Finale Notepad 2012 - vibrato - wie einfügen? - glissando ...örgs

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Intruder1970
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Hallo allerseits,
ich nutze das kostenlose Finale Notepad 2012 und schaffe es nicht, über das Artikulationswerkzeug ein Vibrato (Nr.7 des Werkzeugs) einzufügen. Verschiebt bitte den Beitrag, wenn ich hier im falschen Forum poste.

1624113782593.png




Das Zeichen wird übernommen für die entsprechende einzelne Note. Ich kann die Schlängellinie auch verlängern und verschieben. Aber es ist mir nicht gelungen, dass dieses eine Wirkung hat. Ist das überhaupt das richtige Zeichen?
Bei strings verändert sich nichts, bei trumpet, flute oder trombone ebenfalls keine Wirkung. Die strings kommen allerdings bei Finale sowieso mit einem vibrato daher, ebenfalls flute grundsätzlich. Ich wünsche mir nun, dass ein Instrument hart und klar ohne Vibrato spielt, um dann Vibrato zu spielen, wenn ich es angebe. Und zwar am besten natürlich alle Instrumente, aber benötigen tue ich es aktuell für die Posaune, weil ich dort glissandi nutzen möchte.

Das intelligente Werkzeug fürs glissando macht mich ebenfalls etwas unglücklich. Ich möchte aufwärts von c zu a (gliss.), pause, dann runter zu f. Im Foto ist das im 3. System zu sehen.
1624115180454.png


Bei den strings und der trombone klingt es künstlich/quietschig. Bei der Trompete funktioniert es, obwohl es real natürlich nicht geht wegen der Ventile am Instrument, und klingt ebenfalls künstlich/quietschig, gleiches beim french horn. Ich bin dabei, verschiedene Instrumente auszuprobieren und werde vermutlich "warm pads" nehmen, weil das sowieso künstlich klingt. So stört es weniger. Ich suche also für zwei Probleme nach einer Lösung: vibrato und glissando.

Meine Kenntnisse sind beschränkt, insbesondere bei der Musiktheorie. Bitte beachtet das bei einer Antwort. Vielen Dank. Und auch vielen Dank schon jetzt für Hinweise.

Viele Grüße und nutzt die Sonne :)
Hilmar
 
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Ich habe über 20 Jahre lang Finale in der Vollversion genutzt und mein wichtigster Tip ist daher:
wenn man sich viele Mühen ersparen will, dann lohnt sich der Umstieg auf Muscescore 3.x.
Die Programmierung von Musescore ist ganz im Gegensatz zu Finale auf einem aktuellen Stand und die Handhabung ist wesentlich einstiegsfreundlicher, für brauchbare Ergebnisse sprechen wir von 1-2 Stunden Einarbeitung vs. Wochen und Monate.

Musescore ist ein sehr guter "Kompromiss" zwischen Benutzerfreundlichkeit, der Qualität des Notendrucks und den Wiedergabe- sowie Datei-Exportoptionen. Es ist kostenlos installierbar und genügt den üblichen Anforderungen auf (mich) beeindruckende Weise.
https://musescore.org/de/download

Grundsätzlich dient ein Notationsprogramm dem Notendruck und folgt - so gut es eben geht - den Regeln des einst handwerklichen Notensatzes.
youtube.com/watch?v=6wn9mon4ruU
Die Audio-Wiedergabe von Notationsprogrammen ist eher eine akustische Kontrolle zur Entdeckung möglicher Eingabefehler als das, was Du vielleicht lieber hättest. Das wäre dann möglicherweise eine DAW (samt MIDI-Sequencer) mit nachgeordnetem Notendruck.
So etwas könnte Cubase auf Kosten der Qualität im Notendruck vielleicht besser, ich bin da aber nicht auf dem laufenden Stand.

Bei Finale kommt bis zur letzten von mir benutzten Version 25 schon die einfache MIDI-Wiedergabe öfter einmal ins Stolpern. Für wirklichkeitsnahe Audio-Wiedergabe diverser Instrumente ist Finale nach meiner Erfahrung daher das falsche Programm. Die Garritan-Library der Vollversion habe ich deshalb schon seit Jahren nach Ausprobieren des jeweiligen Updates wieder von der Festplatte gelöscht, weil das in produktiver Anwendung für mich nur Augenwischerei war. Ich bin leider nie dahinter gekommen, wie die ihre schönen Orchester-Demos usw. zum Laufen gebracht haben.

Nun zu den Artikulationszeichen.
Dein Vibrato wird mit der "langen Schlangenlinie" an die Note gehängt, das passende Zeichen sehe ich bei deinem Screenshot allerdings gar nicht angezeigt.
Du hast mit deinem Zeichen 7 einen (Prall-)Triller ausgewählt, der wird von Finale als einmaliger Wechselschlag zur nächsthöheren Note und zurück ausgeführt, wenn man (ggf. nur in der Vollversion) nichts anderes für die Wiedergabe festlegt.
https://www.klemm-music.de/finalehelp/FinaleWin/Content/Finale/Articulations.htm

Finale Vibrato.jpg

Übrigens ist das Online-Benutzerhandbuch zu Finale sehr gut ausgearbeitet - zumindest, wenn man das programmeigene Stichwort findet.
https://www.klemm-music.de/finalehelp/FinaleWin/Content/Finale/Guitar-notation.htm?Highlight=vibrato

Was das Glissando betrifft, das hat an Start und Ende ganz kleine quadratische Anfasspunkte, den passenden am Ende des Glissano-Zeichens kann man dann auf die Zielnote ziehen. Die 32-tel Pause bei dir bringt mich noch auf die Frage, ob in diesem Takt ein Notationsfehler begangen wurde. Wegen der Lesbarkeit würde ich auf der ersten Zählzeit des folgenden Taktes keine Achtelnote schreiben, sondern eine Viertel mit einem Punkt (hier) darunter für die kurze Artikulation des staccato oder ggf . dem marcato "Dach" für kurze und betonte Artikulation.

finale anfasspunkte.jpg

In Musescore sähe das dann wie im folgenden Screenshot aus, das Glissando-Symbol gibt es natürlich auch "gezackt". Man kann die Position des Glissando mit der Maus beliebig ändern, ebenso die der (hier: End-)Note, wenn man an dieser Stelle mehr Platz haben will, außerdem lässt sich die Beschriftung löschen.
musescore glissandi.jpg

Wie gesagt, mit Musescore 3.x bleiben dir die Frustrationserlebnisse veralteteter Software in arg beschnittener Form vollkommen erspart.
https://musescore.org/de/handbuch/tastaturkuerzel
https://musescore.org/de/handbuch/arpeggien-und-glissandi#glissandi

Gruß Claus
 
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Hallo, mein lieber Claus,

vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort!
Die 32-tel Pause bei dir bringt mich noch auf die Frage, ob in diesem Takt ein Notationsfehler begangen wurde. Wegen der Lesbarkeit würde ich auf der ersten Zählzeit des folgenden Taktes keine Achtelnote schreiben, sondern eine Viertel mit einem Punkt (hier) darunter für die kurze Artikulation des staccato oder ggf . dem marcato "Dach" für kurze und betonte Artikulation.
Nein, die 32-tel Pause soll so. Ich habe öfter mal so ein Nachklappen oder ich verschiebe den Schlag in einem Takt in meiner Musik. :)

Vielen Dank für den Hinweis auf die Lesbarkeit. Lesbarkeit ist ein dauerndes Problem. Manchmal denke ich daran und versuche, es zu verbessern. Aber meistens bin ich nur froh, wenn es sich am Ende wenigstens so ähnlich anhört, wie ich es mir vorgestellt habe. Tut es selten genug.

Vor ein paar Wochen habe ich angefangen, mit Audacity die einzelnen Spuren aufzueichnen und dann zusammenzuführen. Wieder ein Bereich, den ich nicht beherrsche. Im Augenblick steht die Musik bei mir still. Ich werde MuseScore beherzigen und MuseScore noch einmal ausprobieren. Ich hatte es zweimal probiert, aber irgendwas gab es dabei, das mich abgeschreckt hat. Der Klang ist besser als bei Finale, das weiß ich noch. Aber es krankte an etwas Schwerwiegendem. Weiß nicht mehr, was. Hier ist das Stück auf youtube.

 
Computermusik - eine Notation als "Spielvorlage" für den Sequencer finde ich allerdings nicht besonders sinnvoll.
In diesem Fall würde ich eher mit einer DAW der Art Magix Music Maker bis FL Studio arbeiten, weil gegenüber einem geschriebenen Arrangement schneller und leichter kontrollierbar das gewünschte Ergebnis erzeugt, außerdem entfällt der Arbeitsschritt mit Audacity

Eine Notation hat Zwecke wie schriftliche Archivierung einer Komposition, Zugänglichkeit für musiktheoretische Analysen, Kommunkation unter Musikern und Wiedergabe bzw. Interpretation durch menschliche Musiker.

Vom MIDI-Sequencer abgespielt klingt eine Notation entweder absichtlich mechanisch oder mausetot, wenn man keine weiteren Tricks anwendet.
Umgekehrt sieht eine lebendig klingendes Stück vom MIDI-Sequencer als genau übertragene Notation grauenhaft bis kaum noch spielbar aus.

Gruß Claus
 
Hallo Intruder,

aus der klassischen Notation kenne ich Vibrato-Anweisungen vor allem als Text, z. B. als "molto vibrato" usw.
In der Neuen Musik, wenn das Vibrato genau nach den Vorstellungen des Komponisten variiert werden soll (Intensität, Frequenz, ...) geht das über eine relativ freie (!) grafische Schlangenliniendarstellung. Die ist intuitiv erfassbar, aussagekräftig, aber auch vor allem eines: nicht aus einfachen Zeichen zusammenzubasteln.


Nein, die 32-tel Pause soll so. Ich habe öfter mal so ein Nachklappen oder ich verschiebe den Schlag in einem Takt in meiner Musik. :)

Das darfst Du ja gerne tun, wenn Du es für nötig hältst.
Ich allerdings glaube, so etwas kann kein Mensch lesen und auf jeden Fall ist die doppelt punktierte Achtelnote, deren Punkte durch das Glissando völlig unkenntlich werden, in dieser Form nicht brauchbar:

1625302443683.png


Falls es sich jedoch um reine Computermusik ohne menschliches Zutun handeln sollte, dann wäre ein Notensatzprogramm ohnehin der falsche Ansatz, denn Computer brauchen keine Noten. Für so etwas gibt es DAWs.
Aber das hat @Claus ja auch schon geschrieben.

Viele Grüße
Torsten

PS: und ohne jetzt Finale unrecht tun zu wollen, ist es (auch die "große" Version) in puncto Kollisionsvermeidung mittlerweile derartig hinter dem Mond (wie das Beispiel mit der punktierten Achtel zeigt). Klar, mit Nacharbeiten durch Plugins usw. ist das vielleicht abzumildern, aber es bleibt die Tatsache, dass z. B. MuseScore viel besser mit so etwas umgehen kann, ohne dass ein manueller Eingriff nötig wäre:

1625304501058.png
 
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