Umwandeln (dicke) Lackschicht auf Ahornhals in Satinfinish?

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N`Abend middanand,

Ich habe ein Mapleneck mit einer relativ dicken Lackschicht.
Ich würde aber gerne ein Satinfinish haben, also schon noch Lack, aber eben hauchdünn.

Das würde bedeuten, man schleift den Lack soweit runter, bis es die gewünschte Stärke an Lackschicht hat. Danach müsste man es sehr warscheinlich nachbehandeln, bedeutet, es muss nachpoliert werden, damit der Lack nicht angeraut bleibt. Das ist soweit mein Gedankengang.

Welches Material brauche ich, um den Hals zu "entlacken", welches Material muss ich benutzen, um das Nachpolieren zu machen.

Btw., ich brauche das Satin-Feeling eigentlich nur auf dem Griffbrett, wenn der gesamte Hals sich so anfühlt, ist es sicher von Vorteil.

Ich würde mich sehr über professionelle Beratung freuen.

Besten Dank im voraus
 
Eigenschaft
 
Na Du willst ja nicht wirklich entlacken, sondern die bestehende Lackschicht reduzieren und dabei mattieren wenn ich es richtig verstanden habe.

Dazu braucht es einige Erfahrung und handwerkliches Geschick.

Dem Laien würde ich Stahlwolle empfehlen um den Lack zu mattieren, aber auch Stahlwolle kann man falsch anwenden. Das solltest Du Dir dann zumindest mal zeigen lassen von jemandem der sich auskennt...

.
 
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Hallo Bassturmator, danke für Deine Antwort.

Richtig, ich will nicht entlacken, sondern reduzieren, habe mich unglücklich ausgedrückt. Es soll das Satin-Gefühl erreicht werden.

Handwerkliches Geschick habe ich.

Da Du Stahlwolle erwähnst. Ich denke, dass man die Stahlwolle gleichmäßig anwenden muss. Der Lack muss gleichmäßig abgetragen werden, die Gefahr ist groß, dass partiell zu viel abgetragen wird, woanders weniger, darauf muss man natürlich achten.

Gibt es ein Turorial über solche Sachen?

Gibt es verschiedene Stärken an Stahlwolle, welche Stärke ist zu empfehlen?

Wenn Du Laien Stahlwolle empfehlen würdest, was verwendet der Profi?

Muss ich dann, wie ich vermute, nochmal nachpolieren, wenn ja, womit?

Danke im voraus
 
dubbel
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Ich sags nur in weiser Voraussicht - wenn du irgendwas mit Stahlwolle an der Gitarre machst, dann kleb bitte vorher die PUs gut ab, damit da keine kleinen Partikel rein kommen.

Es gibt viele Leute, die machen sowas einfach mit Schleifpapier, wenn sie das "glossy" Feeling weghaben möchten, hier z.B.:



Wie gleichmäßig das dann wird, hängt wohl davon ab, wie geschickt man sich dabei anstellt.
 
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Gibt es ein Turorial über solche Sachen?
Sicher, Youtube ist voll damit.

Aber ich würde dir zwei Ratschläge geben als jemand der einige Jahre in einer Lackiererei gearbeitet hat:
1. Lass es besser!
2. Wenn doch, dann nimm dir ein Stück Holz, lackiere es dick und übe daran. Wenn das Ergebnis dort nicht das wird was du dir vorstellst, dann zurück zu 1.
 
kleb bitte vorher die PUs gut ab, damit da keine kleinen Partikel rein kommen
Danke für den Tip, da es ein Schraubhals ist, werde ich runternehmen.
Es gibt viele Leute, die machen sowas einfach mit Schleifpapier, wenn sie das "glossy" Feeling weghaben möchten, hier z.B.:
An Schleifpapier dachte ich auch schon, ich kann mir aber vorstellen, das es nicht gleichmäßig werden wird, da muss man schon äußerst penibel ran, Schleifpapier ist nicht so anschmiegsam, die Gefahr partieller Unebenheiten ist schon hoch.
. Wenn doch, dann nimm dir ein Stück Holz, lackiere es dick und übe daran
Guter Tip.
Aber ich würde dir zwei Ratschläge geben als jemand der einige Jahre in einer Lackiererei gearbeitet hat:
1. Lass es besser!
Naja, ein Gitarrenbauer kann das, oder? Was kostet sowas im Schnitt?

Ich kann schon verstehen, dass mir "Fachleute" abraten wollen.
Trotzdem wäre es sehr willkommen, tatsächliche wertvolle Tips zu bekommen, sicher gibt es hier und da einiges, was man im Vorfeld beachten sollte.

Ich habe als Architekt sehr viel mit Handwerk zu tun, so ganz plump werde ich sicher nicht an die Sache rangehen.
Das Tutorial werde ich mir ansehen, sicher noch weitere, ich kann dann abschätzen, ob das Gezeigte wertvoll ist oder nicht.
 
Du schriebst vom Griffbrett. Möchtest du das auf der Bundseite machen oder auf der Rückseite?
Ich hab meine Rückseite einfach mit 320er Schleifpapier angeschliffen. Da waren dann ein paar wenige Stellen noch glossy, die habe ich dann punktuell nachgeschliffen. Mit längerer Spielzeit wird das dann aber wieder etwas glänzender. Mir ging es ums Spielgefühl, mir war der Hals zu klebrig. Das ist jetzt, obwohl es wieder glänzender geworden ist, immer noch gut.

Auf dem Griffbrett, also dort wo die Bünde sind, würde ich mich das nicht mit Schleifpapier trauen, da die Bünde ja nicht mit weg sollen und man auch nicht bis 100% an den Bund ran kommt. Da bleibt dann immer ein schmalen Lackstreifen entlang des Bundes übrig.
 
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Du schriebst vom Griffbrett. Möchtest du das auf der Bundseite machen oder auf der Rückseite?
Eigentlich ist das Problem das Griffbrett. Bei Bendings bleibe ich oft irgendwie kleben. Auf Palisander Griffbrettern passiert mir das nicht, da die eben dieses nackte Holz haben.
Wenn ich schon das Griffbrett mache, kann ich auch den gesamten Hals machen, dachte ich.
Das Griffbrett ist aber vorrangig, da dort das Problem auftritt.
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Auf dem Griffbrett, also dort wo die Bünde sind, würde ich mich das nicht mit Schleifpapier trauen, da die Bünde ja nicht mit weg sollen und man auch nicht bis 100% an den Bund ran kommt. Da bleibt dann immer ein schmalen Lackstreifen entlang des Bundes übrig.
Ja, die Bünde sind ein Hindernis, mit Schleifpapier muss man extrem exakt sein, um diesen schmalen Lackstreifen zu vermeiden.
Jemand hatte mir mal erzählt, vor ei igen Jahren, er macht solche Arbeiten mit einem Haushaltsschwammm. Ein Schwamm ist nicht so sperrig wie Schleifpapier, das könnte ein Mittel sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde dir raten als erste Maßnahme einen Topfschwamm zu nehmen und mit der rauen Seite über die Halsrücksseite (und bei Bedarf auch über das Griffbrett) zu schleifen, bis sie matt ist und sich griffig anfühlt. Das gleiche kann man auch mit feinem Schleifpapier (320er aufwärts) oder mit Micromesh machen.
Wichtig ist entlang der Faser zu schleifen also entlang des Halses und nicht quer dazu. Auch zwischen den Bünden müsstest du das so machen. Andernfalls gibt es hässliche Schleifspuren.

Womöglich reicht das schon um dein Ziel zu erreichen, ist sehr einfach und schnell gemacht, kostet nichts und man kann dabei nichts kaputt machen.

Die Lackschicht tatsächlich dünner zu schleifen halte ich für fast unmöglich. Da du nicht weißt wie dick sie ist, weißt du auch nicht wann du durchgeschliffen hast. Hinterher wieder polieren ist auch nicht sinnvoll, weil du dann doch wieder eine glänzende Fläche mit entsprechendem Spielgefühl hast.
 
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@Werwolf
Danke, dass man das entlang der Faser schleifen soll, ist schon sehr wertvoll, werde ich beachten.
Ich werde es tatsächlich mit einem Topfschwamm versuchen, Micromesh ist auch ein guter Hinweis.
Ich versuche mich erst mal nur auf dem Griffbrett, eben da, wo das Problem auftritt.
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Hinterher wieder polieren ist auch nicht sinnvoll, weil du dann doch wieder eine glänzende Fläche mit entsprechendem Spielgefühl hast.
Ja, da hast Du wohl recht.
 
Ich werde es tatsächlich mit einem Topfschwamm versuchen,

Frag lieber in einer Lackiererei ob sie Dir ein kleines Stück Schleifvlies von 3m überlassen und zwar das graue (very fine). Das kannst Du dann in so schmale Streifen schneiden dass es gut zwischen die Bundstäbchen passt.

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Frag lieber in einer Lackiererei ob sie Dir ein kleines Stück Schleifvlies von 3m überlassen und zwar das graue (very fine). Das kannst Du dann in so schmale Streifen schneiden dass
Ok, kann ich machen, bekommt man das nicht auch im Baumarkt?

An dieser Stelle ein großes Danke für alle Ratschläge.
 
Das würde bedeuten, man schleift den Lack soweit runter, bis es die gewünschte Stärke an Lackschicht hat.
Anmerkung: Je billiger eine Gitarre, desto dicker idR der Lack; es geht angeblich bis auf deutlich über einen mm rauf. Wenn du die Lackstärke wirklich "reduzieren" willst, rechne mit einem Haufen Arbeit! Gerade auf der Griffbrettseite würde ich davon aus offensichtlichen Gründen stark abraten.
sind nicht vielleicht die Bundstäbchen das Problem?
2nd.
 
sind nicht vielleicht die Bundstäbchen das Problem?
Nein, auf diesem Hals sind es Jumbobünde, trotzdem kommt man doch irgendwie an das Holz.
Auf anderen Gitarren mit Palisander und Mediumbünden kommt man noch leichter an das Holz, da rutscht es besser.
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Anmerkung: Je billiger eine Gitarre, desto dicker idR der Lack; es geht angeblich bis auf deutlich über einen mm rauf.
Es ist eher eine Jahrgangsfrage, in den 90ern und früher, wurden die Hälse idR so behandelt und ausgeliefert, es sei denn es war ein Wachsfinish oder ähnliches.
Ist auch keine Billiggitarre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe zwar noch nie eine Gitarre geschliffen, aber für die Farbe an denn Bünden würde mir eine kleine Feinfeile einfallen. Die Bünde zum Schutz noch zusätzlich mit Krepband abkleben und dann ganz vorsichtig rantasten. Vielleicht auch mit Pollierwolle und Zahnstocher vorsichtig führen.

Wobei du bedenken solltest das an Orten wo man viel mit dem Händen macht und Belastung vorhanden ist, da kann etwas mehr Lack schon sinnvoll sein zum Schutz über Jahre.
 
Ok, kann ich machen, bekommt man das nicht auch im Baumarkt?

Hab ich dort noch nie gesehen.

Eine Packung kostet auch so 30 - 40 € und Du brauchst ja nur ein kleines Stückchen.

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sind nicht vielleicht die Bundstäbchen das Problem?
Mir geht es mit meiner Strat genauso wie @Person, auch wenn die nur Mediumjumbos hat. Die sind von mir ordentlich poliert, die Saiten berühren das Griffbrett auch nicht. Aber das Fingerkuppenfleisch rutscht oberhalb und unterhalb der gegriffenen Saite auf dem lackierten Griffbrett weniger gut als auf meinen Palisanderbrettern.

Deshalb bin ich sehr gespannt was hier noch so alles an Vorschlägen kommt und hoffe der TE lässt uns wissen ob und wie sich die angelegenheit entwickelt.
 
Deshalb bin ich sehr gespannt was hier noch so alles an Vorschlägen kommt und hoffe der TE lässt uns wissen ob und wie sich die angelegenheit entwickelt.
Nachdem ich das Video von Myxin angesehen habe, war ich doch etwas verwundert, wie "ungestüm" der Mann an den Hals rangeht. Zumindest hatte ich eine andere Vorstellung, aber es ist eben Lack, der muss ab-bzw angeschliffen werden.
Dass das mit Schleifpapier ein gleichmäßiges Ergebniss ergibt, kann ich mir nicht vorstellen, Schleifpapier hat eine gewisse Steifigkeit und passt sich schlecht an Rundungen an.
Ein weiteres Video zeigt einen Gitarrenbauer, der das Griffbrett nicht mit der Faser schleift/behandelt, der hat feine Stahlwolle genommen und quer geschliffen, ist halt auch leichter. Es war aber ein Palisandefgriffbrett, gerade hier sollte man in Faserrichtung arbeiten, dachte ich.
Falls ich kein Vlis bekommen sollte, werde ich es mit feiner Stahlwolle versuchen, Bassturmator hatte es zuvor auch vorgeschlagen, oder die Schwammmethode.
Werde mich demnächst melden, wenn ich mich ran gesetzt habe.
 

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