Einfluss Saitenlage-Einstellung auf Stimmstabilität?

pilos
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Hi Leute,
ich weiß nicht recht wie ich diesen Thread nennen soll, aber ich versuch mal meine Problematik zu erklären: Die Saitenlage meiner PRS Silver Sky ist super flach eingestellt ohne, dass es scheppert bzw. ohne dass bei Bends der Ton "abstirbt" - also super! Mein Problem ist nur, dass ich für meinen Geschmack viel zu wenig Druck mit der linken Hand bei gegriffenen Akkorden benötige, damit diese nicht zu hoch bzw. nicht verstimmt klingen? Ich bin kein Anfänger, der tendenziell mit der linken Hand (Greifhand) zu fest greift, aber bei dieser Gitarre ist das echt extrem, sodass ich mir wünschen würde ein bisschen fester greifen zu können ohne, dass der gegriffene Ton/Akkord zu hoch klingt.
Diesbezüglich stellen sich mir folgende Fragen:
Was muss ich am Setup ändern, damit ich da mehr Spielraum bekomme bzw. der Greifhand? Die Saitenlage am Sattel oder an der Brücke verändern/erhöhen?

Ich hab mal gelesen, dass dieses Problem vor allem bei Gitarren mit Jumbo-Bünden auftritt, allerdings merke ich das bei meiner Fender Strat mit Jumbo Bünden deutlich weniger. Außerdem hat meine Silver Sky die kleinen 6230 Bünde, also sollte da eigentlich das Gegenteil der Fall sein ;)

Vielen Dank für eure Hilfe!

LG Pilos
 
Was ist mit dickeren Saiten?
 
ich spiele auf allen anderen Strats auch 10er weshalb ich auch bei dieser Gitarre bei den 10ern bleiben würde.
 
Du meinst nicht die Stimmstabilität, sondern die Intonation.
Je flacher die Saitenlage, desto weniger „zu hoch“ werden die gespielten Töne, da die Saite bei niedrigerer Saitenlage nicht so weit gedehnt werden muss, bis sie auf dem Bunddraht aufliegt (und die Dehnung bewirkt ja einen höheren Ton).
Ich sehe das Problem tatsächlich eher bei den Bünden: Wenn man (mit zu viel Kraft) so fest greift, dass man die Saiten auf das Griffbrett quetscht, dann wird der Ton auf jeden Fall zu hoch.
Darum die Frage: Sind die Bünde auf Deiner Strat wirklich niedriger höher als die der PRS?
 
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Liegt die fehlende Stimmstabilität tatsächlich am Greifen? Oder ist der Gitarrenhals nicht so stabil, wie bei Deinen anderen Gitarren. Liegst am Greifen musst Du Dir eine andere Greifweise (vielleicht näher am Bund) angewöhnen.

@stadler...die Probleme treten wohl bei der Strat mit Jumbobünden weniger auf als bei der Silversky.
 
Genau deshalb hab ich ja gefragt, ob die Strat wirklich höhere Bünde hat als die PRS (wobei ich fälschlicherweise erst „niedriger“ geschrieben hatte...).
Sprich: Nicht auf die Bezeichnung achten, sondern mal messen. Wenn die Jumbos auf der Strat schon recht weit runtergespielt sind, können sie durchaus flacher sein als die der PRS.
 
Meine Fender CS Strat hat 6100 Jumbo Bünde, die Silver Sky hat deutlich niedrigere und dünnere, nämlich die 6230er. Ironischerweise hab ich das besagte Problem vor allem bei der PRS Silver Sky. :confused:
 
Die Saitenlage am Sattel oder an der Brücke verändern/erhöhen?
Am Sattel könnte evtl. helfen, aber dann müssten die Kerben im Gegenteil niedriger gefeilt werden.

Wenn sie zu hoch sind, wird die Saite schon bis zum Auftreffen auf den Bünden schon recht stark gedehnt, und jedes zusätzliche Drücken darüber hinaus (und das muss man ja auch ein bisschen, damit der Ton auch stabil klingt) hat dann umso deutlicher hörbare Folgen. In den tieferen Lagen wird der Winkel, den die Saite vom Bund zur Sattelkerbe einnimmt, zwingend immer steiler. Dort dominiert daher zunehmend der Einfluss der Sattelhöhe auf die Intonation.

Dass die Saitenlage grundsätzlich schon sehr flach ist, wirkt sich eher in den höheren Lagen aus. Trotzdem wird sowohl das Spielgefühl als auch der erforderliche Druck natürlich immer von beiden Enden der Saitenaufhängung geprägt. Vielleicht ist die Saitenlage also tatsächlich so gut, dass Dir weniger auffält, dass es am Sattel Verbesserungsbedarf gibt. Das kann sogar so weit gehen, dass Du hinterher die Saitenlage an der Bridge etwas hochstellen musst, damits für Dich wieder passt.

Gruß, bagotrix
 
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Bin grundsätzlich der Meinung von Bagotrix. Um es besser beurteilen zu können, müsste man den exakten Abstand der hohen E-Saite zum Bundstäbchen, im ersten und 12. Bund, wissen. Undwie hoch ist die Halskrümmung - am 10 Bund gemessen?
 
Wahrscheinlich hat die Strat eine längere Mensur, als die PRS. Dadurch sind die 10er Saiten stärker gespannt als bei der vermutlich etwas kürzeren Mensur der PRS. Insofern müsstest du (wie bei ner Paula) einen dickeren Saitensatz aufziehen um die gleiche Saitenspannung zu erhalten.
Je weniger Spannung, desto leichter drückt man die Saiten zwischen die Bünde und spannt sie damit, was die Intonation dann beeinflusst.
Zusätzlich kann natürlich ein zu wenig gekerbter Sattel einen festeren Griff erfordern.
Also schau, ob zwei (oder gar drei) Blatt 80g-Papier noch locker unter den Saiten am ersten Bund durchgeschoben werden können, oder ob sie (richtigerweise) schon leicht klemmen und verwende mal z.B. nen 11er Satz @pilos.
 
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Wahrscheinlich hat die Strat eine längere Mensur, als die PRS. Dadurch sind die 10er Saiten stärker gespannt als bei der vermutlich etwas kürzeren Mensur der PRS. Insofern müsstest du (wie bei ner Paula) einen dickeren Saitensatz aufziehen um die gleiche Saitenspannung zu erhalten.
Thats right - genau das ist das Problem. Durch ändern des SetUps erreichst Du da nichts. Da Du (wie Du schreibst) bei beiden Instrumenten Jumbo-Bünde hast und immer mit der gleichen Kraft greifst musst Du die Saitenstärke bei einer Gitarre ändern oder lernen mit der unterschiedlichen Saitenspannung zu leben bzw. sie in Dein Spiel zu integrieren.
Das ist wie der Wechsel zwischen zwei Autos mit Schaltgetriebe - auch hier muss man sich an die unterschiedlichen Kupplungswege anpassen.

Gruß
 
Danke für die Tipps! Die Mensur ist auf jeden Fall bei beiden Gitarren 648mm. Zum Messen komm ich erst morgen :)
 
Im Vergleich mit meinen anderen Gitarren empfinde ich gerade die Silversky mit ihrem doch eher zierlichen (niedrigen) Bünden eher als unempfindlich. Da muss ich bei mir schon ordentlich drücken um da etwas durch mein Greifen zu verstimmen. Eigentlich sind die Sättel bei der Silversky meist ganz gut gekerbt. Das müsste man sich dann bei deiner Gitarre mal anschauen.

Wenn sonst alles passt, dann ist es vielleicht wirklich einfach nur eine Sache der Gewohnheit.
Ich selbst habe am 12 Bund etwa 1,5-1,6 Millimeter Luft zwischen den Seiten und Bundoberfläche. Am dritten Bund etwa 0,6/0,7. Das ist jetzt allerdings etwas grob gemessen.

Zur Zeit ist ein Satz 09 auf 46 drauf. Keine Probleme.
 
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Jep, endlich verbindliche Angaben. So wie bei Slow Gin stehen bei mir auch die meisten Gitarren und lassen sich angenehm spielen, ohne Probleme und sowohl mit 9er als auch mit 19er Seiten.
 
Der Vergleich zu Deiner Strat hat mich nochmal nachgrübeln lassen. An der Mensur kanns nicht liegen, das hast Du ja selbst schon festgestellt.

Was aber auch Einfluss haben könnte, ist die Einstellung des Tremolos. Wenn Deine Strat Jumbobünde hat, hat sie vermutlich das (relativ leichtgängige) 2-Punkt Trem und ist ab Werk schwebend eingestellt. Selbst Vintage-Trems werden nur selten aufliegend ausgeliefert, sind aber meist etwas unempfindlicher.

Die Silver Sky wird dagegen mWn mit aufliegendem Tremolo ausgeliefert. Falls Du das also nicht geändert hast, könnte hier eine (Mit-)Ursache liegen, denn die zusätzliche Spannung der Saiten beim Niederdrücken reicht nicht aus, um das Trem etwas anzuheben. Bis das passiert, muss erst eine gewisse Schwelle an Zugkräften erreicht werden, wofür bei der üblichen Einstellung schon einiges erforderlich ist. Manchmal ist das ja auch von Vorteil, weil zB bei Double Bends die nicht gezogene Saite ihre Tonhöhe hält.

Ein schwebend eingestelltes Tremolo gibt dagegen immer etwas nach, sobald der Zug auf den Seiten auch nur minimal erhöht wird. Das hat einerseits zur Folge, dass (s.o.) Double bends gerne aus dem Leim gehen, andererseits kompensiert das immer auch einen Teil des Zugs beim normalen Greifen. Vielleicht ist es einfach dieser Effekt, den du bei der PRS vermisst. Auch bei der könntest Du das Trem natürlich schwebend einstellen, indem Du die Befestigungsschrauben der Federkralle ein wenig rausdrehst. Vielleicht löst das das Problem schon.

Das ganze hätte andererseits aber natürlich auch ein wenig Einfluss auf die Klangentfaltung (weil das ganze System beim Anschlag ein wenig mitschwingt), die besagten Double Bends und auch auf die Saitenlage, denn die Saitenreiter kommen dadurch natürlich minimal höher. Auch fühlen sich Bends anders an, man muss die Saite für den gleichen Zielton etwas weiter hochziehen - eben weil auch hier das Trem etwas nachgibt. Dafür fühlt es sich idR etwas weicher an. Ein kleines Problemchen könnte auch der Radius des Griffbretts sein. Dadurch, dass Du weiter ziehen musst, könnten die Saiten auch eher mal aufliegen, einfach aufgrund der Geometrie. Andererseits kommen die Saitenreiter durch den Zug auch etwas weiter hoch und verringern den Winkel im Gegenzug...:gruebel:

Du siehst schon, letzte Wahrheiten gibts da nicht - die verschiedenen Parameter vom Sattel über die Halsbiegung bis zur Bridge individuell auszutarieren, ist mitunter eine Herausforderung. Drehst Du an einer Stellschraube, musst Du oft an anderer Stelle gegensteuern. Immerhin scheint Deine PRS sehr gute Voraussetzungen dafür zu habe. Wenn sie schnarrfrei eine sehr niedrige Saitenlage ermöglicht, kannst Du auch mit schwebendem Tremolo sicher noch eine für Dich ideale Abstimmung finden. Ich selber habe genau deshalb mit dem Selber-Rumschrauben angefangen, denn der Tech im Gitarrenladen ist ja auch kein Hellseher.

Gruß, bagotrix
 
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Danke für die ausführliche Erklärung. Meine CS Fender Strat hat ein 6 Punkt Tremolo, das schwebend eingestellt ist, die Silver Sky ein 6 Punkt Tremolo, das aufliegt...schon spannend das Thema ;)
 
So, also ich habe jetzt die Saitenlage noch niedriger bei den Saitenreitern gestellt. Es schnarrt jetzt trocken angespielt ein bisschen, über den Amp hört man das allerdings nicht. Das Problem mit dem zu fest drücken ist jetzt deutlich weniger und angenehmer zu spielen :)
 
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