[Review] JBL EON712 - Aktivlautsprecher der Mittelklasse

Donsiox
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Hallo zusammen,

wie ich an der ein oder anderen Stelle hier im Forum schon geschrieben hatte, habe ich einiges an Tontechnik von JBL im Lager rumstehen.

Zu den verschiedenen Serien möchte ich ein paar Worte verlieren - und heute mit der JBL EON712 beginnen.

JBL EON – war da was?

Die EON-Serie ist wohl eine der bekanntesten PA-Lautsprecherserien überhaupt.

Es gibt sie bereits seit 1995 und sie ist bekannt für leichte, robuste und flexible Aktivlautsprecher im Kunststoffgehäuse. Mit jeder neuen Generation wurde die Technik smarter: Es kamen Features wie Bluetooth, App-Steuerung und clevere Mischpultfunktionen hinzu. Vom 8“ Akkulautsprecher über ein 15“ Aktivmodell bis hin zum Säulensystem gibt es mittlerweile unterschiedliche Systeme in der Serie.

Der JBL-Vertrieb „AudioPro“ beschreibt die EON-Serie als „Aktive, kompakte PA-Lautsprecher für Präsentationen, kleinere Veranstaltungen und Konzerte. Sie sind flexibel einsetzbar und leicht zu transportieren.“ Sie sind über der IRX-Serie angesiedelt, die den absoluten Einstieg in der JBL-Portfolio darstellt, und unter der PRX-Serie, die den semiprofessionellen Bereich abdecken.

Überblick, technische Daten und Handling:

Die aktuelle, siebte Generation der Aktivlautsprecher besteht aus vier Modellen:

JBL EON710 – 10“ Top
JBL EON712 – 12” Top
JBL EON715 – 15” Top
JBL EON718S – 18” Sub

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Auf dem Bild: EON712 und EON718S

Während der Sub mit bis zu 750 Watt Dauerleistung (1,5 kW Peak) angetrieben wird, verfügen die drei Topteile über identische Endstufenmodule mit 650 Watt Dauerleistung (1,3 kW Peak). JBL verspricht für die gesamte Serie eine 7-Jahres-Garantie ab Kaufdatum für alle elektronischen Bauteile bzw. Komponenten. Zur Verlängerung der Haltbarkeit gibt es zudem passende Hüllen. Während für die Subwoofer nur eine gepolsterte Version erhältlich ist, gibt es für die Tops auch Wetterschutzhüllen, die im Betrieb auf den Lautsprechern verbleiben können und vor leichtem Regen schützen. Auch eine Transporttasche („Duffle Bag“) ist verfügbar. Für die Topteile gibt es U-Bügel zur Festinstallation, M10-Hängepunkte sind ebenfalls vorhanden.

Das kleinste Topteil der Serie verfügt über einen 10“ Tieftöner – das ist etwas irritierend, denn in der PRX-Serie gibt es ein 8“ Top und dafür keine 10“ Version. Die Topteile sind in den Abmessungen überraschend hoch: die 12“ EON misst 66,9cm, das JBL PRX 12“ Top 63,6cm und eine EV ZLX12P „nur“ 62,1cm. Das kann den Unterschied ausmachen, ob man das Top noch aufrecht im Kombi transportieren kann – oder eben nicht. Auch der Verzicht auf einen 15“ Sub, den es sowohl in der IRX- als auch in der PRX-Serie gibt, ist schade – insbesondere für alle, die ihre PA gerne mit dem Auto statt mit dem Anhänger oder Sprinter transportieren. Die 10“ und 12“ Topteile sind mit 11,9 kg bzw. 14,5 kg relativ leicht, das 15“ Modell wiegt mit 22,5 kg schon etwas mehr. Der 18“ Sub ist traditionell im Holzgehäuse und mit 37 kg auch dementsprechend schwer.

Den EON718S-Subwoofer hatte ich kurze Zeit im Einsatz, habe dann aber bei den Subs auf die PRX-Serie gewechselt. Bei den Subwoofern habe ich in Erinnerung, dass diese ordentlich verarbeitet waren und ich nichts zu kritisieren hatte. Die Lackierung bei der PRX-Serie erscheint mir aber etwas widerstandsfähiger. Die EON-Tops – in meinem Fall die 12“ Varianten – sind ordentlich verarbeitet. Die Griffe an der Seite und oben sind gut erreichbar und das Platzieren auf Stativen ist kein Problem. Leider gibt es hier weder einen doppelten Hochständerflansch mit Neigung (das gibt es erst ab der PRX-Linie) und auch die Feststellschraube, die es bei der EON600 noch gab, wurde wegrationalisiert (Tipp: K&M Ring Lock Stative oder https://www.thomann.de/de/km_85890_levelling_adapter.htm nutzen).

Als Entschädigung für die weggefallene Feststellschraube gibt es nun einen „Kabelsammler“ auf der Rück- bzw. Unterseite des Gehäuses – naja… Immerhin im Monitorbetrieb kann die EON überzeugen: das Gehäuse ist beidseitig angeschrägt und mit großen Anti-Rutsch-Gummis versehen, sodass ein symmetrischer Monitoraufbau möglich ist. Da die Kaltgerätebuchse mittig angebracht wurde knickt auch kein Kabel ab, hier wurde mitgedacht.

Anschlüsse, Bedienung & App:

Apropos Kaltgerätebuchse:

Powercon oder True1 sucht man sowohl bei IRX, EON oder PRX vergeblich – das ist schade, in der Preisklasse aber vertretbar.

Dafür gibt es bei den Eingängen sonst nichts zu meckern: Es sind zwei Kombibuchsen sowie ein Pass Thru-Ausgang vorhanden. Die Kombibuchsen sind nicht verriegelt, das hat in meinem Fall aber noch nie zu Problemen geführt.

Neben XLR oder Klinke kann der Lautsprecher auch drahtlos mit Ton versorgt werden. Das gelingt per Bluetooth 5.0 – auch True Wireless Stereo ist hier möglich. Das Pairing ist einfach und der Lautsprecher verbindet sich nach dem Aus- und Einschalten wieder mit dem Gerät. Der Verwendung als „großer Bluetooth-Lautsprecher“ ist also nichts entgegenzusetzen. Damit Gäste sich nicht zum Spaß mit der PA verbinden, muss die Kopplung immer am Gerät bestätigt werden.

Die „Pass Thru“-Buchse kann deutlich mehr als ihr Name vermuten lässt: welches Signal wie ausgegeben werden soll, kann genau geregelt werden. Dies gelingt am Gerät oder per App: alle Modelle können über Dreh-Drück-Encoder sowie ein Farbdisplay gesteuert werden. Das Farbdisplay ist praktisch, doch leider zeigt es z. B. Ein- und Ausgangspegel nicht dynamisch an (die EV ZLX 12p kann das), sondern nutzt hierfür nur LEDs mit den Abstufungen grün, gelb und rot sowie eine gesonderte Limit-LED. Auch könnte das Display etwas kontrastreicher sein – die jeweils ausgewählte Zeile ist, je nach Lichteinfall und Blickwinkel, nicht immer gut zu erkennen.

Alternativ ist die Steuerung per JBL Pro Connect-App möglich – diese unterstützt gleichzeitig bis zu zehn Lautsprecher der EON- oder PRX-Serie und ist für Smartphones und Tablets verfügbar. Die Verbindung gelingt über Bluetooth und die Kopplung muss, wie auch beim Audio Streaming, am Gerät bestätigt werden. Die App bietet viele Funktionen und wurde seit dem Verkaufsstart der Lautsprecher bereits mehrfach überarbeitet. Über die App werden Softwareupdates ausgespielt, ein parametrische EQ (mit 8 Bändern!) steht zur Verfügung, der Feedbackassistent kann aktiviert und die Mix-Out-Settings (High/Lowpass, Delay…) können angepasst werden.

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Die Bedienungsanleitung schweigt leider zu vielen Funktionen und einige Optionen der App sind nicht gerade intuitiv aufgebaut. Meine alten JBL EON-Lautsprecher der 600er Serie konnten (in abgespeckter Form) auch per Bluetooth gesteuert werden – vier Schnellwahltasten für den EQ (Main, Monitor, Sub, Speech) erlaubten aber auch ohne App-Zugriff eine zügige Anpassung und ließen kaum Spielraum für Fehlbedienung.

Das ist bei den Tops der EON700-Serie leider nicht der Fall. Ein „Reset to Standard“-Button fehlt und einige Funktionen sind etwas verschachtelt. Beispiel: im Abschnitt „EQ“ können verschiedene Presets wie Flat, Speech, DJ oder Monitor gewählt werden. Auch ein Bass Boost kann aktiviert werden. Der Bass Boost hilft aber wenig, wenn in der eigenständigen Seite „Mix Out“ noch ein 80 Hz High-Pass-Filter im „Sub“-Modus aktiviert ist… Gerade im hektischen Rental- oder Live-Betrieb kann das zu Verwirrungen führen.

Der Lautsprecher, der für die Delay-Line eingeplant war, soll nun doch als DJ-Monitor verwendet werden? Der Kunde will doch spontan einen Subwoofer mieten?

Im Eifer des Gefechts muss man erstmal daran denken, dass im Untermenü noch ein Delay oder ein spezieller EQ aktiviert sind.

Abgesehen davon ist der parametrische EQ ein echter Segen. Egal in welchem Raum und bei welcher Anwendung, bislang konnte ich damit immer super arbeiten. Gerade, wenn bei Kleinveranstaltungen kein Digitalpult zur Verfügung steht, kann man ohne weiteres Equipment den Sound sehr gut anpassen. Das Kopieren von EQs von Box zu Box – oder auf Gruppenebene in der App – ist leider nicht möglich. Dafür können „Snapshots“ erstellt werden, quasi Szenen für verschiedene Anwendungen. Der Custom-EQ kann leider nicht auf dem Display angezeigt werden – die exakte EQ-Einstellung muss also immer über Tablet oder Smartphone erfolgen.

Auch die Delayeinstellung ist sehr praktisch. Leider müssen hier Millisekunden angegeben werden und eine automatische Umrechnung in Meter findet nicht statt. Insgesamt stehen 100 ms an Delay zur Verfügung, das sind knapp 34 m. Für die Anwendungen, die mit der EON-Serie durchgeführt werden sollen, reicht das allemal. Toll ist, dass das Delay nicht nur für den Lautsprecher selbst zur Verfügung steht, sondern auch für die Pass-Thru-Buchse individuell geregelt werden kann! So kann die EON700 als Main-PA verwendet werden und ein anderer Lautsprecher ohne ausgefeiltes DSP als Delay-Line dienen. Ich habe das zweitweise genau so mit den EON712 und meinen alten EON615 getan, was einwandfrei funktionierte.

Neben EQ, Delay und natürlich der Pegeleinstellung gibt es noch eine AFS-Option (Automatic Feedback Suppression System von dbx). Diese soll Feedback erkennen und jenes mit schmalbandigen Filtern unterdrücken. Das System funktioniert, allerdings – vermutlich aufgrund geringerer Rechenleistung – deutlich langsamer als bei der PRX-Serie. Gerade tieffrequente Feedbacks werden sehr spät entdeckt und herausgefiltert. Bei Karaoke- oder Privatfeiern ohne Betreuung schalte ich die Funktion sicherheitshalber immer an, im Live-Betrieb sollte man sich aber nicht zu sehr darauf verlassen.

Achja: eine Ducking-Funktion gibt es auch. Das ist praktisch, wenn an Kanal 1 Musik anliegt und an Kanal 2 ein Mikro angeschlossen ist (pro Kanal stehen Mikro-Vorverstärker mit bis zu 36 dB Gain zur Verfügung). Ich habe diese Option aber noch nie genutzt und habe es auch nicht vor, da ich immer externe Mischpulte verwende. In Tanzschulen, bei mobilen DJs oder für die Animation im Cluburlaub ist das aber sicher ein interessantes Feature!

Anwendungzweck & Praxiseindruck:

Die EON-Serie ist, wie von AudioPro beschrieben, „für Präsentationen, kleinere Veranstaltungen und Konzerte“ geeignet. Beim Straßenpreis von 555€ für die EON712 (Stand 08.2025) ist sie auch noch im typischen Budgetrahmen für Proberaum & Co.. Für Festinstallationen in Hochzeitslocations, kleinen Clubs oder Musikkneipen ist die EON712 sicherlich auch geeignet und dank des schlichten Gehäuses mit durchgehendem Frontgitter ist sie auch optisch überall zu Hause. Durch das lüfterlose Design und nur geringes Eigenrauschen kann die EON-Serie auch in ruhigen Umgebungen, z. B. bei Lesungen, eingesetzt werden.

Mit einem Abstrahlwinkel von 100° x 60° bei der 12“ Version (15“: 90° x 60°; 10“: 110° x 60°) können auch breite Locations gut bespielt werden.

Sonderlich weit beschallen kann man mit den Tops aber nicht – wie bei den meisten Point-Source-Lautsprechern ist nach spätestens ~15 Metern Schluss. Einem 2.2-Set aus zwei EON712 und zwei EON718S würde ich bei Band- und DJ-Gigs circa 150 Leute auf der Tanzfläche zutrauen. Bei gemäßigteren Bands sind auch 200 Personen möglich. Darüber geht den Tops irgendwann doch die Puste aus. Für das 12“ Modell werden 127 dB Maximalpegel angegeben – nachgemessen habe ich das nicht, doch für ein 12“ Top dieser Preisklasse ist die erreichbare Lautstärke vernünftig. Lauter als die Konkurrenz von EV (ZLX12P) oder RCF (ART 712) wird die JBL aber nicht sein. Seit ich die PRX- und SRX-Serien im Bestand habe, nutze ich die EON hauptsächlich zum DJ-Monitoring und für Privatveranstaltungen, z. B. bei Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern. Hier behaupten sie sich super mit einem guten Klang, einer ausreichenden Maximallautstärke und – bei korrekter Voreinstellung via App – einer einfachen Bedienung. Als Standard-EQ ziehe ich übrigens bei 3 kHz relativ breitbandig 3-4 dB raus, um den Tops bei höheren Lautstärken etwas Schärfe zu nehmen.

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Die Wetterschutzhüllen – die auch über die 12“ Tops der PRX-Serie passen – waren bereits mehrfach im Praxiseinsatz und konnten sich hier super behaupten. Bei einer Hochzeit stand eine EON712 als Delay-Line im Außenbereich bestimmt acht Stunden im Nieselregen und hielt dies super aus, lediglich ein wenig Kondenswasser bildete sich auf der Innenseite der Hülle, was den Lautsprecher aber nicht weiter störte. Kurios: alle vier meiner EON712-Tops mussten bereits zum Service. Bei allen Modellen war eine Schraube des oberen Griffs lose – hier ging dem Monteur wohl das Loctite aus… Das wurde von AudioPro natürlich als Garantiereparatur erledigt – und wäre wohl in 10 Minuten auch in Eigenregie behoben. Abgesehen davon erledigen die Lautsprecher einen super Job und spielen auch nach vielen Einsätzen noch wie am ersten Tag.

Die Subwoofer der Serie hatte ich nur bei wenigen Events im Einsatz, bevor ich auf die PRX918-Bässe wechselte. Im Vergleich zu den alten EON618-Bässen konnten sie deutlich lauter spielen und klangen dabei echt gut. Auch die Cardioid-Funktion erfüllte ihren Zweck – bereits mit zwei Subwoofern konnte eine sehr gute Bassauslöschung hinter der PA erreicht werden. Im Vergleich mit den PRX918-Bässen ziehen die EON-Subwoofer aber klar den Kürzeren: der PRX-Bass kommt tiefer, spielt druckvoller und erreicht einen höheren Maximalpegel. Optisch unterscheiden sich die Subs allerdings kaum und das Preis-Leistungs-Verhältnis des EON718S ist super.

Fazit:

Die JBL EON712 erweist sich als solider und flexibler Aktivlautsprecher im mittleren Preissegment. Sie punktet vor allem durch ihr leichtes Gewicht, die Bedienbarkeit via App, ordentliche Verarbeitung und zeitgemäße Features wie Bluetooth-Audio. Auch die sinnvolle Delay- und EQ-Sektion sowie Monitor-Tauglichkeit machen sie vielseitig einsetzbar – von DJ-Gigs über Proberaum bis hin zu kleinen bis mittleren Veranstaltungen. Für ihre Preisklasse liefert sie eine ausreichende Leistung und einen klaren Sound, der sich mit dem parametrischen EQ gut anpassen lässt. Für größere Events stößt sie jedoch an ihre Grenzen und kann mit professionelleren Systemen wie z. B. der PRX-Serie nicht mithalten. Schwächen wie die etwas verschachtelte App-Bedienung, die Verwendung von Kaltgerätebuchsen statt Powercon oder der nicht verstellbare Hochständerflansch ohne Feststellschraube trüben den Gesamteindruck ein wenig.

Stärken:
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Leicht und tragbar, robuste Bauweise und sinnvolles Zubehör (z. B. Wetterschutzhüllen)
  • Moderne Features: Bluetooth 5.0, TWS, App-Steuerung mit 8-Band-EQ, Delay, AFS
  • Flexible Einsatzszenarien: Monitor, kleine PA, Delay-Line etc.
  • Lange Herstellergarantie (7 Jahre)
Schwächen:

  • Keine geneigter Hochständerflansch und keine Feststellschraube
  • App teilweise unübersichtlich, kein „Reset to Default“, Presets können verwirren
  • Verarbeitung im Detail nicht perfekt (z. B. lose Schrauben bei Griffen)
  • Keine Powercon-/True1-Stromanschlüsse, sondern nur Kaltgerätebuchse
Ich freue mich auf euer Feedback und eure Fragen!

Viele Grüße
Jan
 
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Den Bericht schrieb ich gestern aus dem Büro - zum Klang konnte ich daher nur wenig sagen, denn sich beim Klang nur auf Erinnerungen zu berufen, das geht meistens schief ;)

Also ging es heute raus zum Feldtest!
JBL EON712 gegen JBL PRX912.
Wichtig: es handelt sich hier um einen subjektiven Vergleich, die Lautsprecher wurden nicht eingemessen und ohne weiteres Equipment direkt vom Handy bespielt. Das Signal wurde auf Mono gestellt und der Switch von einem zum anderen Lautsprecher wurde per Balance-Regelung durchgeführt.

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Links die PRX, rechts die EON. Die Lautsprecher standen auf dem Asphalt, direkt danach kam ein Feld, auf dem ich mit meinem Smartphone stand.

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Betrieben habe ich die beiden Lautsprecher mit einer ANKER Powerstation - die 248 Watt waren das Maximum, das mir angezeigt wurde, wenn beide Lautsprecher mit bassstarker Musik nahe am Limit liefen. Wirklich erstaunlich, wie effizient die Endstufen und Treiber sind, im Schnitt und mit einem Lautsprecher waren es kaum mehr als 50 Watt.

Nun aber zum Wichtigsten - dem Klang:
Im Hörtest zeigt die JBL EON712 zunächst einen angenehm vollen Sound mit ordentlich Volumen im Bass - allerdings mit einer leichten Nasalität. Gerade bei Gitarrensoli und hohen Männerstimmen wirkt sie schnell etwas schneidend, z. B. beim Intro zu "Jungle" von Somebody' Child. Sobald es Richtung Limit geht, baut die EON712 stark ab: Der Sound wird dünn, kreischig und der Bass pumpt nervös.

Deutlich anders verhält sich die PRX912: Im Bass liefert sie einen trockeneren, präziseren Kick und bleibt im Klangbild präsenter und dennoch angenehmer. Gerade Frauenstimmen können als "seidiger" beschrieben werden und stehen gut im Raum. Auch bei hohen Pegeln bleibt sie souverän – das Limit wird später erreicht und der Sound bricht nicht so schnell ein wie bei der EON. In Sachen Lautstärke spielt die PRX912 ihre Vorteile klar aus und legt noch mal 5–6 dB obendrauf, ohne dabei kreischig oder unangenehm zu werden.

Die Detailauflösung ist bei beiden solide, aber mit professionellen Lautsprechern einer höheren Preisklasse, z. B. einer TW Audio M12, nicht vergleichbar. Für den typischen Band- oder DJ-Alltag reicht das Gebotene aber vollkommen aus.

Fazit:
Die EON712 eignet sich gut für kleinere Gigs und moderate Lautstärken, punktet mit vollem Grundsound, hat aber im Grenzbereich Schwächen. Wer mehr Headroom, Durchsetzungskraft und souveränen Klang sucht, sollte zur PRX912 greifen – sie bietet rundum das stabilere Gesamtpaket für größere Aufgaben.
 
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