der drummer soll mich ignoieren. er soll seinen ablauf kennen und ich folge ihm in blindem gehorsam.
Das ist aber ein leicht autistischer Ansatz, finde ich. Mag (vielleicht) fĂŒr das Genre funktionieren, in dem du unterwegs bist. In allem, was ich so musikalisch mache oder gemacht habe, und das ist gar nicht mal so einseitig, darf und soll der Drummer sehr wohl auf seine Mitmusiker hören, und es wird definitiv auch honoriert, wenn er (oder sie) es tut. Mitmusiker mit deiner Einstellung kann man mitziehen, wenn nicht zu viele davon in der Band sind. Besser klingt eine Band aber, wenn ALLE sich der gemeinsamen Verantwortung fĂŒr die Time bewusst sind. Dann fĂ€ngt eine Band an zu grooven. Und wenn die Band doch mal wieder schneller geworden ist, spricht man drĂŒber, danach konzentrieren sich ALLE mehr aufs Tempo, und schon passt es wieder, ganz ohne Click im Ohr.
Abgesehen davon geht es beim Zuhören ja nicht nur ums Tempo. AblĂ€ufe sind ebenfalls nur so verbindlich, wie sie ALLE kennen und parat haben. Was soll ein Drummer denn deiner Meinung nach tun, wenn jemand tatsĂ€chlich den Faden verloren hat und falsch abgebogen ist? Einfach seinen Ablauf durchziehen, komme was wolle? Eine Band guter Musiker wird sich zumindest in meinen Gefilden immer dadurch auszeichnen, dass alle innerhalb von Sekunden reagieren können, um solche Fehler zu kaschieren. Da solche Fehler des Drummers dem Zuhörer selten auffallen, solche von Harmonie- oder Melodieinstrumenten hingegen teils deutlich, wĂ€re ein Drummer ohne die FĂ€higkeit, Songstrukturen ad hoc ĂŒber den Haufen werfen zu können und ZUZUHĂREN, was der Rest gerade macht, kein Gewinn fĂŒr's BandgefĂŒge.
Ăber deine Haltung zur Bandarbeit will ich mich nicht weiter auslassen, dass wurde an anderer Stelle schon genug getan. Aber sein Niveau als "unterer Amateur" steigert man nicht, indem man glaubt, auf alle Fragen die Antworten schon zu kennen. Du magst ein ausgeprĂ€gtes Sendungsbewusstsein haben, eigene Kompositionen zu verwirklichen. Ein bisschen Bereitschaft, die eigenen Begrenztheit zu ĂŒberwinden, indem man von anderen lernt, tĂ€te der Sache keinen Abbruch und zeichnet imho kreative Menschen aus.
Ăh, worum ging's nochmal in dem Fred?