel. Man sollte das eigentlich nicht bewusst hören können, weil die Einschwingphase auch noch andere Klanganteile (Geräusche) hat, die das überdecken.

Der gleiche Effekt (erhöhter Ton) trifft auch auf, wenn man eine Saite in einem Bund greift: Man drückt die Saite herunter --> sie wird verlängert. An verschiedenen Bünden ist das entsprechend unterschiedlich viel (was den schwingenden Teil der Saite angeht).
Stellt euch das als pythagoräisches Dreieck vor: je weiter die Saite heruntergedrückt werden muss, desto länger wird sie. Wenn man dann noch zu viel Druck aufwendet, erhöht man den Effekt noch weiter.
Daher ist auch dieser Satz hier eher an der Grenze zur Wahrheit:
Diese beiden Begriffe werden oft synonym verwendet. "Ist die Gitarre denn bundrein?" meint so viel wie: Kommt denn bei jedem Bund jeder Saite tatsächlich der gewünschte Ton zustande. Das ist nicht der Fall, wenn z.B. die Oktavreinheit nicht richtig eingestellt ist.
Auch wenn die Oktavreinheit korrekt eingestellt ist, werden sich einzelne Töne "verstimmt" anhören. zum einen aus dem oben erklärten Grund, dass man die Saiten eben drücken muss, zum anderen aber auch dadurch, dass wir auf der Gitarre mit einer Kompromiss-Stimmung hantieren. Wir spielen nicht mit rechnerisch reinen Tönen, sondern sind durch die Bünde limitiert (was z.B. bei einer Geige nicht der Fall ist, wo der Spieler Töne auch rein spielen kann).
Das spielt aber in diesem Fall hier, wo es um leere Saiten geht alles keine Rolle.

Was normal ist: Kurze Einschwingphase (Millisekunden), in denen die Stimmung schwankt, in die aber auch z.B. das Kratzen des Plektrums/Fingernagels etc fällt --> dann eine sekundenlange Plateauphase in der die Stimmung absolut korrekt messbar sein sollte --> Auschnwingphase in der der Ton leicht absackt, ja nach Gitarre grob nach 5-10 Sekunden.

Stimmgeräte sind zu 99% unbrauchbar um ernsthafte Aussagen zu treffen. Ich habe wirklich viele Stimmgeräte und quasi alle sind zu langsam um diese erste Phase zu erfassen. Die Peterson Strobetuner sind da vllt die bezahlbare Ausnahme, aber damit muss man eben auch erstmal klarkommen. Nahezu alle Stimmgeräte "lügen" mit den Herstellerangaben: Da stehen da so Dinge wie "Genauigkeit 0,03ct".. ja, hat das Ding, aber nicht die Anzeigeskala. D.h. intern misst das Gerät vllt so genau, aber die kleinen LED-Lämpchen zur Anzeige sind wesentlich ungenauer. Ich kann bei eigentlich allen Stimmgeräten an der Mechanik drehen und einen hörbaren Unterschied erzeugen, ohne dass das Stimmgerät eine Abweichung vom Optimal anzeigt. Und ich höre sicherlich nicht 0,03ct genau. (bin mir relativ sicher, dass das rein biologisch von den Abständen der Rezeptoren im Ohr in den meisten Frequenzbereichen nicht möglich ist)

Daher komme ich zurück zur Eingangsfrage: Wie wurde das denn gemessen?
Und meine Spontanlösung/Vorgehensweise für das Problem wäre erstmal: Zieh nen Satz neue Saiten auf und guck, ob das immer noch so ist.
Die Wahrscheinlichkeit, dass das das Problem löst ist viel höher, als alles andere physikalisch durchdachte.
 
Auch wenn die Oktavreinheit korrekt eingestellt ist, werden sich einzelne Töne "verstimmt" anhören.
Ja, das ist richtig. Schon allein durch die temperierte Stimmung bedingt. Selbst bei einem Digitalpiano, das ja sicher optimal gestimmte Samples verwendet, finde ich Terzen und Sexten mehr oder weniger verstimmt. Aber bei meiner Bemerkung ging es nur um Sprachgebrauch, nicht um Physik.
 
Ich würde mal eine Saite mit höherer Spannung ausprobieren... ein bischen ist normal aber 10 C kommt mir schon viel vor.
 

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