Schneller Wechsel von A- zu E-Gitarre und zurück innerhalb eines Songs

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pacific99
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Moin,

wir haben bei uns in der Band den ein oder anderen Song, bei dem (in der Studio-Version) die Strophe mit einer Akustikgitarre gespielt wird und im Refrain dann eine fette verzerrte E-Gitarre notwendig ist. Der Übergang erfolgt wirklich Schlag auf Schlag. Es wäre live maximal ein Takt Zeit zum Wechsel. Da ich momentan der einzige aktive Gitarrist in unserer Band bin, stellt sich für mich die Frage, wie man das Ganze live umsetzen kann und ob es dazu evtl. Erfahrungsberichte anderer Musiker gibt, die vor einer ähnlichen Problemstellung standen.

1. Die einfachste Möglichkeit wäre wohl den Part der Akustikgitarre einfach clean mit der E-Gitarre zu spielen. So wurde es auch bisher in der Band gemacht. Diese Variante würde ich auch weiterhin wählen, wenn ich keine andere Lösung findet, richtig zufrieden bin ich mit ihr aber nicht, da mir der Sound der Akustikgitarre in der Strophe schon sehr gut so gefällt. Gibt es evtl. irgendwelche Effekte für die E-Gitarre, die den Sound einer Western-Gitarre realistisch simulieren können? Ich spiele aktuell über ein Line 6 POD HD500, aber externe Effekte ließen sich ja einschleifen.

2. Die zweite Möglichkeit wäre das entgegengesetzte Pendant zur 1. Lösung. Die Akustikgitarre im Refrain verzerren. Meine Akustikgitarre hat aktuell einen Standard Piezzo Tonabnehmer (wobei ich den evtl. ersetzen möchte oder mir ein Pedal wie das BOSS AD-2 zulegen möchte um den Sound aufzubessern, aber das ist ein anderes Thema). Klingt das gut, vor allem live? Hat jemand Erfahrungen damit eine Western-Gitarre live verzerrt zu spielen?

3. Als 3. Möglichkeit habe ich Gitarren-Spiel-Ständer gefunden. Meine Idee: Die Akustikgitarre in den Spielständer, die E-Gitarre umhängen und dann eben entsprechend an die Akustik gehen oder einen Schritt zurücktreten und die E bespielen. Auch hier wieder die Frage: Hat jemand damit Erfahrungen wie praktikabel das ganze ist? Oder fällt da durch das hin und her eher mal der Ständer um, klappert die umgehängte E-Gitarre die ganze Zeit von hinten gegen die akustische,... Das wäre eigentlich eine Variante, die ich ziemlich cool fände, wo ich aber eben nicht weiß, ob das praktisch überhaupt so einfach möglich ist, wie ich mir das vorstelle.

Gibt es noch irgendwelche anderen Ideen oder Lösungsansätze? Ich bin gerne offen für kreativen Input und vor allem Erfahrungsberichte, ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass ich der einzige bin, der dieses Problem jemals hatte. Googlen hat mich aber leider nicht nicht allzu weit gebracht.

E-Gitarre: Fender Strat mit HSS-Bestückung

VG
Noah
 
Eigenschaft
 
Die Variante 3 habe ich zumindest live auf der Bühne schon gesehen (von Echoes iirc), das scheint also zu gehen. Ob du damit klar kommst, musst du natürlich testen...
 
wenn Lösung 3 nicht funktioniert, weil da die eine Gitarre von hinten gegen die andere scheppert, ließe sich noch überlegen, 2 dieser Ständer zu verwenden und beide Gitarren im Ständer zu spielen. Dann eben je nach Bedarf ein, zwei Schritte nach rechts oder nach links machen ...
 
Also Variante 3 scheint hier ja definitiv die bevorzugte zu sein ;)

Hat denn jemand Erfahrung mit konkreten Spielständern? Da gibt es ja welche für 30€ von Millenium und für 180€ von K&M. Was da sinnvoll auszugeben? Gefunden habe ich so auf die Schnelle folgendes:

https://www.thomann.de/de/millenium_gsp_1000.htm

https://www.kirstein.de/Gitarrensta...VgrmyCh2XnQSaEAQYASABEgKXAfD_BwE&gclsrc=aw.ds

https://www.thomann.de/de/km_14761.htm

Der Millenium hat schon die ein oder andere gut begründete negative Bewertung. Wahrscheinlich wäre der von Kirstein erstmal so die beste Wahl zum ausprobieren.
 
Ein Piezo-Signal einer A-Gitarre zu verzerren klingt in meinen Aug... äh Ohren einfach grauslig ;) vergiß es!

Die professionellste Lösung ist und wäre die 3, die nutzen auch Profis auf der Bühne. Die A-Gitarre in den Ständer, die E- vorm Bauch.
Umgekehrt ist es schwieriger, da die A-Gitarre ja ein ganzes Stück dicker ist als eine normale E- und das Spielen imho dadurch erschwert wird.

So sehen die aus:

K&M 14761
 
2. Die zweite Möglichkeit wäre das entgegengesetzte Pendant zur 1. Lösung. Die Akustikgitarre im Refrain verzerren. Meine Akustikgitarre hat aktuell einen Standard Piezzo Tonabnehmer (wobei ich den evtl. ersetzen möchte
In die A Gitarre einen magnetischen Schallochtonabnehmer einbauen.
 
Noch 'ne Möglichkeit wäre ne Line6 Variax... Meines Wissens geht die auch am Pod HD. Falls nicht, wäre das mal 'ne Gelegenheit, sich den Helix (oder Helix LT) zuzulegen.
Ne Variax bekommt man derzeit in der günstigsten Version gebraucht als 300er für etwa 300 € - 400 €
Jedenfalls kann man mit der Variax on-the-fly an der Gitarre umstellen, ob's jetzt akustisch oder elektrisch sein soll...
 
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Gibt es evtl. irgendwelche Effekte für die E-Gitarre, die den Sound einer Western-Gitarre realistisch simulieren können?
Gibt es:

Boss AC-3 Acoustic Simulator


Akustische Gitarre zu verzerren kann übrigens auch durchaus gut klingen - man muss halt testen und kann höchstwahrscheinlich nicht 1:1 die Zerreinstellungen von der E-Gitarre übernehmen, aber ich würde es an deiner Stelle mal probieren.
 
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...oder Taylor T5.
 
Ein Piezo-Signal einer A-Gitarre zu verzerren klingt in meinen Aug... äh Ohren einfach grauslig ;) vergiß es!
In die A Gitarre einen magnetischen Schallochtonabnehmer einbauen.
Akustische Gitarre zu verzerren kann übrigens auch durchaus gut klingen - man muss halt testen und kann höchstwahrscheinlich nicht 1:1 die Zerreinstellungen von der E-Gitarre übernehmen, aber ich würde es an deiner Stelle mal probieren.

Da gibt es also wie es scheint unterschiedliche Ansichten zu dem Thema ;) Ich werde es vielleicht einfach mal ausprobieren. Magnetische Tonabnehmer in meine A-Gitarre einbauen habe ich eigentlich nicht vor.

Auch die Anschaffung einer Variax kommt für mich erstmal nicht in Frage. Zumal ich gerade mal einen Test angeschaut habe und den Akustik-Sound auch nicht überzeugend fand.

Das BOSS AC-3-Gerät sieht auch sehr interessant aus. Hat auf jeden Fall sehr durchmischte Bewertungen von "total geil" bis "kompletter Rotz". Das werde ich mir definitiv mal merken und vielleicht auf Basis von Money-Back einfach mal ausprobieren.
Ansonsten ist nach wie vor die Variante mit dem Spielständer mein Favorit. Ist zwar bisschen mehr Geschleppe, aber am Ende auch nicht viel, weil ich die A-Gitarre eh meistens mit dabei habe. Da muss ich dann mal schauen, ob ich dem billigen Millenium eine Chance gebe oder gleich etwas teueres bestelle. Erfahrungen damit hat ja hier bisher keiner kund getan.
 
Ich habe in vergleichbaren Situationen einen cleanen Sound auf der E-Gitarre genommen (beispielsweise "Hey You" von Pink Floyd, die Zerlegungen mit Fingerpicking auf der E-Gitarre klingen durch das Fingerpicking quasi automatisch etwas akustisch).
Ich muss aber manchmal sehr schnell zwischen Klavier und Gitarre wechseln, da kann es hilfreich sein, die E-Gitarre sozusagen "nach hinten" zu drehen (die Git. hängt dann auf dem Rücken, Hals nach unten). Dann der schon häufig angesprochene Ständer für die Akustikgitarre.
 
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Ich würde es davon abhängig machen, wie prominent und "anspruchsvoll" die Akustikgitarrenparts sind.

Ein gefühlvolles Fingerpicking oder auch gewisse rhythmische Phrasierungen werden nur auf einer Akustikgitarre entsprechend zu tragen kommen. Da bleibt nur Variante 3. Für die richtige Bühnenshow E.Gitarre dann nach hinten hängen lassen und einem geschickten Körper- und Hüftschung nach vorne katapultieren (Strap-Locks oder ähnliches nicht vergessen!).

Ein bisschen füllendes Akkordgeschrammel neben dem breit aufspielenden Keyboard kann auch mittels E-Gitarre + Akustik-Effekt bedient werden.
 
Ich bin da eher bei Variante 1. Gretsch Bridge- Humbucker mit Gitarren-Tone auf 1 (von 10), Gitarrenvolume etwas zurück und ein Kompressorpedal.
 
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Das schöne an deiner Frage ist, dass du dir vorher schon vernünftige Gedanken gemacht hast. :great: Alle drei Varianten haben ihre Berechtigung.

Die 3. ist sicher die authentischste, habe ich auch öfters schon so gesehen, aber auch die aufwändigste. Es sieht halt auch ein wenig komisch aus, wenn man versucht, ausreichen Abstand zwischen der umhängenden E-Gitarre und der Akustik zu halten, um nichts zu zerdengeln. Wäre nicht meine bevorzugte Haltung. Oder du musst die E-Gitarre nach hinten drehen, was in der dir zur Verfügung stehenden Zeit schwierig werden könnte.

Ob der Kompromiss 1 oder 2 besser passt, würde ich wohl auch davon abhängig machen, welches Instrument den Schwerpunkt in diesem Song und ggf. auch in eurem restlichen Repertoire hat.

Da ich eher der E-Gitarren-Typ bin und es seltenst für nötig halte, einen Song mit 100% original Sounds und Instrumentierung zu spielen, würde ich einfach Variante 1 wählen, ich würde mir sogar den Akkustiksimulator sparen, ein schöner cleaner Sound und gut ist...

Gruß,
glombi
 
gab es nicht ein Pedal was aus einer E eine A Gitarre (klanglich) macht :gruebel:
 
Sämtliche Pseudo-Varianten klingen Sch....
Variante 3 ist definitiv die beste. Kannst ja mal Schenkers Rudi(Wind of change) oder den Yngwie Johann(Concerte E-minor) fragen, welche Stative sie da verwenden. Dächte ich hab da sogar schon ein K&M-Logo gesehen.
 
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Also erst nochmal vielen Dank für alle Antworten :)
Das schöne an deiner Frage ist, dass du dir vorher schon vernünftige Gedanken gemacht hast. :great:
Ist für mich selbstverständlich :)

Um mal kurz die Fragen nach der Gewichtung der beiden Instrumente im Lied/Repertoire bzw. des Anspruchs an die Akustikparts zu beantworten:
Die meiste Zeit spiele ich E-Gitarre. Selten ein ganzes Lied auf der Akustikgitarre, aber dabei habe ich sie eigentlich immer. Die Parts mit den schnellen Wechseln, um die es jetzt konkret geht, sind kein gefühlvolles Fingerpicking, sondern Akkordgeschrammel. Trotzdem mag ich an diesen Stellen den Western-Sound eben sehr gern und möchte das ungern durch einen cleanen E-Gitarren-Sound ersetzen, weil es einfach nicht so geil klingt. Vielleicht würde das live auch gar keinem auffallen außer mir...keine Ahnung :D Die Frage nach dem "muss es immer exakt klingen, wie das Original" stellt sich nicht, weil es eigene Musik ist.
Falls sich jemand einen Eindruck machen möchte, kann er gerne hier reinhören:


Ich glaube ich werde mir erst einmal diverse Acoustic-Simulatoren bestellen, wie den von Boss oder den, den Peter vorgeschlagen hat:
HoTone Omni AC Acoustic Simulator
Und einfach mal schauen, ob mir das gefällt und zusagt.
Und wenn es das nicht tut, wage ich mich an die Variante 3 heran und probiere zu Hause mal aus, ob das was für mich wäre und gut funktionieren würde, ohne dass ich beim Hin und Her irgendjemandem mal einen Gitarrenkopf ins Gesicht drücke oder den Spielständer umschmeiße.
Zur Zeit hat man ja (leider) genug Zeit, solche Dinge zu Hause in Ruhe auszuprobieren ;)


PS: Ich hoffe, das mit dem Spotify-Player klappt für alle. Hab das noch nie ausprobiert hier. Sonst kann ich auch die Datei vom Song hochladen, bin nur grad nicht zu Hause und hab sie nicht zur Hand.

EDIT: Okay, hab grad gemerkt, dass hier im Beitrag nur die Hörprobe des Liedes reingestellt wird, wo die Akustikgitarre nicht so gut zur Geltung kommt, wie am Anfang des Liedes. Falls Interesse besteht kann ich später nochmal das ganze Lied hier hochladen :)
 
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